Richtig Gassi gehen: Wie oft muss ein Hund raus?

Tägliche Hunderunden sind ein festes Ritual in einer Hund-Mensch-Beziehung. Aber wie oft muss ein Hund heraus, damit es ihm rundum gut geht?

Mehr Tipps für das Wohlbefinden der Vierbeiner gibt's übrigens unter: Hundegesundheit.

Wie oft muss ein Hund täglich Gassi gehen?  © 123rf/annastills

Ganz gleich, wie alt ein Hund ist, welcher Rasse er angehört, wie das Wetter ist und in welcher Umgebung er lebt: Eines trifft auf alle zu.

Hunde müssen täglich mehrmals heraus.

Aber wie oft muss ein Hund heraus, damit man ihn artgerecht behandelt? In erster Linie dienen Hunderunden dazu, dem Vierbeiner das Verrichten seines Geschäfts zu ermöglichen und ihm ausreichend Auslauf zu schenken. Aber wie viel ist denn überhaupt "ausreichend" Auslauf?

Diese Fragen sind nicht pauschal zu beantworten, da vieles vom Alter des Hundes abhängt - dazu später mehr.

Dennoch gibt es zur Orientierung eine grobe Faustregel, die im Folgenden vorgestellt wird.

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Faustregel für Hundeauslauf

1. Junge, bis neun Monate alte und kleine Hunde bis zu einer Größe von 35 Zentimetern sollten täglich circa drei bis fünf kurze Runden von etwa 15 bis maximal 45 Minuten Auslauf bekommen. Dabei wechseln sich spielerische und ruhige Phasen im besten Fall ab.

2. Erwachsene Hunde sollten zwei große Gassirunden von circa 60 Minuten genießen, die mit etwa 15 Minuten aktivem Spiel ergänzt werden. Zusätzlich sollten Hundebesitzer etwa drei 20-Minuten-Runden einplanen, in denen man in einem flotten Tempo unterwegs ist.

Was man zudem bei Welpen, Hundesenioren sowie Wetter- und Umgebungsbedingungen unbedingt beachten sollte, erfahrt Ihr im Folgenden.

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Wie oft muss ein Hund heraus? Vom Welpen bis zum Hundesenior

Bei Welpen muss man einiges beachten, damit Spaziergänge ihnen nicht schaden.  © 123RF/zorankompar

Welpen

Da sich Welpen noch im Wachstum befinden, sollten lange Spaziergänge in den ersten Lebensmonaten vermieden werden. Das lange Laufen kann ihren Gelenken schaden und sie körperlich überfordern.

Mit Welpen sollte man sechs- bis achtmal am Tag für etwa zehn Minuten Gassi gehen.

Ab dem sechsten Lebensmonat kann man beginnen, Hunderunden langsam auf bis zu einer Stunde zu erhöhen.

Erwachsene Hunde

Bei gesunden erwachsenen Hunden spricht man von drei bis vier Gassirunden von mindestens 20 Minuten. Ergänzend dazu sollte zwei- bis dreimal wöchentlich Auslauf von circa 60 Minuten eingeplant werden, damit Hunde in der Blüte ihres Lebens ihrer vitalen Natur frönen können.

Hundesenioren

Alte Hunde ermüden schneller und ihre betagten Knochen halten nicht mehr so viel Belastung aus.

Deshalb sollten Hundesenioren am Stück nicht länger als 15 Minuten Gassi gehen. Mit ihnen geht man idealerweise etwa fünfmal täglich heraus.

Spaziergänge für Stadthunde

Wenn ein Hund in der Stadt herausmuss, sollte er angeleint bleiben.  © 123RF/veloliza

Stadthunde werden täglich mit viel Lärm, Geruch und Wirbel konfrontiert. Deshalb sollte man Stadthunde stets an der Leine führen. Nicht nur, weil das eine gesetzliche Vorschrift ist, sondern um seine geliebte Fellnase zu schützen.

Asphaltierte Straßen sollte man mit einem Hund so schnell wie möglich verlassen und lieber in Parks Gassi gehen. Das tut nicht nur den Hundepfoten gut, sondern zusätzlich der Psyche von Tier und Mensch.

