Katzen mit großen Ohren: Diese Rassen haben gewaltige Lauscher

Ihre Köpfe sehen aus wie die von Fledermäusen: Katzen mit großen Ohren sind echte Besonderheiten. Warum die Katzenrassen mit großen Ohren außerdem noch so außergewöhnlich sind, verrät Dir dieser Artikel.

Weitere Beiträge zu besonderen Stubentigern gibt es unter: Katzenrassen.

Manche Katzenrassen besitzen besonders große Ohren.
Manche Katzenrassen besitzen besonders große Ohren.  © 123RF/ivonnewierink

Die Ohren einer Katze sind ganz besondere Sinnesorgane. Beispielsweise hat eine Katze in jedem Ohr 32 Muskeln, weshalb sie diese in die unterschiedlichsten Richtungen und bis zu 180 Grad drehen kann.

Die Größe der Ohren variiert von Rasse zu Rasse. So gibt es Katzenrassen, die ganz besonders große Ohren haben. Äußerlich erinnern sie an Fledermäuse oder auch Kobolde.

Da einige Menschen Katzen mit großen Ohren besonders niedlich finden, wurde diese Eigenschaft sogar gezielt gezüchtet.

Welche Katzenrassen große Ohren haben, erfährst Du im Folgenden.

Katzenrassen mit großen Ohren

Es sind nicht nur ihre großen Ohren, welche die nachfolgenden Katzenrassen so besonders machen. Informiere Dich hier, welche Eigenschaften, Merkmale und mögliche Probleme die jeweilige Katzenrasse auszeichnen.

Wie bei allen Rassekatzen muss man auch bei Katzen mit großen Ohren auf professionelle und durchdachte Zucht achten, um eine gesunde Katze zu erhalten. Anderenfalls unterstützt man Qualzucht.

Orientalisch Kurzhaar

Die Orientalische Kurzhaarkatze hat Fledermausohren und eine schmale Nase.
Die Orientalische Kurzhaarkatze hat Fledermausohren und eine schmale Nase.  © 123RF/vittoriache

Eine typische Katzenrasse für große Lauscher ist die Orientalisch Kurzhaar, deren auffälligstes Merkmal große Fledermausohren sind.

Diese Katzenrasse stammt von der Siamkatze ab und hat somit thailändische Wurzeln. Wie genau die Orientalische Kurzhaarkatze entstand, ist unklar.

Die weit auseinander stehenden Ohren sind am Ansatz breit und laufen dann spitz zu. Neben den großen Fledermausohren gehören lange Beine, grüne Augen, ein keilförmiges Gesicht sowie eine lange und gerade Nase zu ihren charakteristischen Merkmalen.

Genau wie die Siamkatze ist die Orientalisch Kurzhaar sehr gesprächig. Außerdem gelten diese Katzen als intelligent, lebhaft, verspielt, neugierig und menschenbezogen. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit, wollen immer einbezogen werden und sind ungern allein. Wer Ruhe braucht, sollte sich keine Orientalisch Kurzhaar holen. Die Rasse gilt als gesund und wird im Schnitt 15 Jahre alt.

Eine Orientalische Kurzhaarkatze sollte man nur mit Papieren bei seriösen Züchtern kaufen. Man muss mit einem Preis von 900 Euro aufwärts rechnen.

Serengeti-Katze

Die Serengeti-Katze ist eine Mischung aus Bengal und Orientalisch Kurzhaar.
Die Serengeti-Katze ist eine Mischung aus Bengal und Orientalisch Kurzhaar.  © 123RF/serkucher

Große Ohren und lange Beine zeichnen die Serengeti-Katze aus. Anders, als der Name vermuten lässt, stammt die Rasse nicht aus Ostafrika, sondern aus Kalifornien in den USA.

Die Züchterin Karen Sausman erschuf die Rasse durch eine Kreuzung von Bengalkatze und Orientalischer Kurzhaarkatze im Jahr 1994. Herausgekommen ist eine anmutige, aber dennoch muskulöse Mieze mit den großen Fledermausohren der Orientalischen Kurzhaarkatze und der Wildheit einer Bengal. Die Ohren der Serengeti-Katze sind genauso lang wie ihr ganzer Kopf.

