10 beliebte mittelgroße Hunde im Rasseportrait

Sie sind keine besonders großen Riesen und fallen auch nicht aufgrund ihrer besonders kleinen, aber praktischen Größe auf: Mittelgroße Hunderassen überzeugen dafür mit ganz anderen Qualitäten als ihrer extremen Größe.

Noch mehr ganz besondere Vierbeiner gibt's im Ratgeberbereich zu Hunderassen.

Mittelgroße Hunde: Der ideale Kompromiss für Familien

Mittelgroße Hunde sind in der Regel aktiv und robust.
Mittelgroße Hunde sind in der Regel aktiv und robust.  © 123RF/yganko

Kann man seine Familie oder bessere Hälfte nicht für eine große Hunderasse überzeugen, bieten sich mittelgroße Hunde als guter Kompromiss an, denn Freunde von großen sowie von kleinen Hunden können sich bei diesen etwas entgegenkommen.

Zu mittelgroßen Hunderassen zählen alle Hunde mit einer Widerristhöhe, oder alternativ Schulterhöhe von 40 bis 59 Zentimetern und einem Gewicht von acht bis 40 Kilogramm. Erreicht haben die Hunde diese Größe, wenn sie mit 12 bis 18 Monaten ausgewachsen sind.

Während kleine Hunderassen unsicher wirken können, größere dagegen aufgrund ihrer Körpermasse einschüchternd, treffen mittelgroße Hunde das perfekte Mittelmaß.

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Ihre Größe macht sie in der Regel zu den aktivsten, aber auch zu robusten Rassen mit den längsten Lebenserwartungen ihrer Art.

Anfängerfreundliche mittelgroße Hunde

Um den Einstieg als Hundehalter:in unkomplizierter und stressfreier zu gestalten, gibt es einige Eigenschaften, die einen geeigneten Ersthund ausmachen. Diese sollten lernwillig und daher leicht erziehbar sein, außerdem freundlich und pflegeleicht.

Die folgenden drei werden aufgrund ihrer Eigenschaften häufig als geeignete Anfängerhunde aufgezählt.

Golden Retriever

Der Golden Retriever gehört zu den beliebtesten Hunderassen Deutschlands.
Der Golden Retriever gehört zu den beliebtesten Hunderassen Deutschlands.  © 123RF/iagodina

Dass der Golden Retriever als beliebter Anfängerhund gilt, erkennt man vielleicht auch schon an seiner durchgängigen Platzierung in den Top zehn der beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Mit seinen etwa 56 Zentimetern gehört er fast zu den großen Hunderassen. Anfängergeeignet macht ihn vor allem sein Gehorsam und seine hohe Intelligenz. Aber natürlich muss auch ein Intelligenzbolzen wie der Retriever erzogen werden.

Durch das Training und die Erziehung wird die bereits starke Bindung zum Menschen unterstützt, denn der Hund tut alles, um seinem Menschen zu gefallen. Der Goldie ist sehr aktiv und verspielt, aber auch ausgeglichen und benötigt viel Liebe und Zuwendung von seiner menschlichen Familie. Das macht ihn anhänglich und zu einem Hund, der gerne viel Zeit mit seiner Familie verbringt. Am besten wird er mit vielen abwechslungsreichen Aktivitäten und viel Bewegung beschäftigt.

Eine weitere tolle Eigenschaft ist auch, dass er sich mit anderen Hunden versteht und einen zweiten Familienhund erlaubt.

English Cocker Spaniel

Hast Du selbst einen English Cocker Spaniel? Dann hast Du etwas mit Prinz William und Kate Middleton, und Elton John gemeinsam.
Hast Du selbst einen English Cocker Spaniel? Dann hast Du etwas mit Prinz William und Kate Middleton, und Elton John gemeinsam.  © 123RF/peopleimages12

Eine weitere mittelgroße Hunderasse für Anfänger sind die English Cocker Spaniels. Diese sind mit bis zu 41 Zentimetern vor allem ideal für Freunde von handlicheren mittelgroßen Hunden.

