Mobbing unter Katzen: Wie kannst Du Katzen Dominanzverhalten abgewöhnen?
Harmlose Rangeleien gehören bei Stubentigern dazu, doch manchmal kippt das Verhalten. Wenn aus friedlichem Spiel plötzlich brutaler Ernst wird, sollten Halter aktiv gegen Mobbing unter Katzen vorgehen und das Dominanzverhalten abgewöhnen.
Mehr Tipps für richtige Katzenerziehung findest Du unter: Katzenverhalten.

Das Zusammenleben mit Katzen ist manchmal gar nicht so friedlich, wie man sich das wünscht. Anstelle sich liebender Artgenossen, die gemeinsam spielen, kuscheln und Streicheleinheiten genießen, herrscht förmlich Krieg unter den Stubentigern. Ein möglicher Grund dafür ist Mobbing unter Katzen.
Im Mehrkatzenhaushalt kann es vorkommen, dass eine Katze zum Mobbingopfer wird und sich ängstlich zurückzieht, während eine andere das Katzenklo blockiert, sie am Fressen hindert oder fauchend ihr Revier verteidigt.
Dominanzverhalten kann in der Katzenerziehung eine große Herausforderung sein, die es zu bewältigen gilt, wenn man keine Katze abgeben möchte.
Was man tun kann, wenn eine Katze zu dominant ist, erklärt TAG24.
Warum zeigen Katzen Dominanzverhalten?
Katzen sind keine Rudeltiere, die eine Rangordnung unter sich festlegen und bei denen dann das ranghöchste Tier den Ton angibt. Es gibt aber bestimmte Situationen, in denen Katzen Dominanz gegenüber Artgenossen zeigen.
In den meisten Fällen geht es um begrenzte Ressourcen, um die Katzen kämpfen. Das kann man vor allem im Mehrkatzenhaushalt beobachten. Es ist möglich, dass eine dominante Katze ihre Artgenossen daran hindert, an die Ressourcen zu gelangen, aus Angst, selbst nicht genug zu bekommen.
Wichtige Ressourcen für Katzen:
- Futter
- Katzenklo
- Schlafplätze
- Spielzeug
- Aufmerksamkeit der Bezugspersonen
Diese Art Rangordnung der Katzen ist jedoch nicht festgelegt. Sie kann sich jederzeit ändern, z. B. durch Veränderungen im Hormonhaushalt oder durch eine neue Katze.
Mobbing unter Katzen erkennen

Unter Katzen sind kleinere Rangeleien vollkommen normal. Solange die Katzen noch miteinander kuscheln und spielen, geben kleine Kämpfe keinen Anlass zur Sorge. Wichtig ist, dass Stubentiger gesund und zufrieden erscheinen.
Dass eine Katze von der oder den anderen ausgeschlossen wird, ist manchmal gar nicht so leicht zu erkennen. Man sollte seine Katze genau beobachten, um mögliche Anzeichen richtig einzuordnen.
Ist eine Katze unterlegen bzw. Mobbingopfer, wird sie ständig angegriffen, in die Ecke gedrängt, irgendwo eingesperrt oder auch überallhin verfolgt. Versucht sie, andere Katzen durch Knurren und Fauchen abzuwehren, wird sie stets ignoriert. Ihr wird der Zugang zum Fressen oder anderen Ressourcen verwehrt und sie kann sich nicht mehr frei bewegen.
Um das Problem zu lösen, ist es wichtig, dass man herausfindet, welche Katze das Opfer und welche der Täter ist.
Katze ist dominant - Merkmale
Wenn eine Katze andere unterdrückt, dann liegt das daran, dass sie sich in ihrem Revier bedroht fühlt. Man sollte herausfinden, welche Katze Dominanzverhalten zeigt, und deren Perspektive einnehmen, um eine Lösung zu finden.
Merkmale einer dominanten Katze:
- angespannte Körperhaltung
- starrt ihre Artgenossen an
- markiert mit eigenem Urin
- schnelles Schlagen mit dem Schwanz
- drohen, knurren, Zähne fletschen
- blockiert anderen den Zugang zu Fressen, Trinken, Toilette etc.
- ignoriert Drohgebärden ihrer Artgenossen
- läuft anderer Katze hinterher oder sperrt sie ein
Leben mehr als zwei Katzen im Haushalt, kann es sein, dass eine Katze von der Gruppe ausgeschlossen wird.
Unterlegene Katze erkennen

