Katzen für Allergiker: Kein Niesen, nur Schnurren mit diesen Rassen
Du willst eine Katze trotz Allergie halten? In einigen Fällen machen es Katzen für Allergiker möglich. Die wichtigsten Informationen dazu gibt's bei TAG24.
Noch mehr Wissen über Samtpfoten gibt's im Katzenratgeber.
Der Mythos, es läge am Fell der Stubentiger, hält sich nach wie vor hartnäckig. Dabei liegt die Ursache woanders:
Jede Katze produziert ein Protein namens "Fel d 1", welches dafür verantwortlich ist, bei einigen Menschen eine Allergie auszulösen.
Das steckt allerdings nicht im Fell, sondern in Speichel, Urin, Tränenflüssigkeit und in den Talgdrüsen. Durch die Fellpflege kann sich das Protein allerdings in den Haaren verteilen.
Das Besondere: Nicht jede Katze produziert Fel d 1 in gleicher Menge. Das kann vor allem für diejenigen von Vorteil sein, die trotz Allergie den Wunsch haben, eine oder mehrere Katzen zu halten.
Kann man trotz Allergie eine Katze haben?
Ob man trotz Allergie eine Katze halten kann, lässt sich nicht mit einem klaren "Ja" beantworten, da sich bereits vorhandene, leichte Allergien verschlimmern können. Daher sollten Vor- und Nachteile sowie Therapiemöglichkeiten mit einem Arzt besprochen oder durchgeführt werden.
Wer sich für eine Katze entscheidet, hat die Möglichkeit, eine der Rassen zu wählen, die weniger Fel d 1 produzieren. Grundsätzlich muss man aber wissen:
Es gibt keine Katzenrasse, die gänzlich hypoallergen ist!
Das Risiko und die Gefahr für schwerwiegende gesundheitliche Folgen bleibt also erhalten.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass weibliche Katzen weniger Fel d 1 produzieren als Kater. Außerdem produzieren kastrierte Kater weniger Fel d 1 als unkastrierte.
Letzten Endes sind das eigene Wohl und das Tierwohl am wichtigsten. Bitte überlege deshalb vorher sorgfältig, ob es die richtige Entscheidung ist, eine Katze einziehen zu lassen.
Katzen für Allergiker: Diese Rassen sind geeignet
Es gibt einige Katzen, die nicht haaren und das Protein auf den Haaren somit weniger in der Wohnung verteilen. Darüber hinaus produzieren einige Katzen weniger des Allergie auslösenden Proteins:
- Russisch Blau
- Sibirische Langhaarkatze
- Siam
- Balinese
- Burma
- Javanese
- Bengalkatze
- Orientalische Kurzhaarkatze
Wenn man mit dem Gedanken spielt, eine Katze einziehen zu lassen, sollte man vorher unbedingt viel Zeit mit den Samtpfoten beim Züchter verbringen. So lässt sich herausfinden, ob die oben genannten Rassen eine Reaktion auslösen.
Alternativ kann man einen Allergietest machen.
1. Russisch Blau
Darf eine Russisch Blau einziehen, hat man sich für eine sehr menschenbezogene Rasse entschieden. Zwar braucht sie etwas Geduld, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, jedoch kann man ihr Herz schnell durch ausgiebige Spieleinheiten gewinnen.
Zur Alleinhaltung ist sie allerdings eher weniger geeignet, daher sollte mit ihr auch direkt noch ein Artgenosse einziehen.
2. Sibirische Katze
Wer die Möglichkeit hat, seiner Katze gesicherten Freigang anzubieten, der kann sich für eine Sibirische Katze entscheiden. Die kleinen Jäger bestehen bei jeder Witterung auf ihre Tour im Grünen und eignen sich neben dem geringeren Fel-d-1-Gehalt auch dadurch gut für Allergiker.
3. Siam
Durch ihre schönen blauen Augen und ihre ganz besondere Musterung kann man sich in eine Siam nur verlieben. Die neugierige Rasse ist, ähnlich zur Russisch Blau, sehr menschenbezogen und braucht unbedingt einen zweiten Spielgefährten.
Tägliche Beschäftigung ist ein Muss und auch genügend Klettermöglichkeiten sowie Platz zum Spielen sollten gewährleistet sein. Freigang bevorzugt sie ebenfalls.
4. Balinese
Mit einer Balinese hat man nicht nur eine allergikerfreundliche Katze, sondern auch einen sehr gesprächigen Mitbewohner, der Deine ungeteilte Aufmerksamkeit einfordern möchte.
Mit dieser Rasse kommt keine Langeweile auf: Beschäftigung und herausfordernde Intelligenzspielzeuge mag sie am liebsten.
