Ungehorsame Hunde: 5 schwer erziehbare Hunderassen

Hast Du auch einen richtigen Frechdachs zu Hause oder möchtest Dich informieren, welche Hunde als schwer erziehbar gelten? Der Hunderatgeber präsentiert die Top Five der ungehorsamsten Hunderassen.

Nur mit konsequentem Training bekommt man ungehorsame Hunderassen wie Jack Russell in den Griff.
Nur mit konsequentem Training bekommt man ungehorsame Hunderassen wie Jack Russell in den Griff.  © 123RF/alexeitm

Ein frecher Charakter kann sehr sympathisch wirken. Chihuahuas beispielsweise gelten für viele Hundefans gerade wegen ihres eigenwilligen Verhaltens - gekoppelt mit dem niedlichen Aussehen und der Körpergröße - als charmant.

Doch wenn es um die Hundeerziehung geht, kann ein ungehorsamer Hund ganz schön an den Nerven zerren.

Dabei darf man auch nicht außer Acht lassen, dass zu viel Eigenwilligkeit auch für gefährliche Situationen sorgen kann – zum Beispiel, wenn der Hund sich im Straßenverkehr losreißt und partout nicht auf Kommandos reagieren will.

Wann gelten Hunde als erwachsen?
Hunderatgeber Wann gelten Hunde als erwachsen?

Man sollte sich also immer seiner Verantwortung bewusst sein und eine Hunderasse wählen, deren Energielevel man bewältigen kann.

TAG24 stellt fünf Hunderassen vor, die Halter und Halterinnen vor besonders große Herausforderungen stellen können.

Mit ungehorsamen Hunderassen muss man umgehen können

Grundsätzlich sollte sich niemand einen Hund anschaffen, der keine Zeit für das Tier hat, denn jede Hunderasse kann sich zu einem ungehorsamen Hund entwickeln, wenn die nötige Erziehung fehlt. Aber natürlich gibt es auch Hunderassen, die mit weniger Aufmerksamkeit auskommen.

Außerdem sollte man den Hund von Anfang an gut erziehen und ihn nicht seinen rassetypischen Verhaltensweisen komplett überlassen nach dem Motto: "Diese Hunderasse ist halt ungehorsam, ich kann nichts dagegen tun".

Es gilt immer: Man sollte den Vierbeiner nicht entgegen seiner Natur erziehen, aber auch auf keinen Fall Verhaltensweisen fördern, die das Tier und seine Umwelt stark belasten oder sogar gefährden könnten.

Wer in seinem Alltag keine Zeit hat, bei Bedarf ein spezielles Hundetraining zu absolvieren, sollte sich am besten eine unkomplizierte Hunderasse anschaffen. Daher hilft ein Blick in die Liste der besonders ungehorsamen Hunderassen.

Das könnte Dich auch interessieren: >>>So viel kostet eine gute Hundeschule.

Damit der kleine Frechdachs nicht zum großen Schelm wird, sollte man schon im Welpenalter mit der Hundeerziehung beginnen – egal, ob schwer erziehbarer Hund oder Anfängerrasse.
Damit der kleine Frechdachs nicht zum großen Schelm wird, sollte man schon im Welpenalter mit der Hundeerziehung beginnen – egal, ob schwer erziehbarer Hund oder Anfängerrasse.  © unsplash/Daniël Maas

5 besonders ungehorsame Hunderassen

Bei den folgenden Rassen müssen sich Herrchen und Frauchen auf extra Training und Geduld einstellen. Denn diese Hunde zählen zu den ungehorsamsten Rassen überhaupt:

1. Schwer erziehbare Dackel

Dackel gelten als unheimlich stur. Tatsächlich sind sie sehr eigenwillig und hören nicht immer ganz brav auf jedes Kommando. Das mag für Herrchen und Frauchen zwar mitunter anstrengend sein, aber dahinter steckt im Grunde eine ganz positive Eigenschaft: seine Selbstständigkeit.

Dackel wurden für die Jagd gezüchtet. Das bedeutet, dass ihr berühmt-berüchtigte Starrsinn auch Vorteile hat. Denn wenn sie durch die Hasen-, Fuchs- und Dachsbauten jagen oder Fährten durch Wald und Wiesen aufnehmen, müssen sie selbstständig handeln und entscheiden können.

Wer einen Dackel hat oder haben möchte, sollte sich auf jeden Fall das Energielevel des kleinen Rackers bewusst machen und dem Hund genügend Auslauf und vor allem geistig fordernde Spiele bieten. Wer den Hund fordert und fördert und bei der Erziehung sehr konsequent und souverän auftritt, wird einen sehr treuen Hund als Begleiter haben.

Ähnlich verhält es sich mit den Hunderassen Beagle, Jack Russell oder Bluthunden. Auch sie wurden für die Jagd gezüchtet und können einem mit ihrer Sturheit schon mal die Nerven rauben.

2. Schwer erziehbare Chihuahuas

Dieser kleine Frechdachs hat viele Flausen im Kopf. Auf Herrchen oder Frauchen zu hören, ist dem Chihuahua eher lästig. Wer dieser Rasse keine Grenzen setzt, hat schnell eine kläffende, manchmal auch etwas bissige kleine Krawallbürste an seiner Seite.

