Wenn Dein Hund den Kopf schief hält, steckt das dahinter

Fast jeder Hund tut es und der Großteil von uns findet es zuckersüß: Das Kopfneigen von Hunden erwärmt das menschliche Herz. Aber was bedeutet es, wenn ein Hund den Kopf schief hält?
Legen Hunde wirklich nur den Kopf schief, um ein Leckerli zu ergaunern?
Legen Hunde wirklich nur den Kopf schief, um ein Leckerli zu ergaunern?  © 123RF/diego_cervo

Hunde sind großartige Gefährten, die vielen den Alltag bereichern. Sobald er vor einem steht und der Hund seinen Kopf schief hält, reagieren viele mit: "Oh, wie süß!" Obwohl es das auch ist, steckt mehr hinter dem Kopfneigen des Hundes, als nur niedlich auszusehen.

Forscher sollen herausgefunden haben, warum Hunde so oft ihren Kopf zur Seite neigen und einen mit ihrem buchstäblichen Hundeblick verzaubern.

Hunde legen ihren Kopf schief, um ein Leckerli zu ergattern. Schließlich wissen sie um ihre Wirkung auf Menschen. Ist dieses Hundeverhalten wirklich pure Berechnung oder steckt doch mehr dahinter?

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Der Hund hält den Kopf schief - 3 Theorien

Verschiedene Wissenschaftler beschäftigten sich mit dieser Frage und fanden drei mögliche Gründe heraus - drei Theorien, welche die Fellnasen noch entzückender werden lassen:

1. Der Hund neigt den Kopf für ein besseres Gehör

Hunde hören mit schiefem Kopf besser.
Hunde hören mit schiefem Kopf besser.  © 123RF/maryswift

Es raschelt, knistert oder piepst: Hunde stellen augenblicklich ihre Ohren auf und orten aufmerksam das Geräusch. Oft geht diese Aufmerksamkeit mit dem niedlichen Kopfneigen einher.

In der ersten Theorie gehen Forscher davon aus, dass Hunde ihr Hörvermögen optimieren, indem sie ihren Kopf schief legen.

Zwar kann das Hundegehör akustische Reize deutlich besser wahrnehmen als das menschliche, aber Menschen können Geräuschquellen oftmals besser orten - die Ortung möchte der Hund mit der Schräghaltung verbessern.

Wissenschaftler gehen demzufolge davon aus, dass Hunde ihre Ohren optimaler ausrichten können, wenn sie ihren Kopf zur Seite neigen.

2. Hund legt den Kopf schief, um Empathie auszudrücken

Die zweite Theorie bezieht sich auf Aufmerksamkeit und Interesse. Hunde sind grundsätzlich neugierige Wesen. Sie erkunden ihre Welt mit der Nase, den Ohren und Augen. Besonders interessant ist das Verhalten ihres Besitzers, dem Alpha-Tier. Jeder Hundebesitzer kennt sicher folgendes Szenario: Wir stellen unserem pelzigen Liebling eine Frage - obwohl wir wissen, dass unser Hund sie nicht versteht, geschweige denn beantworten kann - und erfreuen uns an seiner Reaktion:

Die Ohren werden gespitzt, die Augen werden groß und der Kopf neigt sich zu Seite.

Hunde haben Interesse an unseren Worten und versuchen, sie zu verstehen.
Hunde haben Interesse an unseren Worten und versuchen, sie zu verstehen.  © 123RF/photodeti

Was viele so putzig finden, kann für Hunde allerdings stressig sein. Denn: Hunde können Teile unserer menschlichen Sprache verstehen, achten sehr auf die Tonlage und versuchen, unser Verhalten richtig zu deuten. Wenn sie ihren Kopf neigen, signalisieren sie damit Interesse, die Bereitschaft zuzuhören und unseren Worten Folge zu leisten. Stress kann dann entstehen, wenn die Fellnase überfordert ist, nicht weiß, wie sie unsere Worte einordnen kann und was sie tun soll.

Aus diesem Grund sollten es Hundebesitzer vermeiden, ihren Hund mit vielen Sätzen zu überfluten. Mit kurzen Kommandos können Hunde deutlich besser umgehen als mit langen Monologen oder Fragen, die sie noch mehr verunsichern.

3. Hund legt den Kopf zur Seite, weil die Schnauze im Weg ist

Um das Sichtfeld zu verbessern, legen Hunde ihren Kopf zur Seite.
Um das Sichtfeld zu verbessern, legen Hunde ihren Kopf zur Seite.  © 123Rf/kurashov

Eine weitere Erklärung fand der Hundeexperte Stanley Coren.

In seiner Theorie vermutet er, dass Hunde ihren Kopf zur Seite neigen, um das Sichtfeld zu verbessern. Insbesondere lange Schnauzen sollen verantwortlich dafür sein, dass das Sichtfeld eingeschränkt ist.

Schaut uns der süße Fellträger also direkt in die Augen, kann seine Schnauze unser Gesicht verdecken. Weil er aber genau das eigentlich betrachten und lesen möchte, zeigt er diese niedliche Geste.

Mit dem Schieflegen des Kopfes sollen Hunde dieses Manko kompensieren und die Sicht auf unser Gesicht freilegen.

Wichtig: Es gibt Fälle, bei denen eine Erkrankung oder ein eingeklemmter Nerv dahintersteckt, wenn der Hund den Kopf zur Seite neigt. Ist der Hund verhaltensauffällig, hält er beispielsweise den Kopf auffallend häufig oder sogar permanent schief, sollte unbedingt eine Tierarztpraxis aufgesucht werden!

Fazit:

Wenn Euer Hund das nächste Mal seinen Kopf schief legt, will er Euch also nicht hypnotisieren und manipulieren, sondern Euch vielmehr besser verstehen und ernstes Interesse an Euch zeigen.

Titelfoto: 123RF/diego_cervo

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