Hamster beschäftigen: So bringt man Abwechslung ins Gehege

Hamster sind nicht nur sehr neugierig, sondern auch sehr aktiv und ständig unterwegs. Um dieses typische Verhalten zu fördern, sollte man einen (Haus-) Hamster beschäftigen, und zwar sinnvoll.

Weitere Infos und Tipps gibt's im TAG24-Kleintierratgeber.

Im Laufrad können Hamster ihren Bewegungsdrang ausleben.
Im Laufrad können Hamster ihren Bewegungsdrang ausleben.  © 123RF/tkasperova

Hamster haben einen äußerst ausgeprägten Bewegungsdrang und sind während ihrer aktiven Phasen unter anderem damit beschäftigt, sich Futter zu suchen, einen Bau zu graben, sich vor Feinden zu schützen oder ihre Umgebung zu erkunden.

Auch in menschlicher Obhut soll den flinken Wühlern nicht langweilig werden. Deshalb ist es ratsam, einen Hamster zu beschäftigen und ihm mehrere, möglichst artgerechte Alternativen zum Zeitvertreib anzubieten.

Dabei ist es wichtig, dass die angebotenen Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten eine passende Größe haben sowie aus geeignetem Material bestehen.

Im Folgenden werden ein paar Tipps gegeben, mit welchen Aufgaben und Gegenständen man einen Hamster vernünftig beschäftigen kann und er sich obendrein wohlfühlt.

Hamster mit viel Auslauf beschäftigen

Hamster brauchen viel Auslauffläche.
Hamster brauchen viel Auslauffläche.  © TAG24/AN

Damit Hamster ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachkommen können, sollte ihnen genügend Auslauf und in diesem Zusammenhang auch ausreichend Fläche zur Verfügung stehen.

Dabei muss jedoch unbedingt die Sicherheit der Wühler gewahrt bleiben. Sie dürfen sich weder durch Stürze oder herunterfallende Gegenstände, noch durch zu enge Stellen zwischen dem Mobiliar oder herumliegende Stromkabel verletzen können.

Dafür eignet sich z. B. ein zusätzliches Auslaufgehege, in dem sich der Hamster frei bewegen, klettern, kleine Höhlen buddeln und neue Bereiche entdecken kann. Wenn möglich ist seine eigentliche Behausung mit dem Auslauf durch eine Rampe oder einen Tunnel verbunden, sodass sich das Tier jederzeit nach Herzenslust austoben kann.

Darf der Hamster dagegen in der Wohnung umher flitzen, sollte er nie unbeaufsichtigt bleiben. So kann man in einer gefährlichen Situation entsprechend bzw. sofort eingreifen.

Tipp: Ein paar einfache Spielmöglichkeiten lassen sich auch selber basteln, so z. B. aus mehreren leeren Papprollen. Diese werden lediglich ineinander gesteckt - schon hat man einen Tunnel. Aber auch ein kleiner Hindernisparcours kann daraus entstehen.

Hamster beschäftigen: geeignete Spielmöglichkeiten

Tunnelsysteme eignen sich prima als Beschäftigung für Hamster.
Tunnelsysteme eignen sich prima als Beschäftigung für Hamster.  © 123RF/mymble

Um die Neugier bei Hamstern zu wecken, können ihnen hin und wieder neue Einrichtungsgegenstände zum Erkunden und Spielen angeboten werden. Dabei sollte man möglichst auf natürliche Materialien wie Holz, Pappe, Sisal oder Kork achten, woran die kleinen Nager bedenkenlos knabbern können.

Hier ein paar Beispiele:

  • Laufrad
  • Sandbadewanne
  • Holz- oder Kartonlabyrinth
  • Buddelkiste mit anderer Einstreu
  • kleine Kletteräste
  • Laufteller
  • Pappröhren bzw. Tunnel
  • Leitern
  • Brücken
  • Hanfmatten.

Manchmal genügt es bereits, die Objekte einfach umzustellen. So muss sich der Hamster neu orientieren und ist wieder eine Zeit lang beschäftigt. Dieser Vorgang bietet sich übrigens im Zuge der regelmäßigen Gehegereinigung prima an.

Worauf muss man beim Laufrad achten?: Hierbei ist unter anderem wichtig, dass die Lauffläche nicht nur aus Gittern besteht, sondern geschlossen ist. Dadurch können sich die Krallen und Füße der kleinen Hamster nicht in den Zwischenräumen verhängen, was ein hohes Verletzungsrisiko darstellt.

Außerdem muss das Laufrad eine optimale Größe besitzen und zur jeweiligen Hamsterart passen. Die Wirbelsäule des Tieres sollte beim Laufen möglichst gerade bleiben.

Über Futtersuche den Hamster beschäftigen

Selbst die Futtersuche kann man für die Wühler abwechslungsreich gestalten. Es bietet sich beispielsweise an, das Trockenfutter im Gehege zu verteilen, im Streu zu verbuddeln sowie auf, in oder unter diversen (Spiel-) Gegenständen zu verstecken.

Dabei kann man selber kreativ werden und eigene Ideen entwickeln bzw. ausprobieren. So können z. B. in eine leere Toilettenpapierhülse kleine Löcher gebohrt und in diese die Lieblingsleckerlis des Hamsters gesteckt werden.

Selbst die Futtersuche kann für Hamster spielerisch gestaltet werden.
Selbst die Futtersuche kann für Hamster spielerisch gestaltet werden.  © 123RF/betterphoto

Kleine Übungen für Hamster

Ob man Hamstern wirklich Kunststücke beibringen kann, ist zweifelhaft. Allerdings lautet hier wohl die Devise: Probieren geht über Studieren, denn nicht jeder Hamster ist gleich. Was dabei auf keinen Fall fehlen darf, ist die Futterbelohnung.

Manche Hamster laufen vielleicht auf Kommando über eine Rampe oder durch einen Tunnel, wenn am Ende ein Leckerli auf sie wartet.

Andere Artgenossen lassen sich eventuell auf diverse Geräusche trainieren. Dafür wird zeitgleich zur Futtergabe ein ganz bestimmter Laut erzeugt. Das kann ein Pfeifton, ein Schnipsen oder ein Klicken sein. Mit der Zeit lernt der Hamster, dieses eine Geräusch in Verbindung mit einen Leckerbissen zu bringen.

Das kann vor allem dann von Vorteil sein, wenn der flinke Nager doch einmal ausgebüxt ist und man ihn zu sich rufen möchte.

Fazit: Einen Hamster zu beschäftigen ist nicht schwer

Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten, einen Hamster zu beschäftigen. Im Tierfachhandel werden etliche Spielzeuge und andere Einrichtungsgegenstände dazu angeboten. Mit etwas Geschick und Kreativität lassen sich aber auch selbst ein paar Objekte basteln.

So oder so ist es wichtig, dass aus den Gegenständen keine Drähte, Nägel, Zwecken oder andere gefährliche Dinge ragen, woran sich der Hamster verletzen könnte.

Außerdem muss auf eine ideale Größe geachtet werden. Denn der Hamster darf auch mit vollen Backentaschen nirgendwo steckenbleiben. Nicht zuletzt sollten möglichst natürliche Materialien verwendet werden, die der Nager ohne Bedenken anknabbern kann.

Titelfoto: 123RF/tkasperova

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