Aufgrund ihres Temperaments empfiehlt sich die Katze nur für erfahrene Halter. Serengeti-Katzen sind sehr gesprächig, selbstbewusst, offen und freundlich. Sie brauchen viel Bewegung. Eine Wohnung mit viel Platz und Kletterelementen sowie ein katzensicherer Balkon oder ein Garten sind ideale Bedingungen für diese Rasse.

Holt man sich eine Serengeti-Katze nach Hause, ist sie in den ersten Tagen meist etwas schüchtern. Hat sie diese anfängliche Schüchternheit überwunden, ist sie kaum zu stoppen. Sie will immer dabei sein und folgt ihren Besitzern überall hin. Serengeti-Katzen gelten als robust und leben circa 14 Jahre.

In Deutschland sind Serengeti-Katzen kaum erhältlich. In den USA liegt ihr Preis umgerechnet zwischen 500 und 1700 Euro.

Savannah-Katze

Eine Savannah-Katze zu halten, ist eine große Herausforderung.
Eine Savannah-Katze zu halten, ist eine große Herausforderung.  © 123RF/hennadiinaumov

Im Vergleich zu ihrem Kopf besitzen Savannah-Katzen recht große Ohren. Ihr Körper ist schlank, lang gestreckt und muskulös. Mit einer Größe von bis zu 120 Zentimetern gehören sie zu den größten Hauskatzen der Welt.

Die Savannah-Katze stammt aus den USA. Das Ziel dieser Züchtung war es, eine Hauskatze im Look einer Wildkatze zu erschaffen. Dazu wurde in den 1980er-Jahren eine Siamkatze mit einem Serval, einer afrikanischen Wildkatze, gepaart.

Diese Zwangspaarung wird von Tierschützern als Qualzucht eingestuft, weil eine Hauskatze dem wesentlich größeren Wildkater körperlich total unterlegen ist. Ein Problem: Kitten kommen zu früh auf die Welt und sind zu groß für den Körper der Mutter. Erst seit 2007 ist es möglich, Savannah-Katzen miteinander zu paaren. Dies gilt aber erst ab der vierten Generation.

Die Haltung einer Savannah-Katze ist sehr anspruchsvoll. Sie braucht sehr viel Bewegung und mentale Herausforderungen. Eine Savannah-Katze darf nicht als reine Wohnungskatze gehalten werden. Hat man ein Exemplar der ersten Generation, dann besteht in Deutschland eine Meldepflicht.

Aufgrund des stark ausgeprägten Jagdtriebs ist Freigang verboten. Man muss der Katze ein sicheres Außengehege bieten. Ob die Katze ausreichend Freigang, einen beheizten Innenraum und genügend Beschäftigung hat, wird sogar behördlich kontrolliert. Im Idealfall wird die Savannah-Katze nicht alleine gehalten.

Obwohl die Haltung einer Savannah-Katze als äußerst schwierig gilt, ist sie sehr beliebt. Wenn typische Merkmale besonders schön ausgeprägt sind, kann eine Savannah-Katze bis zu 15.000 Euro kosten.

Expertenwissen: Savannah-Katzen haben in Australien und Neuseeland Einreiseverbot.

Abessinier

An den großen Ohren der Abessinierkatze lässt sich ihr aufmerksames und neugieriges Wesen erkennen.
An den großen Ohren der Abessinierkatze lässt sich ihr aufmerksames und neugieriges Wesen erkennen.  © 123RF/delobol

Ihren Ursprung hat die Katzenrasse Abessinier in den Dschungeln Südostasiens. Systematisch gezüchtet wird sie seit dem 19. Jahrhundert. In England offiziell anerkannt ist sie seit 1882. In Deutschland gab es die ersten Tiere 1933. Sie zählt zu den ältesten Rassekatzen Europas.

Die schlanke, langbeinige und athletisch wirkende Katze wird auch gern als Mini-Puma bezeichnet. Abessinierkatzen sind lebhaft, neugierig, aufgeschlossen, intelligent, verspielt und menschenbezogen.

Ihre großen und aufrecht auseinanderstehenden Ohren lassen darauf schließen, dass Abessinierkatzen aufmerksame Zuhörer sind. Sie besitzen eine ruhige, fast schon leise Stimme. Da sie sehr gesellig sind, sollten sie nicht allein gehalten werden.

