Paarungszeit Katzen: So gehst Du mit Deiner rolligen Katze um

Wenn der Frühling naht und die Natur erwacht, so beginnt auch die Paarungszeit. Katzen zeigen ein ganz spezielles Verhalten, wenn sie auf der Suche nach Sexualpartnern sind. Dabei kann es passieren, dass Du Dein Schmusekätzchen gar nicht mehr wiedererkennst.

Wenn es im Frühjahr wieder heller wird, beginnt auch bald bei vielen Katzen die Paarungszeit.
Wenn es im Frühjahr wieder heller wird, beginnt auch bald bei vielen Katzen die Paarungszeit.  © 123RF/nataba

Zur Paarungszeit verhalten sich Katzen häufig anders als sonst. Sie werden anhänglicher, verlangen mehr Streicheleinheiten und machen mit lautem Miauen auf sich aufmerksam. Andere aber verschwinden nach draußen, werden aktiv und begeben sich direkt auf die Suche.

Im Sexualverhalten von Katzen und Katern gibt es zwischen den Geschlechtern einige Unterschiede. Aber auch zwischen den Rassen kann der Fortpflanzungstrieb von Katzen und Katern mehr oder weniger stark ausgeprägt sein und das Verhalten je nach Charakter individuell variieren.

Tipps, wie Du das Sexualverhalten Deiner rolligen Katze erkennst und wie Du sie in der Paarungszeit am besten unterstützt, erfährst Du im Beitrag.

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Katzenratgeber 5 Schritte, um einer Katze das Apportieren beizubringen

Mehr Wissenswertes über Samtpfoten findest Du übrigens im Katzenratgeber.

Paarungszeit bei Katzen: Wann sind Katzen geschlechtsreif?

Die Geschlechtsreife von Katzen und Katern beginnt in der Regel nach einem Jahr und wenn ihr Körpergewicht rund 2,5 Kilo beträgt. Bei Katern setzt die Geschlechtsreife meist etwas später ein als bei Katzen. Katzenrassen wie die Siamkatze und die Abessinierkatze sind schon mit vier Monaten geschlechtsreif. Hauskatzen hingegen werden mit sechs bis acht Monaten geschlechtsreif.

Am längsten mit 12 bis 18 Monaten brauchen Perserkatzen und die British Shorthair, bis sie reif für die Paarung sind.

Wichtig: Es kann durchaus sein, dass Deine Katze schon früher geschlechtsreif wird, als Du annimmst. Wenn Du Dir also von Deiner Katze oder Deinem Kater keinen Nachwuchs wünschst, solltest Du Deine Samtpfote möglichst früh, nachdem Du sie erhalten hast, beim Tierarzt kastrieren lassen.

Meist nach dem ersten Lebensjahr beginnt für Katzen das erste Mal die Paarungszeit.
Meist nach dem ersten Lebensjahr beginnt für Katzen das erste Mal die Paarungszeit.  © 123RF/sonymega

Der Sexualzyklus von Katzen und die Phasen der Rolligkeit

Mit der Geschlechtsreife beginnt die Pubertät Deiner Katze und sie wird zum ersten Mal rollig. Die Rolligkeit gliedert sich in die Phasen der Vorbrunst (Proöstrus) und der Brunst (Östrus).

Deine Katze kann zwei- bis dreimal pro Jahr rollig werden. Eine Brunstphase dauert im Durchschnitt etwa zwei bis zehn Tage. Wie lange genau, hängt davon ab, ob die Katze gedeckt wird. Ist dies nicht der Fall, kann die nächste Rolligkeit bereits ab neun Tagen wieder eintreten.

Nachdem eine Katze Kitten zur Welt gebracht hat, kann sie nach zwei bis vier Wochen wieder rollig werden. Aufgrund der verschiedenen Phasen der Rolligkeit im Jahr wird der Sexualzyklus von Katzen als "saisonal polyöstrisch" bezeichnet.

Wann die erste Rolligkeit bei Deiner Katze einsetzt, ist neben dem Gewicht und der Rasse auch von den Lichtverhältnissen abhängig. Erst ab mindestens 14 Stunden Sonnenlicht am Tag werden die Sexualhormone geweckt. Von Oktober bis Dezember herrscht zwischen Katzen und Katern also Funkstille, die sogenannte "Anöstrie".

Übrigens: Reine Wohnungskatzen können das ganze Jahr über rollig werden, da sie die meiste Zeit künstlichem Licht ausgesetzt sind.

Paarungszeit Katzen: Typische Verhaltensmerkmale

In der Paarungszeit zeigen Katzen und Kater unterschiedliche Verhaltensweisen. Dies hängt vor allem mit ihren geschlechtstypischen Veranlagungen zusammen.

