Diese 10 exotischen Haustiere sind in Deutschland erlaubt

Für gewöhnlich werden in deutschen Haushalten Katzen, Hunde, kleine Nager oder Fische als Haustiere gehalten. Eine besondere Faszination geht für so manchen jedoch von fremdartigen Tieren aus. Erfahre jetzt mehr über ein paar exotische Haustiere, die in Deutschland erlaubt sind.

Im Kleintierratgeber gibt's nützliche Tipps zu Nagern, Vögeln und Co.

Exotische Haustiere üben eine gewisse Faszination auf Menschen aus.  © 123RF/pr2is

So manche exotischen Tiere können sich durchaus als Haustier eignen. Allerdings sollte man sich vor deren Anschaffung genauestens über Haltungsbedingungen und Pflegeaufwand informieren. Denn die in Deutschland nicht beheimateten Tiere haben meist sehr komplexe Ansprüche und Bedürfnisse.

Wildlebende Tiere bewegen sich häufig über weite Gebiete hinweg und brauchen dementsprechend viel Platz, benötigen spezielle Nahrung wie beispielsweise Lebendfutter und können beachtliche Größen sowie ein hohes Alter erreichen.

Ebenso darf nicht vergessen werden, dass es oft schwierig ist, einen fachkundigen Tierarzt zu finden, der sich mit der fremdartigen Tierart auskennt. Einige exotische Tiere sind in Deutschland zudem meldepflichtig, andere bedürfen lediglich eines Herkunftsnachweises bzw. einer Ein- und Ausfuhrgenehmigung.

All das sind Punkte, die unbedingt in die eigenen Überlegungen einbezogen werden sollten. Ein süßes Aussehen oder der Coolness-Faktor sollten nicht ausschlaggebend sein.

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1. Axolotl

Sie sehen aus wie kleine Seeungeheuer - Axolotl.  © 123RF/cherokee4

Die wie kleine Wassermonster aussehenden, dämmerungs- und nachtaktiven Axolotl sind Amphibien und gehören zu den Schwanzlurchen.

Haltung: im Aquarium, nur mit gleich großen Artgenossen

Lebenserwartung: 12 bis 20 Jahre

Größe: 23 bis 28 Zentimeter

Natürlicher Lebensraum: in einem Seensystem innerhalb eines vulkanischen Beckens bei Mexiko-Stadt

Besonderheiten: Axolotl besitzen die Fähigkeit, verlorene bzw. verwundete Körperteile wie Gliedmaßen und Organe nachwachsen zu lassen.

Geeignete Vertreter: leuzistische, albinotische und melanoide Axolotl-Züchtungen

In ihrer Heimat sind Axolotl vom Aussterben bedroht und stehen weltweit unter besonderem Schutz. In Heimtierhaltung dürfen die Schwanzlurche ausschließlich aus legalen Nachzuchten stammen.

2. Bartagame

Bartagamen stehen in Deutschland ganz weit vorn auf der Liste der beliebtesten, gehaltenen Echsen.  © 123rf/tang90246

Bartagamen sind verhältnismäßig große, meist friedliche Echsen aus der Familie der Agamen innerhalb der Schuppenkriechtiere.

Haltung: im Terrarium, als Einzeltier oder Weibchen-Paar

Lebenserwartung: circa sechs bis 15 Jahre

Größe: etwa 30 bis 50 Zentimeter

Natürlicher Lebensraum: Australien

Besonderheiten: Bei Gefahr stellen sich die Stacheln am Hals der Bartagamen auf, was dann Ähnlichkeit mit einem Bart hat, daher auch der Name. Je nach benötigter Sonnenwärme können sie ihre Hautfarbe heller oder dunkler werden lassen.

Geeignete Vertreter: Streifenköpfige Bartagame, Zwergbartagame

Wildlebende Bartagamen halten in der kalten Jahreszeit eine zwei- bis dreimonatige Winterruhe, die auch den Echsen in Heimtierhaltung ermöglicht werden sollte.

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3. Chamäleon

Pantherchamäleons sind z. B. wegen ihrer großen Farbvielfalt beliebt.  © 123rf/monitor6

Die äußerst sensiblen Chamäleons sind eine Familie der Leguanartigen innerhalb der Schuppenkriechtiere.

Haltung: im Terrarium, als einzelnes Tier

Lebenserwartung: je nach Art bis zu 15 Jahre

Größe: je nach Art zwischen drei und 80 Zentimeter

Natürlicher Lebensraum: hauptsächlich in Afrika, Arabien und im Mittelmeerraum

Besonderheiten: Chamäleons können ihre Augen unabhängig voneinander bewegen. Außerdem sind die Tiere dafür bekannt, ihre Farbe situationsbedingt anzupassen.

Geeignete Vertreter: Jemenchamäleon, Pantherchamäleon, Zwergchamäleon, Teppichchamäleon

Chamäleons sind meldepflichtig. Beim Erwerb müssen entsprechende Dokumente mit Angaben über u. a. die Herkunft (Nachzucht, Wildfang) des Tieres ausgehändigt werden.

