Bekommt Deine Katze gelegentlich Kostproben direkt vom Tisch? Einem fordernden, aber süßen Blick und kläglichem Mauzen können viele Katzenhalter nicht widerstehen. Aber dürfen Katzen Schweinefleisch fressen oder ist das gefährlich?

Weitere Infos zur richtigen Diät von Katzen gibt's unter: Katzenernährung.

Katzen sind bekanntlich Fleischfresser. Anders als Menschen und Hunde sind sie auf Nahrung mit tierischen Proteinen angewiesen. Ausreichend Eiweiße erhalten sie daher beispielsweise aus Hühnchen oder Fisch.

Schweinefleisch hat keinen so guten Ruf und wird daher häufig vermieden. Aber warum dürfen Katzen kein Schweinefleisch fressen? Oder dürfen Katzen gekochtes Schweinefleisch fressen?

Grundsätzlich ist Schweinefleisch für Katzen nicht schädlich.

Im Gegenteil: In Schweinefleisch stecken essenzielle Nährstoffe für die Verdauung und für ein gutes Immunsystem von Katzen. Dazu zählen z. B. Proteine, Eisen und ungesättigte Fettsäuren.

Insbesondere mageres Fleisch empfiehlt sich, weil es zudem einfach zu kauen und zu verdauen ist.

Ganz unbedenklich ist das Verfüttern von Schwein jedoch nicht. Rohes Schweinefleisch kann mit einem gefährlichen Virus belastet sein und eine Katze beim Verzehr infizieren.

Bei dem Aujeszky-Virus handelt es sich um ein Herpesvirus, das die Aujeszkysche Krankheit - auch Pseudowut - auslöst. Bei Tieren verläuft diese Infektion tödlich.

Rohes Schweinefleisch dürfen Katzen also nicht fressen. Stattdessen sollte man es gut durchbraten oder kochen, sodass es nicht mehr rosa ist. Beim gründlichen Erhitzen sterben die Viren ab.

Gekochter oder geräucherter Schinken stellt zwar keine Gefahr für eine Infektion mit dem gefährlichen Virus dar, eignet sich aber dennoch nicht wirklich für den Verzehr. Schinken ist in der Regel gewürzt und stark gesalzen, was bei Katzen Magenbeschwerden auslösen kann.

Deswegen sind auch Salami oder Wurstaufschnitt nicht für Katzen geeignet.

Beim Kochen hat sich eine Katze unbemerkt ein Stück rohes Schweinefleisch stibitzt? Zuerst einmal gilt: keine Panik. Deutschland und somit auch das Fleisch von Haus- und Mastschweinen gelten als frei vom Aujeszky-Virus.

Während das Virus bei Wildschweinen selten gefunden werden kann, sind Stichproben bei Schweinen in der Stallhaltung negativ. Eine komplette Ausrottung kann allerdings nicht zu 100 Prozent garantiert werden.

Dass sich eine Katze mit dem Virus infiziert ist also sehr unwahrscheinlich, aber möglich.

Eine Infektion würde sich innerhalb weniger Tage durch körperliche und psychische Symptome zeigen. Dazu gehören die Folgenden.

• Juckreiz
• starker Speichelfluss
• Zuckungen
• Lähmungen
• Aggressivität
• Angst
• Unruhe
• häufiges Miauen

Diese Symptome können von einem Tierarzt oder einer Tierärztin behandelt werden. Die Infektion selbst ist jedoch nicht mit Medikamenten behandelbar, sodass erkrankte Katzen in der Regel daran sterben.

Fazit

Richtig gegart dürfen Katzen Schweinefleisch fressen. Nur bei rohem Fleisch kann der Verzehr gefährlich werden. Dann besteht das Risiko einer Infektion mit dem Aujeszky-Virus, die bei Katzen in der Regel tödlich endet.

Aufgrund möglicher Beschwerden ist aber auch das Füttern von Salami oder Wurstaufschnitt nicht ratsam.