Verhaltensweisen von Katzen in der Paarungszeit

Ein typisches Verhalten von Katzen in der Paarungszeit ist:

  • lautes Miauen (Lockrufe)
  • vermehrtes Anschmiegen
  • ständiges Verlangen, gestreichelt zu werden
  • vermehrtes Wälzen am Boden
  • Nervosität und häufigeres Krallenwetzen
  • Brunststellung.

Schon in der Vorbrunst werden bei der Katze Sexualhormone freigesetzt und es kommt zu einer erhöhten Produktion von Östrogen. In dieser Zeit beginnt sie schon mit lautem Miauen paarungswillige Kater anzulocken, ist aber noch nicht bereit, sich decken zu lassen.

Etwa am dritten Tag der Rolligkeit ist Deine Katze bereit, gedeckt zu werden. Es kann sein, dass sich Deine Katze vermehrt an Dich oder an Gegenständen schmiegt und Deine Aufmerksamkeit sucht. Sie wälzt sich auch öfter auf dem Boden, ist nervös und unruhig. So kann es auch sein, dass sie ihre Krallen häufiger wetzt als sonst.

Auch das Hochstrecken des Hinterteils ist ein typisches Anzeichen dafür, dass sich Deine Katze in der Brunstphase befindet. Bei der "Brunststellung" hat Deine Katze ihre Vorderbeine angewinkelt, ihre Hinterbeine sind gestreckt, sodass ihr Rücken durchgedrückt ist. Dabei scharrt sie mit den Hinterpfoten und schwenkt ihren Schwanz zur Seite.

Verhaltensweisen von Katern in der Paarungszeit

Ein typisches Verhalten von Katern in der Paarungszeit ist:

  • Urinmarkierungen
  • lange Streifzüge
  • Kämpfe mit Rivalen.

Vor allem unkastrierte Kater beginnen zur Paarungszeit, ihre Duftmarke in ihrer Umgebung durch ihre Urinmarkierung zu verbreiten. Dies kann auch die Ecke vom Hauseingang Deines Nachbarn treffen. Wenn Du Deinen Kater zu Hause hältst, solltest Du ihn unbedingt vor der Geschlechtsreife kastrieren lassen. Sonst kann es sein, dass er seine ganz spezielle Duftmarke in Deiner Wohnung, z. B. auf dem Teppich oder dem Sofa hinterlässt.

Du kannst die Brunstphase bei Deinem Kater auch erkennen, wenn er sich tagelang nicht mehr zu Hause blicken lässt oder wenn er mit Verletzungen aus Revierkämpfen nach Hause kommt.

Katzen in der Paarungszeit beobachten die Rivalitäten unter den Katern und suchen sich dann einen Partner nach ihrem Geschmack. Dabei ist es nicht immer unbedingt der stärkste Kater, der das Herz der Katze erobert.
Katzen in der Paarungszeit beobachten die Rivalitäten unter den Katern und suchen sich dann einen Partner nach ihrem Geschmack. Dabei ist es nicht immer unbedingt der stärkste Kater, der das Herz der Katze erobert.  © 123RF/bllkcbs

Hinweis: Wenn Deine Katze nicht gedeckt wird, kann es sein, dass sie in eine "Dauerrolligkeit" gerät. Der konstant erhöhte Östrogenspiegel führt dann dazu, dass sie zunehmend unruhig ist. An ihrem ungestillten Fortpflanzungsbedürfnis kann Deine Katze stark leiden. Deshalb ist es wichtig, dass Du mit ihr in dieser Zeit besonders behutsam umgehst.

Tipps zum Umgang mit rolligen Katzen und Katern in der Brunst

Bemerkst Du, dass Deine Katze rollig ist, kannst Du sie entsprechend fürsorglich unterstützen.

1. Tipp: Katze bespielen und streicheln

Spiele mehr mit Deiner Katze und sorge für extra Streicheleinheiten, um die Nervosität Deiner Katze abzubauen. Besorge Deiner Katze neues Intelligenzspielzeug, so kannst Du sie geschickt von ihrem Sexualtrieb ablenken.

2. Tipp: mehr Kratzmöglichkeiten bieten

Wenn eine Katze rollig ist, führt dies häufig auch zu vermehrtem Krallenwetzen. Deshalb ist es wichtig, dass Du ihr genügend Möglichkeiten zum Kratzen aufstellst. Generell sollten Katzen pro Zimmer mindestens eine Kratzmöglichkeit haben.

