Weg zu echtem Vertrauen: So kann man die Bindung zum Hund stärken
Man sagt, der Hund ist der beste Freund des Menschen. Damit das so ist, muss man die Bindung zum Hund stärken, sie emotional, kommunikativ und auf der Vertrauensebene aufbauen. Sechs passende Tipps und einen Test für die Bindung zu Eurem Vierbeiner gibt's hier.
Ähnliche Infos und Ratgeber stehen unter: Hundeverhalten.
Deshalb ist es wichtig, die Bindung zum Hund zu stärken
![Es ist für Mensch und Tier wichtig, die Bindung zum Hund zu stärken.](https://media.tag24.de/951x634/c/p/cp1ms6rzs06frrvxo4au9a8iurgh6knw.jpg)
Menschen und Hunde sind gefühlsbegabte Wesen. Treffen beide Spezies aufeinander, kann etwas unvergleichbar Schönes entstehen: eine tiefe Verbindung auf der feinen emotionalen Ebene.
Werden Wünsche und Bedürfnisse eines Vierbeiners gesehen, entwickeln sich daraus tiefes Vertrauen und bedingungslose Hundeliebe.
Hunde wollen nur geliebt werden und ihre Liebe schenken. Das gelingt nicht mit Dominanz, sondern mit Führung und Sicherheit. Nimmt ein Hund das wahr, fühlt er sich in seiner Treue gesehen und wird zum loyalen Verbündeten.
Wie man die Bindung zum Hund stärken und stetig wachsen lassen kann, erfahrt ihr im Folgenden. Außerdem verrät ein kurzer Test, wie groß die Verbindung zu Eurer geliebten Fellnase bereits ist.
Bindung zum Hund stärken - 6 effektive Methoden
Ein Hund-Mensch-Duo kann ein unschlagbares Team werden. Um die Bindung zum Vierbeiner aufzubauen und zu stärken, können die folgenden sechs Tipps hilfreich sein.
Die meisten von ihnen werden nicht nur dem Hund, sondern auch dem Menschen viele wertvolle Momente schenken.
1. Gemeinsames Spielen
Durch gemeinsames Spielen mit einem Hund verbringt man nicht nur viel, sondern auch intensive Zeit zusammen. Auch der Spaß des Hundes fördert die Bindung zu seinem Menschen.
Das Toben mit einem Spielzeug ist der Klassiker: Apportieren mit einem Frisbee, Tauziehen mit einem Hundeseil oder das gemeinsame Rangeln um ein Stofftier.
Aber das Toben ohne Spielzeug hat den großen Vorteil des engeren Körperkontaktes. Genau durch diesen wird die Bindung zueinander weiter gefestigt.
![Gemeinsames Kuscheln fördert die Hund-Mensch-Bindung enorm.](https://media.tag24.de/951x634/q/o/qoo4x52jsgpk52iy31973rf2gx7ka712.jpg)
2. Viel Körperkontakt für eine stärkere Bindung
Hunde sind soziale Wesen, die grundsätzlich Körperkontakt suchen. Sie schütten beim Kuscheln das "Kuschelhormon" Oxytocin aus, das auch für intensive zwischenmenschliche Beziehungen eine große Rolle spielt. Das Hormon lässt eine nähere und tiefere Verbindung zueinander entstehen.
Obwohl nicht jeder Hund gleich viel Körperkontakt mag, fördern körperliche Nähe und liebevolles Streicheln die Hund-Mensch-Bindung enorm.
3. Konsequente Regeln und Routine
Hunde fühlen sich mit klaren Regeln am wohlsten. Sie brauchen einen Rahmen, in dem sie sich bewegen können, ohne unangenehm aufzufallen. Demnach tut man mit konsequenten Regeln nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern bietet seiner Fellnase gleichzeitig Sicherheit und eine solide Vertrauensbasis.
Egal, ob verbotene Zonen (klassischerweise Bett oder Couch), Basiskommandos oder Fütterungs-, Spiel- und Gassizeiten: Hunde lieben Routinen und Strukturen im Alltag.
Sie helfen ihnen, sich in ihrem Leben adäquat zu orientieren und eine ausgeglichene Persönlichkeit zu entwickeln.
4. Gemeinsame Erlebnisse von Hund und Mensch
Meistert man etwas gemeinsam, wird man stärker. Das ist bei menschlichen Teams so und bei einem Hund-Mensch-Duo ebenfalls. Gemeinsame (Erfolgs-)Erlebnisse wie ein abenteuerlicher Spaziergang in unbekannten Gefilden oder ein Agility-Training in einem Hundeparcours schaffen wertvolle Zeit miteinander.
