Kräuter für Katzen: Natürliche Gesundheit für Deine Katze
Katzen knabbern gerne mal die eine oder andere Pflanze an. Auch einige Küchenkräuter scheinen den Miezen zu schmecken. Wäre es dann nicht sinnvoll, Katzen direkt mit Kräutern zu füttern? Der Katzenratgeber klärt auf.
Katzen sind Fleischfresser und können im Gegensatz zu Hunden Obst und Gemüse nur schwerlich verdauen. Trotzdem können Kräuter und andere pflanzliche Bestandteile teilweise eine sinnvolle Ergänzung bei der Katzenernährung sein.
Bestimmte Kräuter verschaffen Katzen z. B. mit Verdauungsproblemen oder Infektionen Linderung. Gleiches gilt für Hunde. Mehr dazu erfährst Du unter: "Kräuter für Hunde: Diese Naturheilmittel helfen Deinem Hund".
Die Naturheilkunde ist bei Katzen jedoch kein grundlegender Ersatz für eine tiermedizinische Untersuchung.
Kräuter unterstützen die Gesundheit der Katze und sollten nur in Absprache mit der Tierarztpraxis angewendet werden.
Wer sich fragt, welche Kräuter für Katzen geeignet sind, findet eine Auswahl an Naturheilmitteln für Katzen in diesem Ratgeber.
Sollte ich meiner Katze Kräuter geben?
Eine gute Ernährung ist eine gute Basis für die Gesundheit der Katze. Bei Katzen besteht diese hauptsächlich aus Fleisch. Dennoch können Kräuter als Lieferanten von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen eine gute Ergänzung im Futter der Katze sein, z. B. wenn Katzenhalter ihre Katze BARFen (biologisch artgerecht roh füttern).
Kräuter für Katzen sind Nahrungsergänzungsmittel, Prophylaxe und Therapeutikum. Alle Katzeneltern sind selbst gefordert zu entscheiden, was die eigene Katze wirklich braucht.
Katzen besitzen einen sehr empfindlichen Magen und eine sensible Nase. Soll die Gesundheit der Katze mit Naturheilmitteln unterstützt werden, dann eignen sich nur bestimmte Kräuter, welche der Katze erst auf Empfehlung einer fachkundigen Person z. B. nach einer tiermedizinischen Untersuchung verabreicht werden sollten.
Die Anwendung von Kräutern ist nicht für Katzen geeignet, deren Nieren nicht richtig funktionieren oder die andere organische Probleme haben. Kräuter, deren Duft hauptsächlich auf Katzen wirkt, sollten ebenso nur mit Bedacht der Katze gegeben werden.
Um sicherzustellen, dass die Kräuter der Katze wirklich helfen und nicht schaden, sollten Katzenhalter die Fütterung vorab mit vertrauenswürdigen Tiermedizinern besprechen.
Welche Kräuter und Pflanzen sind gut für Katzen?
Passende Naturheilkräuter können bei Katzen kurzfristige oder langfristige Beschwerden lindern, wobei es Pflanzen gibt, welche allein durch ihren Geruch auf Katzen wirken. Ob die Kräuter überhaupt wirken, hängt von der jeweiligen Katze ab.
Kräuter für Katzen: Gesunde Ergänzung für die Katzenernährung
Basilikum
Basilikum zählt nicht unbedingt zu den Lieblingspflanzen von Katzen. Leidet das Tier jedoch unter Blähungen oder Harnwegsinfektionen, kann der kurzzeitige Verzehr von Basilikum helfen.
Brennnessel
Brennnesseln sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Da die Pflanze entsäuernd, entwässernd und entschlackend wirkt, ist sie besonders gut für den Stoffwechsel der Katze. Brennnesseln stärken die Abwehrkräfte und sind schmerzlindernd sowie entzündungshemmend, was bei Katzen mit Arthrose zugutekommt. Hat die Katze Herz- oder Nierenprobleme, sollte sie keine Brennnesseln bekommen.
Brunnenkresse
Knabbern die Katzen etwas Brunnenkresse, dann regt diese mineralstoffreiche Pflanze ihren Appetit an.
