Maikätzchen: Vorsicht, wenn Du im Mai eine Katze kaufen willst
Im Frühling beginnt die Zeit der Maikätzchen - und damit auch wieder die Zeit, in der besonders viele Menschen sich ein süßes Kätzchen als Haustier anschaffen möchten, denn Maikatzen gelten als die besseren und gesünderen. Was ist dran? Der Katzenratgeber klärt auf.
Weitere Infos und Tipps im Ratgeber zur Katzengesundheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Mythos Maikatzen: Es gibt die weit verbreitete Annahme, dass im Mai geborene Katzen robuster und gesünder sind. Dieser Mythos stammt aus früheren Zeiten, als wilde Katzen in wärmeren Monaten bessere Überlebenschancen hatten.
- Keine Unterschiede zu anderen Jahreszeiten: Für Hauskatzen spielt der Geburtsmonat keine Rolle, da sie ganzjährig gut versorgt werden.
- Beim Katzenkauf sollte man auf das Alter (mind. 12 Wochen) und die Gesundheit der Katze achten. Unseriöse Händler nutzen den Maikatzen-Mythos für das schnelle Geld.
- Statt bei fragwürdigen Züchtern zu kaufen, empfiehlt es sich, eine Katze aus dem Tierheim zu adoptieren.
Wann werden Katzen geboren?
Zwei- bis dreimal im Jahr können Katzen trächtig werden. Bekommen die Katzen im April bis Juni ihre Jungen, spricht man von Frühlingskatzen. Häufig kommen die ersten Babykatzen im Mai, daher wird auch oft der Begriff Maikätzchen verwendet. Von Juli bis August kommen die Sommer- und ab dann die Herbstkatzen. Im Winter werfen Katzen normalerweise nicht.
Sind Maikatzen besser?
Maikatzen, die im Frühjahr geboren werden, haben den Ruf robuster, widerstandsfähiger und gesünder zu sein. Das ist jedoch ein Mythos.
Wer auf dieses Vorurteil hereinfällt und sich eine Maikatze kauft, ohne auf die wirklich wichtigen Dinge zu beachten, läuft Gefahr eine schlecht gepflegte oder sogar kranke Katze zu kaufen, da es Händler gibt, die den Maikatzen-Mythos nutzen, um damit Geld zu machen.
Maikatzen: Bedeutung hinter dem Mythos
Dass dieser Mythos entstehen konnte, hängt vermutlich damit zusammen, dass der Wurf von wilden Katzen, der im Frühling geboren wurde, tatsächlich einen kleinen Vorteil hatte gegenüber dem, der im Herbst das Licht der Welt erblickt - und zwar wegen des größeren Nahrungsangebots in den wärmeren Monaten.
Dass in dieser Zeit mehr Tiere eines Wurfs überleben und einige der wilden Katzenkinder etwas widerstandsfähiger als ihre Geschwister, die in den kühleren Monaten geworfen werden, war vor allem früher entscheidend, insbesondere für Bauern, da Katzen den Schädlingsbefall in Lagerräumen von Futter- und Nahrungsmitteln in Schach halten. Das gilt zum Teil noch heutzutage, allerdings gibt es inzwischen viele andere Optionen gegen Mäuse und Co., v.a. auch hygienischere Lagerungsmöglichkeiten, sodass Katzen in der Landwirtschaft keine so große Rolle mehr spielen wie vor 100 Jahren.
Für Hauskatzen ist es unwichtig, wann sie geboren wurden, da das Nahrungsangebot immer gleich ist. Doch das Gerücht, dass Maikatzen besser seien, hält sich noch immer.
Achte beim Katzenkauf nicht auf den Geburtsmonat Mai, sondern darauf
Obwohl am Maikatzen-Mythos nicht viel dran ist, werfen viele Katzenhändler im Frühjahr ordentlich die Werbetrommel an und versuchen, die Verkaufszahlen mit lockenden Maikatzen-Angeboten anzukurbeln.
Wer einen Hund oder eine Katze kaufen möchte, sollte weniger auf den Geburtsmonat achten, sondern viel mehr auf folgende Dinge:
Jungtiere dürfen der Mutter nicht zu früh entrissen werden. Eine Jungkatze sollte mindestens 12 Wochen alt sein, bevor man sie zu sich holt.
Kann man früher Katzen kaufen, ist der Händler vermutlich äußerst unseriös und mehr an Deinem Geld als am Katzenwohl interessiert. Also: Finger weg!
2. Tipp: Gesundheit und Pflege der Katze
Betrachte den äußerlichen Zustand der Katze. Sieht sie gesund aus? Ist das Fell in Ordnung? Hat die Katze Wunden oder ist extrem ängstlich? All das kann etwas darüber aussagen, wie gut die Tiere gepflegt wurden.
Vor dem Kauf der Katze sollte man außerdem nach dem Impfausweis fragen, der auch ordentlich geführt sein sollte. Wurde die Katze gar nicht geimpft oder entwurmt, ist der Händler häufig eher nicht vertrauenswürdig.
Wenn man das Gefühl hat, ein Tierhändler kümmert sich nicht um die Katzen, will nur das große Geld machen oder quält die Tiere sogar, sollte man sich unbedingt an die Polizei wenden.
Maikatzen sind nicht besser als Frühlings- oder Herbstkatzen
Dass Maikatzen gesünder, robuster bzw. irgendwie besser wären als Würfe aus anderen Jahreszeiten, ist also nicht wahr. Zudem wird der Mythos von einigen Verkäufern missbraucht, um in der Frühlingszeit das schnelle Geld mit Jungkatzen zu machen - und das oft zulasten der Gesundheit der kleinen Fellknäuele sowie des Muttertiers.
In Anbetracht der tausenden Katzen im Tierheim empfiehlt es sich so oder so, lieber diesen Katzenseelen ein neues Zuhause zu schenken, statt bei einem Onlineverkäufer bzw. Züchter zu kaufen.
Titelfoto: Unsplash/Raquel Pedrotti