Langhaarkatzen: 10 flauschige Fellfreunde im Kurzportrait

Langhaarkatzen haben ein prächtiges Fell und einen buschigen Schwanz. Ihre Haarpracht braucht allerdings eine intensive Pflege. Zur Zeit des Fellwechsels kann man diese zotteligen Vierbeiner gar nicht oft genug kämmen. Trotz des Aufwands sind Langhaarkatzen-Rassen sehr beliebt.

Langhaarkatzen-Rassen sind sehr beliebt.
Langhaarkatzen-Rassen sind sehr beliebt.  © 123RF/nilsjacobi

Katzen werden in Kurzhaarkatzen, Halblanghaarkatzen und Langhaarkatzen unterteilt.

Die Haare der Langhaarkatzen können bis zu 23 Zentimeter lang werden. Hingegen werden die Haare von Kurzhaarkatzen nur bis zu 5 Zentimeter lang.

Die Katze mit dem längsten Fell war der Hauskater "Colonel Meow" aus Los Angeles. Eine beträchtliche Haarlänge von bis zu 23 Zentimetern brachte dem Kater sogar einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde ein.

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Das Fell einer Katze dient ihr als Schutzfunktion vor äußeren Einflüssen wie Verletzungen, Kälte, Hitze und damit verbunden direkte Sonneneinstrahlung und Wasserverlust. Außerdem nutzt die Katze ihr Fell auch zur Kommunikation mit anderen Katzen. So plustert sie ihr Fell bei Gefahr auf, um vor dem Feind noch größer zu wirken.

Auch die "Pheromone", also die Duftstoffe einer Katze, verbreitet sie über ihre Haare.

Weitere interessante Artikel über die süßen Vierbeiner gibt es übrigens im Katzenratgeber von TAG24.

10 Langhaarkatzen im Kurzporträt

Übrigens: Wie viele Haare eine Katze hat, kann mittels einer Formel berechnet werden:

Anzahl Haare = (Körpergewicht der Katze in Gramm)2/3 x 250.000

Demnach hat eine Katze von 5 Kilogramm Gewicht etwa 73,1 Millionen Haare.

1. American Curl

Die American Curl ist eine Katzenrasse, die mit unterschiedlichen Katzenrassen gekreuzt wird, daher kommt sie sowohl als Langhaarkatze als auch als Kurzhaarkatze vor.
Die American Curl ist eine Katzenrasse, die mit unterschiedlichen Katzenrassen gekreuzt wird, daher kommt sie sowohl als Langhaarkatze als auch als Kurzhaarkatze vor.  © 123RF/catchyimages

Besonders bemerkenswert sind bei der American Curl natürlich ihre runden Ohren. Die Katzenrasse wurde im 20. Jahrhundert in Kalifornien gezüchtet.

Die American Curl ist eine mittelgroße Katze und erreicht ein Gewicht von drei bis fünf Kilogramm. Ihr Wesen ist verspielt, zutraulich und freundlich.

Du solltest eine American Curl nicht alleine halten. Insbesondere dann, wenn Du sie als Wohnungskatze halten möchtest. Außerdem solltest Du ihr dann ausreichend Platz und Klettermöglichkeiten bieten. Gegen einen gesicherten Freigang hat sie bestimmt nichts einzuwenden.

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Die American Curl ist auch als "Peter Pan" unter den Katzen bekannt, da sie viel beschäftigt werden möchte. Sorge also immer wieder mit neuem Spielzeug für ausreichend Abwechslung.

2. Britisch Langhaar

Das Fell der Britisch Langhaar gibt es in sämtlichen Färbungen.
Das Fell der Britisch Langhaar gibt es in sämtlichen Färbungen.  © 123RF/catchyimages

Die Britisch Langhaar stammt von der Kreuzung der Britisch Kurzhaar mit einer Perserkatze ab. Züchter versuchten durch das Einkreuzen von Persern Erbkrankheiten zu vermeiden. Kitten mit langen Haaren waren bei der Zucht ein Indiz dafür, dass die Britisch Kurzhaar schon ein Gen für langes Haar versteckt in sich trug.