Chihuahuas sehen zwar sehr niedlich aus, benötigen aber liebevolle Strenge und eine sehr konsequente Erziehung. Wie auch Dachshunde sind sie sehr neugierig und aufgeweckt und haben jede Menge Energie. Sie sollten mit Spielen und Tricks geistig gefordert werden.

Chihuahuas sind zwar ziemlich ungehorsam, kommen mit einem aktiven Training aber schnell auf den richtigen Weg. Wer dem Tier viel Aufmerksamkeit und Liebe schenkt, wird mit einem sehr aktiven, witzigen und süßen Fratz belohnt.

Chihuahuas gehören nicht in die Handtasche, sondern auf den Agility-Trail! Mit der richtigen Förderung können sie gehorsame, liebe Gefährten sein.
Chihuahuas gehören nicht in die Handtasche, sondern auf den Agility-Trail! Mit der richtigen Förderung können sie gehorsame, liebe Gefährten sein.  © 123RF/nekonoazarashi

3. Schwer erziehbare Afghanen

Bei diesem Gefährten benötigt man viel Ausdauer, denn Afghanen und viele andere Windhunde sind ganz schön harte Brocken und extrem eigensinnig. Daher werden sie fälschlicherweise häufig als dumm tituliert, was nicht ganz fair ist, wie bereits im TAG24-Artikel "Das sind die schlausten Hunderassen" beschrieben wurde.

Hier hilft ein gutes Belohnungssystem – kraulen und streicheln reicht da oft nicht aus, sondern eher Leckerlis.

Doch Vorsicht: Zu viel der schmackhaften Motivation schlägt sich im Gewicht des Tieres nieder, also immer maßhalten.

Geistig fordernde Such- und Denkspiele für Hunde sind genau das richtige für diesen grazilen Hund.

4. Schwer erziehbare Bulldoggen

Auch Bulldoggen gehören zu den ungehorsamen Hunderassen. Bei ihnen äußert sich die Eigenwilligkeit unterschiedlich. Einige rennen wie vom Affen gebissen weg, sobald sie von der Leine gelassen werden. Andere treiben ihre Besitzer und Besitzerinnen mit ihrer Trägheit bis hin zur völligen Verweigerung von Bewegung an den Rand des Wahnsinns. Mitten beim Spaziergang hinlegen und keinen Muskel mehr bewegen – das können sture Bulldoggen sehr gut, wenn sie keine Lust mehr haben.

Zum Glück bekommt man auch den Starrsinn von Bulldoggen gut in den Griff, wenn man viel mit ihnen übt und sie mit einer Belohnung lockt. Wichtig ist, geduldig zu bleiben.

Wie bei den Afghanen (bzw. bei allen Hunden) gilt: Vorsicht vor zu vielen Leckerlis! Gerade wegen des kleinen ohnehin knolligen Körpers muss man bei Bulldoggen beim Gewicht aufpassen.

Bulldoggen wirken manchmal etwas faul. Damit sie auf Kommandos reagieren, muss man geduldig mit ihnen trainieren und sie motivieren.
Bulldoggen wirken manchmal etwas faul. Damit sie auf Kommandos reagieren, muss man geduldig mit ihnen trainieren und sie motivieren.  © Unsplash/Rebecca Hobbs

5. Schwer erziehbare Chow Chows

Der große flauschige Chow Chow sieht aus wie ein harmloser riesiger Teddybär, kann einem aber viel abverlangen. Diese Hunderasse ist sehr eigensinnig und stellt ganz gern mal eigene Regeln auf. Sie sind nicht immer folgsam, was beispielsweise das Hundetraining deutlich erschwert.

Zudem wollen sie gar nicht immer so gern kuscheln, auch wenn Frauchen und Herrchen das möchten – zum Beispiel, um das Tier nach dem Training zu belohnen – und zugegebenermaßen auch sich selbst. Da kann es aber durchaus passieren, dass sich der Chow Chow dem "Herumgeschmuse" verwehrt und stiften geht.

Chow-Chow-Besitzer sollten die Natur des Tieres akzeptieren und ihm Freiraum geben, gleichzeitig aber intensiv Kommandos üben, ihn nach der Ausführung der Kommandos direkt belohnen und immer konsequent bleiben.

Wer nachgiebig ist, wird schnell merken, wie eigenwillig diese eher ungehorsame Hunderasse sein kann.

Fazit: Hunderassen, die als ungehorsam gelten, benötigen mehr Aufmerksamkeit

Grundsätzlich kann man mit der richtigen Erziehung einiges erreichen, egal wie gehorsam oder ungehorsam ein Hund aufgrund seiner Natur ist.

Dabei sollte man die Erziehungsarbeit nicht unterschätzen und sich bewusst machen, dass einige Hunde mehr Aufmerksamkeit und Konsequenz benötigen als andere und dadurch Zeit beanspruchen, um ein sicheres und glückliches Leben führen zu können.

Wer das Extra an Hundetraining nicht leisten kann, sollte also besser eine Rasse wählen, die vom Charakter her eher "pflegeleicht" ist.

Und auch wenn's schmerzt: Man sollte sich grundsätzlich erst einmal die Frage stellen, ob ein Hund überhaupt das richtige Haustier ist. Denn auch gehorsame Hunde benötigen viel Aufmerksamkeit.

Titelfoto: 123RF/alexeitm

Mehr zum Thema Hunderatgeber: