Eure Katze frisst zu viel und zu schnell? Das könnt Ihr dagegen tun!
Gerne wird behauptet, dass Katzen sehr wählerisch sind, wenn es ums Futter geht. Gleichwohl gibt es Stubentiger, die das komplette Gegenteil darstellen und ihre Mahlzeit regelrecht herunterschlingen. Doch wenn Katzen zu schnell und vor allem zu viel fressen, kann das zum ernsten Problem werden. Tipps gegen dieses Problem gibt Euch dieser Katzen-Ratgeber.
Wenn Katzen einen scheinbar unstillbaren Appetit zeigen, ist nicht immer eine gesundheitliche Ursache zu befürchten.
Oft ist es einfach so, dass die Halter selbst für das übermäßige Futtern verantwortlich sind.
Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch eine Chance. Denn Katzenhalter haben viele verschiedene Möglichkeiten, um ihre Mieze zu mäßigen und zum Genießer zu machen.
In diesem Artikel lest Ihr nicht nur, welche Ursachen und Risiken zu viel und zu schnelles Fressen bergen, sondern auch mit welchen Tricks Ihr am besten auf das ungesunde Fressverhalten Eures Stubentigers reagiert.
Denn oft sind nur kleine Veränderungen an der Nahrungsroutine nötig, um schon bald Erfolge zu sehen.
Diese Risiken birgt das Herunterschlingen von Futter für Katzen
Wenn sich Katzen beim Fressen dazu genötigt fühlen, viel Futter in kurzer Zeit herunterzuschlingen, hat das viele negative Folgen.
Zum einen setzt das Sättigungsgefühl bei einer hastig eingenommenen Mahlzeit zu spät ein. Auf diese Weise frisst die Katze über ihren Hunger hinaus und nimmt dadurch auf lange Sicht deutlich an Gewicht zu.
Übergewicht bei Katzen kann jedoch zu Krankheiten wie Diabetes, Magen-Darm-Beschwerden, Lebererkrankungen und weiteren Problemen führen.
Doch das ist nicht alles: Nimmt eine Katze ihr Futter schneller auf als nötig, kann es passieren, dass sie sich direkt nach dem Fressen erbricht. Denn das Futter wird nur noch heruntergeschluckt, ohne gekaut zu werden.
Im schlimmsten Fall kann die Mieze durch dieses Fressverhalten sogar ersticken. Das ist vor allem dann problematisch, wenn sie ihre Mahlzeiten zu sich nimmt, wenn sie gerade ganz allein ist.
Missverstandenes Fressverhalten und Überfütterung von Katzen
Viele Katzenhalter sind überzeugt, dass ihre Katze ganz genau weiß, wie viel Futter gut für sie ist. Folglich soll Mieze einfach selbst entscheiden, wann sie satt ist. Bei Bedarf wird gerne ein Nachschlag spendiert.
Doch Vorsicht, eine solche Annahme widerspricht der Natur einer Katze!
Diese sind so veranlagt, dass sie jede Chance auf Futter nutzen, die sich ihnen bietet, um im Falle einer längeren Durststrecke überleben zu können.
Doch evolutionsbedingtes Verhalten ist nicht der einzige Grund, warum Katzen häufig mehr fressen als nötig.
Zum einen spielt es eine Rolle, welchen Bewegungsdrang die Katze hat. Ist sie als Stubentiger unterwegs, benötigt sie eine geringere Kalorienzufuhr als ein Freigänger, der den ganzen Tag über unterwegs ist.
Auch kann eine Kastration bei Katzen zu einem größeren Appetit führen, obwohl der eigentliche Energiebedarf sinkt.
Ob eine Katze mehr frisst, als gut für sie ist, hängt nicht zuletzt auch damit zusammen, welche Art von Futter sie bevorzugt. Während Trockenfutter einen hohen Energiegehalt besitzt, ist Feuchtfutter etwas weniger reich an Kalorien.
All das sind Dinge, die ein Katzenhalter im Blick behalten sollte, wenn es um die tägliche Futterration des Stubentigers geht.
