Gefährlich für Katzen: Diese Insekten sollten sie nicht fressen
In der Wohnung, auf dem Balkon oder im Garten jagen Katzen gern Insekten und verspeisen ihre Beute genüsslich. Dabei können die Käfer, Spinnen und Wanzen giftig sein. Deren Verzehr kann der Katze ernsthaft schaden.
- Maikäfer und Junikäfer sind giftig für Katzen
- Katzen sollten keine Grashüpfer fressen
- Raupen sind eine echte Gefahr für Katzen
- Risiken von Stinkwanzen für Katzen
- Spinnen können giftig für Katzen sein
- Insekten mit Chitinhaut vertragen Katzen nicht
- Parasiten befallen Katzen
- Weitere giftige Insekten für Katzen
- Woran erkenne ich, ob meine Katze ein giftiges Insekt gefressen hat?
Katzen sind Jäger und reagieren auf alles, was sich schnell bewegt. Dieser Instinkt ist unabhängig davon, ob es sich um die Maus, das Spielzeug oder den Schmetterling handelt.
Aber das spielerische Jagdvergnügen kann für die Katze zu einer echten Lebensgefahr werden.
Wenn die Katze Insekten gefangen hat, dann frisst sie diese teilweise auch auf. Katzenhalter sollten jedoch aufpassen, denn nicht immer vertragen ihre Lieblinge die Käfer, Spinnen und anderen Tiere gut.
Ein einzelner Weberknecht, Silberfisch, Käfer oder eine Fliege ist für den Stubentiger nicht bedenklich.
Gefährlich wird es, wenn die Tiere Gifte und andere Stoffe beinhalten, die die Katze nicht verträgt. Kritisch ist es auch, wenn der Körper des Insekts für sie nicht verdaulich ist. In solchen Fällen kommt es zu Vergiftungen und ernsten Erkrankungen der Katze, welche von einem Tierarzt behandelt werden müssen.
Welche Insekten Katzen möglichst nicht fressen sollten, erfahrt Ihr in diesem Katzenratgeber.
Maikäfer und Junikäfer sind giftig für Katzen
Aufgrund der Körpergröße von Maikäfern sowie Junikäfern können Katzen sich an den Insekten verschlucken. Auch die chitinhaltigen und damit unverdaulichen Flügel der Maikäfer lassen die Katze meist erbrechen.
Viel bedenklicher ist jedoch, dass manche Katzen allergisch auf die Käfer reagieren.
Hat die Katze einen Käfer gefressen, dann sollten Besitzer sie aufmerksam beobachten. Bei Auffälligkeiten wie Schwellungen am Hals, Futterverweigerung, Atemnot und Verhaltensänderungen wie Schlappheit ist ein Besuch bei Tierarzt ratsam.
Die Hauptflugzeit von Maikäfern ist von Ende April bis Mitte Juni und die der Junikäfer von Mitte Juni bis Mitte Juli.
Katzen sollten keine Grashüpfer fressen
Grashüpfer an sich sind für Katzen nicht unbedingt giftig. Allergische Reaktionen beim Verzehr könnten dennoch auftreten. Selbiges gilt beim Fressen von Grillen und Heuschrecken.
Jedoch besitzen die Beine der Grashüpfer Widerhaken, welche für die Katze problematisch werden könnten. Frisst die Katze einen Grashüpfer, dann bleiben diese Widerhaken eventuell in ihrem Maul oder Hals stecken. Das ist für das Tier sehr schmerzhaft.
Im schlimmsten Fall erstickt die Katze am Grashüpfer.
Hat die Katze einen Grashüpfer gefressen, dann sollten sie Besitzer aufmerksam beobachten und notfalls einen Tierarzt aufsuchen.
Raupen sind eine echte Gefahr für Katzen
Die Raupen des Prozessionsspinners sollten Katzen auf keinen Fall verspeisen. Diese haben Brennhaare und schon geringer Kontakt kann starke Schmerzen verursachen.
Der Mundraum und die Zunge der Katze entzünden sich oft direkt nach der Berührung mit dieser Raupe. Bleibt die Entzündung unbehandelt, dann stirbt die Zunge ab. Der Kontakt zu einer Prozessionsraupe macht einen sofortigen Besuch mit der Katze beim Tierarzt erforderlich!
Der Verzehr von einheimischen Schmetterlingen ist für Katzen unbedenklich, sollte jedoch nicht zur Gewohnheit werden. Man sollte jedoch beachten, dass Katzen auch auf andere Raupen allergisch reagieren könnten.
Risiken von Stinkwanzen für Katzen
Stinkwanzen bzw. Baumwanzen sind für Katzen eigentlich nicht giftig.
Befindet sich die Wanze jedoch in einer bedrohlichen Situation, spritzt sie zur Verteidigung ein Sekret aus ihren Stinkdrüsen.
