Gassi gehen bei Hitze? 6 Tipps gegen Überhitzung im Sommer bei Hunden

Da Hunde nicht wie Menschen über die Haut schwitzen, sondern sich nur über die Schweißdrüsen an ihren Ballen und ihr Hecheln Abkühlung verschaffen können, ist die Überhitzungsgefahr an heißen Tagen groß. Was Hundehalter tun können, damit sommerliche Hunderunden gefahrlos und spaßig für die Fellnasen werden, erfahrt Ihr hier.

Mehr informative Beiträge gibt es im Ratgeber zur Hundegesundheit.

Sollte man bei Hitze mit dem Hund Gassi gehen?

Hunde brauchen an heißen Tagen schneller eine Pause.
Hunde brauchen an heißen Tagen schneller eine Pause.  © 123RF/belchonock

Natürlich müssen Hunde auch an heißen Tagen nach draußen. Sie wollen sich erleichtern, Fährten aufnehmen und sich bewegen. Manche Hunde reagieren sensibler auf Hitze als andere, Hundebesitzer sollten auf jeden Fall stets wachsam sein.

Schließlich können sich Hunde nur über ihre Ballen und durch Hecheln abkühlen. Zudem kann der Asphalt derart heiß werden, dass der Bodenkontakt an den Pfoten schmerzt.

Wenn man mit dem Hund bei Hitze Gassi gehen will, ohne dass es der Fellnase schadet, sollte man einige Dinge beachten. Dazu gehören die richtige Tageszeit, ausreichend Wasser als Proviant sowie viel Schatten und die richtige Haut- und Fellpflege.

In diesem Artikel erfahrt Ihr viel Wissenswertes, damit die kommenden Sommerrunden mit Eurem pelzigen Schatz gefahrlos und spaßig werden. Mit diesen sechs Tipps wirkt man effektiv einer Überhitzung beim Hund entgegen und kann trotz hoher Temperaturen für ausreichenden Auslauf sorgen.

Wann sollte man mit dem Hund Gassi bei Hitze gehen?

Die frühen Morgen- und späten Abendstunden eignen sich im Sommer am besten für Spaziergänge mit Hund.
Die frühen Morgen- und späten Abendstunden eignen sich im Sommer am besten für Spaziergänge mit Hund.  © 123RF/yuran-78

Hunde fühlen sich bei einer Außentemperatur von circa 14 Grad am wohlsten. Bereits ab 20 Grad suchen sie zunehmend schattige Plätze auf und werden träger. Klettert das Thermometer auf über 28 Grad, reicht das Hecheln nicht mehr aus, um ihre Körpertemperatur zu senken. Schnell wird klar, warum Hitze den Fellnasen enorm zusetzen kann.

Frühe Morgen- und späte Abendstunden sind daher am besten geeignet, um mit seinem Hund im Sommer Gassi zu gehen.

Denn diese Tageszeiten halten nicht nur deutlich mildere Umgebungstemperaturen bereit, sondern auch der Asphalt ist noch nicht aufgeheizt bzw. ist wieder leicht abgekühlt. Zudem ist die Sonne am Morgen noch nicht so stark, dass sie Hunde stark belasten könnten und die milderen Temperaturen am Abend wecken wieder neue Lebensgeister der sonst so agilen Gefährten.

Tipps für die richtigen Tageszeiten beim sommerlichen Gassigehen

Es ist anzuraten, so früh bzw. spät wie möglich, die sommerlichen Hunderunden zu drehen. Das kann 7 oder 8 Uhr morgens und 22 oder 23 Uhr am Abend sein. Diese zwei Spaziergänge können gerne länger ausfallen, um dem Hund einen adäquaten Auslauf zu bieten - trotz sommerlicher Hitze.

Die Mittagsstunden zwischen 12 und 15 Uhr sollten jedoch gemieden oder zumindest auf ein zeitliches Minimum beschränkt werden.

Denn Hitze, Sonneneinstrahlung und heißer Asphalt sind wirklich schädlich für den Hundekörper.

Hund und Hitze - 5 weitere Tipps für Hundebesitzer

Viel Wasser ist sehr wichtig bei Spaziergängen mit dem Hund im Sommer.
Viel Wasser ist sehr wichtig bei Spaziergängen mit dem Hund im Sommer.  © 123RF/chalabala

Der Sommer ist endlich da und bringt viele Vorteile mit: zahreiche Stunden die Sonne genießen, spazieren gehen, picknicken oder Outdoor-Sport. Möchte man all das mit seinem Vierbeiner teilen, so birgt der Sommer die große Gefahr, dass der Hund überhitzt.

Um das Risiko der Überhitzung zu minimieren oder gar abzuwenden, sollten Hundehalter die folgenden fünf weiteren Tipps beachten:

1. Körperliche Anstrengung vermeiden

Wie auch Menschen sollten sich Hunde bei Hitze nicht anstrengen und verausgaben müssen. Besonders Sport bei Hitze sollte für Hunde absolut tabu sein.