Möchte man sich eine Abessinier anschaffen, dann sollte man ihr einen katzensicheren Balkon oder einen Garten mit vielen Klettermöglichkeiten bieten, um ihrem Bewegungsdrang gerecht zu werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt zwischen zwölf und 15 Jahren.

Kauft man eine Abessinierkatze mit Papieren von einem seriösen Züchter, dann muss man mit 700 bis 900 Euro aufwärts rechnen.

Sphynx-Katze

Die großen Ohren der Sphynx-Katze sind nicht ihr auffälligstes Merkmal.
Die großen Ohren der Sphynx-Katze sind nicht ihr auffälligstes Merkmal.  © 123RF/liudmilachernetska

Eine der ungewöhnlichsten und liebevollsten Katzenrassen ist die Sphynx-Katze. Sie entstand als Mutation einer gewöhnlichen Hauskatze und wurde im Jahr 1971 offiziell anerkannt.

Was zuerst bei einer Sphynx-Katze auffällt, sind nicht die großen und spitzen Ohren, sondern das fehlende Fell und die so sichtbaren, deutlichen Hautfalten. Betrachtet man die Katze genauer, wird man feststellen, dass sie einen leichten Flaum und Tasthaare besitzt. Wenn Tasthaare fehlen, dann gilt die Katze als Qualzucht.

Sphynx-Katzen sind sehr intelligent, selbstbewusst, anspruchsvoll, sozial und anhänglich. Sie neigen dazu, sich auf einen Menschen zu fixieren. Man sollte sie möglichst nicht alleine halten.

Worauf man bei Sphynx-Katzen unbedingt achten muss, ist, dass sie nicht auskühlen. Katzen dieser Rasse werden bis zu 14 Jahre alt.

Seriöse Züchter verkaufen ihre Sphynx-Katzen meist erst ab 1.000 Euro aufwärts.

Cornish Rex

Im Verhältnis zu dem keilförmigen Schädel wirken die Ohren der Cornish Rex besonders groß.
Im Verhältnis zu dem keilförmigen Schädel wirken die Ohren der Cornish Rex besonders groß.  © 123RF/anastas2018

Die Rasse Cornish Rex entstand in den 1950er-Jahren in der Grafschaft Cornwall in Großbritannien. Sie zählt zu den eher seltenen Katzenrassen.

Die besonderen äußerlichen Merkmale der Rasse sind Dackelbeine, ein keilförmiger Schädel, im Verhältnis zum Kopf sehr große Ohren sowie flauschiges und gekräuseltes Fell. Die plüschigen Miezen besitzen einen eleganten, aber dennoch muskulösen Körper. Zudem haaren die Katzen kaum.

Cornish Rex sind gute Wohnungskatzen, die mit ihrem lebhaften, intelligenten, freundlichen, verspielten und anhänglichen Wesen das Herz ihrer Besitzer erwärmen. Auch wenn diese Katzen etwas eigenwillig sind, kann man sie an die Leine für Spaziergänge gewöhnen.

Wer eine Cornish Rex halten möchte, sollte sich darauf einstellen, dass diese Mieze sehr gerne rennt und klettert. Die Lebenserwartung liegt bei zwölf bis 15 Jahren.

Eine Cornish Rex kostet meist von 700 Euro bis 1.000 Euro aufwärts und sollte ausschließlich bei seriösen Züchtern gekauft werden.

Devon Rex

Eine Devon Rex braucht viel Platz zum Spielen und Toben.
Eine Devon Rex braucht viel Platz zum Spielen und Toben.  © 123RF/utopija

Durch eine Spontanmutation des Gens für Keratin entstand die Devon Rex in den 1950er-Jahren in der englischen Gemeinde Buckfastleigh. Offiziell als Rasse anerkannt wurde sie dann 1968.

Die Katzenrasse Devon Rex zeichnet sich durch ihre übergroßen Ohren sowie ihr kurzes, lockiges und weiches Fell aus. Ihr Körper ist schlank und muskulös. Aufgrund ihres Fells sind Katzen dieser Rasse sehr kälteempfindlich. Man sollte sie in einer Wohnung mit viel Platz zum Toben halten.

