Müde Augen und der Hund schläft viel? 9 mögliche Ursachen

Dein Hund schläft viel und wirkt irgendwie träge? Dann kann das mehrere Ursachen haben. Hitze, Belastung, Stress und vieles mehr wirken sich auf den Schlaf von Hunden aus.

Mehr Tipps für das Wohlbefinden von Hunden gibts in Ratgebern zu Hundegesundheit.

Infos für Schnellleser:

  • Wenn Hunde viel schlafen, kann das viele verschiedene Ursachen haben.
  • Dazu gehören z. B. Hitze und Stress, aber auch Langeweile und zu wenig tiefer Schlaf.
  • Das viele Schlafen ist bei Hunden oft harmlos und vorübergehend.
  • Es kann aber auch ein Symptom gesundheitlicher Probleme sein.
  • Im Zweifelsfall sollte man stets einen Tierarzt aufsuchen.

9 Ursachen für die Müdigkeit eines Hundes

Wenn man das Gefühl hat, ein Hund schläft viel, dann sollte man das im Auge behalten.
Wenn man das Gefühl hat, ein Hund schläft viel, dann sollte man das im Auge behalten.  © 123RF/photoboyko

Manche Hunde kommen überhaupt nicht zur Ruhe, wohingegen andere kaum entspannter sein könnten und den ganzen Tag am Dösen sind.

Doch was ist gesund und wann sollten sich Hundebesitzer Sorgen um ihren Vierbeiner machen? Für einen längeren Schlaf gibt es auf jeden Fall viele Ursachen.

Manchmal sind die Gründe ganz harmlos und verschwinden von alleine wieder. Allerdings kann langer Schlaf in Verbindung mit anderen Symptomen auch ein Warnsignal sein.

Müdigkeit bei Hunden kann ganz verschiedene Ursachen haben. Einige kann man oft selbst behandeln, bei anderen sollte umgehend ein Tierarzt kontaktiert werden. Die folgenden neun Ursachen können Grund für müde Hundeaugen und viel Schlaf sein.

1. Bewegung

Bewegung und frische Luft machen nicht nur uns Menschen müde, auch unsere Vierbeiner brauchen nach großen Spaziergängen, Joggingrunden oder Wanderungen genug Erholung.

Dabei fällt es manchen Rassen einfacher zu regenerieren als anderen. Besonders sportliche Hunderassen erholen sich schneller von hoher körperlicher Belastung.

Außerdem ist es wichtig, sportliche Aktivitäten wie das Joggen mit dem Hund immer langsam anzugehen. Denn auch agile Vierbeiner müssen sich erst an die Belastung gewöhnen.

2. Hund schläft viel wegen Stress

Stress in jeglicher Form, ob es geistig oder körperlich ist, wirkt sich auf den Energiehaushalt von Hunden aus. Große Veranstaltungen, stressige Hundebegegnungen, Besuch im eigenen Zuhause und körperliche Belastungen können Hunden zu schaffen machen.

Wie sehr sich eine Situation auf das Stresslevel des Vierbeiners auswirkt, hängt dabei von der Sozialisierung des Hundes ab.

3. Hitze

Die Sommerhitze macht vielen Vierbeinern extrem zu schaffen. Hunde schwitzen dann nicht wie wir Menschen, sondern Hunde hecheln, um ihre Körpertemperatur zu senken.

Besonders für Rassen mit platten Schnauzen ist die Hitze hart, weil sie aufgrund ihrer Züchtung oft Probleme beim Atmen und Hecheln haben. Aber auch anderen Vierbeinern können die hohen Temperaturen mal zu viel werden, weshalb sie im Sommer träger sind und womöglich deutlich mehr schlafen.

Das Laufen in der Sommerhitze macht manche Vierbeiner besonders platt.
Das Laufen in der Sommerhitze macht manche Vierbeiner besonders platt.  © 123rf/belart84

Tipp: Bei lang anhaltender Hitze in den Sommermonaten hilft es, dem Hund kühle Abwechslung zu verschaffen.

4. Gesundheitliche Probleme bei Hunden

Wenn ein Hund ungewohnt müde ist und plötzlich auf nichts mehr Lust hat, kann das auch immer ein Zeichen für gesundheitliche Probleme sein. Besonders, wenn er nicht nur viel schläft, sondern der Hund auch nicht mehr frisst, kann es eine gesundheitliche Ursache haben. Das können sein:

  • Fieber
  • Parasiten
  • Verletzung
  • Infektion
  • Schilddrüsenfunktion
  • Diabetes
  • Anämie
  • Nieren-, Leber- oder Herzkrankheiten
  • Vergiftung

In der Regel treten bei gesundheitlichen Problemen neben der Müdigkeit noch andere Symptome auf - z. B. Durchfall, Erbrechen, blasses Zahnfleisch oder weniger Appetit.

