Katzenminze: Welche Wirkung hat die Droge auf deine Katze?

Durch den Geruch von Katzenminze in Spielzeugen oder von der puren Pflanze scheinen Katzen wie auf Drogen in einen Rauschzustand versetzt zu werden. Sollten sich Katzenbesitzer über die Wirkung der Minze Gedanken machen?

Die Wirkung von Katzenminze lässt so manche Katze scheinbar verrückt werden.
Die Wirkung von Katzenminze lässt so manche Katze scheinbar verrückt werden.  © 123RF/fukh

Im Internet kursieren lustige Videos von Katzen unter Einfluss von "Catnip" (übersetzt: Katzenminze), in denen sie wild durch die Gegend rennen, exzessiv ihr Spielzeug bearbeiten oder versuchen, ihre Halluzinationen zu fangen. Für den Trip reicht es meist schon aus, wenn die Mieze kurz an Katzenminze riecht oder leckt.

Die echte Katzenminze (Nepeta cataria) gehört zu der Familie der Lippenblütler und wird selten auch als Katzenmelisse bezeichnet. Ihren Ursprung hat die Katzenminze in Asien, Afrika und dem südlichen Europa. Sie kann bis zu einem Meter hochwachsen und blüht blau oder weiß.

Für die Menschen riechen die ätherischen Öle der Katzenminze angenehm herb nach Zitrone und Minze. Katzen verfügen durch ihre empfindliche Nase über einen ausgeprägten Geruchssinn, weswegen sie stärker auch den Duft der Pflanze reagieren.

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Im Katzenratgeber erfahrt Ihr, ob die Wirkung von Katzenminze harmlos ist oder die Katze doch lieber die Pfoten von den Drogen lassen sollte.

Wie wirkt Katzenminze bei Katzen?

Das Aroma von Katzenminze wirkt auf Katzen spielanregend, aktivierend und verstärkt den Bewegungsdrang. Manche Katzen hingegen werden von der Wirkung ganz ruhig und müde. In seltenen Fällen erhöht Katzenminze die Aggressivität. Meistens wollen die Katze an der Minze lecken, sich an ihr reiben oder sich in ihr wälzen. Die Mieze lässt sich dann nur schwer davon abhalten. Wie immer gilt, wenn die Katze etwas möchte, dann macht sie es auch.

Behandelt man ungenutztes Spielzeug, den Kratzbaum und weiteres Zubehör mit Katzenminze, dann werden diese für die Mieze wieder interessant. Außerdem hat Katzenminze aufgrund ihrer produzierten Pheromone eine stark anziehende Wirkung, weswegen sie sich gut eignet, um Katzen z. B. aus dem Raum oder in die Transportbox zu locken. In der Natur dienen Katzen der Pflanze wahrscheinlich zur Vermehrung, da ihre Klausenfrüchte am Fell der Katze hängen bleiben und dadurch ausgebreitet werden.

Wie lange die Wirkung bei Katzen anhält, variiert von Tier zu Tier. Der Normalzustand kann bei der Mieze schon nach fünf Minuten oder erst nach mehr als einer Stunde einsetzen. Spätestens nach zwei Stunden sollte sich die Katze wieder beruhigt haben.

Oftmals müssen sich Katzen nach dem ekstatischen Rausch und dem intensiven Spielen erholen und schlafen sehr lang. Danach wird der Stubentiger erst nach einiger Zeit wieder auf die Minze reagieren.

Die Reaktionen auf Katzenminze fallen unterschiedlich stark aus. Außerdem wirkt sie nicht bei jeder Katze. Auch auf manche Groß- und Wildkatzen hat die Minze einen Effekt. Für Hunde ist Katzenminze weder wirkungsvoll noch giftig.

Durch die Behandlung mit Katzenminze wird der alte Kratzbaum für Katzen wieder interessant.
Durch die Behandlung mit Katzenminze wird der alte Kratzbaum für Katzen wieder interessant.  © 123RF/oleg0

Ist Katzenminze giftig für Katzen?

Für gesunde Katzen in guter körperlicher Verfassung ist die Katzenminze nicht giftig.

Anders als bei den von Menschen konsumierten Drogen gelangen die Stoffe nicht in die Blutbahn der Katze. Katzenminze eignet sich aber nicht für Deine Katze, wenn diese unter Herz- und Kreislaufproblemen leidet.

Leckt die Mieze an der Minze oder frisst sie, ist das ebenfalls unbedenklich. Mittlerweile ist Futter mit Katzenminze im Handel erhältlich, was meist keine besondere Wirkung auf die Katze hat und lediglich dem Geschmack dient. Katzenbesitzer können ausprobieren, ob ihre Samtpfote solches Futter mag. In diesem Fall würde es sich anbieten, eigenständig frische Minze aus eigenem Anbau in das Futter zu mischen.

