Schwangerschaft bei Hunden: So kurz sind sie trächtig

Hundebabys gehören wohl zu den süßesten Geschöpfen dieser Welt. Aber bevor die kleinen Schätze das Licht der Welt erblicken, steht der Hundemama eine aufregende Zeit bevor. Aber wie lange sind Hunde schwanger und woran erkennt man die Trächtigkeit? Hier erfährst Du es und noch viel Spannendes mehr.

Mehr Wissen und Tips über die treuen Vierbeiner gibt es unter: Hundegesundheit.

Wie lange sind Hunde schwanger?

Die Schwangerschaft bei Hunden ist deutlich kürzer als die der Menschen.
Die Schwangerschaft bei Hunden ist deutlich kürzer als die der Menschen.  © 123rf/laurashop

Hunde leben leider nicht so lange wie Menschen. Auch deshalb sind sie bedeutend kürzer trächtig. Die spannende Frage, "Wie lange sind Hunde schwanger?", kann ziemlich genau beantwortet werden: durchschnittlich 63 Tage.

Da der Tag der Deckung nicht zwangsläufig der Tag der Befruchtung ist, variiert die Trächtigkeitsdauer zwischen 58 und 72 Tagen.

Das liegt daran, dass die Spermien des Rüden bis zu zehn Tage in der Gebärmutter der Hündin am Leben bleiben. Nachdem sich alle baldigen Hundebabys ihren Weg in die Eizelle gebahnt haben, beginnt die eigentliche Schwangerschaft der Hündin - rund zwei Monate faszinierender Biochemie.

Eine Trächtigkeit von neun Wochen mag sehr kurz klingen, aber eine Hundeschwangerschaft ist für jede Hündin eine ganz besondere Zeit. Ähnlich wie Menschen machen die weiblichen Fellnasen Hormonschwankungen, wechselnden Appetit und einschneidende körperliche Veränderungen durch.

Wie man eine Schwangerschaft beim Hund feststellt, ab wann eine Hündin überhaupt trächtig werden kann und wie sich die Welpen im Mutterleib entwickeln, erfahrt Ihr jetzt.

Wie merke ich, dass mein Hund schwanger ist?

Beim behutsamen Abtasten des Hundebauches kann man die Schwangerschaft zu gegebener Zeit spüren.
Beim behutsamen Abtasten des Hundebauches kann man die Schwangerschaft zu gegebener Zeit spüren.  © 123RF/victorass88

Frauen können bei Verdacht einer Schwangerschaft einen Schnelltest machen - bei Hunden geht das nicht. Um festzustellen, ob Deine Hündin trächtig ist, kannst Du auf einige Anzeichen achten. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist eine Untersuchung beim Tierarzt bzw. bei der Tierärztin das verlässlichste Mittel.

Folgende körperliche Symptome und veränderte Verhaltensweisen deuten bei einer Hündin auf eine Schwangerschaft hin:

Körperliche Symptome

  • möglicher Scheidenausfluss (circa einen Monat nach der Deckung)
  • Farbveränderung und Anschwellen der Zitzen mit eventueller Absonderung von Flüssigkeit (circa einen Monat nach der Deckung)
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • veränderter Appetit
  • verstärkter Harndrang
  • Gewichtszunahme (ab dem 35. Schwangerschaftstag)
  • stetiges Wachstum des Bauches (ab dem 40. Schwangerschaftstag).

Veränderte Verhaltensweisen

  • Hündin braucht vermehrt Ruhe
  • Beginn des Nestbaus (ab der Hälfte der Schwangerschaft)
  • Verteidigung des Nestes.

Wichtig! Möchte Deine Hündin plötzlich nicht mehr am Bauch gestreichelt werden und knurrt Dich sogar an, wenn Du Dich ihrem Bauch näherst? Akzeptiere es und gib ihr den nötigen Raum. So wird die Vertrauensbasis zu Dir gefestigt, schließlich wirst auch Du Teil der baldigen Hundefamilie sein.

Ab wann kann eine Hündin schwanger werden?

Hunde werden vergleichsweise früh geschlechtsreif.
Hunde werden vergleichsweise früh geschlechtsreif.  © 123RF/streborn

Damit eine Hündin schwanger werden kann, muss sie zunächst einmal läufig werden. Das passiert in der Regel zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat. Die erste Läufigkeit ist abhängig von der körperlichen Entwicklung, der Körpergröße und dem Allgemeinzustand der Hündin.