Doch es gibt neben dem falsch verstandenen Fressverhalten auch noch andere Ursachen, weshalb Katzen ihre Mahlzeiten zu schnell herunterschlingen.
Katze frisst zu viel und schnell wegen Futterneid
Werden Katzen paarweise oder zu mehreren gehalten, kann es zu Konkurrenzdenken und Futterneid kommen. Die Mieze frisst viel zu gierig aus der Angst heraus, dass nicht genug für sie übrig bleibt. Nicht zuletzt sind Katzen, die unter Futterneid leiden, häufig so dreist, anschließend das Fressen ihrer Artgenossen zu klauen.
Verstärkt wird dieses Problem noch, wenn lediglich ein Futterbehältnis vorhanden ist, das sich mehrere Katzen teilen müssen.
Katze schlingt: Trauma aus der Vergangenheit
Oft liegt das ungezügelte Fressen aber auch in der Vergangenheit des Stubentigers begründet.
Besonders Katzen, die von einer Tierschutzorganisation aufgelesen wurden oder Zeit im Tierheim verbringen mussten, haben meist unschöne Zeiten und eine Art Trauma durchgemacht.
Oft wurden die Tiere verwahrlost und halb verhungert aufgefunden, ehe sie aufgepäppelt wurden und nun ein schönes Zuhause haben.
Dennoch steckt ihnen die Angst zu Verhungern sprichwörtlich noch in den Knochen. Also versuchen sie jede Mahlzeit, die ihnen vorgesetzt wird, umgehend zu vertilgen und wenn möglich, sogar noch bei anderen Katzen zu klauen.
Ein ums andere Mal kann es dabei auch passieren, dass die Katze aggressiv wird. Schließlich waren sie es gewohnt, sich um ihr Futter zu streiten und erfolgreich durchzusetzen.
Nicht nur ihren Artgenossen, sondern auch der Katze selbst zuliebe sollte dieses Verhalten therapiert werden. Das ist ein mitunter längerer Weg, doch lohnt er sich allemal, da Eure Mieze dadurch ihre Ängste ablegt.
Krankheit als Ursache für gieriges Fressverhalten
Ist die Katze sozialisiert, aber zeigt trotzdem einen unverhältnismäßig großen Appetit? Dann kann es durchaus auch eine medizinische Ursache geben. Besonders dann, wenn der Stubentiger zwar viel frisst, zugleich aber trotzdem an Gewicht verliert.
Neben Parasiten wie Würmern, die zu einer vermehrten Nahrungsaufnahme führen, kann beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion die Ursache für das merkwürdige Fressverhalten sein. Aber auch Diabetes, eine Infektion oder andere Krankheiten können damit in Zusammenhang stehen.
Wer bei seiner Katze Auffälligkeiten hinsichtlich ihrem Fress- und Trinkverhalten beobachtet, sollte daher nicht zögern und einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann den gesundheitlichen Zustand der Mieze prüfen und idealerweise eine krankheitsbedingte Ursache ausschließen.
Alter und Jahreszeit haben Einfluss auf den Appetit der Katze
Nicht zuletzt spielt auch die aktuelle Jahreszeit und das Alter der Katze eine große Rolle, wenn diese einen regen Appetit zeigt.
Während einige Katzen im Alter weniger Futter benötigen, werden andere hungriger und verlangen nach größeren Portionen.
Auch wenn Euer Stubentiger ein Freigänger ist, verändert sich sein Energiebedarf im Laufe eines Jahres. So kommt es vor, dass Ihr besonders in den kalten Monaten mehr Futter einplanen müsst. Auch, um zu verhindern, dass Miezi sich andernfalls in der Nachbarschaft durchfrisst.
Zeigt Eure Katze jedoch Anzeichen für Übergewicht, solltet Ihr die Futterrationen allmählich wieder verringern.
Tipps zum Umgang mit gierigen Katzen
Ähnlich wie bei Hunden solltet Ihr nicht nachgeben, wenn Eure Katze um Futter bettelt.
