Dürfen Katzen Käse essen? Die Käsesorte ist entscheidend
Es gibt wohl kaum eine Katze, die nicht um den Tisch schleicht, wenn Menschen essen. Hier und da fällt bestimmt ein Leckerli ab. Bei so manchen Lebensmitteln gilt aber besondere Vorsicht. Dürfen Katzen Käse essen, sollte sich z. B. jeder Besitzer als Frage stellen. TAG24 liefert die Antwort.
Grundsätzlich gehören Katzen zu den Fleischfressern, wobei ein kleiner Gemüsesnack zwischendurch allerdings auch nicht schadet.
Eine rein vegetarische oder gar vegane Fütterung der Stubentiger wird jedoch nicht empfohlen, da dies eine Unterversorgung wichtiger Nährstoffe zur Folge haben kann. Der Vollständigkeit halber sei diesbezüglich aber erwähnt, dass hierzu bisher nur wenige Studien existieren und diese Ernährungsweise nicht kategorisch ausgeschlossen werden kann.
Bekannt ist jedoch, zumindest für die meisten Katzenbesitzer, dass die Fellnasen nicht alles fressen sollten. Dazu zählen beispielsweise Lebensmittel wie Zwiebeln, Knoblauch, Schokolade, Brot, rohes Schweinefleisch, Avocados, rohe Kartoffeln und eben auch Milchprodukte.
Aber hin und wieder mal ein Stück Käse kann doch dem Stubentiger nicht schaden, oder? Das kommt ganz darauf an. Worauf genau, erklärt dieser Beitrag.
Interessante Beiträge zu Ernährung, Verhalten und Haltung von Katzen gibt es im Katzenratgeber.
Ob Katzen Käse essen dürfen? Jein!
Die gute Nachricht vorab: Prinzipiell ist Käse nicht giftig für Katzen. Aber wie es oftmals so ist, die Menge bzw. in diesem Fall auch die Sorte macht's. Es ist also nicht unbedingt lebensbedrohlich, wenn die Katze hin und wieder mal ein Stückchen Käse frisst, auf dem täglichen Speiseplan sollte er allerdings nicht stehen.
Das hat auch durchaus seine Gründe. Zum einen stecken in vielen Käsesorten ungesunde Fette und es sind oftmals viel Salz oder andere Gewürze hinzugefügt, was so mancher Katze auf den Magen schlagen kann. Zum anderen enthalten etliche Käseerzeugnisse Laktose, welche die meisten Stubentiger nicht vertragen.
Denn was so manchen jetzt vielleicht überraschen dürfte, insbesondere die Miezen im Erwachsenenalter vertragen häufig keine tierische Milch und demzufolge auch keine daraus erzeugten Produkte. Sprich: Sie sind laktoseintolerant.
Da auch Käse zu den Milcherzeugnissen gehört, sollte bei der Fütterung damit einiges berücksichtigt werden.
Tipp: Welche Lebensmittel für die Vierbeiner tabu sind, erfahren Katzenliebhaber unter:
>>> Giftig für Katzen: Diese Lebensmittel sollten nicht im Napf landen!
Diese Käsesorten dürfen Katzen essen
Es gibt durchaus Käsesorten, die von Natur aus wenig Laktose enthalten. Dazu zählen vor allem harte und halbharte Varianten wie:
- Cheddar
- Parmesan
- Schweizer Käse
- Gouda
- Edamer
- Hüttenkäse aus Sauermilch
Heutzutage gibt es auch eine große Auswahl an entsprechend gekennzeichneten laktosefreien Sorten, worauf beim Kauf genauer hingeschaut werden sollte. Allerdings können darin andere Inhaltsstoffe enthalten sein, die das Tier nicht verträgt.
Es gilt: Laut Verbraucherzentrale gibt es derzeit noch keine allgemein gültige Regelung bezüglich der Kennzeichnung laktosefreier Lebensmittel. Käse und einige andere Milcherzeugnisse bilden dabei jedoch eine Ausnahme.
Diese dürfen nämlich nur dann als laktosefrei gelten, wenn der Laktosegehalt pro 100 Gramm eines Produkts weniger als 100 Milligramm beträgt.
Welchen Käse sollten Katzen nicht fressen?
Käse, der nicht reift bzw. aus Rohmilch hergestellt wird, sollte nicht an Katzen verfüttert werden. Rohmilch kann Krankheitserreger wie Salmonellen und Listerien enthalten, welche schädlich für die Tiere sein können.
Auf diesen Käse sollten Katzenbesitzer für ihren Vierbeiner verzichten:
- Frischkäse
- Schmelzkäse
- Mozzarella
- Brie
- Camembert
- Blauschimmelkäse
Schon gewusst? Im Gegenteil zu erwachsenen Katzen vertragen Kitten durchaus Milch, sie ist sogar wichtig, damit die kleinen Fellnasen ordentlich wachsen können.
Allerdings produzieren sie in diesem jungen Alter auch Laktase, was im Laufe der Zeit jedoch deutlich reduziert bzw. komplett eingestellt wird.
Laktoseintoleranz bei Katzen: Kurzer Überblick
Von einer Laktoseintoleranz oder auch Milchzuckerunverträglichkeit spricht man, wenn der Körper gar kein bzw. zu wenig des Enzyms Laktase produziert. Dieses ist im Dünndarm für die Verdauung von Laktose (Milchzucker) verantwortlich, welche wiederum ihr natürliches Vorkommen in tierischer Milch hat.
Folgende Symptome können bei einer bestehenden Laktoseintoleranz, aber auch einer Allergie gegen Milchprodukte mehr oder weniger stark nach dem Verzehr von Käse- und anderen Milcherzeugnissen auftreten:
- Erbrechen
- Durchfall
- Verstopfung
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Haarausfall
- Entzündung des Magen-Darm-Trakts
Achtung! Dies stellt keine medizinische Beratung dar, sondern dient lediglich als erste Information. Wer oben genannte oder andere Krankheitsanzeichen bei seiner Katze bemerkt, sollte zur Abklärung immer einen Tierarzt zurate ziehen.
Fazit:
Kaum einer kennt es nicht, das Bild einer Milch schlürfenden Katze. Hier sollte jedoch Vorsicht geboten sein, denn die meisten Stubentiger haben eine Unverträglichkeit gegen Milcherzeugnisse.
Katzen dürfen zwar hin und wieder mal ein kleines Stück Käse fressen, allerdings sollte dabei unbedingt auf die Sorte geachtet werden.
Titelfoto: 123rf/okssi68