Können Meerschweinchen frieren? Tipps und Infos

Meerschweinchen benötigen stabile Lebensbedingungen und mögen es weder zu heiß noch zu kalt. Daher ist es ratsam, die Umgebungstemperatur im Blick zu haben, denn tatsächlich können Meerschweinchen frieren, wenn die Temperatur unter einen bestimmten Punkt sinkt.

Noch mehr Infos und Tipps gibt's im TAG24-Kleintierratgeber.

Die Wohlfühltemperatur liegt bei Meerschweinen zwischen 18 und 24 Grad Celsius.
Die Wohlfühltemperatur liegt bei Meerschweinen zwischen 18 und 24 Grad Celsius.  © 123rf/kanfela

Meerschweinchen sind sehr empfindliche Tiere, für die es durchaus Stress bedeuten und zu gesundheitlichen Problemen führen kann, wenn sich die Umgebungsbedingungen verändern. Das gilt auch bezüglich der Temperatur.

Ist es zu warm, besteht das Risiko, dass die Nager einen Hitzschlag erleiden. Sind die Temperaturen dagegen zu niedrig, können Meerschweinchen frieren.

Das gilt bereits bei Werten unter 15 Grad Celsius, die sowohl in Innen- als auch in Außenhaltung möglichst vermieden werden bzw. zumindest nicht über einen längeren Zeitraum vorherrschen sollten. Am wohlsten fühlen sich die Nager bei etwa 18 bis 24 Grad Celsius.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Meerschweinchen im Winter drinnen bleiben müssen. Damit sie aber draußen nicht frieren, bedarf es einiger Vorbereitung. Was es zu beachten gibt und woran man erkennt, dass dem Meerie kalt ist, wird im Folgenden erklärt.

Anzeichen dafür, dass ein Meerschweinchen friert

Stroh hilft, die Körperwärme aufrecht zu erhalten.
Stroh hilft, die Körperwärme aufrecht zu erhalten.  © 123rf/avapeattie

Meerschweinchen sind gleichwarme Tiere und somit in der Lage, ihre Körperkerntemperatur unabhängig von der Umgebungstemperatur konstant zu halten. Ein gesundes Meerie hat Werte zwischen etwa 37,5 und 39,5 Grad Celsius. Sinkt der Wert deutlich darunter, fängt das Tier an zu frieren.

Neben einer niedrigen Körpertemperatur gibt es noch andere Anzeichen dafür, dass einem Meerschweinchen zu kalt ist.

  • Es zittert oder schüttelt sich auffallend.
  • Das Tier bewegt sich weniger.
  • Das Meerschwein rollt sich zusammen.
  • Es vergräbt bzw. versteckt sich im Heu.
  • Es sucht vermehrt bestimmte, wärmere Stellen im Käfig oder Gehege auf.
  • Das Fell ist gesträubt oder aufgeplustert.

Als kleine Hilfe kann man sich z. B. an sich selbst orientieren. Wenn einem zu kalt ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Meerschweinchen ebenfalls friert.

Lesetipp: Wie sieht es bei anderen beliebten Haustieren aus? Können Katzen frieren? Hilfreiche Tipps und Infos gibt's in diesem Beitrag.

Was tun, wenn das Meerschweinchen friert?

Eine kleine Decke hilft dem Meerschwein, sich aufzuwärmen.
Eine kleine Decke hilft dem Meerschwein, sich aufzuwärmen.  © 123rf/jessedhr

Wenn man als Besitzer bzw. Besitzerin feststellt, dass ein Meerschweinchen friert, sollte man möglichst schnell Abhilfe schaffen. Denn wird das Tier den niedrigen Temperaturen zu lange ausgesetzt, kann es eine Unterkühlung erleiden, krank werden und im schlimmsten Fall vorzeitig sterben.