Wenn die Flüssigkeit in den Mundraum der Katze gelangt, produziert diese vermehrt Speichel, was normalerweise nicht lange anhält. Dennoch besteht das Risiko, dass der Stubentiger überempfindlich auf das Sekret der Wanzen reagiert. Das zeigt sich z. B. durch Erbrechen oder andere Magen-Darm-Probleme.
Gelangt diese Flüssigkeit der Wanze auf den Körper der Katze, kommt es zu Reizungen und Ausschlag. Die Stelle sollte möglichst schnell ausgewaschen werden.
Auch Marienkäfer versprühen bei Bedrohung ein Sekret, welches jedoch für Katzen keine Folgen hat. Dennoch sollten die Samtpfoten keine Massen von Marienkäfern verspeisen.
Spinnen können giftig für Katzen sein
In Deutschland gibt es wenige Giftspinnen, von denen einige keine ursprünglich einheimischen sind. Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich Katzen beim Verzehr von Spinnen vergiften, weil die Giftmenge meist zu gering ist. Bisse sind ebenso selten, da die Haut der Katzen meist zu dick ist und die Spinne kaum die Chance zum Beißen hat.
Eine in Deutschland vorkommende Giftspinne ist die Kreuzspinne, deren Biss mit einem Bienenstich vergleichbar ist. Der Biss der eingeschleppten Dornfingerspinne ist ähnlich wie ein Wespenstich.
Beide können Schwellungen und Kreislaufprobleme bei der Katze verursachen. In solchen Fällen sollte ein Tierarzt die Katze behandeln.
Insekten mit Chitinhaut vertragen Katzen nicht
Insekten mit Chitinhaut, Chitinpanzer oder auch mit Exoskelett sind für Katzen nur schwer verdaulich, weswegen sie diese meist wieder erbrechen.
Mistkäfer und Ohrenkneifer sind Vertreter dieser "harten" Tiere.
Gefährlich für die Katze wird es, wenn beim Erbrechen Teile des Insekts im Hals stecken bleiben. Ein Indiz auf derartige Probleme der Katze ist ein ungewöhnlich langes Röcheln vor dem und nach dem Erbrechen.
Tierärzte können entsprechende Maßnahmen einleiten, um der Mieze zu helfen.
Parasiten befallen Katzen
Hummeln, Bienen, Spinnen und andere Insekten könnten eventuell von Parasiten befallen sein. Auch Kakerlaken und Fliegen sind meist Träger von Parasiten.
Die Parasiten oder deren Eier sind manchmal sehr resistent, sodass sie nach Verzehr eines infizierten Insekts die Katze befallen.
Verabreicht man der Katze regelmäßig eine Wurmkur, kann man einem Befall vorbeugen oder ihn behandeln.
Weitere giftige Insekten für Katzen
Die gelb-schwarze Färbung dient zur Warnung, aber Katzen jagen Wespen, Bienen und in seltenen Fällen auch Hornissen trotzdem. Wird der kleine Sofalöwe dabei gestochen, dann können Mund- und Rachenraum anschwellen und das Atmen wird erschwert. Außerdem reagieren einige Katzen allergisch auf die Gifte der Insekten.
In Deutschland sehr selten, aber dennoch möglich ist das Vorkommen von Dasselfliegen. Wenn Katzen diese jagen, könnten die Fliegen sie beißen. Eine beliebte Stelle sind außerdem die Ohren der Katzen, wo sich die Larven der Fliegen in die weiche Haut graben können.
Versuchen Katzen, schwarze Ameisen zu fressen, dann ist das unbedenklich. Aber Rote Ameisen beißen bei Angriff auch Katzen, was sehr unangenehm werden kann. Lebensgefährlich sind die kleinen Krabbeltiere jedoch nicht.
Katzenbesitzer sollten außerdem darauf achten, dass sie kein Insektizid oder ähnliches verwenden, um die Krabbeltiere fern zuhalten. Die enthaltenen Stoffe wie Permethrin sind meist ebenfalls für Katzen giftig. Wenn Katzen ein vergiftetes Insekt fressen, dann kann es zu einer Vergiftung kommen.
Woran erkenne ich, ob meine Katze ein giftiges Insekt gefressen hat?
Hat die Katze ein giftiges oder vergiftetes Insekt gefressen, dann treten die folgenden Symptome auf:
- Schwellung am Hals und im Mund
- Atemnot
- Röcheln
- vermehrte Speichelbildung
- Erbrechen
- Durchfall
- Futterverweigerung
- Orientierungsprobleme
- Koordinationsschwierigkeiten
- Kreislaufbeschwerden
- ungewöhnliches Verhalten
Wenn Katzen Insekten fressen, kann das für die geliebten Stubentiger ein böses Ende nehmen. Befriedigt man den Jagdtrieb der Katze durch Spielzeug und andere Beschäftigungen, ist die Verfolgung von Insekten nicht mehr so reizvoll.
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