Hamster alleine halten oder in der Gruppe - Was ist artgerecht?

Viele Tiere fühlen sich nur in Gesellschaft richtig wohl und würden ohne ihre Artgenossen regelrecht verkümmern, sowohl physisch als auch psychisch. Aber was gilt in Bezug auf Hamster bzw. anders gefragt: Kann man Hamster alleine halten? TAG24 ist der Frage auf den Grund gegangen.

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Sind Hamster Einzelgänger?

Die meisten Hamster sind von Natur aus Einzelgänger.
Die meisten Hamster sind von Natur aus Einzelgänger.  © 123RF/nataliakopyltsova

In ihrem natürlichen Lebensraum, der sich vorwiegend über trockene bis halbtrockene Gebiete in Eurasien erstreckt, leben die meisten Hamsterarten größtenteils alleine. Eine der wenigen Ausnahmen bildet die Paarungs- und Fortpflanzungszeit, während der sie in einer größeren Gruppe bzw. im Familienverbund zusammen bleiben.

Diese Lebensweise gilt es grundsätzlich zu berücksichtigen, wenn man solch einen kleinen Wühler als Haustier zu sich nehmen möchte.

So ganz eindeutig lässt sich die Frage dennoch nicht beantworten, ob man Hamster alleine halten kann oder eher zu zweit bzw. sogar in einer Gruppe. Denn es kommt auch auf die jeweilige Hamsterart und das einzelne Tier an.

Nach aktuellem Wissensstand kann man aber prinzipiell erst einmal davon ausgehen, dass eine Einzelhaltung gerade für Anfänger einer Gruppenhaltung vorzuziehen ist.

Was ist besser für Hamster: Einzelhaltung oder in der Gruppe?

Nur erfahrene Besitzer sollten eine Gruppenhaltung bei Hamstern in Betracht ziehen.
Nur erfahrene Besitzer sollten eine Gruppenhaltung bei Hamstern in Betracht ziehen.  © 123rf/alexandrum79

Eine Gruppenhaltung von Hamstern ist oft mit enormem Stress für die Tiere sowie schlimmstenfalls mit Verletzungen verbunden. Sie sollte daher nur in Betracht gezogen werden, wenn man sich mit dem Verhalten der kleinen Nager gut auskennt und richtig einschätzen kann, ob das Tier gerade völlig entspannt oder eher überfordert ist.

Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine Gruppenhaltung von Hamstern funktionieren. Dazu braucht es vor allem folgendes:

  • eine soziale Hamsterart (z. B. Dsungarischer Zwerghamster, Roborowski Zwerghamster, Campbell Zwerghamster)
  • ein entsprechend großes Gehege mit vielen Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten
  • ein zweites Gehege, um die Tiere bei Bedarf schnell voneinander zu trennen.

Wichtig ist, dass man als Besitzer bzw. Besitzerin seine Hamster gut im Auge behält und schnell handelt, sollte es zu aggressivem Verhalten oder (Revier- sowie Rang-) Kämpfen untereinander kommen.

Was muss man bei der Hamster-Gruppenhaltung beachten?

Viele Hamster fühlen sich allein wohler.
Viele Hamster fühlen sich allein wohler.  © 123RF/liudmilachernetska

Während bei den meisten Hamsterarten (z. B. Goldhamster, Teddyhamster, Chinesischer Streifenhamster) eine Gruppenhaltung von vornherein ausgeschlossen werden sollte, kann sie bei einigen Zwerghamstern gutgehen, so z. B. die Konstellation von gleichgeschlechtlichen Geschwistern aus einem Wurf sowie von Mutter und Töchtern.

Hamster mit unterschiedlichem Geschlecht dürfen dagegen nicht zusammen gehalten werden. Einerseits müsste man permanent mit Nachwuchs rechnen, andererseits würden die ständig aufeinander folgenden Schwangerschaften eine enorme gesundheitliche Belastung für die Weibchen bedeuten.

Selbst eine anfangs funktionierende Gruppenhaltung hat keine Garantie auf Ewigkeit und sollte deshalb immer beobachtet werden.

Im Übrigen gilt: Wurden die Hamster einmal voneinander getrennt, müssen sie das auch für die Zukunft bleiben.

Wichtig! Hamster sollte man ebenso wenig mit anderen (Haus-) Tieren zusammen bzw. in einem Käfig halten. Die kleinen Nager könnten u. a. als Futter angesehen werden.

Fazit: In den meisten Fällen kann und sollte man Hamster alleine halten

Grundsätzlich ist die Haltung eines Hamsters nicht allzu kompliziert. Die Frage, ob man lieber ein Tier allein oder mehrere der Nager zusammen leben lässt, kann jedoch nicht ganz eindeutig beantwortet werden. Zum einen kommt es individuell auf den Hamster an und zum anderen auf die Kenntnis des Besitzers bzw. der Besitzerin.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte einen fachkundigen Tierarzt zurate ziehen und im Zweifel auf eine Vergesellschaftung seines Haustieres mit Artgenossen eher verzichten.

Titelfoto: 123RF/nataliakopyltsova

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