Sowohl der Spaß des Hundes als auch das entstehende Zugehörigkeitsgefühl lassen die Bindung zu einem Menschen stärker werden. Man ist nicht nur Spielkamerad, sondern ein echter Partner.
![Gemeinsame Erlebnisse stärken die Bindung zwischen Hund und Mensch.](https://media.tag24.de/951x634/5/v/5vrf4t32wpyd2dljn31l3sqvs0qx23b8.jpg)
5. Geduld und Respekt
Geduld ist auch oder sogar besonders bei der Hundeerziehung wichtig. Vierbeiner wollen ihre Kommandos richtig verstehen und ihre Sache gut machen, weil sie gefallen wollen.
Wenn Hunde etwas falsch machen, dann tun sie das nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil sie es noch nicht verstanden haben. Mit Geduld erreicht man, dass sich der Lerneffekt vertieft, die Zuneigung des Hundes verstärkt und Vertrauen festigt.
Über Ruhe und Gelassenheit hinaus ist Respekt eine wertvolle Komponente in der Hund-Mensch-Beziehung. Ein liebevoller Umgang mit seinem Vierbeiner ist ebenso wichtig wie der Respekt vor seinen Bedürfnissen.
Obwohl Hunde sehr agile Lebewesen sind, brauchen sie eine gesunde Balance aus Aktivität und Ruhe. Auch rassetypische Bedürfnisse sollten immer eine Priorität im Zusammenleben darstellen.
Respektiert man die tierischen Anliegen und geht auf diese ein, werden Hunde ein unschätzbares Urvertrauen aufbauen.
6. Sicherheit und Hundekenntnis
Gegenseitige Liebe entsteht vor allem durch Vertrauen und das entsteht mitunter durch das Gefühl von Sicherheit. Sobald sich ein Hund bei seinem Menschen behütet, beschützt und sicher fühlt, wird das eine enorm positive Wirkung auf die Bindung zueinander haben.
Sucht ein Hund in stressigen Situationen Schutz bei seinem Menschen und entspannt sich durch dessen Stimme, Berührungen und innere Haltung, orientiert sich der Vierbeiner an seiner Bezugsperson und verlässt sich vollends auf das menschliche Urteil. Das ist ein klares Zeichen von großer und tiefer Verbundenheit.
Um Regeln aufstellen und Respekt vermitteln zu können, ist Kommunikation das A und O. Hunde haben ihre ganz eigene Sprache, die man lernen muss zu verstehen. Allein deshalb ist es enorm wichtig, sich ausgiebig mit Hundesprache auseinanderzusetzen, wenn man die Bindung zum Hund aufbauen und stärken möchte.
So verhindert man Missverständnisse, die eine Vertrauensbasis schwächen und die Kommunikation erheblich erschweren.
Selbsttest - Wie gut ist die Bindung zu meinem Hund?
![Ein kurzer Test zeigt, ob man die Bindung zwischen Hund und Mensch noch stärken muss.](https://media.tag24.de/951x634/m/2/m2bkmkwc88bdjct559raud5kebrx78az.jpg)
Ihr wollt wissen, wie stark die Bindung zwischen Euch und Eurem Hund ist? Dann helfen die folgenden vier Punkte, die Bindung zu überprüfen und Schwachstellen auszumachen.
1. Euer Hund zögert nicht bei Eurem Rückruf und kommt sofort zu Euch.
2. Euer Hund ist gerne und oft in Eurer Nähe - sowohl draußen als auch daheim.
3. In Stress- oder gar Angstsituationen sucht er Schutz bei Euch.
4. Euer Hund ist in fremden Situationen neugierig, ausgeglichen und aufgeschlossen, wenn Ihr bei ihm seid.Kann man allen vier Punkten zustimmen, besteht schon eine sehr starke Bindung zwischen Hund und Mensch.
Eine solche Bindung zu seinem Hund aufzubauen, funktioniert nicht von heute auf morgen. Als Basis dienen dauerhaft artgerechte Haltung, Kenntnisse über Hundesprache, Respekt, Geduld, Beschäftigung und Liebe.
Fazit: Liebe stärkt die Bindung zum Hund
Um die Bindung zu einem Hund zu stärken, müssen Menschen im Sinne des Hundes handeln. Das bedeutet, Hunde müssen erzogen werden. Nur so erschafft man eine Komfortzone, die dem Hund Sicherheit, Routine und Vertrauen ermöglicht. Motivation ist der Schlüssel einer tiefen Partnerschaft - Dominanz und Zwang bringen nichts.
Respektiert man die Bedürfnisse eines Hundes, lässt Geduld walten und Liebe spürbar werden, wird die Fellnase all das mehrfach zurückgeben. So entsteht eine tiefe emotionale Verbindung, die bedingungslos, authentisch und einzigartig ist.
Titelfoto: 123RF/petunyia