Hagebutten
Werden Hagebutten der Katze als Pulver verabreicht, unterstützen sie die Haut, das Zahnfleisch sowie die Gelenke, Sehnen und Muskeln der Mieze. Auch wirken sie sich positiv auf das Immunsystem aus.
Kamille
Bei Katzen kann Kamille sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Aufgrund der entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung hilft Kamille z. B. gegen Durchfall, Magen-Darm-Beschwerden oder bei einer Pilzinfektion. Die Anwendung von Kamillentee unterstützt Katzen bei der Wundheilung, sollte aber nur sehr vorsichtig und keinesfalls an den Augen erfolgen.
Katzengras (Weizengras)
Katzen fressen Katzengras, um ihre Verdauung zu regulieren und leichter Haarballen zu erbrechen. Es gibt verschiedene Pflanzenarten, die sich als Katzengras eignen. Das Gras sollte weich sein und keine scharfen Kanten besitzen.
Liebstöckel (Maggikraut)
Wird Katzen Liebstöckel mit in das Futter gegeben, dann fördert dieses Kraut die Verdauung und löst Krämpfe. Da Liebstöckel leicht scharf schmeckt, sollte der Katze nur sehr wenig davon gegeben werden.
Löwenzahn
Die Heilkraft von Löwenzahn besteht darin, dass die Pflanze blutreinigend und kreislaufanregend wirkt. Sie kann Katzen bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse unterstützen. Frisst die Katze von sich aus Löwenzahn, dann könnte dieses Verhalten auf körperliche Beschwerden hindeuten. Für Anwendung bei Katzen empfiehlt es sich, nur im Frühjahr gepflückte Löwenzahnblätter oder gleich entsprechende Präparate aus dem Handel zu verwenden.
Rosmarin
Wenn die Katze es im Futter akzeptiert, dann kann ihr eine sehr geringe Menge Rosmarin verabreicht werden. Rosmarin wirkt antibakteriell, antioxidativ und anregend, weshalb Katzen mit Epilepsie davon lieber die Pfoten lassen. Eine äußerliche Behandlung mit Rosmarin hilft gegen Juckreiz und Flöhe.
Zitronengras
Katzen mit Magen-Darm-Problemen, bakteriellen Erkrankungen oder Pilzinfektionen kann durch Zitronengras geholfen werden.
Kräuter für Katzen: Diese Duftpflanzen mögen Katzen
Baldrian
Im Gegensatz zu Menschen werden Katzen von Baldrian nicht ruhig, sondern aufgeregt. Der Grund für das Verhalten der meisten Katzen ist die im Baldrian enthaltene Valeriansäure, welche für Miezen wie ein Sexuallockstoff riecht. Katzen sollten jedoch nicht ständig dem Geruch von Baldrian ausgesetzt sein. Für Katzen zum Verzehr geeignet ist Baldrian nicht.
Katzengamander
Die meisten Katzen lieben den Duft von Katzengamander und reiben sich gerne an dieser Pflanze. Katzengamander versetzt Katzen in eine kurzzeitige Euphorie. Sollte die Katze wenige Blätter der Pflanze fressen, dann hat das weder einen negativen noch einen positiven Effekt.
Katzenminze
Der Geruch von Katzenminze wirkt auf Katzen spielanregend, aktivierend und verstärkt den Bewegungsdrang, weshalb sich die Tiere gerne an der Pflanze reiben und auch daran lecken. Es gibt jedoch auch Tiere, die von Katzenminze müde oder aggressiv werden. Obwohl Katzenminze für Katzen nicht giftig ist, sollte der kleine Stubentiger die Katzendroge nur in Maßen konsumieren.
Matatabi (Japanische Katzenminze)
Der Duft der japanischen Katzenminze ist für Katzen extrem betörend. Diese Pflanze versetzt selbst Katzen in Euphorie, die weder auf Baldrian noch auf Katzenminze reagieren. Matatabi kann bei Katzen den Appetit anregen, Stress reduzieren und zum Teil auch den Blutdruck regulieren.
