Seit Generationen hält sich der Irrglaube, dass Milch für Katzen geeignet sei. Kuhmilch ist für Katzen aber in der Regel nicht gut verträglich. Jedoch dürfen Katzen Milch trinken, wenn es sich um spezielle Katzenmilch handelt. Warum aber vertragen sie keine Kuhmilch und weshalb ist sie für Katzen dennoch so unwiderstehlich?

Die Vorstellung von einem niedlichen Kätzchen, das aus einem Schälchen Milch trinkt, ist weit verbreitet. Zahlreiche Kinderbücher und Filme vermitteln dieses Bild.

Doch was ist dran an dem Ammenmärchen? Dürfen Katzen Milch trinken? Und wenn nicht - warum vertragen Katzen keine Milch? Was ist mit Joghurt, Käse, Quark und anderen Milchprodukten?

Sind Katzen nicht verschieden und reagieren auf bestimmte Lebensmittel anders als andere Katzen? Außerdem werden Kitten durch die Zitzen ihrer Mutter mit Milch gesäugt. Was ist an der Kuhmilch anders?

Antworten auf diese Fragen und weitere wissenswerte Aspekte im Hinblick auf die Ernährung Deiner Katze erfährst Du in diesem Ratgeber.

Mehr informative Artikel über Samtpfötchen findest Du übrigens in den "TAG24-Katzenratgebern".

Infos für Schnellleser:

• Katzen sollten keine Kuhmilch trinken, weil sie Laktose nicht zersetzen können.
• Wenn Katzen von klein auf an Kuhmilch gewöhnt werden, vertragen sie diese etwas besser.
• Es gibt spezielle Katzenmilch und auch Katzenjoghurt, den die Vierbeiner vertragen.
• Für Kitten kann man zu besonderer Aufzuchtmilch greifen.

Tiere wurden früher hauptsächlich als Nutztiere gehalten. Heute betrachten Menschen ihre Haustiere vielmehr als Bereicherung für das Familienleben. Damals erfüllten Tiere immer einen bestimmten Zweck. So wurden Katzen als Mäusefänger auf Bauernhöfen eingesetzt.

Katzenfutter gab es noch nicht. Fleisch war teuer, also wurde den Katzen ein Schälchen mit Kuhmilch gegeben. So entstand die falsche Annahme, dass Katzen Milch trinken dürfen.

Kuhmilch hat auf dem Speiseplan von Katzen nichts zu suchen. Denn in der Regel vertragen Katzen keine Kuhmilch. Das liegt vor allem an der in der Kuhmilch enthaltenen Laktose. Laktose bezeichnet den Milchzucker, der im Magen von Katzen nicht enzymatisch zerlegt werden kann. In der Folge entstehen Blähungen und Durchfall.

Es kann sein, dass manche Katzen auf den Milchzucker weniger stark reagieren als andere. Wenn Kitten schon mit Kuhmilch gefüttert wurden, dann kann es sein, dass sie diese im Erwachsenenalter besser vertragen.

Auch wenn Katzen den Geruch von Milch mögen und sie ihnen zu schmecken scheint, tut Kuhmilch dem Magen der Katze nicht gut. Deshalb sollte man eine Katze auch nicht regelmäßig mit Kuhmilch füttern.

Generell wird auch von der Fütterung mit anderen Milchprodukten wie Käse und Sahne abgeraten. Bei Naturjoghurt sieht es etwas anders aus, denn der Milchzucker wurde im Fermentationsprozess zur Herstellung von Joghurt bereits abgebaut. Naturjoghurt ohne Zusätze ist daher in geringen Mengen für Katzen verträglich.

Wenn Du Deine Naschkatze verwöhnen möchtest, kannst Du ihnen Katzenmilch oder Katzenjoghurt geben. Diese Produkte wurden speziell für die Verdauung von Katzen entwickelt.

Da solche Leckerlis viele Kalorien enthalten und Übergewicht verursachen können, sollte man seine Mieze nicht zu häufig damit füttern. Generell ist Wasser am besten zur Flüssigkeitsaufnahme von Katzen geeignet.

Mehr zu diesem Thema findest Du unter:

>>>Katze trinkt zu wenig: Fast jeder Katzenhalter macht diesen schlimmen Fehler.

Genau wie andere Säugetiere auch ernährt eine Katzenmutter ihr Kitten über die Zitzen mit Milch. Diese setzt sich aus Nährstoffen wie Taurin, Arginin und Methionin zusammen, die Katzenbabys zum Wachsen brauchen.

Im Gegensatz zur Kuhmilch kommt in der Muttermilch von Katzen keine Laktose vor. Außerdem enthält die Muttermilch von Katzen mehr Proteine und liefert ihnen somit mehr Energie.

Manchmal kommt es vor, dass Kitten ohne Mutter aufwachsen müssen. Für solche Katzenbabys wurde eine spezielle Aufzuchtmilch entwickelt, die viele Aminosäuren enthält und der Zusammensetzung von Muttermilch von Katzen ähnlich ist.

Nach drei bis vier Wochen kann die Ernährung von Kitten mit Aufzuchtmilch auf normales Katzenfutter für Kitten umgestellt werden.

Wenn man ein Naschkätzchen dabei ertappt, dass es z. B. die Milch aus Müsli getrunken hat, dann ist es zunächst kein Grund zur Sorge. In kleinen Mengen können Katzen Kuhmilch vertragen.

Es gibt eine Reihe weiterer Lebensmittel, die Katzen zwar als anziehend empfinden können, die aber tatsächlich giftig für ihren Organismus sind. Dazu gehören z. B. Zwiebeln, Schokolade, roher Fisch und Hundefutter.

Im Artikel "Giftig für Katzen: Diese Lebensmittel sollten nicht im Napf landen!" gibt es noch mehr wissenswerte Infos über für Katzen ungeeignete Lebensmittel.

Die Frage "Dürfen Katzen Milch trinken" müsste eigentlich "Dürfen Katzen Kuhmilch trinken?" lauten, so könnte man sie klar mit "Nein, das sollten sie nicht tun" beantworten. Denn Kuhmilch enthält Laktose, die Katzen nicht gut verdauen können und Blähungen und Durchfall bewirken.

Katzenmilch hingegen ist für Katzen ein sehr erfreuliches Leckerli. Und gegen Leckerlis in Maßen ist nichts einzuwenden. Schließlich versüßen sie den Vierbeinern das Leben.