Weintrauben für Hunde? Tödlich! Aber nicht immer

Oft liest man, Weintrauben seien pures Gift für Hunde, da es akutes Nierenversagen auslöst und sie so umbringt. Stimmt das oder dürfen Hunde Weintrauben fressen? Klar ist: Trauben können ihnen sehr schaden, aber nicht jeder Hund reagiert so empfindlich auf die süßen Früchte.

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Darf mein Hund Weintrauben fressen?

Weintrauben sind für manche Hunde pures Gift, andere reagieren weniger empfindlich.
Weintrauben sind für manche Hunde pures Gift, andere reagieren weniger empfindlich.  © 123RF/yurkovska

Tanninintoleranz, Oxalsäure oder eine zu hohe Belastung der Weintrauben mit Pestiziden, Pilzgiften oder Schwermetallen: Es gibt viele Hypothesen, die eine giftige Wirkung der Früchte bei Hunden besagen.

Bewiesen ist bislang nicht, was Schuld an der sogenannten Weintraubenvergiftung bei Hunden ist. Denn einige Hunde scheinen unempfindlich auf die süßen Früchte zu reagieren.

Fakt ist aber auch, dass manche Hunde nach dem Verzehr von Weintrauben an akutem Nierenversagen sterben.

Weil das Risiko einer Weintraubenvergiftung bei Hunden sehr groß ist, sollten Hunde also keine Weintrauben fressen.

Wie viele Weintrauben das Leben eines Vierbeiners ernsthaft bedrohen und was zu tun ist, wenn er doch eine genascht hat, erfahrt Ihr im Folgenden.

Wie viele Trauben darf ein Hund fressen?

Hunde haben einen vollkommen anderen Stoffwechsel als Menschen. Fressen sie Lebensmittel, die ein Gesundheitsrisiko für sie darstellen, kommt es natürlich auf die Menge des Lebensmittels an, aber auch auf das Gewicht und die Rasse sowie die individuelle Empfindlichkeit des Hundes.

Jede Traubensorte kann giftig für Hunde sein.
Jede Traubensorte kann giftig für Hunde sein.  © 123RF/karandaev

Kleine Hunde können bereits an einer Weintraube schwer erkranken, während es großen Hunden möglich ist, mit etwas Bauchschmerzen davonzukommen.

Eine Faustformel besagt: Ab zehn Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes kann eine ernsthafte Vergiftung ausgelöst werden.

Es spielt grundsätzlich keine Rolle, ob Hunde rote, grüne oder dunkle Weintrauben fressen - sie alle können giftig für Hunde sein.

Deshalb sollte man Weintrauben immer außer Reichweite von Hunden lagern. Baut man Weintrauben in einem Garten an, ist es ratsam, die Früchte erst zu ernten, bevor man den Hund frei laufen lässt. Am besten separiert man die Weinrebe, sodass sie für Hunde unzugänglich ist.

Was tun, wenn mein Hund eine Weintraube gefressen hat?

Kleine Hunde vertragen weniger Weintrauben und sollten sofort zum Tierarzt.
Kleine Hunde vertragen weniger Weintrauben und sollten sofort zum Tierarzt.  © 123RF/armmypicca

Es passiert schnell: Kurz war man unachtsam und schon hat sich der freche Fellfreund eine Weintraube stibitzt. Zunächst sollte man nicht in Panik verfallen, denn glücklicherweise hat man es gesehen und kann schnell handeln.

Kleinere Hunde

Bei kleinen Hunden, wie einem Dackel oder Chihuahua, sollte man sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen und den Hund eingehend untersuchen und behandeln lassen.

Größere Hunde

Bei großen Hunde, wie einem Labrador oder einer Dogge sollte man den Hund in der nächsten Zeit gut beobachten. Möglicherweise zeigt er gar keine Symptome oder kommt mit etwas Durchfall oder Bauchschmerzen davon.

Anzeichen einer Weintraubenvergiftung

Zeigen sich hingegen folgende Symptome, muss der Hund schnellstmöglich medizinisch untersucht und behandelt werden:

  • starker oder anhaltender Durchfall
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Magenschmerzen
  • Unruhe
  • Bewegungsstörungen

Im schlimmsten Fall kann es zu Nierenversagen und dem Tod kommen. Deshalb gilt grundsätzlich: Vorsicht ist besser als Nachsicht - ein Besuch beim Tierarzt kann niemals schaden.

Fazit: Das Risiko einer Weintraubenvergiftung ist groß

Also: Dürfen Hunde Weintrauben fressen, oder nicht? Obwohl Weintrauben nicht immer giftig für Hunde sind, sollte man die Vierbeiner von den süßen Früchten fernhalten. Schließlich sind nicht nur das Gewicht und die Rasse entscheidend, sondern auch die individuelle Empfindlichkeit des Tieres.

Um das Risiko einer Vergiftung durch einen süßen Snack gar nicht erst einzugehen, sollten Hundehalter auf schmackhafte und ungefährliche Obstsorten zurückgreifen. Hierzu zählen beispielsweise Blaubeeren und Äpfel.

Titelfoto: 123RF/yurkovska

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