Kleine Katzenrassen: Diese Katzen bleiben für immer klein
Wenn Katzen noch klein sind, wirken sie meist besonders niedlich. Manchmal ist es ein bisschen schade, wenn das süße Kätzchen zu einem großen Stubentiger heranwächst. Doch manche Katzen sehen auch ausgewachsen noch aus wie kleine Kitten.
Weitere Infos zur Haltung und Erziehung von Miezekatzen gibt's im Katzenratgeber.
Domestizierte Katzen gibt es in allen Größen und Variationen, sodass für alle Katzenliebhaber die passende Samtpfote zu finden ist. Da kleine Katzen besonders niedlich sind, wurden einige Rassen so gezüchtet, dass sie auch ausgewachsen kaum größer als Kitten sind.
Bevor Du Dir jedoch eine kleine Hauskatze anschaffst, solltest Du bedenken, dass die Körpergröße der Mieze nicht entscheidet, wie viel Platz und Bewegung die Mieze braucht.
Kleine Katzen sind durchaus sehr bewegungsfreudig und für die Haltung in sehr kleinen Wohnungen ohne entsprechende Ausstattung ungeeignet.
Wie bei allen Rassekatzen solltest Du stets auf eine gute und artgerechte Züchtung achten.
7 kleine Katzenrassen im Kurzportrait
Generell gilt, dass weibliche Katzen kleiner und leichter sind als männliche. Die nachfolgende Vorstellung kleiner Katzenrassen konzentriert sich deswegen auf weibliche Tiere.
Die folgenden Katzenrassen weisen auch im erwachsenen Alter eine geringe Körpergröße auf, verglichen mit anderen Rassen.
1. Singapura Katze
Mit einer durchschnittlichen Körpergröße von 20 Zentimetern ist die Singapura Katze die kleinste Rassekatze überhaupt. Durchschnittlich werden die weiblichen Katzen nur maximal 2,3 Kilogramm schwer.
Die zierlichen Miezen sind sehr agil, intelligent und anhänglich. Wenn eine Singapura Katze erst einmal Vertrauen zu ihren Besitzern aufgebaut hat, kuschelt sie liebend gern und verfolgt ihre Menschen überall hin.
Eine Singapura Katze sollte möglichst zusammen mit mindestens einem Artgenossen gehalten werden. Die kleinen Hauskatzen kommen auch mit Kindern zurecht.
Da die genetische Vielfalt der Rasse nicht so groß ist, sollte man bei der Anschaffung auf eine seriöse Züchtung und gesunde Abstammung achten.
2. Munchkin-Katze
Munchkin-Katzen bzw. "Dackelkatzen" zeichnen sich durch ihre auffallend kurzen und kräftigen Beine aus, weshalb sie durchschnittlich nur eine Körpergröße von 20 bis 23 Zentimetern erreichen. Kein Wunder, dass Vertreterinnen dieser Rasse schon mehrmals den Rekord im Guinness-Buch für "Die kleinste domestizierte Katze der Welt" aufgestellt haben.
Das Durchschnittsgewicht der weiblichen Katzen liegt zwischen 2,4 und 4 Kilogramm. Bei der Kleinwüchsigkeit der Munchkin-Katzen handelt es um einen genetischen Defekt, welcher gesundheitliche Beschwerden verursachen kann. Für Tierschützer ist die Rasse eine Qualzucht.
Trotz ihrer geringen Größe sind Munchkin-Katzen sehr lebhaft, verspielt und schnell. Die intelligenten Miezen brauchen viel Beschäftigung und wollen gefordert werden. Es empfiehlt sich, die Katze stets im Auge zu haben, denn die Tiere überschätzen ihre eigene Sprungkraft oft.
Mit Kindern und anderen Tieren versteht sich die Munchkin-Katze sehr gut.
Wer sich eine Munchkin-Katze hält, hat einen anhänglichen und verspielten Begleiter auf vier Pfoten, welcher nicht gern allein ist.
3. Siamesische Katze
Eine der kleinsten und ältesten Katzenrassen weltweit ist die siamesische Katze. Anfangs waren sie die Haustiere der Königsfamilien im damaligen Siam (heute Thailand), denn diese glaubten, dass die Seelen der Verstorbenen in den Katzen weiterleben.
Mittlerweile gibt es zwei Zuchtlinien: die Thaikatze und die moderne Siamkatze. Im Gegensatz zur Thaikatze ist der Körper der Siamkatze wesentlich länger und schlanker gebaut.
Siamesische Katzen werden nur 20 bis 25 Zentimeter groß und etwa 2,3 bis 4,5 Kilogramm schwer. Merkmale der Rasse sind die blauen Augen, das glänzende Fell und die punktierte Färbung der Pfoten, des Kopfes sowie des Schwanzes.
Siamkatzen haben einen sanften, geselligen, anhänglichen, kinderlieben und liebevollen Charakter, welcher jedoch auch eigensinnige und freche Züge aufweist.
Auch sind die eleganten Katzen sehr intelligent und müssen gefordert werden. Siamkatzen sollten niemals einzeln gehalten werden.
4. American Curl
Eine optisch auffällige kleine Katze ist die American Curl, welche ihren Namen ihren nach hinten gerollten Ohren verdankt. Die durchschnittliche Körpergröße der Rasse liegt zwischen 20 und 25 Zentimetern.
