Gesunder Snack oder pures Gift - Dürfen Hunde Walnüsse fressen?

Besonders im Herbst und Winter genießen zahlreiche Menschen frische Walnüsse. Ist der gesunde und leckere Snack aus seiner festen Schale befreit, lechzen auch Hunde gerne nach einem Happen. Aber dürfen Hunde Walnüsse fressen oder ist das gefährlich?

Weitere interessante Infos gibt's im Ratgeber über Hundegesundheit.

Dürfen Hunde Walnüsse fressen?

Sind Walnüsse gefährlich für Hunde?
Sind Walnüsse gefährlich für Hunde?  © Midjourney/TAG24

Nüsse beinhalten viele ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe sowie Vitamine und sind obendrein sehr schmackhaft. Ob im Müsli oder als Snack für zwischendurch: Walnüsse sind ein wahres Superfood. Deshalb fragen sich viele Hundebesitzer: Dürfen Hunde Walnüsse fressen?

Ja und nein. Während Walnusskerne durchaus gesund für Hunde sind, ist der Rest der Nuss sehr giftig für die Vierbeiner.

Das bedeutet, nur die eigentliche Frucht der Nuss ist unbedenklich, die Blätter, das Häutchen in der Mitte und die Schale beinhalten jedoch unterschiedliche Toxine, die das Hundeleben ernsthaft gefährden können.

Ist man nicht sehr wach- und achtsam, können Hunde also eine Walnuss-Vergiftung erleiden und schlimmstenfalls sogar an ihr sterben.

In diesem Artikel erfahrt Ihr, wie man Walnüsse an seinen Hund verfüttern kann, warum bestimmte Teile so gefährlich sind und was zu tun ist, wenn Hunde eine ganze Walnuss gefressen haben.

Wie viele Walnüsse darf ein Hund fressen und welche Teile sind giftig?

Möchtet Ihr Eurem Hund erstmalig einen Walnusskern geben, sollte es ein sehr kleines Stück sein, um die Verträglichkeit zu prüfen. Zeigt die Fellnase keine Allergiesymptome wie Juckreiz oder Verdauungsprobleme, kann mit größerer Portion gefüttert werden.

In der Regel sollten Hunde maximal Kerne von zwei Nüssen fressen. Die genaue Dosis ist aber abhängig von Größe und Gewicht des Hundes.

Nur die Kerne einer Walnuss sind für Hunde unbedenklich, der Rest kann eine Vergiftung auslösen.
Nur die Kerne einer Walnuss sind für Hunde unbedenklich, der Rest kann eine Vergiftung auslösen.  © 123RF/lightfieldstudios

Weil die Walnuss einige Gefahren mit sich bringt, sollte man bei der Fütterung von Walnüssen sehr vorsichtig sein. Nur der Walnusskern ist unbedenklich für Hunde, alle anderen Bestandteile der Nuss sind hochgradig giftig.

Folgende Gefahren lauern in der Walnuss.

Schimmelpilze und Toxine

Die innere grüne Schale und das Häutchen in der Mitte der Nuss können mit dem Schimmelpilz Penicillium crustosum befallen sein. Er ist für Menschen ungefährlich, für Hunde aber eine ernstzunehmende Vergiftungsgefahr, die sogar tödlich enden kann.

Gerbsäure in Walnüssen

Gerbsäure ist zumeist in unreifen Walnüssen zu finden. Sie kann bei Hunden Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall auslösen. Außerdem kann eine solche Nuss ebenfalls mit dem Schimmelpilz Penicillium crustosum befallen sein.

Scharfe Schalenränder

Kauen Hunde auf einer Walnuss herum und diese zerbricht, können die scharfen Schalenränder schmerzhafte Verletzungen im Maul und im Magen-Darm-Trakt verursachen.

Gefahr einer Erstickung oder eines Darmverschlusses

Weil Walnüsse hart und vergleichsweise groß sind, können Hunde schnell an einer ganzen Nuss ersticken. Darüber hinaus kann eine ganze Walnuss den Darm verschließen und somit zu einer echten Lebensgefahr werden.

Hoher Fettgehalt von Walnüssen

Walnüsse sind sehr fettreich, was weitere Gesundheitsrisiken bedeutet. Wenngleich diese Eigenschaft vergleichsweise harmlos klingt, sollte sie ernst genommen werden. Schließlich können Hunde dadurch Verdauungsstörungen bekommen oder übergewichtig werden.

Merke: Walnüsse weisen viele Gesundheitsrisiken für Hunde auf und sollten deshalb nur in geringen Mengen an sie verfüttert werden - wenn überhaupt.

Was tun, wenn ein Hund eine ganze Walnuss gefressen hat?

Zeigt der Hund bestimmte Symptome, muss er schnell in die Tierarztpraxis.
Zeigt der Hund bestimmte Symptome, muss er schnell in die Tierarztpraxis.  © 123RF/hryshchyshen

Sollte Euer Hund doch mehr als nur einen Walnusskern gefressen haben, solltet Ihr ihn genauestens beobachten und ihn bei Vergiftungssymptomen schnellstmöglich in die Tierarztpraxis oder Tierklinik bringen.

Die folgenden Symptome deuten auf eine Walnuss-Vergiftung hin:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • allgemeine Schwäche
  • Störungen der Bewegungsabläufe
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Muskelzittern bis hin zu epilepsieähnlichen Krämpfen
  • Orientierungslosigkeit
  • Fieber

Der Tierarzt oder die Tierärztin wird gezielte Tests durchführen, um eine Vergiftung festzustellen und diese gegebenenfalls schnell zu behandeln. Darüber hinaus wird untersucht, ob die Walnussschalen innere Verletzungen oder sogar einen Darmverschluss ausgelöst haben.

Tipp: Wie man Fieber beim Hund erkennt, steht unter: 39 Grad beim Hund: Fieber oder normale Körpertemperatur?

Fazit: Nur Walnusskerne sind erlaubt, der Rest ist giftig

Allein die Walnusskerne können bedenkenlos an Hunde verfüttert werden. Die Menge von maximal zwei Kernen sollte wegen des hohen Fettgehaltes nicht überschritten werden. Bei kleinen Hunden ist ein halber Kern bereits ausreichend.

Durch zahlreiche Risiken, die von Walnüssen ausgehen, sollten Hundebesitzer entweder enorm achtsam sein oder auf gesunde und leckere Alternativen zurückgreifen, die für Hunde deutlich unbedenklicher sind. So snackt es sich schließlich deutlich entspannter.

Titelfoto: Midjourney/TAG24

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