Kitten der Britisch Langhaar können aufgrund der genetischen Veranlagung auch kurze Haare haben.

Der Charakter der Britisch Langhaar wird als ausgeglichen und ruhig beschrieben. Du solltest sie mindestens einmal pro Woche bürsten. Um Verfilzungen vorzubeugen, empfiehlt es sich sogar, sie jeden zweiten bis dritten Tag zu bürsten.

Da die Britisch Langhaar zu Übergewicht neigt, solltest Du auf eine ausgewogene Ernährung achten.

3. Deutsche Langhaarkatze

Die Deutsche Langhaarkatze gilt als sehr robust und ist als einzige deutsche Zucht bekannt.
Die Deutsche Langhaarkatze gilt als sehr robust und ist als einzige deutsche Zucht bekannt.  © 123RF/sabineheindorf

Die Deutsche Langhaarkatze ist eine mittelgroße, robuste Katze mit muskulösen Beinen und dem Namen nach langen Haaren. Ihr Fell kann alle möglichen Färbungen annehmen. Auch die Augen kommen in allen Farben vor.

Die Zucht der Deutschen Langhaarkatze nahm im 19. Jahrhundert ihren Anfang. Es handelt sich bei dieser Rassekatze um die einzige deutsche Zucht. Der Züchter Prof. Dr. Friedrich Schwangart wollte bei der Zucht möglichst keine Abweichungen des Urtyps und keine extremen Merkmale erreichen.

Deutsche Langhaarkatzen erreichen ein Gewicht von drei bis sechs Kilogramm.

Ihre menschenbezogene, gesellige und freundliche Art macht sie zu einer wunderbaren Hauskatze. Bei guter Haltung kann sie bis zu 15 Jahre alt werden.

4. Himalayan

Der Charakter der Langhaarkatze Himalayan ist lebhaft wie eine Siamkatze und sanft wie eine Perserkatze.
Der Charakter der Langhaarkatze Himalayan ist lebhaft wie eine Siamkatze und sanft wie eine Perserkatze.  © 123RF/gabrielabertolini

Die Himalayan entstand aus der Kreuzung einer Perserkatze und einer Siamkatze. Züchter nennen die Farbvariante ihres Fells "Colourpoint".

Der Körperbau der Himalayan Katze ist stämmig und wird als "cobby" bezeichnet, da er so kurz ist. Sie haben kurze Beine, einen runden Kopf und eine kurze Nase. Ihr dichtes Fell hat Unterwolle. Achte darauf, eine Himalayan ausreichen zu bürsten.

Auch die Himalayan tendiert zu Gewichtszunahme. Bei der Fütterung solltest Du Dich nicht auf ihr betteln einlassen und Dich an die empfohlene Tagesration halten. Um ihr weiches Fell zu pflegen, solltest Du Deine Samtpfote regelmäßig bürsten und auch gelegentlich baden. Tipps hierzu findest Du im Artikel:

>>>Sollte man seine Katze baden?

Aufgrund fataler Zuchtfolgen ist die Himalayan anfällig für Atemwegserkrankungen. Du solltest eine Himalayan oder andere Zuchtkatzen nur von seriösen Züchtern kaufen.

5. Neva Masquerade

Die Neva Masquerade ist eine Rasse der Langhaarkatzen, die einen großen Spieldrang und Jagdtrieb hat.
Die Neva Masquerade ist eine Rasse der Langhaarkatzen, die einen großen Spieldrang und Jagdtrieb hat.  © 123RF/alexvol2014

Auch die Neva Masquerade besticht mit ihren strahlend blauen Augen und der "Point-Zeichnung" ihres Fells. Die Neva Masquerade ist eigentlich eine Sibirische Katze, die ebenfalls durch Zucht die Farbvariante "Colourpoint" erhalten hat. Das Fell der Neva Masquerade kann in Schwarz, Braun, Rot oder Creme vorkommen, es hat aber immer eine "Point-Zeichnung".

Es handelt sich um eine verspielte, neugierige und intelligente Katzenrasse. Wie die Sibirische Waldkatze liebt die Neva Masquerade die Jagd nach Mäusen und Vögeln. Gerne bringt sie ihrem Besitzer auch das ein oder andere Beutetier als ehrenvolle Opfergabe vor die Haustür.

