Können Hunde tauchen?
Im Internet kursieren etliche Fotos und Videos über Hunde, die sich unter Wasser tummeln. Was ist dran an der Frage, ob Hunde tauchen und unter Wasser die Luft anhalten können?
Können Hunde von Geburt an tauchen?
So wie die meisten Hunde instinktiv anfangen zu paddeln, wenn sie in tieferes Gewässer kommen, können viele auch von Natur aus die Luft unter Wasser anhalten.
Insbesondere die Hunderassen, die bereits als gute Schwimmer gelten, sind zugleich die besseren Taucher. Wie lange ein Hund die Luft unter Wasser anhalten kann, ist nicht bekannt. Für ein paar Sekunden dürfte es allemal reichen.
Man sollte es allerdings nicht mit der Art Tauchen vergleichen, wie wir es von uns Menschen kennen. Zum Vergleich: Während der Mensch untrainiert bis zu sechs Meter tief tauchen kann, schaffen es Hunde gerade einmal bis zu zwei Meter unter Wasser.
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Warum können Hunde tauchen?
Weshalb Hunde unter Wasser die Luft anhalten, lässt sich über den natürlichen Tauchreflex der Säugetiere herleiten. Einfach erklärt bedeutet es, sobald sie unter Wasser tauchen, wird die Luftröhre automatisch verschlossen, damit kein Wasser in die Lunge gelangt - die Atmung hört auf. Zusätzlich verlangsamt sich der Herzschlag, um den Sauerstoffbedarf zu reduzieren.
Dass Hunde die Luft anhalten können, kann man zum Teil sogar beim Trinken beobachten. Denn dabei ist die Schnauze auch öfters unter Wasser.
Gefährlich wird es allerdings dann, wenn das Tier in Panik gerät. Sei es beispielsweise durch einen unbeabsichtigten Sturz ins Wasser oder wenn es sich beim Toben zu sehr verausgabt. In diesen Fällen könnte der Hund auch unter Wasser reflexartig versuchen zu atmen.
Welche Hunde können gut tauchen?
Rein vom Körperbau ausgehend haben es einige Hunderassen schon von Natur aus einfacher, sich im bzw. unter Wasser fortzubewegen. Lange Beine, eine lange Schnauze, "Schwimmhäute" an den Pfoten sowie ein großes Lungenvolumen erleichtern das Tauchen in jedem Fall.
Zu den Hunden, die gut tauchen können, zählen unter anderem:
- Labrador
- Landseer
- Neufundländer
- Retriever
- Schäferhunde
Insbesondere die Hunde, die keine Scheu vor dem Wasser haben, vielleicht sogar schwimmen können, stecken gern mal ihren Kopf unter Wasser oder tauchen auch vollständig ab.
Tipp: Um zu testen, ob der eigene Vierbeiner tauchen kann und sogar Freude daran hat, kann etwas ins Wasser geworfen werden. Das kann beispielsweise sein Lieblingsspielzeug sein. Wenn er es sucht und wiederfindet, kann der Hund tauchen.
Hunde, die sich nicht zum Tauchen eignen
Hunderassen mit kurzen Beinen, einem länglichen Körper und einem kurzen Hals sind für das Schwimmen ungeeignet. Sie haben daher auch größere Probleme beim Tauchen.
- Boxer
- Bulldoggen
- Dackel
- Mopse
- Pekingese
Hunde mit kürzeren Nasen haben von jeher Schwierigkeiten beim Atmen und können daher auch schlecht die Luft anhalten.
Hinweise zum Thema Tauchen
Hunde, die ihre Freude im Wasser haben, sollte man auch gewähren lassen. Schließlich bietet das kühle Nass besonders in den warmen Sommermonaten nicht nur eine willkommene Abkühlung, sondern auch eine sportliche und abwechslungsreiche Betätigung.
- Abtrocknen: Hunde schütteln zwar instinktiv ihr Fell nach einem Wasserbad aus, trotzdem sollten sie noch einmal mit einem Handtuch abgetrocknet werden. Besonders wichtig sind dabei die Ohren. Denn gelangt in diese zu viel Wasser, kann das den Gleichgewichtssinn des Hundes stören.
- Ohne Zwang: Hunde, die bereits schlechte Erfahrungen mit bzw. im Wasser gemacht haben oder noch sehr unerfahren sind, sollten nicht zum Baden oder Tauchen gezwungen werden. Das gilt ebenso für gestresste Vierbeiner, da sie in solch einer Situation leicht in Panik geraten können und es daher oft nicht schaffen, die Luft anzuhalten. Niemals sollte der Kopf des Hundes gewaltsam unter Wasser gedrückt werden!
- Pausen einlegen: Hunde können weder Entfernungen und Tiefen noch ihre eigenen Kräfte abschätzen. Deshalb sollten regelmäßig Pausen eingelegt und das Tier nicht überfordert werden.
- Tauchspielzeug: Hierfür eignen sich Gegenstände, die schwer genug sind, um nicht an der Wasseroberfläche zu schwimmen. Das können zum Beispiel mit Sand gefüllte Gummischläuche, bissfeste Bälle oder stärkere Seile sein. Vorsicht sollte dagegen bei Steinen geboten sein, da diese auf Dauer den Hundezähnen schaden können.
Fazit: Grundsätzlich können Hunde rein instinktiv unter Wasser die Luft anhalten und somit auch tauchen. Dieser Vorgang kann jedoch nicht wie bei uns Menschen bewusst gesteuert werden. Deshalb sollte Dein Vierbeiner nie ohne Aufsicht im Gewässer herumtollen.
Titelfoto: 123rf / Dmosreg