7 Gründe, warum Hunde im Schlaf zucken

Zucken, zittern, jaulen und winseln: Verhaltensweisen eines Hundes, die Herrchen und Frauchen sofort aufhorchen lassen. Besonders während des Hundeschlafs kann man diese Körperreaktionen wahrnehmen. Aber warum zuckt ein Hund im Schlaf überhaupt? Träumt er nur oder belasten ihn Stress oder sogar Krankheiten? Hier erfahrt Ihr mehr.

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Warum zuckt und zittert mein Hund im Schlaf?

Viele Hunde zucken im Schlaf, aber warum?
Viele Hunde zucken im Schlaf, aber warum?  © 123RF/niserin

Hunde ruhen viele Stunden am Tag - rund 16 Stunden täglich liegen sie entspannt da und relaxen. Der Hundeschlaf ist an sich deutlich leichter als der von Menschen, aber auch Hunde erreichen eine tiefe Schlafphase. In dieser Phase kann es zu Zuckungen kommen, die sogar von Winseln oder Jaulen des Hundes begleitet werden.

Schnell geht man davon aus, dass die Fellnase nur träumt und malt sich idyllische Traumszenarien des Hundes aus: ausgelassenes Rennen über grüne Felder, das spaßige Toben mit anderen Hunden oder eine süße Hundedame bzw. ein hübscher Hundemann, der das Herz des pelzigen Schatzes erwärmt. Tatsächlich sprechen Hundeexperten sich dahingehend aus, dass Zuckungen während des Hundeschlafs oft mit intensiven Traumphasen begründet sind.

Neben dieser völlig normalen und harmlosen Ursache, warum ein Hund im Schlaf zuckt, gibt es allerdings auch weitere Möglichkeiten für sein Schlafverhalten. Hunde können ebenfalls Stress, Krankheiten oder einfache Muskelentspannung im Schlaf äußern - wichtig ist, Alarmzeichen schnell zu erkennen und zügig zu handeln, wenn nötig.

In diesem Artikel erfahrt Ihr sieben mögliche Ursachen für Zuckungen im Hundeschlaf, vier Anzeichen, wann diese besorgniserregend sein können und vier Verhaltensweisen, die Eurem Hund zu einem gesünderen Schlaf und Leben verhelfen können.

Ursachen: Warum zuckt ein Hund im Schlaf?

Viele Ursachen sind vollkommen harmlos.
Viele Ursachen sind vollkommen harmlos.  © 123RF/witittorn

Der Schlaf von Menschen und Hunden unterscheidet sich zwar in vielen Dingen, aber beide Spezies durchlaufen mehrere Schlafphasen, darunter sowohl die Tiefschlaf- als auch die REM-Phase. In der REM-Phase finden die meisten Träume statt, da die Muskeln zwar entspannen, das Gehirn aber überaus aktiv ist. In dieser Schlafphase reagieren viele Hunde körperlich auf ihre Träume und es kommt zu harmlosen Zuckungen.

Funfact: Im Schlaf kann man manchmal schnelle Augenbewegungen mit geschlossenen Lidern beobachten - bei Menschen sowie bei Hunden. Teilweise sieht das recht gruselig aus, ist aber völlig normal. Durch diese Symptomatik erhielt die traumintensivste Schlafphase, die REM-Phase, ihren Namen.

"Rapid Eye Movement" bedeutet schlicht und einfach "schnelle Augenbewegung", abgekürzt REM.

Aber Träume sind bei weitem nicht die einzige Ursache, warum ein Hund im Schlaf zuckt. Folgende sechs weitere Möglichkeiten können für dieses Schlafverhalten bei Hunden verantwortlich sein:

1. Muskelentspannung: Durch die muskuläre Entspannung während der REM-Phase im Schlaf können Zuckungen auftreten. Das ist vermehrt an den Beinen oder Pfoten sowie an den Lefzen des Hundes sichtbar.

2. Welpenwachstum: Zuckt ein Welpe im Schlaf, kann das mit seinem Wachstum begründet sein. Denn bei Junghunden wächst nicht nur der Körper selbst, sondern auch sein Nervensystem. Das wiederum kann im Schlaf Zuckungen beim Hund auslösen.

3. Verarbeitung von Stress oder Angst: Haben Hunde in ihrem Alltag Stress oder Angst erfahren müssen, können diese negativen Emotionen durch Zuckungen im Hundeschlaf verarbeitet werden.

4. Erschöpfung: Ein ausgiebiger Spaziergang im Wald oder das endlose Herumtoben mit anderen Hunden: Sind Hunde vollkommen erschöpft, entspannen sich die Muskeln im Tiefschlaf derart, dass Zuckungen auftreten können.

5. Gesundheitliche Probleme oder Schmerzen: Sofern Hunde an Schmerzen oder gesundheitlichen Problemen leiden, können diese ebenfalls zu Zuckungen im Schlaf führen. Häufen sich diese Beobachtungen, sollte man zeitnah einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen, um diese wiederkehrende Symptomatik abklären zu lassen.

6. Neurologische Störungen oder Erkrankungen des Nervensystems: Das Zucken im Schlaf eines Hundes kann aber auch ein Anzeichen für neurologische Störungen wie Epilepsie sein. Ebenso können auch weitere Nervenschäden diese Zuckungen auslösen. Sind Erkrankungen des Nervensystems bereits bekannt, sollte man dennoch mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin sprechen, um die Medikamente gegebenenfalls anzupassen.

Man sieht, die Ursachen für Zuckungen im Hundeschlaf können vielfältig sein. Die meisten sind jedoch normal und vollkommen harmlos. Dennoch gibt es medizinische Ursachen, die der Handlung bedürfen. Hierzu jetzt mehr.