Trotz ihrer etwas eigensinnigen Art sind sie jedoch sehr lernfähig und leicht zu erziehen. Daher eignet sich der English Cocker Spaniel auch für Anfänger, sofern diese, wie bei allen Hunderassen empfohlen, die Hundeschule besuchen. Was die unkomplizierte Rasse noch so beliebt macht, ist ihre verspielte und verschmuste Art.

Neben der gemeinsamen Zeit mit dem Herrchen oder Frauchen beim Agility Sport oder Apportieren, freuen sich die Hunde auch über das Schwimmen.

Wissen sollte man vorher allerdings, dass er zu den eher verbellteren Arten gehört, was seiner ursprünglichen Tätigkeit als Treibhund verschuldet ist.

Pudel

Die typische Pudelfrisur war funktional und ist bei einem Familienhund nicht notwendig.
Die typische Pudelfrisur war funktional und ist bei einem Familienhund nicht notwendig.  © unsplash/Tra Tran

Von vielen aufgrund ihrer markanten Frisuren nicht ernsthaft in Betracht gezogen, jedoch sehr gute mittelgroße Hunde für Anfänger mit einer Vielfalt hinsichtlich Schur und Fellfarbe sind Pudel. Der Königspudel ist mit ungefähr 60 Zentimetern die mittelgroße, fast große Rasse. Pudel sind, sogar schon als Welpen, sehr sensibel, aber auch wissbegierig sowie lernwillig und -fähig. Das macht sie einfach zu erziehen, was eine konsequente Erziehung von klein auf an aber nicht überflüssig macht.

Ist der Pudel nicht ausgelastet und gelangweilt, kann er auf unerwünschte Verhaltensweisen zurückgreifen. Ein Pudel muss daher körperlich und geistig gefordert werden. Das wird er beim Hundesport, Obedience Training oder mit Tricks und Kunststücken, denn Pudel haben eine hohe Dressurfähigkeit. Zudem können sie gut sozialisiert werden und vertragen sich mit anderen Haustieren.

Das Fell des Pudels ist dicht und fasst sich fast wollig an. Da er keinen Fellwechsel benötigt, haart der Pudel auch kaum und gilt daher als geeigneter Hund für viele Allergiker. Das sollte dennoch vor der Anschaffung ausgetestet werden. Zudem gilt der Hund auch als so gut wie geruchlos.

Pflegeleichte, nicht haarende mittelgroße Hunde

Gerade wenn eine andere beteiligte Partei im Haushalt Allergiker oder kein großer Fan von nervigen Hundehaaren an Möbeln und Kleidung ist, können mittelgroße Hunderassen, die nicht haaren, überzeugen. Neben dem Pudel haaren auch die folgenden Hunderassen gar nicht oder kaum.

Lagotto Romagnolo

Wasserhunde sind mittelgroße Hunde, die nicht haaren.
Wasserhunde sind mittelgroße Hunde, die nicht haaren.  © 123RF/pfotenweltfoto

Der Lagotto Romagnolo ist ein italienischer Wasserhund mit ausgezeichneter Spürnase. Er wird daher eingesetzt, um Trüffel aufzuspüren. Durch sein dichtes, lockiges, etwas öliges Fell wird er häufig mit dem Pudel verwechselt. Aber auch er ist ein intelligenter und liebenswürdiger Familienhund.

Während der Lagotto Romagnolo zwar nicht haart, ist er dennoch nicht bedingungslos als Allergiker-Hund geeignet, denn auch Speichel, Hautschuppen oder sogar Urin des Hundes können allergische Reaktionen auslösen.

Da er nicht haart, muss er jedoch mehrmals jährlich geschoren werden, um Verfilzungen zu vermeiden, und selbst dann ähnelt sein lockiges Fell einem Schmutz- und Klettenmagnet.

Das Bürsten, oder sogar Baden nach dem Spaziergang lohnt sich dann spätestens, nachdem er es sich im See, Teich oder einer Pfütze hat gut gehen lassen.