Folgende Schutz- und Gegenmaßnahmen können helfen:

  • Den Käfig oder das Gehege unbedingt vor Zugluft schützen. Dafür können alte Handtücher oder Decken in undichte Tür- oder Fensterschlitze gestopft werden.
  • Eine kleine Fleecedecke ins Gehege legen, sodass sich das Tier darin einkuscheln und aufwärmen kann.
  • Ausreichend Einstreu in den Käfig geben. Hier eignen sich Heu oder Stroh sehr gut, da sie einerseits Feuchtigkeit absorbieren und andererseits dabei helfen, die Körperwärme besser aufrechtzuerhalten.
  • Selbst kleine, tierfreundliche Heizkissen, die man in ein Handtuch wickelt und in das Gehege legt, eignen sich gut als Wärmespender.
Achtung! Helfen die Maßnahmen nicht und das Meerschwein friert immer noch, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.

Frieren Meerschweinchen im Winter? Darauf muss man achten

Prinzipiell können gesunde Meerschweinchen ganzjährig, also auch im Winter, draußen gehalten werden. Damit sie dabei jedoch nicht frieren, bedarf es etwas mehr Aufwand.

Tipp: Wer seine Meerschweinchen dauerhaft draußen halten möchte, sollte die Tiere langsam darauf einstellen. Ein guter Zeitpunkt für die Umgewöhnung ist das Frühjahr. Nachdem sie anfangs stundenweise im Freien waren, können sie später auch ganztags, wenn kein Frost mehr herrscht, draußen bleiben.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Tiere gesund sind. Geschwächte, chronisch kranke oder alte Meeries sollten im Winter nicht draußen gehalten werden. Ebenfalls ungeeignet sind Rassen ohne Fell. Diese können alle schnell frieren.

Außengehege optimal gestalten

Insbesondere bei einer Außenhaltung der Tiere müssen ihnen mehrere Unterschlupfmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die vor Kälte, Wind bzw. Zugluft sowie Nässe ausreichend Schutz bieten. Im Winter gehört z. B. eine extra dicke Schicht Stroh oder Heu ins Gehege bzw. in die Schutzhütte.

Die Rückzugsorte müssen zudem stabil genug sein, um einer eventuellen Schneelast oder starkem Wind Stand zu halten. Eine Pfützenbildung sollte ebenfalls vermieden werden.

Ist es zu kalt, wärmen sich Meerschweinchen gegenseitig.
Ist es zu kalt, wärmen sich Meerschweinchen gegenseitig.  © 123rf/ginosphotos

Größere Gruppen wärmen sich gegenseitig

Wenn Meerschweinchen frieren, kuscheln sie sich gern in der Gruppe zusammen und wärmen sich so gegenseitig. Das funktioniert allerdings nur, wenn mehrere Meeries gemeinsam gehalten werden. Empfohlen werden Gruppen mit mindestens drei, besser aber noch mehr Tieren.

Energiereiches Futter anbieten

Damit die Nager ihre Körpertemperatur konstant halten können, benötigen sie ausreichend Energie, welche sie vor allem durch die Nahrung aufnehmen. Der Energiebedarf ist im Winter höher, dementsprechend sollte auch das Futter angepasst werden und energiereicher sein.

Tipps für die Ernährung von Meerschweinchen gibt es hier.

Mit beispielsweise einer größeren Menge an Körnern und Samen können sich die Meerschweine ein wenig Winterspeck anfressen, der sie etwas mehr vor der Kälte schützt.

Fazit: Ja, Meerschweinchen können frieren

Meerschweinchen sind durchaus geeignete Haustiere, können auf Veränderungen aber sehr empfindlich reagieren. Dessen sollte man sich bewusst sein.

Unter anderem können nämlich dauerhaft zu niedrige Temperaturen ein gesundheitliches Risiko für die Nager darstellen, wodurch sie frieren, eine Unterkühlung erleiden, eine Erkältung bekommen oder sogar sterben können. Das sollte unbedingt vermieden werden.

Titelfoto: 123rf/kanfela

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