Darf man sein Kaninchen im Garten begraben? Was ist erlaubt und was nicht?

So traurig es ist, aber der Tod gehört zum Leben dazu - das gilt genauso für Kaninchen. Im besten Fall hat es ein langes, glückliches Leben führen dürfen. Ist das Ende schließlich da, wünschen sich viele Tierbesitzer und -besitzerinnen, ihr Kaninchen im Garten begraben zu können. Geht das so einfach? Was muss beachtet werden? TAG24 hat die Antworten.

Weitere Informationen zur Kleintierhaltung gibt es hier: Kleintierratgeber.

Ist es erlaubt, ein totes Kaninchen im Garten zu beerdigen?
Ist es erlaubt, ein totes Kaninchen im Garten zu beerdigen?  © 123rf/twpixels

Für die meisten Menschen ist es schwierig genug, wenn das geliebte Haustier stirbt, schließlich hat man im Idealfall viele Jahre miteinander verbracht und das Langohr ist zu einem Teil der Familie geworden.

Wenn der Abschied dann da ist, muss man sich neben der Trauer auch noch damit auseinandersetzen, wo man mit dem toten Tierkörper hin soll. Darf man beispielsweise sein Kaninchen im Garten begraben oder ist das verboten?

Prinzipiell ist es erst einmal so, dass verstorbene Tiere ordnungsgemäß entsorgt werden müssen. Gesetzlich ist dafür eine sogenannte Tierkörperbeseitigungsanstalt vorgeschrieben. Der Hintergrund davon ist, sowohl uns Menschen, als auch andere Tiere und die Umwelt vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen, die durch die Körper verendeter Tiere ausgehen.

Handelt es sich bei dem toten Tier jedoch um eine kleinere Art, wozu Kaninchen nun mal zählen, darf man es unter bestimmten Voraussetzungen auch im eigenen Garten begraben.

Gesetzliche Regelungen zur Gartenbestattung von Kaninchen

Viele Tierhalter und -halterinnen möchten ihr verstorbenes Kaninchen würdevoll verabschieden und beerdigen, und zwar möglichst an einem Ort, wo sie sich ihm nah und verbunden fühlen und jederzeit in Ruhe trauern können. Dafür bietet sich ein Plätzchen auf dem eigenen Grundstück bzw. im Garten sehr gut an.

Allerdings müssen ein paar grundlegende Bestimmungen eingehalten werden, wenn man sein Kaninchen im Garten begraben möchte.

Unter anderem muss das Grab mit mindestens 50 Zentimeter Erde bedeckt werden.
Unter anderem muss das Grab mit mindestens 50 Zentimeter Erde bedeckt werden.  © 123RF/levnat

#1 Das Haustier hat zum Todeszeitpunkt an keiner ansteckenden, meldepflichtigen Krankheit gelitten. Dazu zählen u. a. Tollwut, Tularämie, Echinokokkose und Toxoplasmose. Im Zweifel und insbesondere dann, wenn das Tier ganz plötzlich aus unerklärlichen Gründen verstirbt, sollte unbedingt ein Tierarzt zurate gezogen werden.

Zur Erklärung: Viren würden im verwesenden Tierkörper weiterleben, könnten an die Erdoberfläche gelangen und somit andere Tiere anstecken.

#2 Möchte man sein Kaninchen auf dem Grundstück oder im Garten begraben, darf man das nur, wenn man der jeweilige Grundstückseigentümer ist. Mieter und Mieterinnen müssen sich daher erst dessen Genehmigung einholen.

#3 Das Grab darf sich nicht in einem Wasserschutzgebiet befinden. Auch Brunnen oder öffentliche Gewässer sollten nicht in der Nähe sein. So wird das Risiko von Leichengiften im Grundwasser minimiert.

#4 Die Ruhestätte muss mehrere Meter Abstand von öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen haben.

#5 Außerdem muss die Grube mindestens 50 Zentimeter tief ausgehoben werden, besser ist etwa ein Meter. So werden unangenehme Gerüche reduziert und es wird verhindert, dass ein Wildtier das Kaninchen wieder ausgräbt.