Menschen können Katzenminze ebenfalls essen. Sie hat ein sehr herbes Aroma, welches nicht jeder mag. Aus der Minze lässt sich ein Heilungstee zubereiten, welcher bei Beschwerden wie Schlaflosigkeit und Unruhe angewendet wird. Mann kann den Tee zur Entspannung, Schmerzlinderung, Krampflösung, Verdauungsförderung und zum Senken von Fieber trinken. Die Wirkung beim Rauchen von Katzenminze, ist, wenn sie überhaupt eintritt, dann nur sehr gering.

Die Stoffe in der Katzenminze versetzen viele Katzen in eine Euphorie, die bei ihnen zu starken Verhaltensänderungen führen kann.
Die Stoffe in der Katzenminze versetzen viele Katzen in eine Euphorie, die bei ihnen zu starken Verhaltensänderungen führen kann.  © 123RF/dariakulkova

Was muss ich bei der Anwendung von Katzenminze beachten?

Ob die Gefahr besteht, dass Katzen von Katzenminze abhängig werden, ist umstritten. Generell sollte Katzenbesitzer der Katze keine übermäßigen Mengen der Minze zum Spielen oder Fressen geben. Es könnte passieren, dass die Katze Schmerzen bei der Verdauung bekommt oder sich der ständige Rauschzustand negativ auf die Gesundheit auswirkt.

Nicht nur Spielzeuge, frische oder getrocknete Minze kann man im Handel erwerben, auch erhältlich sind Konzentrate von Katzenminze. Diese sollte man mit Bedacht und in geringen Mengen verwenden, da die Nase der meisten Katzen sehr empfindlich ist. Um die Katze nicht zu belasten, sollte nicht die gesamte Wohnung nach Katzenminze riechen.

Außerdem sollten Katzenhalter sich darüber im Klaren sein, dass ein gesteigerter Spiel- und Jagdtrieb die Katze noch unkontrollierbarer macht. Unkoordinierte und hastige Bewegungen verursachen möglicherweise mehr Schaden in der Wohnung oder Verletzungen der Katze.

Es empfiehlt sich Katzenminze, wenn überhaupt, nur ein bis maximal zweimal pro Woche bei der Katze anzuwenden, um ihre Gesundheit nicht zu gefährden.

Warum reagiert meine Katze nicht auf Katzenminze?

Es kann vorkommen, dass die Katze sich nicht für die Katzenminze oder das damit gefüllte Spielzeug interessiert. Das ist nichts Ungewöhnliches, denn nicht jede Katze zeigt eine Reaktion auf Katzenminze. Es hat sich gezeigt, dass vor allem jüngere und ältere Katzen seltener auf die Katzenminze reagieren.

Jedoch hat die Katzenminze eine besonders starke Wirkung auf geschlechtsreife Kater, da sie Actinidin enthält. Diesen Stoff scheiden weibliche Katzen, die nicht kastriert wurden, mit dem Urin aus.

Katzenminze pflanzen und pflegen

Katzenminze versetzt nicht nur Katzen in einen Rausch. Die Pflanze ist ein Gewinn für jeden Garten.
Katzenminze versetzt nicht nur Katzen in einen Rausch. Die Pflanze ist ein Gewinn für jeden Garten.  © 123RF/pfotenweltfoto

Nicht nur bei Miezen ist die Katzenminze beliebt, denn als Gartenpflanze wirkt sie als natürlicher Schädlingsbekämpfer. Im Blumentopf oder im Beet neben den Rosen sind die blauen und intensiv duftenden Blüten der Pflanze ein kleiner Blickfang.

Der Anbau von der robusten Pflanze ist einfach, denn sie wächst in fast jeder Erde gut. Ideal für Katzenminze ist ein sonniger Platz mit einem durchlässigen und pH-Wert-neutralem Boden. Trockenheit ist für diese Lippenblütler kein Problem.

Die beste Zeit, um Katzenminze zu pflanzen, ist im Frühjahr oder Herbst. Möchte man sie im Sommer setzten, dann muss man sie mehr wässern. Die Katzenminze blüht von Juli bis September. Nach der Erstblüte sollte man die Pflanze bodennah zurechtschneiden, um ihr die Kraft für eine zweite Blüte zu geben.

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Katzenminze sieht nicht nur schön aus, sondern macht den Garten auch katzenfreundlich. Sie ist ein Gewinn für alle Garten- und Tierliebhaber.

Bewusst angewandt, kann die natürliche Katzenminze Deine Katze aktiver und verspielter machen. Katzenhalter sollten sich jedoch gut überlegen, ob sie mit einer Mieze im Rauschzustand zurechtkommen.

Titelfoto: 123RF/fukh

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