Beobachtet man das bei seinem Vierbeiner, sollte man auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen!

5. Umstellung von Hundemedikamenten

Medikamente können immer Nebenwirkungen haben, auch bei Hunden. Hat man also vor Kurzem die Dosis umgestellt oder verabreicht ein neues Medikament, kann es sein, dass der Hund dadurch müde wirkt.

In dem Fall sollte man einen Kontrolltermin beim Tierarzt vereinbaren. So lässt sich prüfen, ob ein Hund wegen der Umstellung so viel schläft.

6. Langeweile und Traurigkeit bei Hunden

Langeweile und Traurigkeit wirken sich oft mit Lustlosigkeit und Müdigkeit aus. Man sollte seinen Hund also angemessen fordern und das am besten körperlich sowie geistig. Man kann z. B. das logische Denken von Hunden fördern oder den Hund mit Such- und Denkspielen beschäftigen.

Achtung: Auch wenn es super ist, einen Hund zu fordern, sollte man Pausen nicht vergessen. Denn ansonsten kann ein Vierbeiner durch die viele Belastung Stress entwickeln, was wiederum zur Übermüdung führen kann.

Langeweile und Traurigkeit bei Hunden können zu Lustlosigkeit sowie Müdigkeit führen.
Langeweile und Traurigkeit bei Hunden können zu Lustlosigkeit sowie Müdigkeit führen.  © 123RF/mrwed54

7. Hund schläft viel wegen seiner Ernährung

Die Ernährung wirkt sich direkt auf den Energiehaushalt des Hundes aus. Eine nährstoffarme Ernährung kann also dazu führen, dass sich Vierbeiner müde fühlen, wenig Energie haben und viel schlafen. Mehr zur richtigen Futterauswahl erfährst Du unter: Ist Trocken- oder Nassfutter besser für Hunde?

8. Verpasste REM-Phase nachholen

Die REM-Schlafphase - REM steht für Rapid Eye Movement - wird circa 1,5 Stunden nach dem Einschlafen erreicht. Man erkennt sie an schnellen Augenbewegungen und Zuckungen.

In dieser Phase ist das Gehirn am aktivsten. Emotionen und Erlebnisse werden verarbeitet und die kognitive Entwicklung wird gefördert.

Erreichen die Vierbeiner nicht regelmäßig die REM-Schlafphase, sind sie müder als sonst. Sie holen den fehlenden Schlaf dann durch lange Phasen des Dösens nach.

Der tiefe Schlaf hilft Hunden dabei, den Tag zu verarbeiten.
Der tiefe Schlaf hilft Hunden dabei, den Tag zu verarbeiten.  © 123RF/evrmmnt

9. Schlafstörungen bei Hunden

Auch Hunde können eine Schlafstörung haben. Dazu gehören z. B. die folgenden:

  • Schlaflosigkeit
  • Schlafapnoe
  • Narkolepsie
  • REM-Schlafstörung

Schlafstörungen führen bei Hunden nicht nur zu Müdigkeit, sondern können sogar Verhaltensänderungen verursachen. Auch hier sollte man mit einem Tierarzt sprechen.

Warum brauchen Hunde so viel Schlaf?

Wie viel Schlaf ein Hund braucht, hängt von seinem Alter, der Größe und der Rasse ab. Nicht jeder Hund braucht also gleich viel Schlaf. Das Schlafverhalten von Hunden ist also genauso individuell wie das von Menschen.

Bei mittelgroßen Hunden im Alter zwischen einem und sieben Jahren geht man von 14 bis 18 Stunden aus, bei anderen Größen sowie jüngeren und älteren Hunden kann man mit zwei bis vier Stunden mehr rechnen, also 18 bis 20 Stunden Schlaf.

So viel Schlaf braucht Dein Hund (Infografik).
So viel Schlaf braucht Dein Hund (Infografik).  © TAG24/CB, Romy Hauber

Schlafverhalten eines Hundes beobachten und ggf. reagieren

Dein Hund schläft viel und frisst nicht? Oder Dein Liebling will nicht mehr raus und schläft sehr viel? Wenn man eine solche plötzliche Verhaltensänderung bei seinem Vierbeiner feststellt, dann sollte man genauer hinschauen.

Eine kurzzeitige Verhaltensänderung hat normalerweise keine schwere Ursache, denn auch Vierbeiner haben mal einen Tag, an dem sie sich nicht so fit fühlen. Tritt aber langfristig oder immer wieder Müdigkeit auf, dann sollte man seinen Hund etwas genauer beobachten und ggf. zum Tierarzt bringen.

Wenn man merkt, dass ein Hund viel schläft, dann sollte man darüber hinaus auf zusätzliche Symptome achten. Sie wären ein Indiz dafür, dass womöglich mehr dahintersteckt.

Titelfoto: 123RF/photoboyko

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