Achtung! Die Tierbestattung auf eigenem Grund und Boden ist nicht in jedem Bundesland erlaubt. Das trifft z. B. in Bremen zu, wo es aus umweltrechtlichen Gründen bzw. wegen des hohen Grundwasserstandes verboten ist. Zur Sicherheit sollte man sich vorher beim zuständigen Veterinäramt oder Tierarzt erkundigen.

Kaninchen im Garten begraben: 5 Tipps

1. Tipp: So schwer der Abschied auch fallen mag, die sterblichen Überreste sollte man möglichst innerhalb von 24 Stunden begraben oder zur Tierkörperbeseitigungsanstalt bringen. Dadurch können gesundheitliche Risiken vermieden werden. Bis zur Beerdigung sollte das verstorbene Tier an einem kühlen Ort wie der Garage oder dem Keller aufbewahrt werden.

2. Tipp: Für das Grab ist ein ruhiger Ort zu wählen, der weder an Zäunen, Wegen noch Wasserquellen liegt. Er sollte außerdem nicht in unmittelbarer Zukunft für Gartenarbeiten oder Bauvorhaben umgegraben werden müssen.

3. Tipp: Die Grabstätte des Haustieres muss mindestens einen halben Meter tief sein, wenn möglich sogar noch etwas tiefer. Ist der Boden aus witterungsbedingten Gründen zu hart, muss das Tier so lange im tiefgefrorenen Zustand aufbewahrt werden. Hierfür kann man sich gegen eine entsprechende Gebühr an seinen Tierarzt wenden. Von einer Unterbringung im heimischen Gefrierfach wird aus hygienischen Gründen eher abgeraten.

4. Tipp: Das tote Kaninchen sollte nur in Verbindung mit leicht verrottendem Material wie Heu, Stroh, Holz, Papier oder Baumwolle begraben werden. Man kann es z. B. in einem Pappkarton auf etwas Heu betten oder sogar einen kleinen Holzsarg basteln. Plastiktüten dürfen nicht verwendet werden, da sie von der Natur nicht abgebaut werden können.

5. Tipp: Als Grabschmuck, und nicht zuletzt um die Ruhestätte leichter erkenntlich zu machen, bieten sich größere Steine zur Abdeckung an. Damit wird gleichzeitig verhindert, dass das Kaninchen von einem Wildtier wieder ausgegraben wird.

Wer möchte, kann noch ein kleines (Holz-) Kreuz und/oder eine Grabkerze aufstellen. Alternativ können auch eine schöne Pflanze oder Blumen das Grab schmücken.

FAQ: Wo kann man Kaninchen begraben?

Darf ein totes Kaninchen im Biomüll entsorgt werden?

Nein. Laut dem Tierkörperbeseitungsgesetz ist es verboten, sein totes Haustier im Hausmüll oder in der Biotonne zu entsorgen. Gleiches gilt für die Beseitigung auf dem Kompost.

Ist es erlaubt, Kaninchen einzuäschern und dann im Garten zu vergraben?

Ja. Das tote Kaninchen wird in einem Tierkrematorium fachgerecht eingeäschert und kann in einer Urne aus leicht zersetzbarem Material im Garten begraben werden. Voraussetzung dafür ist jedoch die Zustimmung des Grundstückseigentümers.

Darf man sein totes Kaninchen im Wald oder auf einer Wiese begraben?

Nein. Die Bestattung von Kaninchen und allen anderen Tieren ist in öffentlichen Parks sowie Wäldern und auf Wiesen verboten und kann mit einem Bußgeld geahndet werden.

Fazit:

Unter Einhaltung bestimmter Vorgaben ist es in der Regel erlaubt, sein verstorbenes Kaninchen im Garten zu begraben. Allerdings gibt es bundesweit ein paar Ausnahmen, weshalb man sich vorher beim zuständigen Veterinäramt informieren sollte.

Als gebührenpflichtige Alternativen zur Bestattung im eigenen Garten gibt es die Möglichkeit der Tierkörperbeseitigung über den Tierarzt, die Einäscherung in einem Tierkrematorium oder die Beerdigung auf einem Tierfriedhof.

Titelfoto: 123rf/twpixels

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