Wichtig! Exotische Haustiere sollten nur von seriösen bzw. zugelassenen Züchtern und Zoohandlungen erworben werden. Alternativ kann man auch ein Tier aus einem vertrauenswürdigen Tierheim aufnehmen.

4. Chinchilla

Chinchillas sehen aus wie eine Kreuzung aus Meerschweinchen und Eichhörnchen.  © 123rf/pondshutter

Die dämmerungs- und nachtaktiven Chinchillas sind eine Familie innerhalb der Nagetiere und werden zu den Meerschweinchenverwandten gezählt.

Haltung: im Käfig bzw. Gehege, mit mindestens einem Artgenossen

Lebenserwartung: durchschnittlich zwischen zehn bis 20 Jahre

Größe: etwa 30 bis 50 Zentimeter (von Kopf bis Schwanz)

Natürlicher Lebensraum: Südamerika, in den Gebirgsregionen in Peru, Bolivien, Argentinien und Chile

Besonderheiten: Werden sie von einem (Fress-) Feind festgehalten, können ihnen spontan die Haare ausfallen, sodass der Angreifer nicht das Tier sondern nur ein Haarbüschel zu greifen bekommt.

Geeignete Vertreter: Langschwanz-Chinchilla, Kurzschwanz-Chinchilla

Chinchillas sind in ihrem natürlichen Lebensraum vom Aussterben bedroht, was nicht zuletzt an ihrer Verwendung als Pelzlieferant dient.

5. Frosch

Einige Froscharten besitzen richtig farbenfrohe Körper.  © 123RF/astemmer

Frösche bzw. Froschlurche sind Amphibien und je nach Art tag- und/oder nachtaktiv.

Haltung: im Terrarium, je nach Art in Einzel-, Paar- oder Gruppenhaltung

Lebenserwartung: je nach Art etwa drei bis 20 Jahre

Größe: zwischen fünf und 30 Zentimeter

Natürlicher Lebensraum: außer Antarktika auf allen Kontinenten, in den kalt-gemäßigten, subtropischen und tropischen Zonen

Besonderheiten: Frösche haben meist eine glatte, feuchte Haut, die Schleimdrüsen enthalten und eine Hautatmung ermöglicht. Manche Arten können außerdem über spezielle Körperdrüsen ein giftiges Sekret absondern.

Geeignete Vertreter: Pfeilgiftfrosch, Schmuckhornfrosch, Grüner Riedfrosch, Brauner Waldsteiger, Laubfrosch

Wer einen Gartenteich anlegt oder bereits besitzt, kann unter günstigen Umweltbedingungen Frösche auch in freier Natur beobachten.

6. Gottesanbeterin

Gottesanbeterinnen sehen oft aus, als würden sie beten, deshalb auch der Name.  © 123rf/mofeng

Gottesanbeterinnen (oder auch Fangschrecken) gehören zur Klasse der Insekten und gelten ja nach Art zum Teil als pflegeleicht.

Haltung: im Terrarium, in Einzelhaltung

Lebenserwartung: vier bis elf Monate (einschließlich Larvenstadium)

Größe: je nach Art und Geschlecht bis zu etwa 14 Zentimeter

Natürlicher Lebensraum: bis auf die Antarktika auf allen Kontinenten

Besonderheiten: Hin und wieder kann es vorkommen, dass im Zuge der Begattung das Männchen vom Weibchen ganz oder zumindest teilweise gefressen wird.

Geeignete Vertreter: Indische Riesengottesanbeterin, Afrikanische Riesengottesanbeterin, Ghana-Gottesanbeterin

Die Europäische Gottesanbeterin steht in Deutschland unter besonderem Schutz und darf weder gefangen noch gehalten werden. 2017 erhielt sie zudem den Titel "Insekt des Jahres".

7. Papagei

Unzertrennliche werden wegen ihres stark ausgeprägten Paarverhaltens auch Liebesvögel genannt.  © 123RF/irantzuarbaizagoitia

Die oft sehr farbenprächtigen Papageien gelten als sehr soziale und besonders intelligente Vögel.

Haltung: je nach Art bzw. Größe in Käfig, Voliere oder eigenem Zimmer, mindestens als Paar, besser im Schwarm

Lebenserwartung: je nach Art bis zu 100 Jahre, im Durchschnitt zwischen 50 und 70 Jahre

Größe: je nach Art von zehn Zentimeter bis zu knapp einem Meter

Natürlicher Lebensraum: hauptsächlich in den Tropen und Suptropen von Süd- und Mittelamerika sowie Asien, Afrika und Australien

Besonderheiten: Papageien benutzen nicht nur ihren Kletterfuß mit je zwei nach vorn und hinten gerichteten Zehen als Kletterhilfe, sondern auch ihren kräftigen Schnabel. Manche Papageien können sogar Sprechen lernen.

