Haben Katzen ein Zeitgefühl? Das solltest Du wissen

Haben Katzen ein Zeitgefühl oder warum stehen sie meist pünktlich zu einer bestimmten Uhrzeit vor ihrem Futternapf und warten auf ihr Fressen - als könnten sie die Uhr ablesen?

Noch mehr Wissenswertes gibt's übrigens unter: Katzenverhalten.

Ob Katzen wirklich eine Art Zeitgefühl haben?  © 123rf/azamiadiputera

Viele Katzenbesitzer und -besitzerinnen können ein Lied davon singen: Kaum bricht der Morgen an, steht der geliebte Vierbeiner vorm Bett und miaut, was das Zeug hält. Hat die Fellnase etwa auf die Uhr geschaut und abgelesen, dass es Zeit zum Aufstehen und Frühstücken ist?

Nun, das mit großer Sicherheit nicht, dennoch haben Katzen ein gewisses Zeitgefühl und scheinen genau zu wissen, wann Fütterungs-, Spiel- oder Schlafenszeit ist.

Das hängt unter anderem mit ihrem guten Langzeitgedächtnis zusammen, wobei bestimmte Tagesabläufe mit diversen Folgehandlungen abgespeichert werden. So kann sich eine Katze z. B. irgendwann merken, dass ihr Herrchen bzw. Frauchen nach dem klingelnden Wecker aufsteht und alsbald die Fütterung erfolgt.

Im Allgemeinen wird als Zeitgefühl jedoch das Empfinden für einen bestimmten Zeitablauf und eine Zeitdauer definiert sowie das Gespür dafür, welche Tages- oder Uhrzeit gerade ist. Das haben Katzen nicht.

Anzeige

Das Zeitgefühl von Katzen - So nehmen sie Zeit wahr

Katzen gelten zwar einerseits als sehr eigenwillig, sind andererseits aber auch Gewohnheitstiere, die einigermaßen feste Routinen in ihrem Tagesablauf bevorzugen. Dabei gibt es verschiedene Faktoren, an denen sich Samtpfoten orientieren.

Anzeige

#1 Von der Natur vorgegebene Zeitmarkierungen

Darunter versteht man z. B. die sich verändernden Tages- und Nachtlängen oder anders ausgedrückt die jeweilige Intensität des Tageslichts.

Katzen gehen von Natur aus eher nachts bzw. in den Morgen- und Abendstunden auf Beutezug. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie zur Dämmerung aktiv werden und ihre Mahlzeit oder Streicheleinheit von Herrchen oder Frauchen einfordern.

Ein weiteres naturgegebenes Merkmal ist Vogelgezwitscher, das in den frühen Morgenstunden einsetzt, im Laufe der Zeit aber wieder abnimmt. Dieses Phänomen ist besonders im Frühjahr zur Brutzeit der Vögel zu beobachten. Katzen nehmen das wahr.

Katzen entwickeln anhand von Helligkeit ein gewisses Zeitempfinden.  © 123rf/satkob

#2 Straßengeräusche

Meist ist es nachts auf den Straßen deutlich ruhiger als tagsüber. Viele Katzen können jedoch einen Zusammenhang zwischen sich öffnenden und zuschlagenden Haus- und Autotüren sowie etwaigen Gesprächen von Nachbarn und den damit zunehmenden Geräuschen eines beginnenden neuen Tages herstellen.

#3 Tagesablauf von Bezugspersonen

Den vermutlich größten Einfluss auf das Zeitgefühl von Katzen hat der Tagesablauf jener Menschen, mit denen sie zusammen leben.

Steht man auf und macht sich für die Arbeit, Schule oder sonstige Termine fertig, bedeutet das für die Fellnasen, dass es z. B. bald Futter oder eine kurze Kuscheleinheit gibt. Verlässt man das Haus, haben Katzen Zeit für ihre eigenen Aktivitäten wie Fellpflege, Streifzüge und Nickerchen.

Katzen orientieren sich am Tagesablauf ihrer Bezugsperson.  © 123RF/damedeeso

Im Übrigen gehen die meisten Experten davon aus, dass es Katzen am Bewusstsein für Zeitformen wie gestern, heute und morgen fehlt.

Vermutlich wissen sie auch nicht, wie viel Zeit genau zwischen bestimmten Abläufen vergangen ist, also beispielsweise wie lange ihre Bezugsperson außer Haus war.

Haben Katzen Probleme mit der Zeitumstellung?

Routinierte Abläufe geben Katzen ein sicheres Gefühl.  © 123rf/remains

Zweimal im Jahr werden die Uhren umgestellt, womit einige Menschen so ihre Schwierigkeiten haben - z. B. in Form von Schlafstörungen oder Konzentrationsproblemen.

Auch Katzen müssen sich an die Zeitumstellung gewöhnen. Allerdings hängt das bei ihnen weniger von einer genau definierten Uhrzeit ab, sondern vielmehr vom verschobenen Tagesablauf ihrer Menschen.

Deshalb ist es für eine Katze hilfreich, wenn gewohnte Abläufe wie das Klingeln des Weckers, das Aufstehen, der Gang in Bad und Küche und das Füllen des Fressnapfes normal weiter erfolgen.

Mit einer leichten, schrittweisen Verschiebung der Frühstückszeit kommt die Katze in der Regel besser klar als mit einer, die plötzlich eine ganze Stunde später stattfindet.

Vorsicht! Besonders in der Winterzeit, wenn es zwar draußen noch dunkel ist bzw. dämmert, auf den Straßen aber bereits viele Autos unterwegs sind, sollte auf frei laufende Katzen Rücksicht genommen werden, die um diese Zeit aktiv sind.

Fazit:

Katzen wissen nicht, dass es sieben Uhr ist, wenn der Wecker ihres Bezugsmenschen läutet oder er bald heimkommt, wenn es 16 Uhr ist. Dennoch können sie dank bestimmter Faktoren wie Umweltgeräuschen oder der Lichtintensität ein intuitives Zeitgefühl entwickeln.

Abweichungen von ihrem gewohnten Tagesablauf können Katzen sehr stressen und mit Symptomen wie Appetitlosigkeit oder Unsauberkeit einhergehen.

Deshalb ist es empfehlenswert einen Stubentiger möglichst Schritt für Schritt an bevorstehende Veränderungen zu gewöhnen.

Mehr zum Thema Katzenverhalten: