Wann gelten Hunde als erwachsen?

Hunde sind sozial, treu und clever. Auch deshalb werden sie so sehr geschätzt. Um aber einen souveränen Hund an seiner Seite zu wissen, muss dieser erst mal zu einem solchen heranwachsen. Wann sind Hunde erwachsen und was machen Tier und Mensch dabei durch?

Noch mehr Spannendes rund um den Hund gibt's im Hunderatgeber.

Wie lange braucht ein Hund bis er erwachsen ist?

Bis Hunde wirklich erwachsen sind, können Jahre vergehen.  © 123RF/dikaya37

Sobald ein Welpe einzieht, kommt man vor Entzückung kaum zum Atmen. Schnell merkt man, dass dieser kleine Fellknäuel noch enorm viel zu lernen hat: von der Stubenreinheit bis hin zu (lebenswichtigem) Gehorsam.

Ist der putzige Vierbeiner zu einem Junghund herangewachsen, beginnt oftmals die Flegelzeit: Aufmüpfiges Verhalten, ignorierte Kommandos und Machtkämpfe begleiten den gemeinsamen Alltag.

Jetzt ist es für Hundebesitzer enorm wichtig, diszipliniert und konsequent in ihrer Hundeerziehung zu sein. Nur so werden sie ihre Fellnase zu einem ausgeglichenen und loyalen Gefährten erziehen können.

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Aber wann sind Hunde erwachsen und in welchem Alter besitzen sie die nötige Reife, die wir Menschen so sehr lieben? TAG24 klärt über vier Entwicklungsphasen von Hunden auf und schildert, wann sie geistig erwachsen sind.

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Vom Welpe bis zum Senior: Vier Entwicklungsphasen eines Hundes

Hunde machen quasi dieselben Entwicklungsphasen durch wie Menschen. Jedoch durchlaufen sie diese deutlich schneller. Hundebesitzer können also beruhigt sein: Die Hundepubertät ist nach einigen Monaten vorbei und man kann das Zusammenleben mit einem souveränen und liebenden Vierbeiner genießen.

Wann sind Hunde erwachsen? Eine Frage, die mit den folgenden vier Entwicklungsphasen sehr gut veranschaulicht wird.

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1. Süßer Welpe

Die erste Entwicklungsphase eines Hundes ist das Welpenalter.  © 123RF/sibadanpics

Hundebabys sind an Niedlichkeit kaum zu überbieten. Über ihr putziges Aussehen hinaus ist das Welpenalter ein wesentlicher Wegweiser für die Zukunft des Hundes.

In den ersten Lebenstagen nehmen die kleinen Schätze nur Gerüche und Geschmäcker wahr. Auf diese müssen sie sich zunächst vollkommen verlassen, weil sie bis zur dritten Lebenswoche blind sind. In der darauffolgenden Übergangsphase öffnen Welpen ihre Augen und ihr Gehör beginnt sich zu entwickeln.

Die anschließende Zeit bis zur zwölften Lebenswoche ist die Prägungs- und Sozialisierungsphase. Welpen nehmen dabei Kontakt zu Menschen und anderen Tieren sowie zu ihrer Umgebung auf. Dabei lernen sie täglich Neues, sammeln wertvolle Erfahrungen und reifen daran.

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Diese Phase ist eine sehr entscheidende im Leben eines Hundes.

Gut zu wissen: Wie wichtig die Beziehung eines Hundes zu seiner Mama für seine Entwicklung ist, erfahrt Ihr unter:

Ab wann darf man Welpen von der Mutter trennen?

2. Der freche Junghund

Auch Hunde machen eine Pubertät durch.  © 123RF/svetikovav

Die Welpenzeit schließt etwa in der 18. Lebenswoche mit der Rangordnungsphase ab. Dann ist der pelzige Schatz zum Junghund herangewachsen. Ist er circa ein halbes Jahr alt, beginnt die Pubertät. Abhängig von Rasse und Größe des Hundes kann diese aber auch erst mit etwa einem Jahr einsetzen.

In dieser Zeit beginnt auch die Geschlechtsreife. Bei Rüden erkennt man es, indem sie jetzt das Bein heben, um zu urinieren und bei Hündinnen tritt die erste Läufigkeit ein.

Sobald der Vierbeiner ausgewachsen ist, was ebenfalls von Rasse und Größe des Hundes abhängt, neigt sich die Pubertät dem Ende zu. Grundsätzlich ist das zwischen dem 24. und 36. Lebensmonat der Fall. Hunde haben ihre Pubertät also im Alter von zwei bis drei Jahren überstanden.

Egal wie frech, aufmüpfig oder aggressiv ein Junghund ist, nur durch konsequente Erziehung erhält er den Rahmen, der ihm Sicherheit bietet und ihn zu einem ausgeglichenen Hund heranwachsen lässt.

3. Smarter erwachsener Hund

Zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr gelten Hunde als ausgewachsen und erwachsen.

Die Knochen und Gelenke des Tieres sind nun vollständig entwickelt und die Erziehung ist weitestgehend abgeschlossen. Durch den gemeinsamen Alltag kennen Hunde ihre Menschen, entwickeln Routinen und agieren bei vielem sehr selbstständig.

Erwachsene Hunde haben viel Power und sehnen sich nach körperlicher Auslastung. Agility-Trainings, Parcours-Übungen oder das Spielen mit anderen Hunden eignen sich bestens, um die Bedürfnisse einer vitalen Fellnase zu stillen.

Sorgt man bei erwachsenen Hunden nicht für genügend Auslastung, kann das eigene Wohnzimmer schnell als Energie-Ventil missbraucht werden.

4. Der ruhige Hundesenior

Wo der Hund letzten Sommer noch vor Energie strotzend in den See gehechtet ist, steht er heute nur noch am Ufer und blickt souverän in die Ferne. Vielleicht wachsen ihm schon graue Härchen rund um die Schnauze, seine Zähne vergilben allmählich und er wird allgemein gemütlicher.

Die Zeitspanne, in der man bei Hunden vom Seniorenalter spricht, ist wieder von Größe und Rasse abhängig. Diese Entwicklungsphase erstreckt sich vom sechsten bis zum neunten Lebensjahr.

Für Hundesenioren ist eine regelmäßige medizinische Kontrolle wichtig, um etwaige Krankheiten schnellstmöglich auszumachen und effektiv zu behandeln.

Zudem ist eine stressarme Umgebung von großer Bedeutung. Denn ältere Hunde können durch nachlassendes Gehör und zunehmende Vergesslichkeit schneller unter Stress geraten.

Lesetipps: Welches Alter Hunde erreichen können und wie man mit älteren Vierbeinern umgeht, steht in den folgenden Artikeln.

Tipps für den richtigen Umgang mit Seniorenhunden

Wie alt werden Hunde?

Wann ist ein Hund geistig erwachsen?

Auch die geistige Reife eines Hundes braucht Zeit, um sich zu entwickeln.  © 123rf/fxquadro

Hunde lernen täglich, machen persönliche Erfahrungen und wachsen an diesen. Um sowohl geistig als auch emotional zu reifen, benötigt es viel Zeit. Man spricht von circa drei bis vier Jahren.

Zudem heißt es, dass größere Hunderassen "Spätentwickler" seien. Hier kann die geistige und emotionale Entwicklung tatsächlich bis zu vier Jahre andauern.

Gleiches gilt für sogenannte Frühkastraten. Werden Hunde im jungen Alter kastriert, sollen sie sich länger verspielt und "kindlich" verhalten. Die Gehirnentwicklung soll bei ihnen hormonell bedingt verlangsamt sein.

Funfact: Ebenso wie bei Menschen entwickeln sich Rüden langsamer zu emotional stabilen Wesen heran als Hündinnen. Die Gehirnentwicklung ist bei männlichen Säugetieren grundsätzlich etwas später abgeschlossen.

Lesetipp: Ein vergleichsweise neue Formel ermöglicht es, das Hundealter in Menschenjahren zu ermitteln. Mehr dazu unter:

So alt ist Dein Hund in Menschenjahren.

Fazit: Nach der Flegelzeit wird's harmonisch

Wann sind Hunde erwachsen? Eine spannende Frage, die eine facettenreiche Antwort fordert. Körperlich gesehen dauert es bis zu drei Jahre, ehe Hunde ihr Erwachsenenalter erreichen. Beim geistigen und emotionalen Erwachsensein kann es sogar bis zu vier Jahre dauern.

Unabhängig davon, welche Lebensphase man mit seinem Hund erlebt, ist eines klar: Er wird stets mit ganzem Herzen lieben und niemals etwas aus böswilliger Absicht tun - weder in der frechen Flegelzeit noch am gebrechlichen Lebensabend.

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