Barbet

Der Barbet hat oft zotteliges, schnurartiges Fell.
Der Barbet hat oft zotteliges, schnurartiges Fell.  © 123RF/quokkabottles

Auch der Barbet ist ein Wasserhund. Trotz gewisser Ähnlichkeit unterscheidet ihn sein schnüriges, gelocktes Fell aber vom Lagotto Romagnolo oder Pudel.

Das pflegeleichte Fell ist dabei ein kleiner Dreckfänger und sollte jede Woche durchgebürstet und nach Spaziergängen generell nach Überbleibseln aus der Natur kontrolliert werden.

Das Fell sollte mindestens einmal im Jahr im Sommer geschoren werden, um dem Hund etwas Abkühlung zu ermöglichen, was aber auch mehrmals im Jahr möglich ist.

Der Barbet ist ein aktiver Hund und ein treues Familienmitglied, das sich auch für weniger erfahrene Hundehalter:innen eignet.

Zwei ruhige mittelgroße Vierbeiner

Dich interessieren eher die ruhigen, gemütlichen Hunde statt der hyperaktiven Energiebündel? Während mittelgroße Hunde generell eher aktiver sind als die gemächlichen Riesen oder die kleinen Röchelnden, gibt es dennoch mittelgroße ruhige Hunderassen.

Wie gesagt sind diese eher gemütlich als energetisch, geduldig und sanft, und häufig unkomplizierte Wesen, die sich auch für Anfänger:innen und ältere Hundehalter:innen eignen.

Bedenken sollte man allerdings, dass das tatsächliche Temperament neben der Rasse auch vom individuellen Charakter, der Erziehung und dem Alter abhängig ist.

Chow-Chow

Ruhig und eigenständig: Der Charakter von Chow-Chows erinnert viele an Katzen.
Ruhig und eigenständig: Der Charakter von Chow-Chows erinnert viele an Katzen.  © 123RF/deviddo

Der Chow-Chow zählt mit seinen bis zu 56 Zentimetern eher zu den entspannten, gemütlichen und ruhigen mittelgroßen Hunden. Durch seinen sturen, eigensinnigen Charakter wird ihm jedoch eher eine Ähnlichkeit zu Katzen nachgesagt als zu treuen, unterwürfigen Hunden.

Das macht ihn auch schwerer zu erziehen und nicht unbedingt zu einem Anfänger-, Familien- oder kinderfreundlichen Hund.

Das wachsame Fellknäuel ist weniger energiegeladen oder begeistert an Hundesport als andere Arten und zieht Suchspiele diesem vor.

Übrigens: eine blaue Zunge ist bei Chow-Chows sowie bei Shar-Peis und Eurasiern nicht alarmierend und gesundheitlich bedenklich wie bei anderen Hunden, sondern normal.

Englische Bulldogge

Englische Bulldoggen sind weniger energiegeladen und hyperaktiv als ihre mittelgroßen Artgenossen.
Englische Bulldoggen sind weniger energiegeladen und hyperaktiv als ihre mittelgroßen Artgenossen.  © 123RF/bildwerx

Mit circa 40 Zentimetern, aber gut 25 Kilogramm, ist die Englische Bulldogge eine eher kleine bis mittelgroße Hunderasse. Harte Schale, weicher Kern: Der stämmige Körper und die muskulöse Brust sowie die flache Schnauze mit grimmigem Gesichtsausdruck spiegeln überhaupt nicht den fröhlichen Charakter wider.

Die Englische Bulldogge ist zwar etwas dickköpfig, jedoch sanftmütig mit einem großen Bedürfnis nach Liebe und Kuscheleinheiten, tollpatschig, humorvoll und kinderlieb, weshalb sie sich auch als Familienhund eignet. Entgegen gelegentlicher Annahmen neigen sie nicht zu Aggressionen und sind keinesfalls Kampfhunde.

Aufgrund ihres Körperbaus sind sie eher gemütliche und bequeme Tiere, die anstelle von Sport Obedience-Training und Intelligenzspiele bevorzugen.

Einige Schwächen ihrer Art und ihres Körperbaus sind gesundheitliche Auffälligkeiten, denn sie neigen schnell zu Übergewicht, woraus Gelenkprobleme und Atemprobleme folgen, aber auch zu Augen- und Hautkrankheiten.