Wer hingegen beim auffordernden Blick des Vierbeiners schwach wird, belohnt das gierige Verhalten und wird fortan immer wieder von seinem Haustier damit konfrontiert.
Stattdessen lohnt es sich, die Katze zu festgelegten Zeitpunkten zu füttern. Zum einen trainiert Ihr ihr so ein normales Essverhalten an. Zum anderen lernen Freigänger pünktlich wieder bei Euch auf der Matte zu stehen.
Es empfiehlt sich also, zu einer festgelegten Uhrzeit die halbe Tagesration jeweils morgens und abends in den Napf zu füllen, von der sich die Katze bedienen kann, wann immer sie möchte.
Wichtig jedoch: Ist der Napf leer, bleibt er auch leer.
Auch sollte nicht jedes Miauen der Katze als Appetit fehlinterpretiert werden. Oft möchte Euer Stubentiger nur etwas Aufmerksamkeit genießen oder sucht Euren Körperkontakt. Wer hier allzu voreilig zum Futterschrank greift, schafft sich auf Dauer Probleme, wo zuvor keine waren.
Neben festgelegten Zeitpunkten zum Füttern gibt es jedoch noch mehr Tricks, um Katzen beim Fressen zu mäßigen und zu einem gesunden Essverhalten zu erziehen.
Katzen getrennt fressen lassen
Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn man mehrere Katzen bzw. einen Hund und eine Katze zusammenhält. Indem man die Katze räumlich von den anderen Tieren trennt, lernt sie allein zu fressen. Idealerweise fühlt sie sich dabei weniger gestresst und schlingt nicht mehr so stark.
Futter auf flachem Teller verteilen
Neigt Eure Katze dazu, das Futter in großen Bissen herunterzuschlingen, kann bereits ein flacher Teller Abhilfe schaffen. Indem Ihr das Trockenfutter auf einem großen, flachen Teller ausbreitet, benötigt der Stubentiger mehr Zeit, um zu fressen. Diese Variante ist vor allem für Trockenfutter geeignet, da Feuchtfutter zu sehr schmieren würde.
Viele kleine Futter-Portionen geben
Wie bereits oben angeregt, solltet Ihr die tägliche Futterration der Katze auf zwei Portionen am Tag aufteilen. Schlingt die Katze immer noch zu sehr ihr Futter herunter, kann die Anzahl der Portionen auch noch weiter erhöht werden. Auf diese Weise lernt die Mieze allmählich, dass immer Futter zur Verfügung steht und sie dieses nicht gierig herunterschlingen muss. Passt jedoch auf, dass Ihr den Energiebedarf der Katze nicht überschreitet!
Position vom Futternapf erhöhen
Mitunter hilft es bei gierigen Katzen bereits, den Futternapf etwas höher, z. B. auf einen kleinen Karton zu stellen. Durch die erhöhte Kopfposition frisst der Stubentiger automatisch etwas langsamer und schluckt noch dazu weniger Luft.
Antischling-Zubehör aus dem Handel
Futterbäume und -rollen, Antischlingnäpfe sowie Fummelbretter aus dem Handel für Haustierbedarf sollen ebenfalls den Appetit der Katze zügeln und zu einem mäßigerem Fressverhalten anregen.
Inwiefern diese Produkte jedoch erfolgsvorsprechend sind, hängt zum einen von dem Spielzeug selbst, vor allem aber auch der Neugierde Eurer Katze ab. Bei besonders harten Nüssen ist es wohl definitiv einen Versuch wert.
Katze frisst zu viel und schlingt? Das Fazit
Ihr seht, es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um seine Katze dazu zu bekommen, langsamer und weniger zu Fressen. Der Gesundheit Eurer Mieze zuliebe solltet Ihr das Problem "Futter Herunterschlingen" und Übergewicht jedoch nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Eurer Stubentiger wird es Euch früher oder später mit einem ruhigeren und entspannteren Fressverhalten danken.
Titelfoto: Unsplash/Bonnie Kittle