Hundehalter aufgepasst: So erkennt und behandelt man Muskelkater beim Hund

Muskelkater ist nahezu jedem Menschen ein Begriff, aber auch Hunde kennen diese Schmerzen. Hundehalter sind gut beraten, wenn sie die Symptome kennen und wissen, was sie gegen Muskelkater beim Hund tun können.

Mehr Tipps zum Wohlbefinden eines Vierbeiners stehen unter: Hundegesundheit.

Kann mein Hund Muskelkater bekommen?

Auch Hunde können schmerzhaften Muskelkater erleiden.
Auch Hunde können schmerzhaften Muskelkater erleiden.  © 123RF/ronnarong

Ja, auch Hunde können Muskelkater bekommen.

Obwohl ein Hundekörper sehr athletisch aussieht und für rege Aktivität konzipiert ist, können die Muskeln überbeansprucht werden. Dabei entstehen feine Risse im Muskelgewebe, weshalb sich Fellfreunde dann möglichst wenig bewegen wollen. Manchmal reagieren sie sogar empfindlich auf Berührungen betroffener Stellen.

Deshalb ist es ratsam, Hunden eine adäquate Bewegung zu ermöglichen und dabei ihre Fitness zu berücksichtigen. Besonders nach einer Aktivitätspause sollten Hundehalter ein Auge darauf haben, wann das erste exzessive Toben danach ein Ende finden sollte.

Noch achtsamer sollte man sein, wenn man mit einem Hund Sport machen möchte: Fahrradfahren oder Joggen mit Hund sollten an den Fitnesszustand des Tieres angepasst werden.

Wie man Muskelkater bei Hunden erkennen, ihn behandeln und ihm vorbeugen kann, erfahrt Ihr im Folgenden.

Wie merke ich, ob mein Hund Muskelkater hat? 4 Symptome

Ist ein Hund nur müde von der gestrigen Aktivität oder hat er wirklich Schmerzen? Warum zuckt er plötzlich, wenn man ihm über seinen Brustkorb oder sein Bein streichelt? Ist er verletzt oder ist das ein Symptom von Muskelkater?

Viele Hundehalter sind sich unsicher und suchen nach Antworten. Die folgenden Symptome sind klassische Anzeichen für Muskelkater beim Hund.

Wenn er sich so wenig wie möglich bewegen will, kann das beim Hund auf Muskelkater hindeuten.
Wenn er sich so wenig wie möglich bewegen will, kann das beim Hund auf Muskelkater hindeuten.  © 123RF/tkatsai

1. Steife Bewegungen

Ist Euer Fellfreund nach viel körperlicher Aktivität plötzlich träge, zeigt eine veränderte Körperhaltung oder ein kraftloses Gangbild, kann man auf Muskelkater schließen.

Viele Hunde sind zudem müde und wollen sich nicht bewegen. Müssen sie es dann doch tun, um zu fressen oder sich zu erleichtern, geschieht das eher vorsichtig und steif.

2. Verminderte Beweglichkeit

Aufstehen, Treppen steigen und hinlegen sehen plötzlich sehr schwerfällig aus? Das liegt überwiegend am Muskelkater beim Hund. Denn die Gliedmaßen schmerzen bei Aktivierung jener Muskelgruppen, die überbeansprucht wurden.

3. Hund hat Schmerzen bei Berührungen

Ist der Muskelkater bei Eurem Hund sehr intensiv, können sogar Berührungen der betroffenen Körperstellen Schmerzen auslösen. Das zeigt sich durch Zucken, Zurückweichen, Winseln, Jaulen oder auch Aggressivität des Vierbeiners.

4. Appetitlosigkeit

Sind Beschwerden durch Muskelkater derart intensiv, können Hunde sogar mit einer temporären Appetitlosigkeit reagieren. Sie fühlen sich allgemein unwohl und müde, sodass sie tatsächlich ihr Fressen verschmähen.

Wichtig! Ist man unsicher, ob ein Hund wirklich nur Muskelkater hat oder doch ernsthaft krank ist, sollte man einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen. Ihr kennt Euren Hund am besten und solltet immer auf Euer Bauchgefühl hören.

