Katze zuckt: Was könnte das bedeuten?
Wer seine Mieze ganz genau beobachtet, wird feststellen, manchmal zuckt die Katze beim Schlafen und in anderen Situationen. Doch wenn die Zuckungen der Katze zunehmen, sollten Katzenhalter aufmerksam werden.
Katze zuckt, ist das normal?
Wer sich erschrickt, zuckt aus Reflex zusammen. Katzen ergeht es ähnlich. Auch in anderen Situation zucken die kleinen Samtpfoten reflexartig einen kleinen Moment lang.
Ein kurzes Zucken ist bei Katzen normal und meist nicht weiter dramatisch.
Folglich können Katzenbesitzer ganz entspannt bleiben, wenn sie eine kurze Zuckung bei ihrer Katze beobachten. Problematisch wird es lediglich, wenn die Katze oft zuckt, überhaupt nicht mehr damit aufhören kann und sich ihr Verhalten schlagartig ändert.
Wenn die Katze ständig zuckt, lohnt sich manchmal ein zweiter Blick, um ein mögliches ernstes Problem zu erkennen.
Entdeckte weitere Tipps und erhalte spannende Infos rund um Deine Mieze im Katzenratgeber.
Warum zuckt meine Katze?
Die folgenden Aspekte informieren Dich zu möglichen Ursachen für das Zucken Deiner Katze. Bevor Du bei Deiner Katze jedoch per Internet-Ratgeber eine lebensgefährliche Erkrankung diagnostizierst, empfiehlt sich ein Besuch in der Tierarztpraxis. Meistens ist das Zucken bei Katzen jedoch unbedenklich.
1. Kurzes Zucken bei Katzen
Katzen zucken mit dem Kopf oder einem anderen Körperteil, wenn die Stelle gereizt wird. Es könnte sein, dass sie ein Insekt oder das Streicheln kitzelt. Um diesen Reiz zu befriedigen, zuckt sie.
Erschreckt sich die Katze, weil sie plötzlich angefasst wurde, sie Wasser abbekommen hat oder etwas anderes von ihr Unerwartetes geschieht, dann zuckt die Katzen ebenfalls.
Wenn die Katze mal kurz zuckt, dann ist das völlig normal und kein Grund zur Sorge.
2. Katze schläft und zuckt
Wenn Katzen träumen, dann zucken sie mit ihrer Pfote oder einer anderen Körperstelle. Dieses Verhalten ist vollkommen normal und meistens unbedenklich. Im Traum durchleben sie vielleicht die letzte Jagd.
Problematisch ist es, wenn das Zucken mit weiteren Symptomen auftritt, z. B.:
- das Zucken hört nicht auf, wenn die Katze erwacht ist
- dieselbe Körperstelle zuckt dauerhaft
- Verhaltensänderungen (deuten auf Schmerzen der Katze hin)
- Erbrechen
- Apathie
- Appetitlosigkeit
Derartige Symptome könnten bei Katzen Anzeichen für Krämpfe, Nervenentzündungen, Diabetes oder Epilepsie sein, weshalb Katzenhalter einen Tierarzt aufsuchen sollten. Mehr zu diesem Thema erfährst Du unter:
3. Schwanzzucken bei Katzen
Wenn Katzen mit dem Schwanz zucken oder sogar wild damit herumschlagen, dann sind die Tiere meist sehr aufgeregt. Das ist z. B. der Fall, wenn sie eine Beute gesichtet haben und nun bis zum Angriff lauern.
Schwanzzucken kann bei Katzen auch beobachtet werden, wenn sie sich in einer bedrohlichen Situation z. B. durch einen Artgenossen befinden.
Zuckt eine Katze ab und zu mit dem Schwanz ist das ein Zeichen für Aufregung, Nervosität oder Anspannung.
Welche Gefühle Du noch an der Körpersprache Deiner Katze erkennen kannst, erklärt Dir dieser Katzen-Ratgeber:
>>>Was Katzen fühlen und wie sie es zeigen
4. Zuckungen am Rücken der Katze
Katzen zucken kurz mit dem Fell am Rücken, wenn sie nahe der Wirbelsäule berührt werden.
Diese kleine Muskelzuckung der Katze wird auch als Pannikulus-Reflex bezeichnet und dient zur Abwehr von Insekten.
5. Katze zuckt und kratzt sich ständig
Wirkt die Katze sehr unruhig, zuckt, kratzt sich häufig, putzt und leckt sich ständig, dann ist möglicherweise von Parasiten befallen. Vor allem Freigänger sammeln sich öfter Ungeziefer wie Flöhe, Zecken und Milben ein.