Wann sollte ich mir Sorgen machen, wenn mein Hund im Schlaf zuckt?

Einerseits kann die Liste der möglichen Ursachen für die Schlafzuckungen beruhigen, andererseits die Frage aufwerfen, wie man nun harmloses Schlafverhalten von ernstzunehmenden Krankheiten unterscheiden kann.

Viele Menschen machen sich große Sorgen, wenn ihr Hund im Schlaf zuckt.
Viele Menschen machen sich große Sorgen, wenn ihr Hund im Schlaf zuckt.  © 123RF/iciakp

Die folgenden vier Punkte geben Tipps, um die Unterscheidung etwas zu erleichtern:

  • 1. Während Schlafzuckungen unregelmäßig sind, äußern sich Krampfanfälle (Bsp.: Epilepsie) rhythmisch und wiederholen sich oft bzw. lange.
  • 2. Handelt es sich um harmloses (Traum-)Zucken, wird der Hund aufhören zu zucken, nachdem er wach wurde. Zuckt er an Beinen oder Lefzen weiter, kann das ein krankhaftes Anzeichen sein.
  • 3. Beobachtet man weitere Symptome während des Zuckens im Hundeschlaf, können diese auf körperliche Probleme hindeuten. Hierzu zählen: übermäßiges Speicheln, Inkontinenz oder Verlust des Bewusstseins.
  • 4. Auch Kälte, Aufregung, Angst oder Schmerzen können Zuckungen im Hundeschlaf auslösen. Grundsätzlich sollte man sowohl das Tier selbst als auch die Situationen beobachten, in denen die Zuckungen stattfinden.

Im Gegensatz zu den oben genannten Punkten sind Schlafzuckungen oft mit Zeichen des Träumens verbunden. Das können Bewegungen der Pfoten oder Lefzen sein sowie leichtes Hecheln und sporadisches Brummen oder Winseln.

Dennoch gilt: Ist man sich unsicher, sollte man immer einen Tiermediziner zurate ziehen, damit es dem pelzigen Schatz wirklich an nichts fehlt.

Wie soll ich mich verhalten, wenn mein Hund im Schlaf zuckt?

Zucken Hunde im Schlaf, zeigt das ihre Tiefschlafphase an. Die Hunde scheinen enorm entspannt zu sein und den Schlaf dringend zu brauchen. Hört man sie winseln und beobachtet Zuckungen ihrer Extremitäten, kann das hingegen schon mal Sorgen machen. Geht es meinem Schatz körperlich gut? Hat er womöglich einen Alptraum?

Am bestens ist es, in seiner Nähe zu bleiben und ihm das Gefühl von Sicherheit zu bieten für den Fall, dass er aufwacht.

Wecken oder schlafen lassen, wenn der Hund im Schlaf zuckt?
Wecken oder schlafen lassen, wenn der Hund im Schlaf zuckt?  © 123rf/leungchopan

Wecken sollte man schlafende Hunde nicht, denn die Tiefschlafphase ist wichtig für ihre Gesundheit und gut für das Hundegedächtnis.

Stattdessen können folgende vier Maßnahmen hilfreich sein, für einen gesunden Hundeschlaf zu sorgen:

  • 1. Hunde spüren die Anspannung ihrer Menschen. Empfindet man also das Schlafzucken des Hundes als beunruhigend, sollte man dennoch ruhig bleiben, seine Fellnase beobachten und ihr die Möglichkeit geben, von allein aufzuwachen. Handelt es sich um harmlose Zuckungen, ist der Spuk augenblicklich vorbei.
  • 2. Um Stress und innere Anspannung zu reduzieren, benötigen Hunde einen adäquaten Rückzugsort. Egal, ob Hundebett, Körbchen oder eine Matratze: Wichtig für einen komfortablen Schlafplatz ist artgerechte Bequemlichkeit und viel Ruhe.
  • 3. Damit Hunde entspannter schlafen und somit weniger im Schlaf verarbeiten müssen, ist sowohl körperliche als auch geistige Auslastung wichtig. Ausreichend Auslauf und fordernde Denkspiele helfen Hunden, sich im Schlaf deutlich besser zu entspannen.

    Hierzu kann Euch folgender Artikel helfen, die richtigen Spiele für Eure Fellnase zu finden:

    Such- und Denkspiele für Hunde: 5 Tipps für zu Hause

  • 4. Hunde sind sensible Wesen und somit auch stressanfällig. Kennt man den Charakter des Hundes und weiß, welche Situationen ihn stressen oder ängstigen, sollte man diese Stresssituationen verhindern oder auf das möglichste Minimum reduzieren. Ein Hund ohne Stress ist zumeist ein Hund ohne (nervöse) Zuckungen.

Fazit: In den meisten Fällen ist das Zucken eines schlafenden Hundes harmlos

Mein Hund zuckt im Schlaf - das ist eine Beobachtung, die in den meisten Fällen vollkommen normal und harmlos ist. Oft ist das Zucken die körperliche Erscheinung von regen Träumen, muskulärer Entspannung oder Wachstum eines Welpen. Aber auch Angst und Stress können Auslöser des Schlafzuckens bei Hunden sein.

Reduziert man stressige Situationen auf ein Minimum, richtet seiner Fellnase einen artgerechten Rückzugsort ein und bietet ihm ausreichend Auslastung, sorgt man für einen möglichst ruhigen und erholsamen Hundeschlaf.

Sofern Unsicherheiten spürbar werden oder beunruhigende Symptome das Schlafzucken des Hundes begleiten, sollte allerdings eine fachkundige medizinische Abklärung erfolgen.

Titelfoto: 123RF/niserin

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