Warum schnurren Katzen? Es gibt nicht nur einen Grund
Ein typisches Katzengeräusch ist das gleichmäßige Schnurren, was meist als gutes Zeichen interpretiert wird. Warum Katzen schnurren und ob das wirklich immer positiv zu verstehen ist, erfährst Du in diesem Artikel.
Weitere Beiträge zu Katzenverhalten und Co. gibt es im Katzenratgeber.
Wer eine Katze hat, wird es wahrscheinlich kennen: Beim Streicheln der Mieze oder beim gemeinsamen Kuscheln dauert es meist nicht lange, bis die kleine Fellnase zu schnurren beginnt.
Dieses Geräusch ist für viele Katzenhalter ein Zeichen dafür, dass sich die Katze wohlfühlt.
Es gibt aber auch andere Situationen, in denen Katzen schnurren, obwohl sie keinen offensichtlichen Grund dazu haben.
Auf die Frage, warum Katzen schnurren, gibt es also mehrere Antworten.
Was genau es bedeuten kann, wenn eine Katze schnurrt, erklärt Dir TAG24.
Warum schnurren Katzen?
Das Schnurren der Katze ist nicht immer positiv zu deuten. Die Fellnase bringt damit auch negative Emotionen zum Ausdruck. Welche Gründe es haben kann, dass die Mieze schnurrt, erfährst Du im Folgenden.
1. Zufriedenheit
Schnurrt die Katze, wenn man sie streichelt oder mit ihr kuschelt, dann ist das Geräusch wahrscheinlich ein gutes Zeichen für Zufriedenheit und Geborgenheit.
Bereits als Kitten signalisieren Katzen ihrer Mutter durch Schnurren, dass es ihnen gut geht.
2. Aufforderung
Wenn eine Katze laut schnurrt und sich an den Beinen oder einer anderen Körperregion ihrer Besitzer reibt, dann möchte sie etwas.
Durch Schnurren fordert die Katze ihre Halter zum Spielen oder Streicheln auf. Es kann auch sein, dass sie Futter, ein Leckerli oder etwas anderes zum Naschen haben möchte.
Junge Katzen fordern sich auch untereinander durch Schnurren zum Spielen auf.
3. Beruhigung
Katzen nutzen das Schnurren auch, um andere oder sich selbst zu beruhigen. Meistens sind es dominante Katzen, die schnurren, um einem Artgenossen zu zeigen, dass er sich entspannen und näher kommen kann. Befreundete Katzen schnurren zur Begrüßung oder beim gegenseitigen Putzen.
Ist eine Katze unsicher, ängstlich oder gestresst, dann schnurrt sie, um sich selbst zu beruhigen.
4. Schmerzkontrolle
Schnurren hilft Katzen dabei, Schmerzen zu regulieren. Die durch das Schnurren verursachte gleichmäßige Stimulation des Körpers sorgt dafür, dass sich eine Katze entspannt, was Krämpfe oder Ähnliches lösen kann. Diesen Effekt nutzen auch Katzenmütter, wenn sie bei der Geburt schnurren.
Folglich kann es sein, dass eine Katze Schmerzen hat, wenn sie schnurrt. Hat man den Eindruck, dass es der Katze nicht gut geht, dann sollte man sie zum Tierarzt bringen.
5. Heilung
Das Schnurren unterstützt die Selbstheilung der Katze. Gleichmäßigen Vibrationen regen die Muskulatur und das Knochenwachstum bei Katzen an. Die Knochendichte erhöht sich. Aus diesem Grund verheilen Knochenbrüche bei Katzen in der Regel relativ schnell.
Hat sich die Katze etwas gebrochen, dann kann es sein, dass sie häufiger schnurrt als üblich.
6. Orientierungshilfe für Kitten
Hat eine Katze Kitten, dann schnurrt sie, um den Kleinen ihre Position zu signalisieren. Mithilfe des Schnurrens der Mutter finden Katzenbabys zur Zitze.
Dieses Verhalten ist auch dafür verantwortlich, dass Katzen selbst Schnurren meistens mit positiven Emotionen verbinden.
Warum schnurren Katzen, wenn sie sterben?
Wie bereits erwähnt, sorgt das Schnurren dafür, dass sich eine Katze beruhigt und entspannt.
Liegt eine Katze im Sterben, kann es sein, dass sie viel schnurrt, um Schmerzen zu regulieren und ruhig zu werden. Das Schnurren hilft dem Tier dabei, friedlich von der Erde zu scheiden.
Wie schnurren Katzen?
Wie Katzen schnurren, ist wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien darüber, wie das Schnurren bei Katzen funktioniert.
Verursacht wird das Schnurren vermutlich durch Vibration der Stimmbänder und Kontraktionen des Kehlkopfes während der Atmung.
Es gibt jedoch auch die Hypothese, dass Schnurren bei Katzen durch Reibung der Luft am Zungenbein ausgelöst wird.
Ein anderer Erklärungsversuch beschreibt, dass schnelle Zuckungen von Zwerchfell und Kehlkopfmuskeln der Katze zum Schnurren führen.
Was das Schnurren der Katze verursacht, ist nicht genau geklärt. Nicht alle Katzen schnurren in der gleichen Lautstärke. Zudem gibt es Katzen, die überhaupt nicht schnurren.
Ist Katzenschnurren gesund für Menschen?
Eine Langzeitstudie des Schlaganfallzentrums der Universität von Minnesota in den USA hat ergeben, dass Katzenschnurren den Blutdruck senkt. Die Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung zu, dass das Herzinfarktrisiko bzw. das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bei Katzenhaltern geringer ist als bei Nicht-Katzenhaltern.
Außerdem empfinden einige Menschen das gleichmäßige Schnurren einer Katze als sehr beruhigend. Das ist auch der Grund, weshalb man sich mehrstündige Aufnahmen von Katzenschnurren zum Einschlafen z. B. auf YouTube anhören kann.
Folglich kann sich Nähe zu Katzen positiv auf die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken.
Fazit: Katzenschnurren ist meistens ein gutes Zeichen
Das Schnurren ist ein Kommunikationsmittel der Katze, mit welchem sie sowohl positive als auch negative Emotionen ausdrückt. Macht die Mieze allgemein einen entspannten und gesunden Eindruck, dann schnurrt sie wahrscheinlich, weil sie zufrieden ist oder mit ihren Menschen interagieren möchte.
Da das Katzenschnurren auch positiv auf den menschlichen Körper wirken kann, sollte man sich zurücklehnen und die entspannte Zeit mit der Fellnase genießen.
Titelfoto: 123RF/aksenovko