Bei den Ohren handelt es sich um eine zufällige Mutation und keinen genetischen Defekt, weshalb der Hörsinn der Katzen auch nicht beeinträchtigt wird. Dennoch sollten die Ohren regelmäßig untersucht werden, da diese anfällig für Infektionen sind. Für die Gesundheit der Rasse ist es zulässig, Katzen einzukreuzen, welche gerade Ohren haben.
Ein Weibchen wiegt zwischen 2,3 und 4,5 Kilogramm. Was die Katzen neben den Ohren so besonders macht, ist ihre Freundlichkeit. Sie lieben die Nähe zu ihren Besitzern, bevorzugen aber die zu Kindern. Trotzdem American Curl gern bei ihren Menschen ist, verhält sie sich nicht aufdringlich und miaut kaum.
Die liebevollen, offenen und bewegungsfreudigen Katzen sind sehr schlau und können Tricks, Apportieren sowie das Öffnen von Türen lernen.
5. Devon Rex
Aufgrund geringer Körpergröße und großer Ohren wird Devon Rex gern mit einem Kobold verglichen.
Devon Rex gehört zu den wenigen Katzenrassen mit locken.
Eine Devon Rex wird 20 bis 25 Zentimeter groß. Die weiblichen Tiere werden 2 bis maximal 4,5 Kilogramm schwer. Ihr lockiges Fell ist sehr weich und empfindlich, weshalb man diese Katzen niemals bürsten sollte. Beim Kauf ist es sehr wichtig, auf intakte Schnurrhaare zu achten.
Wer sich eine Devon Rex nach Hause holt, muss sich auf eine energiegeladene und sehr schlaue Katze einstellen, welche springend die ganze Wohnung auf den Kopf stellt und sehr gern im Mittelpunkt steht.
Auch ist Devon Rex sehr anhänglich und verspielt, weshalb sie am besten zu Menschen passt, die sehr viel zu Hause sind und der Katze ausreichend Aufmerksamkeit schenken können.
6. Bombay-Katze
Mit 25 bis 30 Zentimetern Körpergröße ist die Bombay-Katze eine ebenfalls sehr kleine Katze. Da Bombay-Katzen in Europa als Haustiere noch nicht sehr verbreitet sind, werden sie wenig gezüchtet. Anders als es der Name vermuten lässt, haben diese Katzen keinen Bezug zu Bombay und Indien.
Die weiblichen Katzen werden 2,5 bis maximal 4,5 Kilogramm schwer, was jedoch nicht mit Größe, sondern mit der Muskelmasse zusammenhängt. Ein typisches Merkmal dieser Katzenrasse ist das komplett schwarze und samtig glänzende Fell. Außerdem sollten Bombay-Katzen große und goldfarbene, dunkelorange- oder kupferfarbene Augen haben.
Bombay-Katzen bauen eine sehr enge Beziehung zu ihren Haltern auf. Die Tiere sind liebenswürdige Familienkatzen, welche nie lange allein gelassen werden sollten.
Diese Katze eignet sich besonders gut für Menschen, die gerne Gesellschaft haben, denn sie folgt ihren Besitzern überall hin und wird sich immer in ihrer Nähe aufhalten.
7. Ceylon-Katze
Die Ceylon-Katze stammt vom Inselstaat Sri Lanka, welcher einst Ceylon hieß und erst 1972 in Sri Lanka umbenannt wurde.
Das Körpergewicht der weiblichen Katzen liegt meist zwischen 3 und 5 Kilogramm. Ceylon-Katzen werden zwischen 30 und 35 Zentimeter groß. Typische Fellfarben der Ceylon-Katze sind Gold oder Sand, aber mittlerweile sind auch andere Farbvarianten bei dieser Rasse legitim.
Ceylon-Katzen gelten als freundlich, zutraulich, selbstbewusst und anpassungsfähig. Wer eine Ceylon-Katze zu sich holt, sollte ihr ausreichend Beschäftigung bieten und viel Aufmerksamkeit schenken.
Im Idealfall bekommt die Ceylon-Katze Freigang, aber ein katzensicherer Balkon mit Kletterbäumen, Kratzmöglichkeiten und Aussichtspunkten ist ebenso geeignet.
Wichtiger Hinweis zur Qualzucht
Ein großer Nachteil von kleinen Katzenrassen ist, dass viele dieser Tiere überzüchtet sind.
Katzen unnatürlich klein zu züchten, bringt Bewegungsschwierigkeiten und gesundheitliche Probleme mit sich. Insbesondere betroffen sind die Katzen mit kurzen Beinen.
Das sollten Katzenmenschen bei der Wahl der Rasse immer bedenken.
Fazit: Kleine Katzen sind süß, haben aber oft große Ansprüche
Es gibt zahlreiche Rassen, die ein Leben lang klein bleiben. Trotz ihrer geringen Körpergröße brauchen kleine Katzen zum Teil viel Platz, Bewegung und Beschäftigung. Außerdem sollte man Bedenken, dass die Kleinwüchsigkeit bei einigen Rassen gesundheitliche Beschwerden verursachen kann.
Wer sich für eine kleine Katzenrasse entscheidet, sollte stets auf eine gute Zucht achten und sich ausreichend zu den spezifischen Bedürfnissen der Katzenrasse informieren.
Titelfoto: 123rf/serezniy