5. Burma
Die Burma: Anhänglich, neugierig und treu. Wer eine richtige Schmusekatze möchte, kann sich neben einer Russisch Blau auch für eine Burma entscheiden. Daher sollte man für diese Rasse auch genügend Zeit mitbringen, um ihren Anforderungen an ein gemeinsames Zusammenleben gerecht zu werden.
6. Javanese
Die Javanese liebt es ebenfalls, mit ihrem Lieblingsmenschen zu kuscheln. Während sie das regelrecht einfordert, kann sie gleichermaßen ihr Temperament zeigen und ist beleidigt, wenn ihr diese Aufmerksamkeit nicht zuteilwird.
Neben ausgiebigen Schmuseeinheiten muss auch sie gefordert und gefördert werden. So kann sich Clickertraining bei dieser Rasse als sehr erfolgreich erweisen.
7. Bengalkatze
Wer sich für eine Bengalkatze entscheidet, zieht eine aufgeweckte, kleine und doch kräftige Samtpfote ein, die Langeweile nur schwer ertragen kann. Abhilfe schafft ein Artgenosse, der zwingend mit einziehen soll, damit sie artgerecht gehalten wird.
Sie kann als Freigänger leben, liebt allerdings auch die Anwesenheit ihrer Besitzer und fordert diese auch regelmäßig für wilde Spieleinheiten auf. Sie lernt sehr schnell und sollte daher geistig jeden Tag neu ausgelastet werden.
8. Orientalische Kurzhaarkatze
Kurzes, eng anliegendes Fell und schmal gebaut, so überzeugt die Orientalisch Kurzhaar, aber auch mit ihrem offenen Charme. Auch sie legt ihren Fokus auf ihre Lieblingsmenschen und liebt die ungeteilte Aufmerksamkeit und bedingungslose Liebe, die sie bekommt.
Trotzdem sollte sie nicht einzeln gehalten werden. Gemeinsam mit einem Spielgefährten kann die neugierige Rasse ausgelassen spielen und die Welt erkunden.
Lösen haarlose Katzen keine Allergie aus?
Auch vermeintlich haarlose Katzen können Allergien auslösen, da das Fell, wie bereits erklärt, nicht die Ursache der Allergie darstellt.
Da es sich bei den sogenannten Nacktkatzen wie Sphinx und den wenig haarenden Rex um Qualzuchten handelt, ist ohnehin davon abzuraten.
FAQs: Wichtige Fragen rund um die Katzenallergie
Fragen und Antworten sowie wichtige Informationen rund um die Katzenallergie folgen jetzt.
Wie finde ich heraus, ob ich eine Katzenallergie habe?
Vielleicht warst Du schon einmal zu Besuch bei Katzenbesitzern und konntest dort Reaktionen feststellen. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du einen Allergietest beim Allergologen machen. Das ist ganz besonders wichtig, wenn eine Katze auf Dauer bei Dir einziehen soll.
Wer kann eine Katzenallergie bekommen?
Jede Person kann zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens eine Katzenallergie entwickeln. Das Risiko dafür kann erhöht sein, wenn in der Familie bereits Allergien bekannt sind.
Welche Symptome treten auf?
Zu den Symptomen einer Katzenallergie zählen unter anderem:
- gerötete, brennende, tränende oder juckende Augen
- brennende, juckende Haut; Schwellungen
- Kratzen im Hals
- Husten- oder Niesreiz
- laufende Nase
- Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung
- erschwerte Atmung bis hin zu Atemnot.
Die Symptome können bei jeder Person in unterschiedlicher Stärke und Art auftreten.
Was kann man gegen eine Katzenallergie tun?
Bei leichteren Symptomen können Medikamente helfen. Diese behandeln allerdings ausschließlich das Symptom und nicht die Ursache. Daher stellen sie keine langfristige Alternative dar.
Eine weitere Option ist eine Desensibilisierung. Die viermonatige Therapie setzt am Ursprung der Allergie an, indem man schrittweise an die Allergene gewöhnt wird. Leider gibt es dafür keine Erfolgsgarantie.
Die neuste Methode, welche auf Zulassung wartet, ist ein Impfstoff für Katzen.
Nicht für jeden Allergiker kann der Wunsch, eine Katze zu halten, erfüllt werden. Dennoch gibt es für manche Menschen einige Methoden und Rassen, die es ermöglichen können.
Vorher ist dabei immer eine Absprache mit dem Arzt ratsam, da Allergien schwerwiegende gesundheitliche Folgen mit sich bringen können.
Titelfoto: 123RF / dmitryag