Diese Katzen gelten als verspielt, aktiv und neugierig. Sie kuscheln unheimlich gerne, benötigen viel Zuneigung und sind nicht gerne alleine, weshalb man sie am besten zusammen mit Artgenossen hält.

Die Lebenserwartung liegt bei zwölf bis 15 Jahren. Manche Katzen schaffen auch bis zu 20 Jahre.

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Tasthaare der Devon Rex nicht gelockt sind. Gelockte Schnurrhaare schränken ihre Sinneswahrnehmung ein und gelten in Deutschland als Qualzucht.

Der Preis für eine Devon Rex liegt bei seriösen Züchtern zwischen 800 und 2.600 Euro. Es ist wichtig, dass man einen Stammbaum zu der Katze bekommt.

Tipp: Welche anderen Katzenrassen ein gekräuseltes Fell haben, erfährst Du unter: Katzen mit Locken.

Ocicat

Die verspielte Ocicat zählt zu den Katzen mit großen Ohren.
Die verspielte Ocicat zählt zu den Katzen mit großen Ohren.  © 123RFcatchyimages

Die Katzenrasse Ocicat entstand 1964 in Michigan in den USA, als Züchterin Virginia Daly eine Siamkatze mit einer Abessinierkatze kreuzte. Da die so entstandenen Miezen an das katzenartige Raubtier Ocelot (zu Deutsch: Ozelot) erinnerten, taufte sie die Rasse Ocicat.

Erstmals offiziell als Rasse anerkannt wurde Ocicat im Jahr 1987. Mittlerweile ist festgelegt, dass eine Ocicat nur mit einer weiteren Ocicat gepaart werden darf.

Die großen Ohren der Ocicat stehen weit auseinander. Ihr Körper ist muskulös.

Katzen dieser Rasse sind immer freundlich, neugierig, aufgeweckt und sehr verspielt. Sie haben einen großen Bewegungsdrang, können sich aber auch in einer Wohnung wohlfühlen, wenn sie ausreichende Beschäftigung bekommen.

Die Rasse gilt als robust, ist aber anfällig für Krankheiten wie Katzenschnupfen. Durchschnittlich werden die Tiere bis zu 15 Jahre alt.

Möchte man sich eine Ocicat anschaffen, dann sollte man mit einem Preis zwischen 700 und 1.400 Euro rechnen.

Siamkatze

Durch große, dunkle Ohren und strahlend blaue Augen sehen Siamkatzen besonders niedlich aus.
Durch große, dunkle Ohren und strahlend blaue Augen sehen Siamkatzen besonders niedlich aus.  © 123RF/esindeniz

Die Siamkatze hat große Ohren, die sich durch ihre dunkle Färbung vom Kopf der Katze abheben. Ein weiteres sehr auffälliges Merkmal der kleinen Fellnase sind ihre intensiv blau strahlenden Augen.

Ursprünglich stammt die Siamkatze aus Thailand (früher Siam), weshalb sie auch Thaikatze genannt wird.

Siamkatzen besitzen einen geschmeidigen, aber dennoch muskulösen Körper. Diese hochbeinigen Rassekatzen gelten als besonders schön.

Wer überlegt, sich eine Siamkatze zu holen, sollte bedenken, dass diese unheimlich gern redet und sehr aktiv ist. Außerdem sind die Katzen intelligent, neugierig, extrovertiert, menschenbezogen und anhänglich. Es empfiehlt sich, mehrere Siamkatzen zu halten.

Die Siamkatze ist eine gute Wohnungskatze, die sich über einen katzensicheren Balkon freut. Die robusten Katzen werden meist zwischen 18 und 20 Jahre alt.

Bei einer seriösen Zucht kostet eine Siamkatze zwischen 600 und 2.900 Euro.

Was sollte man bei Katzen mit großen Ohren beachten?

Möchte man eine Katze mit großen Ohren, dann sollte man sich genauestens zu den Bedürfnissen, Regelungen und möglichen Krankheiten der Rasse informieren.

Zudem ist auf eine seriöse und artgerechte Züchtung zu achten, um Qualzuchten zu vermeiden.

Titelfoto: 123RF/ivonnewierink

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