Beobachtet man ein solches krankhaftes Verhalten bei seiner Katze, sollte man ihr Fell nach Anzeichen für Parasiten absuchen. Entdeckt man gerötete Hautstellen, Blutergüsse, Kot, Haarausfall, Bläschen- und Krustenbildung, dann empfiehlt es sich, die Katze tiermedizinisch untersuchen zu lassen. Tierärzte können dann eine entsprechende Behandlung für die Katze festlegen.
Futterunverträglichkeiten und andere Allergien können ebenso körperliche Reaktionen wie Zuckungen und Juckreiz bei Katzen auslösen, was wiederum einer tiermedizinischen Diagnose bedarf.
6. Trächtige Katze zuckt
Stehen weibliche Katzen kurz vor der Geburt oder gebären, dann ändert sich ihr Elektrolythaushalt, was nicht nur Zuckungen, sondern auch Apathie, Schwindel und Orientierungslosigkeit zur Folge hat.
Verschlimmert sich der Zustand der Katze, spricht man in der Tiermedizin auch von einer Eklampsie.
Mehr zur Schwangerschaft von Katze erfährst Du unter:
7. Unkontrolliertes und langes Zucken bei Katzen
Vollkommen unkontrolliertes und ständiges Zucken kann bei Katzen auch ein Zeichen für starke Schmerzen oder ernsthafte Erkrankungen sein. Für folgende Beschwerden von Katzen ist Zucken ein Symptom.
Diabetes
Katzen mit Diabetes bekommen Insulin. Wenn die Dosis noch nicht richtig eingestellt ist, das Tier zu wenig gefressen hat oder etwaige andere Faktoren eine Rolle spielen, kann es passieren, dass die Katze unterzuckert.
Eine Unterzuckerung bei Katzen äußert sich durch Zucken, Zittern, Schwäche und kann zum Koma führen, weshalb das Tier sofort in eine tiermedizinische Behandlung braucht.
Doch auch andere Probleme mit dem Stoffwechsel führen bei einer Katze zu Zuckungen, z. B. wenn sie unter einem Calciummangel leidet.
Epilepsie
Starkes Zucken oder Verkrampfen sind typisch für eine Epilepsie bei Katzen. Diese Erkrankung ist auf zu stark erregbare Nervenzellen zurückzuführen. Eine betroffene Katze leidet unter ständigen Krampfanfällen, welche immer ein tiermedizinischer Notfall sind.
Vergiftungen und Stoffwechselstörungen können eine Epilepsie bei Katzen verursachen und müssen deswegen zeitnah behandelt werden.
Hyperästhesie bzw. "Rolling Skin Syndrom"
Zuckendes Fell, rollende Haut und plötzliches wildes Rennen sind typische Symptome der seltenen Katzenkrankheit Rolling Skin Syndrom. Betroffene Katzen haben ständig solche Anfälle, bei denen sie sich auch wie verrückt am Rücken lecken und kratzen sich.
Besonders erschreckend ist das meist selbstverletzende Verhalten der Tiere, denn die Katzen versuchen, sich ständig in den Schwanz zu beißen und verstümmeln sich auf diese Weise auch selbst.
Ursache für das Syndrom ist eine Überempfindlichkeit der Nerven, weshalb die Katze auch keine Berührungen erträgt, stets abwesend ist und scheinbaren Halluzinationen nachjagt. Die genauen Auslöser dieser Krankheit sind noch nicht bekannt.
Haben Katzenhalter den Verdacht auf solche Leiden der Katze, dann empfiehlt sich in jedem Fall der Besuch in einer Tierarztpraxis.
Fazit: Wenn die Katze zuckt, kommt es darauf an, wie oft sie das macht
Es ist normal, wenn Katzen manchmal zucken. Katzenbesitzer sollten sich erst Gedanken machen, wenn die Katze häufig und völlig unkontrolliert zu zucken beginnt.
Ständiges Zucken, Krämpfe bis hin zu starkem Muskelzittern ist bei Katzen kein gutes Zeichen und erfordert umgehend Besuch in einer Tierarztpraxis.
Ist das Zucken bei Katzen nur eines von vielen Krankheitssymptomen wie Teilnahmslosigkeit oder anderen Verhaltensänderungen, dann ist es ebenso ratsam, die Katze fachärztlich untersuchen zu lassen.
Titelfoto: 123RF / evdoha