Du solltest eine Neva Masquerade besser als Freigänger halten. Das Spielen und Klettern in freier Natur sollte ihr nicht verwehrt bleiben.

6. Norwegische Waldkatze

Um die Norwegische Waldkatzen ranken sich einige keltische Mythen, weshalb Besitzer ihnen oft nordische Namen wie Thor oder Freya geben.
Um die Norwegische Waldkatzen ranken sich einige keltische Mythen, weshalb Besitzer ihnen oft nordische Namen wie Thor oder Freya geben.  © 123RF/eliput

Die Norwegische Waldkatze hat einen dreieckigen Kopf, einen buschigen Schwanz und mittellange Beine. Ihr langes Fell bildet eine schöne Krause um den Hals, die sie wie einen kleinen Löwen aussehen lässt.

Norwegische Waldkatzen sind große Katzen und bringen vier bis zehn Kilogramm auf die Waage. Von Kopf bis Schwanzspitze können sie bis zu 130 Zentimeter lang werden.

Sie sind ebenfalls ausgezeichnete Kletterer und haben mindesten einen genauso großen Jagdtrieb wie Sibirische Waldkatzen.

Ihr üppiges Fell verleiht ihnen ein wildes Aussehen. Dennoch lieben sie es, von Dir gestreichelt und verhätschelt zu werden. Als Wohnungskatze sind Norwegische Waldkatzen eher weniger geeignet.

7. Maine Coon

Die Langhaarkatze Maine Coon wurde in Maine in den USA gezüchtet. Ihr Name geht auf ihren buschigen Schwanz zurück, der die Züchter an Waschbären (Englisch "racoons") erinnerte.
Die Langhaarkatze Maine Coon wurde in Maine in den USA gezüchtet. Ihr Name geht auf ihren buschigen Schwanz zurück, der die Züchter an Waschbären (Englisch "racoons") erinnerte.  © 123RF/nilsjacobi

Auch die Maine Coon sind langhaarige Schönheiten und zählen nebenbei zu den größten Katzenrassen der Welt. Ausgewachsene Kater erreichen ein Gewicht von vier bis manchmal sogar 11 Kilogramm, Katzen sind mit vier bis 6,5 Kilogramm dabei etwas leichter.

Das lange, dichte Fell der Maine Coon hat Unterwolle. Die Färbung kann schwarz, rot, braun, blau, creme oder weiß sein. Charakteristisch für die Maine Coon sind auch ihre Pinselohren.

Maine-Coon-Katzen sind verspielte und freundliche Wesen. Aufgrund ihrer geselligen Art werden Maine Coons auch als "Retriever unter den Katzen" bezeichnet.

Du kannst die Maine Coon trotz ihrer beträchtlichen Größe auch als Wohnungskatze halten, insofern Du ihr ausreichend Platz und Beschäftigung bietest.

8. Perserkatze

Der oftmals mürrische Gesichtsausdruck von Perserkatzen täuscht. Sie sind eigentlich sehr freundliche und ausgeglichene Langhaarkatzen.
Der oftmals mürrische Gesichtsausdruck von Perserkatzen täuscht. Sie sind eigentlich sehr freundliche und ausgeglichene Langhaarkatzen.  © 123RF/kwanchaichaiudom

Der Ursprung der Perserkatzen wird in Persien vermutet, weshalb es zu der Namensgebung "Perserkatzen" kam. Schon im 17. Jahrhundert brachten französische Züchter Langhaarkatzen aus Kleinasien mit nach Europa. Die Zucht der heutigen Perserkatzen begann allerdings im 19. Jahrhundert in England, wo die Perserkatze zu dieser Zeit als Statussymbol galt.

Die Massenzucht in den 70er-Jahren führte bei den Tieren zu fatalen Folgen für deren Gesundheit. Vor allem die stark verkürzte Nase bereitet den Katzen Atemnot. Auch tränende Augen resultieren aus dem verlegten Nasen-Tränen-Kanal, worunter Perserkatzen häufig leiden.