Wichtig: Auch in Städten müssen Hunde trotz Lärm und Trubel mehrere Male am Tag für 20 bis 60 Minuten heraus.

Besonders Großstädter fragen sich deshalb oft, ob ein Aufenthalt im Garten die Hunderunden nicht einfach ersetzen kann. Schließlich ist die Fellnase draußen und hat viel mehr Ruhe.

Warum das keine artgerechte Lösung ist, verrät Euch dieser Artikel: Kann ein Garten das Gassigehen mit Hund ersetzen?

Herausgehen bei Kälte: Körpersprache des Hundes beachten

Besonders bei und nach Gassirunden im Schnee sollte man die Pfoten eines Hundes kontrollieren.  © 123RF/liudmilachernetska

Bei Regen sind Spaziergänge extrem ungemütlich, aber bei Schnee, Eis und Glätte können sie sogar gefährlich werden. Damit sind nicht nur Sturzgefahr und Erkältungsrisiko gemeint, sondern ebenso die Pfotengesundheit eines Hundes.

Denn sowohl Schnee als auch Streusalz können sich in den Ballen eines Hundes festsetzen und im schlimmsten Fall Erfrierungen auslösen.

Daher sollte man die Pfoten eines Vierbeiners nach jedem Spaziergang im Schnee auf Rückstände überprüfen und diese gegebenenfalls sofort entfernen.

Häufigkeit und Länge von Hunderunden im Winter orientieren sich an den grundsätzlichen Ratschlägen für verschiedene Altersklassen.

Wobei man immer auf die Körpersprache des Hundes achten sollte. Zittern, ständiges Stehenbleiben, langsames Laufen oder gar Winseln sind eindeutige Zeichen dafür, dass der Hund nur noch nach Hause will.

Lesetipp: Ob man Hundepfoten mit Schuhen schützen kann, steht unter: Braucht ein Hund Hundeschuhe?

Gassi gehen bei Hitze: Darauf ist zu achten

Besonders bei Hitze muss man auf seinen Hund achtgeben.  © 123rf/vantageds

Sommer, Sonne, Schweiß und Hitze: Auch für Hunde sind hohe Temperaturen eine körperliche Herausforderung. Deshalb sollten Hundebesitzer beim Sonnenschutz unbedingt an ihren geliebten Pelzträger denken.

Natürlich müssen Hunde auch an heißen Tagen heraus, um sich zu erleichtern und sich zu bewegen. Dabei sollte man jedoch folgende Dinge bedenken:

  • Mittagshitze meiden
  • bei längeren Runden Wasser mitnehmen
  • möglichst im Schatten Gassi gehen
  • aufgeheizten Asphalt meiden

Im Sommer sollten Hunderunden am Morgen und am späten Abend länger ausfallen und die Mittagsrunde lediglich eine kurze sein.

Extra-Tipp: Als Test legt man seinen Handrücken auf den Asphalt. Ist die Hitze kaum auszuhalten, empfindet auch der Hund diese Temperatur als schmerzhaft.

Fazit: Wie oft ein Hund herausmuss, hängt von mehreren Faktoren ab

Wie oft muss ein Hund heraus? Eine Frage, auf die es keine allgemein gültige Antwort gibt. Denn Welpen müssen z. B. häufiger am Tag vor die Tür, dafür brauchen sie aber deutlich kürzere Gassirunden als erwachsene Hunde. Ältere Vierbeiner sind wiederum mit drei bis vier kurzen Spaziergängen täglich zufrieden.

Auch das Wetter spielt eine erhebliche Rolle. Wo es an sehr heißen oder kalten Tagen gerne mal etwas kürzer sein darf, gibt es für viele Hunde im Frühling und Herbst kaum eine Zeitbegrenzung.

Wichtig ist immer: Richtet man seine Aufmerksamkeit auf die Signale seines Hundes, wird man schnell merken, wann es für ihn genug ist.

Abhängig von Alter, Rasse, Wetter, Umgebung und der individuellen Tagesform kann man die Dauer der Spaziergänge anpassen und seinem Hund einen adäquaten Auslauf schenken.

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