Gebetsstellung beim Hund: Streckt er sich nur oder hat er Schmerzen?

Wenn Hunde ihre Vorderpfoten weit nach vorne und ihren Po in die Luft strecken, ist das an sich nichts Ungewöhnliches. Unter bestimmten Umständen kann die sogenannte Gebetsstellung beim Hund aber auch auf einen gesundheitlichen Notfall hinweisen.

Tipps und Infos zum Wohlbefinden der Vierbeiner gibt's übrigens unter: Hundegesundheit.

Was ist die Gebetsstellung beim Hund?

In den meisten Fällen ist die Gebetsstellung beim Hund ungefährlich.
In den meisten Fällen ist die Gebetsstellung beim Hund ungefährlich.  © 123RF/annaav

Die Gebetsstellung kann bei Hunden öfter beobachtet werden: Manchmal strecken sie sich nur nach einem tiefen Schlaf oder sie wollen andere Lebewesen zum Spielen animieren.

Unter Umständen ist diese Körperhaltung allerdings auch ein Zeichen für starke Schmerzen in der Bauchregion.

Die Gebetsstellung lässt sich daran erkennen, dass der Vierbeiner seine Vorderpfoten weit nach vorne streckt, dabei seinen Rumpf auf den Boden legt und seine Hinterläufe ausstreckt. Der Po ragt in die Luft und der Bauch wird weit gestreckt. Weil genau diese Bauchstreckung bei Schmerzen im Bauchraum entlastend für Hunde ist, nehmen sie diese Körperhaltung oft bei Bauchschmerz ein.

Da die Gebetsstellung beim Hund entweder normal oder ein Warnsignal sein kann, sollte man ihn in genau beobachten. Worauf man achten muss, erfahrt Ihr jetzt.

Warum macht ein Hund die Gebetsstellung?

Streckung

Die Gebetsstellung gehört bei Hunden grundsätzlich zum normalen Verhalten. Besonders nach einem Nickerchen strecken sie so ihren Körper. Wird die Gebetshaltung sogar noch von einem entspannten Gähnen begleitet, gibt es keinen Grund zur Besorgnis.

Spielen und Toben

Ähnlich verhält es sich bei tierischer Spiellust. Die Gebetshaltung wird von Hunden eingenommen, um andere Hunde oder Menschen zum Spielen und Toben aufzufordern. Wedeln Hunde zusätzlich mit ihrer Rute, sind sie gerade glücklich, wollen sich bewegen und Spaß haben.

Die Gebetsstellung bei Hunden ist größtenteils harmlos, kann aber auch ein Schmerzsymptom sein.
Die Gebetsstellung bei Hunden ist größtenteils harmlos, kann aber auch ein Schmerzsymptom sein.  © 123RF/Cole123RF

Bauchschmerzen

Nehmen Hunde auffallend häufig die Gebetshaltung ein, sind träge und verschmähen sogar ihr Futter, sollten die Alarmglocken schrillen. Denn dann ist die Gebetsstellung ein ernstzunehmendes Anzeichen für starke Bauchschmerzen.

Durch die Dehnung des Bauches lindern Hunde temporär ihre Schmerzen, das Voranschreiten einer Erkrankung kann so allerdings nicht verhindert werden.

Wann ist die Gebetsstellung ein Schmerzsymptom des Hundes?

Einige Symptome deuten auf ernste Gesundheitsgefahren hin.
Einige Symptome deuten auf ernste Gesundheitsgefahren hin.  © 123RF/sonjachnyj

Stellt man die folgenden Verhaltensweisen oder Symptome bei einem Hund fest, kann die Gebetsstellung ein ernstzunehmendes Warnzeichen für körperliche Erkrankungen sein:

  • vergleichsweise häufige Gebetsstellung
  • gestresstes Wechseln zwischen Sitzen, Liegen und Stehen
  • aufgeblähter Bauch
  • "Katzenbuckel": Hund wölbt Rücken im Stehen nach oben
  • starkes Hecheln
  • vermehrtes Speicheln
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Probleme beim Kotabsatz
  • erhöhte Temperatur oder Fieber
  • Zittern
  • Futter und Leckerlis werden verweigert

Neben der gefährlichen Magendrehung beim Hund können auch andere gesundheitliche Gefahren hinter der Gebetsstellung stecken. Ob es sich um einen Darmverschluss, eine Vergiftung, Darmkoliken, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder womöglich einen Bandscheibenvorfall handelt, können nur erfahrene Tiermediziner abklären. Im schlimmsten Fall können Krankheiten sogar das Leben eines Hundes gefährden.

Apropos Vergiftung: Auch der heimische Garten kann Vierbeinern ziemlich gefährlich werden. Mehr dazu unter:

Vergiftung im heimischen Garten: Diese Gefahr lauert auf Euren Hund.

Fazit: Gebetsstellung ist beim Hund nicht immer gefährlich

So schlimm wie mögliche Erkrankungen auch sind, hinter der Gebetsstellung beim Hund verbirgt sich oft normales Verhalten. Wichtig ist, seinen Hund genau zu beobachten und den Kontext nicht aus den Augen zu verlieren.

Morgens nach dem Erwachen oder im Park tobend mit anderen Hunden: Die Gebetsstellung ist also nicht immer ein Alarmsignal. Ganz im Gegenteil: In den meisten Fällen ist es ein Strecken oder ein Animieren.

Dennoch gilt: Bei der kleinsten Unsicherheit sollten Hundebesitzer besser einmal mehr in eine Tierarztpraxis gehen als einmal zu wenig.

Titelfoto: 123RF/annaav

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