Geeignete Vertreter: Graupapagei, Sperlingspapagei, Veilchenlori, Unzertrennliche, Weißkopfpapagei, Wellensittich, Nymphensittich

Besonders große Papageienarten wie der Ara oder Kakadu benötigen entsprechend viel Platz und sind für die reine Wohnungshaltung meist ungeeignet.

Schon gewusst? Theoretisch kann man sogar einige Affenarten und Raubtiere wie Löwen oder Krokodile in Deutschland halten. Allerdings kann man deren artgerechte Haltung wohl kaum ermöglichen, auch wenn man vielleicht entsprechend viele Hektar Land und das dringend notwendige Wissen besitzt.

8. Rennmaus

Rennmäuse graben gern unterirdische Tunnelsysteme.  © 123rf/dmegiasp

Die lebhaften Rennmäuse gehören zu den Nagetieren und bilden dort eine Unterfamilie der Langschwanzmäuse.

Haltung: im Terrarium oder Käfig, mit mindestens einem Artgenossen

Lebenserwartung: drei bis vier Jahre

Größe: acht bis 13 Zentimeter (ohne Schwanz)

Natürlicher Lebensraum: Wüsten, Halbwüsten, Steppen und Savannen in Afrika und Asien

Besonderheiten: Bei drohender Gefahr klopfen die Tiere im aufrechten Stand mit ihren Hinterläufen schnell auf den Boden und warnen so ihre Artgenossen.

Geeignete Vertreter: Mongolische Rennratte, Fettschwanz-Rennmaus, Kleine Ägyptische Rennmaus, Blasse Rennmaus

Rennmäuse besitzen u. a. ein sehr starkes Revierverhalten und benötigen daher viel Platz, um sich in solch einem Fall möglichst aus dem Weg gehen zu können.

9. Schlange

Nattern wie die Kornnatter sollen für Einsteiger geeignet sein.  © 123rf/erllre

Schlangen gehören genauso wie die Chamäleons zur Ordnung der Schuppenkriechtiere und stammen von echsenartigen Vorfahren ab.

Haltung: im Terrarium, in Einzelhaltung

Lebenserwartung: je nach Art bis zu 30 Jahre

Größe: je nach Art zwischen zehn Zentimetern und etwa sieben Metern

Natürlicher Lebensraum: fast weltweit an Land und im Wasser (Ausnahmen: Arktis, Antarktis, Permafrostgebiete)

Besonderheiten: Schlangen wachsen ihr ganzes Leben lang weiter, weshalb sie sich regelmäßig vollständig häuten. Zudem sind sie in der Lage, verlorene bzw. abgebrochene Zähne durch neue zu ersetzen.

Geeignete Vertreter: Kornnatter, Erdnatter, Strumpfbandnatter, Rote Königsnatter

Experten raten insbesondere Anfängern von der Haltung von Gift- und Würgeschlangen ab.

Achtung! Auch wenn viele Kleintiere für die Heimtierhaltung erlaubt sind, sollte man sich vor der Anschaffung bei der zuständigen Behörde des jeweiligen Bundeslandes informieren. Denn gerade für giftige oder gefährliche Tierarten gelten bestimmte Ausnahmen.

10. Vogelspinne

Die Rotknie-Vogelspinne gilt für Anfänger als geeignet.  © 123RF/melnyk58

Die haarigen, meist nachtaktiven Vogelspinnen sind eine Familie der Vogelspinnenartigen, werden den Webspinnen untergeordnet und gehören zum Stamm der Gliederfüßer, also wirbelloser Tiere.

Haltung: im Terrarium, als Einzeltier

Lebenserwartung: je nach Art und Geschlecht etwa fünf bis 30 Jahre

Größe: meist fünf bis zehn Zentimeter

Natürlicher Lebensraum: vorrangig in tropischen bis subtropischen Klimazonen

Besonderheiten: Alle Vogelspinnen sind giftig, je nach Art mal mehr mal weniger. Allein der Biss kann sehr schmerzhaft sein. Halten Rötungen, Schwellungen, Schmerzen sowie weitere Symptome über mehrere Tage an oder reagiert man allergisch, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Geeignete Vertreter: mexikanische Rotknie-Vogelspinne, Rote Chile-Vogelspinne, Rotfuß-Vogelspinne, Orangenbein-Vogelspinne, Kraushaar-Vogelspinne

Bei der Haltung von Vogelspinnen müssen ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Während einige Arten am Boden leben und darin auch gern graben, bewohnen andere Tiere lieber Bäume und benötigen dementsprechende Klettermöglichkeiten.

Fazit:

Meist sind es eher Insekten, Reptilien und Amphibien, die sich trotz ihrer Fremdartigkeit als Haustiere eignen. Wichtig ist vor allem, die exotischen Tiere auf legalem Weg und von seriösen Züchtern zu erhalten.

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