Was kann man gegen Muskelkater bei Hunden machen? 6 Tipps

Wenn ein Hund Muskelkater hat, können Massagen helfen.
Wenn ein Hund Muskelkater hat, können Massagen helfen.  © 123rf/gerain0812

Wie man Muskelkater bei einem Hund behandeln und vorbeugen kann, ähnelt dem Vorgehen, das auch bei Menschen gut funktioniert.

Behandelnde Maßnahmen

1. Bewegung an die Schmerzen anpassen

Hat Euer Fellfreund Muskelkater, dann geht mit ihm nur kurze Runden spazieren und steigert die Aktivität langsam, um Überanstrengung zu vermeiden. Kurze Bewegungseinheiten lockern die Muskeln und unterstützen den Genesungsprozess.

2. Ausgewogene Ernährung

Auch bei vorübergehendem Appetitverlust muss ein Hund ausreichend fressen und trinken. Hochwertige Proteine und komplexe Kohlenhydrate sind für sportlich aktive Vierbeiner sehr wichtig.

3. Kühlung

Muskelkater kann durch kühle Auflagen gemildert werden. Hierfür kann man ein Kühlpack in ein Geschirrtuch wickeln und es dem Hund auf die betroffene Körperstelle legen. Dafür eignet sich auch eine Hunde-Kühlmatte. Dann kann sich ein Vierbeiner selbstständig auf die Stellen legen, die ihm Beschwerden wehtun.

Nach Absprache mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin können auch kühlende Salben oder Gels einmassiert werden.

4. Massagen

Sanfte Massagen können Linderung verschaffen und den Genesungsprozess fördern. Sie regen die Durchblutung an, lösen Verspannungen in der Muskulatur und treiben den Heilungsprozess voran. Zu viel Druck und zu starke Reibungen sollte man allerdings vermeiden und beim Massieren auf die Reaktionen des Hundes achten.

Beginnt er zu zittern, zu jaulen, zu zucken oder will sich der Massage sogar entziehen, dann ist sie (derzeit) keine ideale Behandlung.

Vorbeugende Maßnahmen

Um Muskelkater beim Hund effizient vorzubeugen, muss man zwei wesentliche Dinge beherzigen.

1. Aktivität moderat steigern

Die körperliche Aktivität eines Hundes sollte nicht plötzlich und intensiv, sondern allmählich erfolgen. Egal, ob lange Wanderungen, gemeinsamer Ausdauer- oder zielgerichteter Hundesport: Die Trainingsintensität sollte moderat gesteigert werden, damit sich Muskeln anpassen und stärken können.

2. Zeit zum Ausruhen

Wer sich viel bewegt, benötigt auch ausreichend Regenerationszeit. Das ist auch bei Hunden der Fall. Deshalb sollte man einen Hund niemals überfordern, ihm einen artgerechten Rückzugsort ermöglichen und ihn schlafen lassen - auch wenn es bis zum nächsten Morgen andauert.

Lesetipp: Wann ein Vierbeiner Aktivität und wann er Ruhe benötigt, um zufrieden und ausgelastet zu sein, steht unter: guter Tagesablauf mit Hund.

Fazit: Man kann Muskelkater bei Hunden gut vermeiden und behandeln

Ein Warm-up für die Muskeln kann Muskelkater bei Hunden vorbeugen.
Ein Warm-up für die Muskeln kann Muskelkater bei Hunden vorbeugen.  © 123RF/lightfieldstudios

Hunde sind dafür geschaffen, sich viel zu bewegen, ausgiebig zu toben und weite Strecken zu rennen. Dennoch sollte man einen Hund moderat an körperliche Aktivität heranführen, um Muskelkater vorzubeugen. Die stetige Steigerung der Distanz von Spaziergängen ist hierfür ideal.

War es dann doch mal zu viel und die sonst so agile Fellnase erleidet einen fiesen Muskelkater, können Kühlungen, Massagen und Ruhe bei der Regeneration helfen.

Wichtig ist immer, auf die Reaktionen eines Hundes einzugehen und bei anhaltender Lethargie einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufzusuchen.

Titelfoto: 123RF/ronnarong

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