3. Tipp: Katzenminze

Um das Leiden Deiner rolligen Katze zu mindern, kannst Du ihr Katzenminze (auch "Katzenmelisse") geben. Katzenminze hat eine beruhigende Wirkung auf rollige Katzen. Durch den Verzehr werden Glückshormone ausgeschüttet und Katzen schläfrig gemacht. Es kann aber auch sein, dass Deine Katze anders auf Katzenminze reagiert und durch den Duft sogar munter wird.

Katzenminze ist ein wirksames Mittel für Katzen in der Paarungszeit. Katzen lieben den Geruch der Pflanze. Es gibt auch Spielzeug mit getrockneter Katzenminze. Der Verzehr verführt sie zu einem Schläfchen und lenkt sie von ihrem Sexualtrieb ab.
Katzenminze ist ein wirksames Mittel für Katzen in der Paarungszeit. Katzen lieben den Geruch der Pflanze. Es gibt auch Spielzeug mit getrockneter Katzenminze. Der Verzehr verführt sie zu einem Schläfchen und lenkt sie von ihrem Sexualtrieb ab.  © 123RF/fotokate

4. Tipp: Wärme

Du kannst die Rolligkeit Deiner Katze auch besänftigen, indem Du ihr ein warmes Plätzchen zum Ausruhen vorbereitest. Im Zoogeschäft gibt es spezielle Wärmekissen und Heizdecken für Katzen. So kann Dein gestresster Stubentiger optimal entspannen.

5. Tipp: Antibaby-Pille und Hormonspritzen für Katzen

Ja, auch Katzen können mit einer Antibaby-Pille verhüten. Die Hormonpräparate werden der Katze im wöchentlichen Rhythmus verabreicht. So kann ihre Rolligkeit zumindest für eine gewisse Zeit eingedämmt werden. Die Antibaby-Pillen für Katzen sollte aber nicht dauerhaft eingenommen werden, da sie zu Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Störungen der Nierenfunktion und Gebärmutterzysten führen können.

Dein Tierarzt oder Deine Tierärztin kann Deiner Katze auch eine Hormonspritze geben, die einen ähnlichen Effekt wie die Pillen erzielt. Auch die Spritze ist aufgrund möglicher Krankheitsrisiken keine dauerhafte Lösung und nur ein kurzfristiges Mittel gegen die Rolligkeit.

Warum solltest Du Deine Katze kastrieren?

Bei einer Kastration wird das Keimgewebe, also Hoden bzw. Eierstöcke, entfernt, um die Fortpflanzung zu verhindern. Ob es sich bei Deiner Katze um eine freilaufende Katze oder eine Wohnungskatze handelt, ist eine Kastration in vielerlei Hinsicht zu empfehlen.

  • Bei freilaufenden Katzen wird durch eine Kastration eine unkontrollierte Vermehrung verhindert. Dies ist auch deshalb so wichtig, da die Tierheime bereits überfüllt sind und so Tierleid durch ungewollten Nachwuchs, für den man kein Zuhause findet, erst gar nicht entsteht.
  • Freilaufende Kater sind durch die Kastration weniger aggressiv. So kommt es seltener zu Kämpfen und Rivalitäten unter Katern.
  • Kastrierte Katzen haben eine höhere Lebenserwartung als unkastrierte Katzen. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass sie sich seltener auf lange Streifzüge begeben und weniger mit Artgenossen rivalisieren. Denn dadurch sinkt das Risiko für Verkehrsunfälle oder sich bei einem Kampf eine Infektionskrankheit einzufangen.
  • Eine Kastration ist aber auch für Kater in Wohnungshaltung zu empfehlen, da sie so nicht beginnen zu markieren. Der Gestank von Katzenurin ist sehr penetrant und schwer zu bekämpfen.

Mehr zu dem Thema erfährst Du unter: >>>Katze kastrieren: Das solltest Du über den Eingriff wissen.

Hinweis: Trotz Kastration kann es sein, dass Deine Katze noch rollig wird. Das liegt an dem sogenannten "Ovarrest-Syndrom". Bleibt bei der Kastration noch Eierstockgewebe zurück, kann es sein, dass die Katze die typischen Symptome für die Rolligkeit wieder zeigt.

Fazit:

Wenn sich Deine Katze plötzlich anders als sonst verhält, laut miaut, sich ständig am Boden wälzt und Dir ihr Hinterteil entgegenstreckt, so kannst Du gewiss sein: Es ist Paarungszeit! Katzen benötigen in dieser Zeit besonders viel Deiner Liebe und Aufmerksamkeit. Auch mit Wärme und Katzenminze kannst Du den Stress aufgrund der Rolligkeit Deiner Katze abbauen.

Titelfoto: 123RF/nataba

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