Gibt es eigentlich große Chihuahuas?
Sie sind bekannt für ihre mickrige Größe. Aber gibt es auch große Chihuahuas?
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Zu den beliebtesten Hunden Deutschlands gehört der Chihuahua. Kein Wunder, denn die kleinsten Hunde der Welt gelten als aufgeweckt und vergleichsweise pflegeleicht.
Benannt nach Chihuahua, dem größten der 32 mexikanischen Bundesstaaten, stammt die Rasse vermutlich von den etwas größeren Techichihunden ab. Ende des 19. Jahrhunderts sollen die Hunde aus Mexiko in die USA und anschließend nach Europa gebracht worden sein.
Als Reaktion auf das Interesse an den kleinen Hunden wurden sie kleiner gezüchtet.
Und genau so kennt man sie: winzig. Diese Eigenschaft wurde sogar als Rassestandard festgelegt. Große Chihuahuas sind somit offiziell keine echten Chihuahuas, zumindest nicht reinrassig.
Rassestandards von Chihuahuas
Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) als größter kynologischer Dachverband beschreibt den Rassestandard von Chihuahuas mit den typischen Vorgaben zur Züchtung.
Schulterhöhe und Gewicht
Gemessen an der Schulterhöhe sind reinrassige Chihuahuas 15 bis 23 Zentimeter groß - in selteneren Fällen auch bis zu 35 Zentimeter.
Während die FCI keine exklusive Größe festlegt, beschränkt sich der Rassehund auf ein Gewicht von einem bis drei Kilogramm - bevorzugt jedoch 1,5 bis 2,3 Kilogramm.
Ist ein Chihuahua leichter als ein Kilogramm oder insbesondere schwerer als drei Kilogramm, disqualifiziert er sich als Rassehund.
Kopf, Körper und Fellfarbe
Ebenfalls wichtig für den Rassestandard ist zudem die Kopfform. Als reinrassiger Chi werden nur die Hunde mit Apfelkopf gezüchtet. Im Gegensatz zu dem eleganten gezüchteten Rehkopf ist der runde, apfelförmige Kopf bei Chihuahuas nach Rassestandard vorgegeben.
Die Rute muss vorhanden und erhoben sein. Auch die Proportionen spielen eine wichtige Rolle. Ideal ist ein fast quadratischer Körper, wobei der Körper - insbesondere bei Hündinnen - etwas länger sein darf, als die Widerristhöhe beträgt.
Reinrassige Chihuahuas gibt es in den Varietäten Kurzhaar und Langhaar. Auch alle Farben, bis auf die Merle-Färbung, sind erlaubt.
Große reinrassige Chihuahuas gibt es nicht
Wiegt das Tier also mehr als drei Kilogramm, entspricht es nicht mehr dem Rassestandard.
Ausnahme:
Es kann sich natürlich um einen übergewichtigen Chihuahua handeln.
Bei einem weitaus größeren und schweren Tier handelt es sich vermutlich jedoch nicht um einen reinrassigen Chihuahua. Beispielsweise kann es sich um einen Chihuahua-Rehpinscher-Mix handeln, was in puncto Aussehen nicht weiter auffällt.
Anders als bei einigen anderen Rassen, zum Beispiel Riesenschnauzer oder Großpudel, gibt es also keine größeren Arten der Rasse Chihuahua.
Was es jedoch gibt, sind Mini-Chihuahuas oder Teacup-Chihuahuas. Diese sind höchstens 15 Zentimeter groß und liegen unter den vorgegebenen 1.000 Gramm.
Aufgrund von auftretenden gesundheitlichen Problemen handelt es sich bei diesen Tieren jedoch um eine Qualzucht.
Weitere Fakten zu Chihuahuas
- Kleines Tier mit viel Charakter - "Chis" sind selbstbewusst, intelligent, mutig und anhänglich. Auf die richtige Erziehung und Training sollte trotz Größe nicht verzichtet werden.
- Außerdem gehören sie zu den Hunden mit der längsten Lebenserwartung. 12 bis 16 Jahre alt werden sie in der Regel, aber auch 20 Jahre sind nicht unmöglich.
- Unter Hunden hat der Chihuahua zudem das größte Gehirn relativ zum Körper.
Große Chihuahuas gibt es nicht. Während die FCI keine Beschränkung hinsichtlich Widerristhöhe oder Länge vorschreibt, dürfen die Chis für den Rassestandard nicht schwerer als drei Kilogramm sein, was auch die Größe indirekt einschränkt.
Titelfoto: 123RF/alek0210