Ob eine Katze in irgendeiner Form leidet, erkennt man daran, dass sich ihr Verhalten plötzlich ändert. Wird eine Katze von anderen unterdrückt, benimmt sie sich anders.
Mobbingopfer erkennen:
- Katze wird unsauber
- Katze versteckt sich
- Fressverhalten ändert sich
- Stressputzen
- Rastlosigkeit
Es kann viele Ursachen haben, dass sich eine Katze zurückzieht. Mehr liest Du unter: Katze versteckt sich. Man sollte auch abklären, ob sie eventuell gesundheitliche Beschwerden hat.
Katze Dominanzverhalten abgewöhnen
Dass Katzen in bestimmten Situationen unter sich eine Rangordnung festlegen, entspricht ihrem natürlichen Verhalten. Katzeneltern sollten diese Rangordnung in einem gewissen Maß respektieren, aber so lenken, dass keines der Tiere dauerhaften Schaden erleidet.
Bei der Katzenerziehung gilt grundsätzlich: Die Umgebung einer Katze muss sich an ihre Bedürfnisse anpassen. Man sollte nicht versuchen, die Katze anzupassen.
Das Verhalten einer Katze sollte man möglichst nicht durch Bestrafung korrigieren. Mehr dazu erfährst Du unter: Sollte man eine Katze bestrafen?
Katze ist zu dominant - Was tun?
Wenn eine Katze gemobbt wird, sollte man herausfinden, woran das liegt. Dass eine Katze zu dominant ist, kann verschiedene Ursachen haben.
Um zu erkennen, welche das sind, sollte man Katzen in verschiedenen Situationen beobachten. Sind die Tiere immer angespannt, dann ist es ein grundlegendes Problem. Spielen, kuscheln und entspannen die Katzen auch mal miteinander oder berühren sie sich mit der Nase, dann ist das Dominanzverhalten situationsbedingt.
Es kann hilfreich sein, alle Beobachtungen kurz in einem Tagebuch festzuhalten, um ein Muster zu erkennen. Wer nicht weiterweiß, kann das Ganze beim Tierarzt oder bei der Katzenverhaltensberatung besprechen.
Geraten Katzen nur in bestimmten Situationen wie der Fütterung aneinander, sollte man diese überdenken und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Tipp: Wer eine neue Katze in den Haushalt holen möchte, sollte wissen, wie man Katzen zusammenführen kann.

Tipps gegen Mobbing unter Katzen
Möchte man, dass sich Katzen gut verstehen und friedlich zusammenleben, sollte man dafür sorgen, dass alle Bedürfnisse jeder einzelnen Mieze ausreichend befriedigt sind.
Mögliche Maßnahmen gegen Mobbing unter Katzen:
- Mindestens ein Katzenklo mehr aufstellen, als Katzen im Haushalt leben.
- Ausreichend Schlafplätze an unterschiedlichen Orten einrichten.
- Viele Rückzugsorte schaffen, sodass sich Katzen aus dem Weg gehen können.
- Katzen sollten in jeder Situation die Möglichkeit zur Flucht haben.
- Mehrere Futterstellen mit ausreichend Abstand anbieten.
- Katzen notfalls getrennt füttern.
- Wohnung für alle Katzen abwechslungsreich und spannend gestalten.
- Jeder Katze ihren Bedürfnissen entsprechende Aufmerksamkeit schenken.
Wenn die Bedürfnisse einer dominanten Katze befriedigt sind, hat sie auch keinen Grund, auf andere Katzen eifersüchtig zu sein.
Tipp: Ein kastrierter Kater ist meist etwas ruhiger und neigt weniger zu Dominanzverhalten. Das sollte aber nicht der einzige Grund für eine Kastration sein.

Dominanzverhalten von Katzen gegenüber Menschen
Wird man von einer Katze grundlos attackiert, provoziert oder ignoriert, könnte man glauben, die Katze sei dominant. In den meisten Fällen hat das Benehmen der Katze aber nichts mit Dominanz zu tun.
Das Verhalten der Katze zeigt, welche Bedürfnisse sie hat. Möglicherweise ist sie nicht ausgelastet und möchte spielen. Wenn ein Stubentiger plötzlich gereizt reagiert, hat er eventuell gesundheitliche Probleme.
Große Veränderungen in jüngster Vergangenheit spielen für Katzen eine große Rolle. Dazu zählen z. B. ein Umzug, ein neuer Partner, ein Baby oder eine Neuerung im Tagesablauf. Manche Miezen reagieren dann mit Stress, Angst und Aggression.
Wer glaubt, dass eine Katze ein Problem haben könnte, sollte sich beim Tierarzt beraten lassen.
FAQ: Mobbing unter Katzen und Dominanzverhalten verstehen
Was ist Bullying unter Katzen?
Mit dem Begriff Bullying ist Mobbing unter Katzen gemeint. Darunter versteht man, wenn eine Katze von einer oder mehreren in ihrer Gruppe schikaniert und terrorisiert wird.
Wie erkenne ich Mobbing bei Katzen?
Mobbing bei Katzen erkennt man meist am Opfer. Die unterlegene Katze ändert ihr Verhalten, wird unsauber und versteckt sich.
Was tun bei Mobbing unter Katzen?
Wenn eine Katze zu dominant ist, muss man herausfinden, welche Bedürfnisse hinter dem Dominanzverhalten stecken. Mobbing unter Katzen entsteht durch die Angst bzw. den Kampf um begrenzte Ressourcen wie Futter oder die Aufmerksamkeit der Bezugspersonen.
Wie lange dauert die Rangordnung bei Katzen?
Katzen sind keine Rudeltiere. Sie legen eine Rangordnung, wenn überhaupt, nur für bestimmte Situationen wie die Fütterung fest. Die scheinbare Hierarchie kann sich jederzeit ändern, beispielsweise durch einen Neuzugang.
Warum werden Katzen plötzlich aggressiv gegeneinander?
Wenn sich Katzen plötzlich nicht mehr verstehen, kann das verschiedene Gründe haben. Mögliche Ursachen sind gesundheitliche Probleme, Stress, Konkurrenz und Veränderungen in der Umgebung.
Es ist wichtig, Mobbing unter Katzen zu verhindern, um ein friedliches Zusammenleben zu fördern. Werden individuelle Bedürfnisse jeder einzelnen Katze durch ausreichend Katzenklos, Futter, Rückzugsorte, Beschäftigung und Aufmerksamkeit berücksichtigt, ist Dominanzverhalten bald kein Thema mehr.
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