Durchschnittlich werden Hündinnen alle sechs bis acht Monate läufig, grundsätzlich im Frühjahr und im Herbst.

Allerdings sind weibliche Fellnasen nicht automatisch mit Beginn der Läufigkeit fruchtbar. Erst ab dem etwa zehnten Tag der Läufigkeit kann sie befruchtet werden. Ist diese Phase erreicht, zeigt sie reges Interesse an Rüden und bietet sich regelrecht an. Hierfür lässt sie sich ausgiebig beschnuppern, streckt ihm sein Hinterteil entgegen und legt ihren Schweif zur Seite - eindeutige Körpersignale einer willigen Hündin.

Wird sie in diesem Zeitraum gedeckt und es kommt zu einer Befruchtung, wachsen die Hundebabys in den kommenden neuen Wochen zu lebensfähigen Organismen heran.

Größenentwicklung der Welpen im Mutterleib

Bis Welpen vollständig entwickelt sind, durchlaufen sie verschiedene Entwicklungsphasen.
Bis Welpen vollständig entwickelt sind, durchlaufen sie verschiedene Entwicklungsphasen.  © 123RF/brusnik

Hündinnen können bis zu neun Welpen auf die Welt bringen. Die kleinen Fellnasen teilen sich im Mutterleib sowohl Nahrung als auch Platz mit ihren Geschwistern. Wie groß die baldigen Fellknäule in den einzelnen Entwicklungsstadien sind, kann prima mit der Größe von Lebensmitteln verglichen werden.

Diese Veranschaulichung bezieht sich auf eine Schwangerschaft einer mittelgroßen Hündin wie etwa einem Australian Shepherd:

Phase 1: 0 bis 5 Wochen

  • 10 bis 15 Tage: Größe eines Sesamsamens (1 bis 1,5 Millimeter)
  • 18 Tage: Größe eines Reiskorns (4 Millimeter)
  • 22 Tage: Größe einer Heidelbeere (1 Zentimeter)
  • 27 bis 28 Tage: Größe einer Olive (2 Zentimeter)
  • 33 bis 35 Tage: Größe einer Erdbeere (3,5 Zentimeter)
  • 36 bis 39 Tage: Größe einer Tomate (6,5 Zentimeter)

Phase 2: 6. Woche bis zur Geburt

  • 43 bis 48 Tage: Größe einer Orange (9 Zentimeter)
  • 49 bis 54 Tage: Größe einer Paprika (12 Zentimeter)
  • 55 bis 56 Tage: Größe eines Maiskolbens (14 bis 16 Zentimeter)
  • 57 bis 63 Tage: Jeder einzelne Welpe ist nun vollständig entwickelt und kommt zeitnah zur Welt.

Interessante Zusatzinfos: Wie viele Welpen eine Hündin gebärt, ist von der Größe der Elternhunde abhängig. Ist der Welpenwurf groß, fällt die Schwangerschaft oft kürzer aus, als es bei kleinen Würfen der Fall ist. Hier kann es etwas länger dauern, bis die Hundebabys das Licht der Welt erblicken.

Hundegröße und die Anzahl ihrer Welpen

  • Kleine Hunde: drei bis fünf Welpen
  • Mittelgroße Hunde: sechs bis sieben Welpen
  • Große Hunde: bis zu neun Welpen

Fazit: Die Trächtigkeit einer Hündin sind zwei sehr besondere Monate

Sobald eine Hündin schwanger ist, beginnen für sie zwei turbulente Monate. Sie braucht vermehrt Ruhe, zieht sich vielleicht häufig zurück und möchte nicht immer gestreichelt werden. Wichtig ist, dass man seiner pelzigen Dame den Raum gibt und sie fürsorglich unterstützt.

Man kann ihr beim Nestbau helfen, sich über die richtige Ernährung trächtiger Hündinnen informieren und sie regelmäßig zum Tierarzt oder zur Tierärztin bringen. So ist die baldige Hundemama sowohl mental als auch körperlich bestens versorgt, kann sich ideal auf ihre Mutterschaft vorbereiten und nach gerade einmal neun Wochen gesunde Babys zur Welt bringen.

Titelfoto: 123rf/laurashop

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