Neben dem Fahrrad laufen, gemeinsam joggen, Bälle oder Stöckchen apportieren sollten also besser in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt werden - bitte niemals in der Mittagshitze!

2. Für ausreichend Wasser sorgen

Besonders im Sommer ist viel Flüssigkeit wichtig, um den Kreislauf stabil zu halten - sowohl für Menschen als auch für Hunde. Deshalb sollten Hundehalter stets ausreichend Wasser dabei haben, sobald sie sich mit ihrer Fellnase auf den Weg machen.

Weil Hunde im Sommer quasi permanent hecheln, um sich abzukühlen, ist das kein Indiz für Durst. Deshalb gilt es, seinem Hund regelmäßig Wasser anzubieten - er wird trinken, und zwar viel.

Lesetipp: Wenn Euer Hund zu wenig trinkt, können viele Ursachen dahinterstecken. Dieser Artikel kann helfen, das Besorgnis erregende Verhalten zu ergründen:

Hund trinkt nicht: Das könnte Dein Fehler sein.

3. Brustgeschirr statt enges Halsband

Mit einem Brustgeschirr können Hunde besser atmen als mit einem engen Halsband.
Mit einem Brustgeschirr können Hunde besser atmen als mit einem engen Halsband.  © 123RF/maxbelchenko777

Das Hecheln des Hundes dient der Abkühlung im Sommer, aber auch der vermehrten Sauerstoffaufnahme. Damit Hunde befreit hecheln und atmen können, sollte man - besonders bei Hitze - auf eng anliegende Halsbänder verzichten und sie gegen luftige Brustgeschirre austauschen.

Lesetipp: Ihr wollt mehr über das Hundehecheln erfahren? Dieser Artikel klärt Euch ausführlich auf:

Warum hecheln Hunde?

4. Schattenwege bevorzugt

Die Pfoten sind sehr empfindliche Körperregionen des Hundes. Scheint die Sonne mehrere Stunden auf den Asphalt, kann er sich enorm aufheizen.

Ein Beispiel: Bei einer Außentemperatur von 25 Grad kann sich der Asphalt bei direkter Sonneneinstrahlung auf bis zu 50 Grad erhitzen. In der Sommerhitze mit über 30 Grad kann der Asphalt sogar Temperaturen von 60 Grad und mehr erreichen.

Will man auch mit Hund bei Hitze Gassi gehen, sollte man immer Schattenwege wählen, im Gras oder auf Wald- bzw. Parkwegen laufen.

Einfacher Boden-Hitze-Test:

Um zu testen, ob der Boden zu heiß für die sensiblen Pfoten seines Hundes ist, legt man seinen Handrücken auf den Asphalt. Fängt es bereits nach ein bis zwei Sekunden zu brennen an, ist der Boden definitiv zu heiß.

5. Haut und Fell richtig pflegen

Besonders im Sommer sollten Hunde regelmäßig gebürstet werden. So werden lose Haare aus dem Unterfell entfernt, was wiederum dazu führt, dass die Körperwärme besser entweichen kann. Manche Hundebesitzer lassen ihren Hund im Sommer scheren - eine Sommerfrisur tut vielen Hunden tatsächlich sehr gut.

Um aber auch die empfindliche Hundehaut vor großer Sonneneinstrahlung zu schützen, sollten bestimmte Körperstellen gegebenenfalls sogar mit spezieller Sonnencreme für Hunde eingecremt werden. Denn auch Hunde können einen Sonnenbrand erleiden.

Folgende Körperregionen sind vergleichsweise stark gefährdet:

  • Nase
  • Ohrenränder
  • Bauch
  • Oberschenkel

Lesetipp : Euer Hund leidet oft an verfilzten Stellen? Dann kann dieser Artikel helfen:

Verfilztes Hundefell? So entwirrt und pflegt man es richtig?

Fazit: Mit Hund bei Hitze Gassi gehen? Ja, aber mit Sorgfalt

Hunde sind soziale Wesen und wollen am liebsten immer und überall dabei sein. Das ist auch im Sommer nicht anders. Um seiner geliebten Fellnase das Beisammensein möglichst gesundheitsschonend zu gestalten, sind Hundehalter zur Fürsorge und Aufmerksamkeit angehalten.

Im Sommer sollte man stets für ausreichend Wasser sorgen, vermehrt auf Schatten Wert legen, das Gehtempo drosseln sowie Hundehaut und -fell richtig pflegen. Außerdem sind die richtigen Tageszeiten für ausgiebige und artgerechte Spaziergänge wichtig, um dem Hund das zu geben, was er braucht: eine gesunde Mischung aus Sozialkontakten, Unterstützung und Spaß.

Titelfoto: 123RF/belchonock

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