Graue Katzen: Vier unglaublich schöne Rassen zum Verlieben
Elegant, mystisch und wunderschön: Die Wirkung von grauen Katzen ist besonders.
So gut wie jeder hat die kleinen Fellnasen schon einmal in einer Werbung gesehen. Sie sind nicht nur süß, sondern auch sehr anmutig, elegant und sogar etwas mystisch: graue Katzen.
In Hinblick auf die Historie waren die Vorfahren der süßen Samtpfoten allesamt grau. Sie wurden bereits in Ägypten vor tausenden Jahren verehrt. Erst mit dem Voranschreiten verschiedener Züchtungen sind verschiedenste Fellfarben hinzugekommen.
Durch das Zusammenspiel diverser Pigmente sowie dem Eiweißprotein Keratin entsteht die schöne, graue Farbe der Stubentiger. Die Konzentration der jeweiligen Faktoren bestimmt den genauen Grauton.
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Vier graue Katzenrassen im Überblick
Diese vier Katzenrassen gibt es nur in einer Fellfarbe: grau. Allerdings kristallisiert sich das reine Grau meist erst nach der Zeit als Kitten heraus. Denn oft ist das Fell der kleinen Kätzchen noch gemustert.
1. Russisch Blau
Treue und ausgeglichene Begleiter sind Katzen der Rasse Russisch Blau. Ihre Herkunft ist dabei tatsächlich auf Nordrussland zurückzuführen.
Aussehen
Sie bestechen mit ihren wunderschönen smaragdgrünen Augen und ihrem seidig weichem Fell.
Exemplare der Russisch Blau gehören zu den Katzen, die ein sogenanntes doppeltes beziehungsweise zweifaches Fell besitzen. Das bedeutet, dass Deckhaare sowie Unterwolle in gleicher Länge vom Körper abstehen und sich dadurch extrem weich anfühlen. Der Vorteil ist, dass sie somit kaum Haare verlieren und die Fellpflege enorm erleichtert wird.
Diese graue Katzenrasse wird oft mit der Britisch Kurzhaar vergleichen, allerdings ist sie schlanker, graziler und hat längere Beine.
Charakter
Darf eine Russisch Blau bei Dir einziehen, dann brauchst Du etwas Geduld. Denn die schöne Samtpfote braucht Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Hat man es allerdings mit der Zeit gewonnen, zeigt die grau-blaue Katze sich als sehr menschenbezogen und familienfreundlich. Zu Fremden bleibt sie jedoch distanziert.
Sie liebt Struktur und ist sehr intelligent, weshalb sich Intelligenzspielzeuge für diese Rasse besonders gut eignen. Aber auch mit ihrer Bezugsperson liebt sie ausgiebige Spieleinheiten. Am wohlsten fühlt sie sich mit einem vierbeinigen Spielpartner. Man sollte also unbedingt sicherstellen, dass mindestens zwei Katzen im Haushalt leben.
Gesunde Katzen der Rasse Russisch Blau werden bei artgerechter Haltung etwa 13 bis 17 Jahre alt.
2. Kartäuser bzw. Chartreux
Von russischen zu französischen Wurzeln übergehend, gehören unter die grauen Katzenrassen ebenso die Kartäuser, die auch Chartreux genannt werden.
Aussehen
Im Gegensatz zur Russisch Blau ist eine Kartäuser viel kräftiger und muskulöser, daher wiegen ausgewachsene Tiere auch mehr - zwischen vier und sieben Kilogramm. Größere Pfoten und mittellange Beine zeichnen sie aus.
In der Kopfform und in der Statur unterscheiden sich Männchen und Weibchen eindeutig voneinander: Während Kater muskulöser und kräftiger sind, haben Katzen ein zierlicheres Erscheinungsbild. Oft erkennt man bei Katern ausgeprägtere Bäckchen. Eines haben Katze und Kater dieser Rasse jedoch gemeinsam: ihre wunderschönen, bernsteinfarbenen Augen.
Charakter
Auch bei Kartäusern findet man wieder einen treuen Begleiter zum Schmusen, da diese grauen Katzen viel Aufmerksamkeit von Menschen brauchen. Sie passen sich schnell an neue Umgebungen an und sind sehr entspannt und ruhig. Selbst mit Hunden kommen sie oft gut klar.
Kartäuser, die bis zu 15 Jahre alt werden, gehören ebenfalls zu den intelligenteren Katzen. Neben Spielen, die ihre Intelligenz fördern, mögen sie auch das Apportieren sehr. Wie viele andere Katzenrassen lieben sie es, ihre Beute zu jagen. Hat man also das passende Spielzeug zu Hause, haben Kartäuser kein Problem damit, als reine Wohnungskatzen zu leben.
Eine weitere Katze als Spielgefährte ist nicht zwingend notwendig. Falls die Samtpfote allerdings eindeutige Anzeichen dafür zeigt, dass sie einsam ist, sollte man einen weiteren Stubentiger einziehen lassen.
Tipp: Wie man erkennt, ob eine Katze sich einsam fühlt, erfährst Du hier:
>>> Sind Katzen wirklich Einzelgänger?
3. Nebelung
Es gibt auch graue Katzen mit etwas längerem Fell - z. B. die Nebelung, die auf einer zufälligen Kreuzung zweier Nachbarskatzen in den USA beruht.
