Warum fauchen Katzen und wie reagiert man am besten darauf?

Eine Katze faucht plötzlich und das scheinbar ohne Grund? Dieses Verhalten lässt erst einmal aufhorchen, aber warum fauchen Katzen eigentlich?

Ähnliche Ratgeber sind unter "Katzenverhalten" zu finden.

Warum Katzen fauchen, ist nicht immer direkt ersichtlich.
Warum Katzen fauchen, ist nicht immer direkt ersichtlich.  © 123RF/evdoha

Sie miauen und schnurren, knurren und fauchen - alles normale Lautäußerungen einer Katze. Bestimmte Geräusche lassen einen jedoch gelegentlich innehalten. So unter anderem auch das stimmlose Ausstoßen von Luft durch das geöffnete Maul.

Dabei handelt es sich aber um ein ganz normales Verhalten, das der Kommunikation dient. Um es richtig zu deuten, sollte man auf weitere Körpersprache achten.

Fauchen tritt häufig in Kombination mit Verhaltensweisen wie gefletschten Zähnen, angelegten Ohren, zu Schlitzen verengten Augen, einem typischen Katzenbuckel oder aufgestelltem Fell auf. In diesen Fällen ist das Fauchen als deutliches Warnsignal zu verstehen.

Was genau hat es zu bedeuten, wenn die Katze faucht und wie beruhigt man eine fauchende Katze? Hier gibt's die Antworten.

Häufige Gründe, warum eine Katze faucht

Dass Katzen fauchen, kann verschiedene Gründe haben. Bei diesem speziellen Verhalten handelt es sich jedoch häufig um eine Warnung der Mieze. Gleichzeitig spricht das Fauchen für Unbehagen.

Stress und Bedrohung

Fauchen ist eine spontane, unwillkürliche Reaktion von Katzen - z. B. wenn sie sich erschrecken oder sie sich von Menschen, anderen Tieren, Bewegungen oder Geräuschen bedroht fühlen.

Deswegen fauchen sie zur Verteidigung, wenn sie Angst haben oder mit etwas Unbekanntem konfrontiert werden.

Katze hat Schmerzen

Verletzte Katzen neigen manchmal dazu, mehr zu fauchen.
Verletzte Katzen neigen manchmal dazu, mehr zu fauchen.  © 123RF/tashka2000

Ein Fauchen kann auch auf Schmerzen einer Katze hindeuten. Insbesondere wenn sie sich auch anderweitig auffällig verhält, können Beschwerden vorliegen. Auffälliges Verhalten meint z. B. folgende Dinge:

  • Katze versteckt sich
  • untypische Bewegungen
  • Zusammenkneifen der Augen
  • Katze frisst wenig
  • schneller Atem

In solchen Fällen sollte man eine Katze nicht streicheln oder unnötig berühren, sondern eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Gereiztheit oder Frustration

Auch wenn sie gereizt und übermäßig stimuliert sind, neigen Katzen dazu, zu fauchen. Beispielsweise können laute Geräusche, starke Unruhe, Veränderungen, neue Eindrücke oder zu langes Streicheln zu Reizüberflutung führen.

Auch Frustration beim Spielen kann in Überreizung enden und eine Katze genervt fauchen lassen.

Um eine Überstimulation zu verhindern, sollten Katzen einen ruhigen Rückzugsort haben.
Um eine Überstimulation zu verhindern, sollten Katzen einen ruhigen Rückzugsort haben.  © 123RF/evdoha

Spannungen mit anderen Haustieren

In Interaktion mit Artgenossen oder anderen Haustieren kann das Fauchen für Dominanzverhalten und Revierverteidigung sprechen. Dabei sollte man sich vergewissern, dass deswegen kein Tier den Futternapf oder das Katzenklo meidet.

Wird eine neue Katze eingeführt, sollte man beiden Katzen so viel Aufmerksamkeit schenken, wie sie benötigen, sodass keine die andere Katze als Bedrohung sieht.

Beschränkt sich das Verhalten nur auf gelegentliches Fauchen und anschließend harmonisches Zusammenleben, ist es ganz gewöhnlich und unproblematisch.

Fauchen kann zwischen Haustieren ein Zeichen von Revierkampf sein.
Fauchen kann zwischen Haustieren ein Zeichen von Revierkampf sein.  © 123RF/zorankompar

Beim Spielen

Das Fauchen muss nicht zwingend für Unbehagen sprechen. Beim Spielen ist es in der Regel eher harmlos. Dann sind die Augen offen und die Ohren zeigen nach vorne. Die Katze duckt sich spielerisch oder haut mit ihrer Tatze nach dem Spielkameraden und ist sprunghaft.

In der Katzensprache kann das Verhalten sogar eine Aufforderung zum Spielen sein.

Was sollte man tun, wenn Katzen fauchen?

Auf die Warnung einer Katze hin sollte man sich als Katzenhalter zurückhalten und ihr etwas Freiraum gönnen. Wichtig ist dabei ein ruhiger, sicherer Rückzugsort in der Wohnung, an den sich eine Katze zurückziehen kann, um Reize zu reduzieren.

Zudem sollten Kinder früh den richtigen Umgang mit Katzen lernen, um ein Überreizen der Vierbeiner zu verhindern. Ignoriert man Warnsignale und lässt eine Katze nicht in Ruhe, kann sie aggressiv werden.

Wichtig! Für das Fauchen sollte man eine Katze außerdem nie bestrafen oder sie bedrohen.

Genauso wenig sollte man Katzen das Fauchen abgewöhnen, weil man damit eine natürliche Reaktion unterdrücken würde. Stattdessen ist es ratsam, die Ursache für das Unbehagen herauszufinden und Stress zu reduzieren.

Stelle sicher, dass eine Mieze mit allem versorgt ist, was sie braucht - darunter auch ein Kratzbaum oder eine Klettermöglichkeit.

Kratzbäume können Stress für Katzen und dadurch auch das Risiko von Fauchen reduzieren.
Kratzbäume können Stress für Katzen und dadurch auch das Risiko von Fauchen reduzieren.  © 123rf/fxquadro

FAQ: Häufige Fragen, wenn Katzen fauchen

Warum faucht meine Katze mich an?

Wenn Dich Deine Katze scheinbar plötzlich und grundlos anfaucht, ist sie vielleicht überstimuliert. Hast Du sie gerade gestreichelt, solltest Du ihr etwas Freiraum ermöglichen.

Warum fauchen Katzen sich an?

Faucht eine Katze eine weitere an, handelt es sich vermutlich um eine Warnung, mit der sie das Überschreiten der Toleranzgrenze aufzeigt. Mit dieser Reaktion wollen Katze sich verteidigen.

Warum fauchen Katzen Kitten an?

Mit dem Fauchen setzen Katzen Grenzen. Kätzchen lernen dabei das richtige Verhalten von ihrer Mutter.

Fazit

Wenn eine Katze faucht, liegt es meistens daran, dass sie mit Reizen überflutet ist und etwas Ruhe braucht. Das Verhalten kann aber auch für Schmerzen sprechen oder eine harmlose Reaktion im Spiel sein.

Daher ist es von großer Bedeutung, die Körpersprache einer Katze zu beobachten und richtig zu deuten.

Titelfoto: 123RF/evdoha

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