Perserkatzen sind sehr bequeme und ruhige Tiere. Sie haben keinen allzu großen Bewegungsdrang und können daher auch gut als reine Wohnungskatzen gehalten werden.

9. Sibirische Katze

Im kalten Sibirien hält ihr flauschiges Fell die Sibirische Katze schön warm.
Im kalten Sibirien hält ihr flauschiges Fell die Sibirische Katze schön warm.  © 123RF/vvvita

Die Sibirische Katze, auch als Sibirische Waldkatze bekannt, gehört eigentlich eher zu den Halblanghaarkatzen. Doch auch ihr Fell benötigt im Fellwechsel genügend Zeit für "extra Kämmeinheiten".

Der Zoologe Alfred Brehm erwähnte die Sibirische Katze bereits 1864 in seinen Studien. Damit gilt die langhaarige Katzenrasse aus Russland als eine der ältesten Hauskatzen.

Da die Sibirische Katze viel Ähnlichkeit mit der Maine Coon und der Norwegischen Waldkatze hat, wird sie oft verwechselt. Es gibt aber doch ein paar Erkennungsmerkmale, wie etwa die rundere und breitere Kopfform. Außerdem sind Sibirische Katzen etwas kleiner und leichter. So erreichen sie ein Gewicht von etwa vier bis neun Kilo.

Sibirische Katzen zeichnen sich durch einen selbstbewussten und liebevollen Charakter aus.

10. Türkisch Angora

Bürste das halblange Fell der Türkisch Angora wöchentlich, um Verfilzungen zu vermeiden.
Bürste das halblange Fell der Türkisch Angora wöchentlich, um Verfilzungen zu vermeiden.  © 123RF/nedoba

Noch älter als die Sibirische Katze wird die Herkunft der Türkisch Angora datiert, nämlich bereits auf das 16. Jahrhundert. Schon der Prophet Muhammad soll eine Türkisch Angora gehalten haben.

Die Türkisch Angora gehört ebenfalls zu den Halblanghaarkatzen. Ihr Fell hat um einiges weniger Unterwolle, weshalb sie nicht ganz so voluminös wie z. B. eine Maine Coon wirkt.

Am häufigsten kommt die Türkisch Angora in Weiß vor. Ihr Fell kann aber auch rot, braun oder schwarz sein. Manchmal kommt es vor, dass die Türkisch Angora zwei verschiedene Augenfarben hat. Oft kann sie dann auf der Seite des blauen Auges nicht so gut hören. Beim Kauf einer Türkisch Angora solltest Du Dich deshalb nach einem audiometrischen Hörtest erkundigen.

Da die Türkisch Angora nicht gerne allein ist, solltest Du sie am besten mit einem zweiten Fellfreund halten. So wird der spielfreudigen und streichel-bedürftigen Katze nicht langweilig.

Warum haben Langhaarkatzen so lange Haare?

Wie lang die Haare einer Katze werden, ist genetisch veranlagt.

Entscheidend für die Haarlänge ist ein Gen, das für den sogenannten "Fibroblastenwachstumsfaktor 5 (FG5)" codiert. Die Langhaarigkeit wird rezessiv vererbt und ist durch Genmutationen bedingt. Dabei unterscheidet man vier verschiedene Genmutationen: M1, M2, M3 und M4.

Katzen mit einer "homozygot-rezessiven" Ausprägung besitzen zwei Kopien derselben Mutation. Die Langhaarigkeit kann aber auch durch zwei verschiedene Mutationen bedingt sein, dann spricht man von "compound-heterozygot".

Fazit: Langhaarkatzen brauchen viel Pflege, die man optimal mit dem Streicheln kombinieren kann

Langhaarkatzen brauchen mehr Fellpflege als Katzen mit kurzen Haaren. Es gibt verschiedene Bürsten, mit denen Du der Pflege Deiner Langhaarkatze nachkommen kannst.

Eine gute Option ist ein Fellpflegehandschuh. Denn so kannst Du Deine Langhaarkatze während der Fellpflege gleichzeitig auch Streicheln. Am besten, Du gewöhnst Deine Fellnase schon von klein auf an das Bürsten.

Titelfoto: 123RF/nilsjacobi

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