Katzen an Ostern: Das sind die 4 Gefahren für Deine Mieze
Ob giftige Osterglocken, tödliche Schokolade oder zusätzlicher Stress, Ostern lauern viele Gefahren auf Deine Katze. Worauf Du achten solltest und wie Du Deine Mieze am besten schützen kannst, erfährst Du in diesem Katzenratgeber.
Die gemeinsame Suche nach Ostereiern, der Osterbrunch und vieles mehr machen Ostern zu einem richtigen Familienfest.
In dieser Hinsicht ist es wenig überraschend, dass viele Katzenhalter die kleinen Familienmitglieder auf vier Pfoten an den Feierlichkeiten teilhaben lassen wollen. Hier ein Osterei zum Spielen, dort ein Stück des süßen Osterlammes und jeder Gast schenkt der Katze zusätzliche Streicheleinheiten.
Alle diese liebevoll gemeinten Gesten können der Katze jedoch mehr schaden, als manche Katzenbesitzer vielleicht glauben.
Wer ein schönes Osterfest mit seiner flauschigen Samtpfote genießen möchte, sollte sich vor den folgenden vier möglichen Gefahrenquellen in Acht nehmen.
1. Gefahr für Katzen: Schädliche Lebensmittel
Katzenfreunde wollen vielleicht die vielen Leckereien aus dem Osternest oder von der Ostertafel mit ihren geliebten Stubentigern teilen. Das wäre jedoch ein großer Fehler. Zum einen können Katzen kein "süß" schmecken und zum anderen vertragen sie viele Lebensmittel nicht.
Osterhase und Schokoladeneier
Schokolade enthält Theobromin, was bei Katzen nach Verzehr innerhalb von kürzester Zeit zum Tod führen kann.
Süßigkeiten
Viele Süßigkeiten enthalten den Süßstoff Xylit (Xylitol, Xucker), welcher bei Katzen einen Abfall des Blutzuckerspiegels verursacht. Diese plötzliche Unterzuckerung ist für Miezen lebensgefährlich.
Rohes Eiweiß
Ein Bestandteil von rohem Eiweiß ist Avidin. Dieses behindert bei Katzen die Aufnahme von Biotin, was zu Haarausfall führt. Im Gegensatz dazu vertragen Katzen rohes Eigelb und bekommen durch dessen Verzehr sogar glänzendes Fell. Auch gekochte Eier oder in Pflanzenöl angebratene Spiegeleier sind für Katzen verträglich, wenn diese ungewürzt sind. Wer die Katze mit Eiern füttern möchte, sollte dies jedoch maximal einmal pro Woche tun. Wichtig ist auch, dass die Eier frisch sind, um eine Infektion mit Salmonellen zu verhindern.
Kuchen
Katzen vertragen kein Gluten. Bei übermäßigen Verzehr bekommen sie Verdauungsprobleme. Da dieses Eiweiß in Weizen und vielen anderen Getreidesorten enthalten ist, sind weder Kuchen, Brot, Toast noch andere Getreideprodukte für Ernährung von Katzen geeignet. Auch beim Kauf von Katzenfutter sollte die glutenfreie Variante gewählt werden.
Hefezopf
Hefe dehnt sich im Magen der Katze aus, was zu inneren Verletzungen führen könnte. Auch gärt die Hefe im Magen der Katze, wodurch das Tier nicht nur unter Schmerzen leidet, sondern der Prozess setzt ebenso Alkohol frei, welcher der Mieze massiv schadet.
Eierlikör
Schon geringe Mengen Alkohol können eine Katze vergiften. Die Folgen sind verheerend. Möglich sind z. B. Koordinationsprobleme sowie Organschäden an Magen und Leber.
Kaninchenbraten und Co.
Für den guten Geschmack werden Kaninchenbraten und andere Ostergerichte stark gewürzt. Für Katzen sind Gewürze wie Salz, Pfeffer, Chili, Muskatnuss und Curry jedoch unverträglich, denn diese belasten z. B. ihre Nieren.
Tipps für alle Katzenhalter: Die süßen Osternester besser nicht offen bzw. für die Katze zugänglich stehen lassen. Sollte eine Suche nach Ostereiern veranstaltet werden, beteiligt sich Kitty lieber nicht daran. Am Ende ist darauf zu achten, dass alle Nester gefunden werden. Schokoladeneier und dergleichen sind auch kein geeignetes Spielzeug für Katzen.
2. Gefahr für Katzen: Giftige Pflanzen
Zu Ostern ist es sehr dekorativ, sich frische Zweige in die Wohnung zu stellen. Zartes Grün und Blütenduft kündigen nicht nur den Frühling an, sondern sind auch für die Katze sehr verlockend.