Lavendel
Der Duft von Lavendel entfaltet seine entspannende und beruhigende Wirkung auch bei Katzen. Die Pflanze ist für Katzen nicht giftig, dennoch sollte die Katze nicht zu viel davon fressen. Lavendel wird bei Katzen auch für Aromatherapien gegen Ungeziefer z. B. Flöhe und Zecken genutzt.
Katzenbesitzer können die natürlichen Lockstoffe und Beruhigungsmittel für sich nutzen, um die Katze z. B. in die Transportbox zu locken und sie während des Transports zu entspannen.
Kräuter für Katzen sammeln
Um Geld zu sparen und Zeit in der Natur zu verbringen, kann man die Kräuter für Katzen auch selbst sammeln.
Wer die Kräuter für Katzen selbst sammeln möchte, sollte auf folgende Punkte achten:
- Um die richtigen Kräuter zu sammeln, sollte man sich auskennen und absolut sicher sein, dass es die richtigen Pflanzen für die Katze sind.
- Es sollten nur die benötigte Menge an Kräuter geerntet werden, um das natürliche Ökosystem zu erhalten.
- Kräuter sollten nicht in Naturschutzgebieten gesammelt werden.
- Die Kräuter für Katzen sollten frei von Insekten-, Unkraut- und Pilzvernichtungsmitteln sowie Kunstdüngern jeglicher Art sein.
- Eine gute Qualität der Kräuter für Katzen ist essenziell, weshalb sie nicht an Autobahnen, auf Hundewiesen und an Feldrändern gesammelt werden sollten.
- Es sollten nur saubere, frische und gesunde Kräuterpflanzen für Katzen verwendet werden.
- Die meisten Kräuter kann man von April bis Oktober sammeln.
Tipp: Einen Kräutergarten für speziell für Katzen bestehend aus z. B. Katzengras, Katzenminze und Rosmarin in einem Blumenkasten auf dem Balkon oder Fensterbrett werden viele Miezen freudig annehmen. Der Kräutergarten ist auch sehr dekorativ und schützt die anderen Zimmerpflanzen vor der Katze. Es gibt auch Samenmischungen speziell für Katzen.
Kräuter für Katzen: Dosierung und Verabreichung
Schon eine kleine Menge an Kräutern für Katzen reicht meist aus, um eine große Wirkung zu erzielen.
Der Katzenmagen ist generell eher empfindlich, weshalb sie nicht zu viele Pflanzen fressen sollten. Zu viele Kräuter führen bei Katzen zu Verdauungsproblemen bis hin zu Erbrechen oder Durchfall. Ebenso entscheidend ist die Mischung, denn viele Kräuter entfalten erst im Zusammenspiel mit anderen ihre volle Wirkung.
Um die passenden Kräuter für die Katze zu bestimmen, ist es ratsam, die Katze vorab in einer Tierarztpraxis untersuchen zu lassen und sich an den daraus folgenden Empfehlungen zu orientieren.
Zerkleinerte Kräuter können Katzen sowohl frisch als auch getrocknet in das Futter gemischt werden. Die Pflanzen sollten stets eine gute Qualität haben und frei von Schadstoffen aller Art sein.
Achtung: Fertiges Futter für Katzen enthält meist schon einige Kräuter und Nährstoffe, welche zusätzliche Kräuter überflüssig machen könnten.
Es gibt auch spezielle Kräuterpräparate für Katzen. Weitere Informationen zu diesen Nahrungsergänzungsmitteln bekommt man bei Tierärzten und in manchen Apotheken. Die Dosierungsempfehlung bei solchen Produkten für Katzen ist unbedingt einzuhalten.
In jedem Fall sollte vorab eine fachkundige Beratung zur richtigen Dosierung und Anwendung der Kräuter für Katzen in Anspruch genommen werden.
Kräuter für Katzen können eine sinnvolle Unterstützung die Gesundheit des Tieres sein, sollten aber erst nach Rücksprache mit der Tierarztpraxis in auf die jeweilige Katze abgestimmten Mengen verabreicht werden.
Titelfoto: 123RF/xpinksky