Bei der FiFe (Fédération Internationale Féline) wurde sie bis dato noch nicht als eigenständige Katzenrasse anerkannt. Dennoch kann man sie anhand einiger Merkmale gut von anderen Katzen unterscheiden.
Aussehen
Die Nebelung hat mittellanges Fell. Ihre Haarspitzen besitzen ein sogenanntes "Ticking", sind also silberfarben. Das macht die Optik der Rasse besonders, weil dadurch der Eindruck entsteht, dass ihr Fell silbern schimmert.
Sie besitzt gelblich-grüne bis komplett grüne Augen und einen muskulösen Körperbau. Mit etwa vier bis etwa sieben Kilogramm gehören die ausgewachsenen Katzen und Kater zu den mittelgroßen Katzenrassen.
Charakter
Entscheidet man sich für eine Nebelung, so zieht eine eher zurückhaltende Katze ein, die eine ruhigere Umgebung bevorzugt. Lärm oder laute Kinderstimmen mag sie eher nicht. Fremde müssen zuerst ihr Herz gewinnen, doch dann zeigt sie ihre sanfte Natur. Zu ihrem Zweibeiner geht die elegante Katze eine starke Bindung ein und auch über einen weiteren Artgenossen, bestenfalls eine zweite Nebelung freut sie sich sehr.
Der Drang, alles entdecken zu wollen, ist bei dieser grauen Katzenrasse weniger ausgeprägt, als es bei anderen der Fall ist. Dadurch eignet sie sich gut als Wohnungskatze und der Freigang ist nicht zwingend notwendig. Dennoch liebt sie tägliche Spieleinheiten, aber gemütliche Schmuseeinheiten noch viel mehr.
Mit ihrer sanften Stimme kommuniziert sie gern und viel. Bei artgerechter Haltung wird eine gesunde Nebelung über 15 Jahre alt.
4. Korat
Graue Katzen bringen Glück. Zumindest, wenn man einer thailändischen Sage Glauben schenkt. Dort wurde die Korat nämlich für einige Zeit als Glücksbotin verehrt. In Deutschland ist die Rasse noch nicht sehr verbreitet.
Aussehen
Das Fell der Korat weist drei verschiedene Farbtöne auf: Während es an der Haarwurzel hellblau ist, geht es über in einen schiefer-grauen Ton. An der Spitze ist es, ähnlich wie bei der Nebelung, silber gefärbt. Ihre Fellfarbe wird oft als "regenwolken-grau" beschrieben.
Durch ihr kurzes und sehr dicht am Körper anliegendes Fell verliert diese Rasse kaum Haare.
Charakteristisch für die Korat ist außerdem ihre besondere Gesichtsform durch auseinanderstehende, große, grüne Augen. Sie hat zwar eher einen kompakten Körperbau, ist aber dennoch sehr muskulös und kräftig.
Charakter
Auch die Korat ist ein kleiner Skeptiker, was den Kontakt zu neuen Menschen betrifft, doch auch sie geht mit viel Zeit und Geduld enge Bindungen mit ihren Liebsten ein. Insgesamt ist sie eher etwas schreckhaft. Die Haltung in Familien ist zwar möglich, jedoch sollte sichergestellt werden, dass es nicht zu hektisch und laut wird.
Sie ist menschenbezogen, schmust für ihr Leben gern, aber sie liebt es genau so sehr zu spielen. "Höher, schneller, weiter" ist dabei ihr Motto. Sie liebt es zu toben, zu klettern und mit verschiedene Spielzeuge zu spielen, die ihre Intelligenz fördern. Diese graue Katzenrasse beweist obendrein einen besonders ausgeprägten Seh-, Geruchs- und Hörsinn.
Artgenossen sind für Korats in der Regel kein Problem und sogar erwünscht, allerdings ist sie gern der Mittelpunkt des Geschehens und liebt Aufmerksamkeit. Bekommt sie das Gefühl, weniger als eine andere Katze beachtet zu werden, könnte das zu Eifersucht führen.
Sofern gesundheitlich keine Probleme vorhanden sind, kann eine Korat ein stolzes Alter von bis zu 20 Jahre erreichen.
Gut zu wissen: Es gibt noch weitere Katzenrassen, deren Farbgebung grau sein kann. Dazu zählen folgende Rassen: Britisch Kurzhaar, American Shorthair, Perserkatze, Norwegische Waldkatze sowie die Selkirk Rex.
Der Unterschied liegt jedoch darin, dass diese Rassen noch weitere Farbvarianten ihres Fells besitzen können. Die vier vorgestellten Katzenrassen gibt es ausschließlich in Grau.
Fazit: Diese grauen Katzen sind ähnlich und doch verschieden
Eines haben diese vier Katzenrassen allesamt gemeinsam: Sie haben graues Fell. Nichtsdestotrotz sind graue Katzen natürlich nicht alle gleich.
Die vorgestellten Rassen unterscheiden sich nicht nur in Felllänge oder -beschaffenheit, sondern auch ihr Charakter macht jede einzelne von ihnen einzigartig.
Für jeden, der noch eine graue Samtpfote bei sich aufnehmen möchte, dürfte also der passende Begleiter dabei sein.
Titelfoto: 123RF / serkucher