Von den üblichen Pflanzen im Osterstrauß, Osterschmuck oder Gesteck sind jedoch einige bei Verzehr gefährlich für Katzen.
Giftige Pflanzen für Katzen zu Ostern sind:
- Hyazinthen
- Krokusse
- Lilien
- Maiglöckchen
- Osterglocken (Gelbe Narzissen, Trompetennarzissen)
- Tulpen
- Weidenkätzchen (Palmkätzchen)
- Weidenzweige
Die aufgrund ihrer gelben Blüten sehr beliebten Forsythien (Goldglöckchen) sind schwach giftig. Eine Katze müsste sehr viel davon fressen, um Symptome einer Vergiftung zu zeigen. Dennoch sollten Katzenbesitzer lieber darauf verzichten, sich die Pflanzen in die Wohnung zu stellen.
Neben den ohnehin schon giftigen Pflanzen wurden viele Sträuße oder Ähnliches aus dem Handel mit schädlichen Mitteln und giftigen Pestiziden behandelt, welche eine toxische Wirkung auf Katzen haben.
Wenn Katzenhalter nicht auf den Osterstrauß verzichten möchten, dann empfehlen sich Haselnuss- oder Kirschzweige. Dennoch ist darauf zu achten, dass die Katze nicht an die Vase kommt und auch nicht daraus trinken kann.
3. Gefahr für Katzen: Osterdekoration
Als Einstimmung auf den Frühling, das Erwachen der Natur und das anstehende Osterfest bietet es sich an, die Wohnung bunt zu schmücken. Doch die Osterdekoration kann für den kleinen Stubentiger schnell zur Todesfalle werden.
Katzen fressen grobfaserige Pflanzenteile, um das Erbrechen von Haarballen zu stimulieren. Für diesen Zweck erscheint den Tieren künstliches Ostergras ebenso geeignet. Die darin enthaltenen Farbstoffe sind jedoch giftig. Ebenso schädlich sind chemische Eierfarben und industriell gefärbte Federn z. B. von Deko-Küken.
Das silberne Einpackpapier von Schokoladenhasen und anderen Ostersüßigkeiten ist ebenso kein Spielzeug für Katzen.
Wenn glitzernde und bunte Ostereier am Strauch baumeln, erwecken sie schnell die Aufmerksamkeit der Katze. Spielt diese damit, könnten die Eier beim Herunterfallen zerbrechen. Katzen schaffen es auch, die gesamte Vase umzuschmeißen. Im schlimmsten Fall verletzt sich sie Mieze an den Scherben.
Spielt die Katze mit herumliegenden Ostereiern und anderen Kleinteilen, kann es passieren, dass sie diese verschluckt. Mögliche Folgen für die Katze sind Magen- bzw. Verdauungsprobleme oder im schlechtesten Szenario ihr Tod durch Ersticken.
Im Idealfall befindet sich jegliche Art von gefährlicher Osterdekoration an Stellen, welche die Katze nicht erreichen kann.
4. Gefahr für Katzen: Stress und Misshandlung
Das Osterfest gibt Anlass, sich in großer Runde mit Familie und Freunden zu treffen. Möglicherweise ist die Katze einen derartigen Trubel nicht gewohnt.
Der erhöhte Lärmpegel, die Hektik, ungewollte Aufmerksamkeit und übermäßiges Streicheln können für Miezen sehr stressig sein. Katzen lieben es ruhig. Einige Samtpfoten fürchten sich regelrecht vor Fremden.
Manche Besitzer finden ihre Katze unheimlich niedlich, wenn diese ein Kostüm z. B. Hasenohren trägt. Die Tiere hingegen finden Derartiges meist nicht so toll, denn ihre Ohren und andere Körperstellen sind sehr empfindlich und wichtig für ihre räumliche Wahrnehmung. Werden diese durch Kostüme behindert oder sogar verletzt, ist das für die Katze sehr qualvoll.
Aus diesen Gründen sollten Katzenhalter im Umgang mit ihrer Mieze stets rücksichtsvoll sein und auf deren Bedürfnisse achten.
An stressigen Feiertagen mit viel Besuch empfiehlt es sich, der Katze einen ruhigen Rückzugsort zu bieten, wohin ihr auch niemand folgt. Hat sich die Katzen zurückgezogen, dann sollte sie auch nicht gesucht und vorgeführt werden.
Sehr hilfreich ist es auch, alle Gäste und vor allem Kinder auf den richtigen Umgang mit der Katze hinzuweisen und sie für ihre tierischen Bedürfnisse zu sensibilisieren. Die Katze sollte in keinem Fall durch die Wohnung gejagt und zum Kuscheln genötigt werden.
Wenn Katzenhalter auf ihre Mieze ausreichend Rücksicht nehmen und gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, dann werden es sowohl für Mensch als auch Tier frohe Ostern.
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