Drei mittelgroße Hunde für Familien

Geduldig, verspielt, kinderfreundlich, erziehbar und liebevoll - all das sind Eigenschaften eines idealen Familienhundes. Dieser Status als Familienhund heißt jedoch nicht, dass er sich für jede Familie eignet oder jede Familie für ihn. Daher muss die Wahl des Hundes auf den Lebensstil der Familie abgestimmt werden.

Einige beliebte mittelgroße Hunderassen für Familien werden im Folgenden vorgestellt.

Labrador Retriever

Labradore sind sehr beliebte Familienhunde.
Labradore sind sehr beliebte Familienhunde.  © 123rf/mirawonderland

Wie der Golden Retriever ist der Labrador ein beliebter Anfänger- und scheinbar der Familienhund schlechthin. Zu verdanken ist das zum Teil der unkomplizierten Erziehung. Dieser beste Freund des Menschen ist gehorsam, freundlich und will seinem Menschen gefallen.

Zum Ausgleich muss sich der arbeitswillige Labrador täglich verausgaben und nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden. Neben Gassirunden gehören auch Gehorsamkeitstraining, Dog-Dancing, sowie Such- und Intelligenzspiele zu seiner Beschäftigung.

Seine besondere Art macht ihn nicht nur zum idealen Familienhund, auch als Blindenführhund sowie Spür- und Rettungshund beim Zoll und der Polizei leistet er beste Arbeit.

Australian Shepherd

So schön wie sie schlau sind: Australian Shepherds werden immer beliebter.
So schön wie sie schlau sind: Australian Shepherds werden immer beliebter.  © 123RF/grigory_bruev

Eine immer beliebter werdende mittelgroße Hunderasse ist die des Australian Shepherds. Der 46 bis 58 Zentimeter große, eigentlich amerikanische Hütehund mit markanter Fellfärbung gehört zu den intelligentesten Hunderassen und glänzt mit seiner Lernfähigkeit.

Diese Qualitäten sind nicht immer zum Vorteil der Besitzer:innen, denn nicht nur Tricks und Kommandos zur Gehorsamkeit, sondern auch freche, hinterlistige Eigenarten werden schnell gelernt. Als Halter:in muss man daher sehr hinterher sein, wichtige Erziehung konsequent auszuüben.

Generell ist der Australian Shepherd ein fröhlich-verspielter Hund mit Bewegungsdrang und einem sehr hohen Aktivitätsbedarf. Er eignet sich daher am besten für sehr aktive Familien.

Als Anfängerhund ist er nicht immer unbedingt der ideale Kandidat, da eine gewisse Selbstsicherheit der Besitzer:innen benötigt wird, die Anfängern in der Regel fehlt.

Boxer

Sind so viel lieber, als sie vielleicht aussehen: Boxer sind tolle mittelgroße Hunde für Familien.
Sind so viel lieber, als sie vielleicht aussehen: Boxer sind tolle mittelgroße Hunde für Familien.  © 123rf/ollikainen

Die bis höchstens 63 Zentimeter großen Deutschen Boxer gehören zu den größeren mittelgroßen Hunden.

Gerade die sehr verspielten Jungen wirken dabei häufig etwas ungestüm, sind aber trotz ihrer vielleicht einschüchternden Erscheinung keineswegs aggressiv oder gefährlich. Im Gegenteil:

Boxer sind sehr freundlich, liebevoll und kinderlieb, und eignen sich daher ausgezeichnet als Familienhund. Auch sie sind intelligent und gut erziehbar.

Die aktive Rasse muss aber gefordert werden, weshalb es ihnen in ebenso aktiven Familien gefällt.

Bei ausreichend Bewegung sind sie ansonsten anspruchslose, aber sehr treue und wachsame Begleiter, die auch im Alter noch niedlich verspielt sind.

Neben den genannten verdienen von Beagle bis Shiba Inu auch noch viele weitere einen Platz in der Liste. Diese aufgeführten Rassen sind also nur einige der vielfältigen mittelgroßen Hunderassen.

Titelfoto: 123RF/yganko

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