Katze schläft viel: Diese Krankheiten könnten dahinter stecken!
Eine gesunde Katze schläft viel. Zwischen 15 und 20 Stunden täglich sind vollkommen normal. Wenn eine Katze aber mehr als 20 Stunden am Tag schläft, könnte dies ein Hinweis für eine ernstzunehmende Krankheit sein.
Weitere wissenswerte Infos zu Katzen findest Du übrigens im Katzenratgeber.
Das Wichtigste in Kürze
- Katzen schlafen in der Regel 15 bis 20 Stunden pro Tag.
- Wie viel eine Katze schläft, ist z. B. von Alter, Jahreszeit und Wetter abhängig.
- Der Schlaf von Katzen unterteilt sich in "Dämmerungsschlaf" und Tiefschlafphasen.
- Schlafstörungen von Katzen können von verschiedenen Krankheiten ausgelöst werden - z. B. Arthrose, Altersdemenz, oder Depression.
- Anzeichen für eine Erkrankung sind unter anderem vermindertes Fressen und Gewichtsverlust, häufiges Trinken und Urinieren sowien das Schlafen an ungewöhnlichen Plätzen.
Katzen brauchen viel Schlaf
Katzen benötigen, wie Menschen, ausreichend Schlaf. Ein ausgeruhtes Kätzchen ist ein gesundes Kätzchen. Doch Katzen benötigen weitaus mehr Schlaf als Menschen.
Durchschnittlich schlafen Katzen 15 bis 16 Stunden am Tag - manchmal sogar 20. Wie viel eine Katze schläft, ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig.
Kitten schlafen beispielsweise länger als Katzen im Erwachsenenalter. Senioren benötigen ebenfalls mehr Schlaf. Auch in der dunklen Jahreszeit oder an kalten Regentagen schlafen Katzen mehr als in den sonnigen Sommermonaten.
Wenn man aber bemerkt, dass eine Katze zu viel schläft, also mehr als 20 Stunden am Tag, dann könnte sie an einer Krankheit leiden.
Welche Krankheiten das sein können und bei welchen weiteren Begleiterscheinungen man handeln sollte, erfährst Du von TAG24.
Warum schlafen Katzen viel länger als Menschen?
Katzen benötigen ausreichend Schlaf, weil sie sich von den Aktivitäten in ihren Wachphasen erholen müssen. Das heißt aber nicht, dass sie schneller müde werden als Menschen. Eine Katze schläft viel mehr als ein Mensch, da es einfach in ihrer Natur liegt lange zu schlafen.
Als Raubtiere in der Wildnis, wissen Katzen nie, wann sie das nächste Mal erfolgreich in der Jagd sein werden und etwas zu fressen bekommen. Deshalb sparen sie sich ihre Energiereserven auf.
Obwohl domestizierte Katzen immer etwas zu fressen bekommen, sind sie biologisch so eingestellt, dass sie weiterhin viel schlafen.
Schlafphasen von Katzen
Der Schlaf von Katzen teilt sich in zwei verschiedene Phasen:
Dämmerungsschlaf
Im sogenannten Dämmerungsschlaf döst die Katze nur so vor sich hin. Dabei sind ihre Sinne noch aktiv. Sie nimmt Geräusche wahr und ab und an blinzelt sie mit ihren Augen. Solche Nickerchen hält sie etwa 30 Minuten lang.
Tiefschlaf
Von 15 bis 20 Stunden Schlafenszeit verbringen Katzen nur etwa vier bis fünf Stunden im Tiefschlaf. Dabei sind ihre Sinne wie abgeschaltet, ihre Muskulatur ist erschlafft und ihre Augen sind fest geschlossen.
Dass eine Katze im Tiefschlaf ist, erkennt man an Zuckungen von Ohren, Schwanz und Pfoten. Die Tiefschlafphase knüpft an den Dämmerungsschlaf an und dauert nur circa fünf bis sieben Minuten. In den Tiefschlafphasen können Katzen auch träumen.
Aber Wie lange schlafen Katzen und wie viel Schlaf ist noch normal?
Katze schläft viel: Mögliche Krankheitsbilder
Deine Katze schläft viel zu viel? Dann leidet sie vermutlich an einer Schlafstörung, die durch eine Krankheit bedingt sein kann. Folgende Krankheiten können die Ursache für Schlafstörungen von Katzen sein:
Arthrose
Arthrose bezeichnet eine chronische Gelenkerkrankung, die bei 90 Prozent aller Katzen über 12 Jahren auftritt. Die Krankheit geht mit einer Beschädigung der Knorpelschicht zwischen den Gelenken einher. Durch die beschädigte Knorpelschicht sind Katzen in ihrer Bewegungsfunktion stark eingeschränkt. Es entstehen Entzündungen in den Gelenken, da die Knorpelschicht vermindert ist, wodurch Knochen bei Bewegungen aneinander reiben.
Die Krankheit zeigt sich oft durch Lahmheit, die Katze ist nicht mehr so bewegungsfreudig wie früher, springt nicht mehr auf höhere Möbelstücke oder meidet die Treppe. Auch ein steifer Gang oder viel zu viel Schlaf können auf Arthrose hindeuten.
Altersdemenz
Katzen können auch an Altersdemenz erkranken. Bei Altersdemenz ist die mentale Leistungsfähigkeit der Katze stark eingeschränkt. Sie zeigt deutliche Verhaltensveränderungen durch verlangsamte Reaktionen, Aggressivität, Angst in harmlosen Situationen, Desorientierung und veränderte Schlafgewohnheiten. Es kann sein, dass Deine Katze vermehrt nachtaktiv ist oder aber auch viel mehr als gewöhnlich schläft und sich weniger bewegt.
Bewegungsmangel und zu langer Schlaf können auch auf eine Depression zurückgeführt werden. Eine Depression ist eine psychische Krankheit, die sich bei der Katze mitunter durch eine gedrückte Stimmung, Appetitlosigkeit und Antriebsmangel zeigt.
Bei Verlust eines geliebten Artgenossen oder Besitzers, bei schlechter Haltung oder durch traumatische Erlebnisse können Katzen in eine Depression verfallen. Auch ein Umzug oder veränderte Lebensumstände, wie ein neuer Mitbewohner oder Lärm durch Musikinstrumente, können bei einer Katze eine Depression auslösen.
Hinweis: Manche Katzenbesitzer verabreichen ihrer Katze bei Depression Bachblüten. Die Wirksamkeit dieses homöopathischen Mittels ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt. Spreche vor der Verabreichung von Bachblüten immer mit einem Tierarzt.
In manchen Fällen verabreichen Tierärzte depressiven Katzen Psychopharmaka. Die ethische Verantwortung der medikamentösen Therapie ist aufgrund möglicher Nebeneffekte umstritten.
Chronische Niereninsuffizienz
Die chronische Nierensuffizienz (CNE) bei Katzen ist eine Nierenerkrankung, die oftmals auch als Nierenschwäche bezeichnet wird. Die Niere ist ein wichtiges Entgiftungsorgan. Sie sorgt dafür, dass Giftstoffe (Toxine) über den Urin ausgeschieden werden. Ist die Niere beeinträchtigt, ist die Urinproduktion der Katze gestört und die Giftstoffe sammeln sich im Körper der Katze an.
Dadurch kommt es zu Fehlfunktionen des Elektolythaushalts und des Hormonstoffwechsels. Die Katze wirkt apathisch, ist kraftlos und müde, sie trinkt viel und lässt häufig Urin ab, ihre Haut wird schuppig und ihr Fell wird stumpf und glanzlos.
Narkolepsie
Bei Narkolepsie handelt es sich um eine chronische Hirnstörung, die die Steuerung des Wach-Schlaf-Zyklus beeinträchtigen kann. Katzen, die unter Narkolepsie leiden, können beim Stehen, Sitzen oder liegen plötzlich einschlafen. Sie sind nicht mehr in der Lage, die Schlafphasen selbst zu regulieren. Dies birgt vor allem beim Klettern erhebliche Sturzgefahren.
Wichtig! Bemerkt man, dass eine Katze in ungewöhnlichen Situationen wie etwa beim Fressen oder im Katzenklo plötzlich einschläft, sollte man sie umgehend beim Tierarzt untersuchen lassen.
Kataplexie
Kataplexie bezeichnet den plötzlichen Verlust der Muskelkraft, der dazu führt, dass eine Katze kollabiert. Das Krankheitsbild geht oft mit Narkolepsie einher. Bei einem kataplektischen Anfall bleibt die Katze im Gegensatz zur Narkolepsie allerdings bei Bewusstsein.
Psychosomatische Krankheiten
Es gibt bei Katzen eine Reihe psychosomatischer Krankheiten, die durch seelische Belastungen wie Stress oder Traumata hervorgerufen werden können. Dazu zählen z. B. Alopezie (Fellverlust), Feliner Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Anorexie (Abmagerung), Felines Hyperästhesie Syndrom (Epilepsie und Muskelerkrankung).
Weitere Anzeichen für eine kranke Katze
Wenn eine Katze viel schläft und man unsicher ist, ob sie an einer Krankheit leidet, sollte man auf weitere Anzeichen dafür achten. Dazu gehören die Folgenden:
- vermindertes Fressen und Gewichtsverlust
- häufiges Trinken und Urinieren
- Erbrechen
- Schlafen an ungewöhnlichsten Plätzen (z. B. Katzenklo oder vor dem Fressnapf)
- stumpfes, glanzloses Fell
- Aggressivität
- Antriebsmangel
- Desorientierung
- verlangsamte Reaktionen
Deine Katze schläft viel zu lange? Rechtzeitiges Handeln ist gefragt
Deine Katze schläft viel zu lange und zeigt weitere Verhaltensänderungen? Dann zögere nicht, sie von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. Meist lassen sich Krankheiten, die rechtzeitig erkannt wurden, besser behandeln.
Und Achtung: Verabreiche einer Katze niemals irgendwelche Medikamente, auf die Du in eigener Recherche aufmerksam geworden bist. Sprich Dich sicherheitshalber immer mit einem Tierarzt Deines Vertrauens ab.
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