Faktencheck: Dürfen Hunde Nüsse fressen?

Nüsse sind ein schwieriges Thema für Hundehalter, denn während manche Sorten durchaus gesund für Hunde sind, können andere zu gesundheitlichen Schäden führen. Deshalb ist es sehr wichtig zu wissen, welche Nüsse Hunde fressen dürfen und welche nicht.

Ähnliche Tipps gibt's auch unter: Hundegesundheit.

Dürfen Hunde alle Nüsse fressen?

Eine Frage der Art: Welche Nüsse dürfen Hunde wohl fressen?
Eine Frage der Art: Welche Nüsse dürfen Hunde wohl fressen?  © 123RF/shutnica

Weil Nüsse reich an Vitaminen, Mineralstoffen und gesunden Fettsäuren sind, sind sie nahezu in jeder Küche zu finden. Menschen genießen sie morgens im Müsli, pur als Snack oder angebraten im Abendessen.

Klar ist, dass auch Vierbeiner in diesen Genuss kommen möchten. Aber dürfen Hunde Nüsse fressen oder sollten sie kein Bestandteil der Hundeernährung sein?

Hunde dürfen nicht alle Nüsse fressen. Es kommt auf die Nusssorte an.

Manche Nüsse sind gesund und können sporadisch gefüttert werden, andere können ernstzunehmende Vergiftungen bei Hunden auslösen.

TAG24 klärt darüber auf, welche Nüsse ein Hund genießen darf, welche absolut tabu sind und was zu tun ist, wenn die falsche Nuss gefressen wurde.

Diese Nüsse sind für Hunde erlaubt

Die Vielfalt von Nüssen, die für Hunde erlaubt sind, ist groß. Dennoch sollten manche von ihnen nur in kleinen Mengen gefüttert werden. Die folgende Liste geht detailliert darauf ein.

Hunde dürfen viele Nussarten fressen. Man muss nur genau wissen, welche das sind.
Hunde dürfen viele Nussarten fressen. Man muss nur genau wissen, welche das sind.  © 123RF/photodee

Erdnüsse

Erdnüsse sind reich an wertvollen Mineralstoffen, Spurenelementen und Eiweiß. Bei gesunden Hunden dürfen sie durchaus in den Napf, sollten aber wegen ihres hohen Fettgehalts nur in kleinen Mengen gefüttert werden.

Zudem können Erdnüsse auch bei Hunden zu allergischen Reaktionen führen. Deshalb ist es ratsam, sich mit sehr kleinen Mengen heranzutasten, um die Verträglichkeit zu testen.

Wichtig: Herz- oder nierenkranke Hunde sollten keine Erdnüsse fressen! Enthaltenes Fett kann ihre Nieren und zu viel Magnesium das Herz belasten.

Haselnüsse

Fressen Hunde Haselnüsse, nehme sie viel Eiweiß, Vitamine, Kalium und Kalzium auf. Sie eignen sich daher ideal als Ergänzung zur gesunden Hundeernährung.

Achtung: Hunde mit Gewichtsproblemen sollten auf Haselnüsse verzichten. Sie könnten die Probleme noch verschlimmern.

Geschälte Esskastanien und Maronen

Esskastanien und Maronen versorgen Hunde mit viel Vitamin B, das sich sehr positiv auf ihr Nervensystem auswirkt. Darüber hinaus fördert es das allgemeine Wohlbefinden und sorgt für schönes Fell und eine gesunde Haut.

Kastanien dürfen sogar regelmäßig in den Hundenapf, aber nur, wenn sie geschält sind. Mit Schale können sie einen Darmverschluss verursachen.

Wichtig: Hunde dürfen keine rohen Kastanien aus der Natur fressen. Das Wichtigste dazu steht unter: Sind Kastanien giftig für Hunde?

Süße Mandeln

Süße Mandeln enthalten viele ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E und Folsäure. Diese wertvollen Inhaltsstoffe stärken das Immun- und Nervensystem von Hunden.

Allerdings haben diese Nüsse sehr viele Kalorien, weshalb sie nur äußerst selten verfüttert werden sollten. Neigen Hunde zu Übergewicht, sind andere Nüsse zu empfehlen.

Warnung! Es kommt auf die Art der Mandeln an. Während süße Mandeln durchaus gesund für Hunde sind, können Bittermandeln ernste Vergiftungen auslösen und zum Hundetod führen.

Pistazien

Pistazien enthalten viele Proteine und Vitamin B6, weshalb sie ein sehr gesunder Hundesnack sind. Durch ihren intensiven, nussigen Geschmack und ihre knusprige Textur sind sie für viele Fellfreunde ein wahrer Gaumenschmaus.

Bei zu langer Lagerung neigen Pistazien zur Bildung von Schimmelpilzen. Sofern man das akribisch im Blick hat, spricht nichts gegen die Fütterung.

Walnüsse: Nur reife, trockene Kerne

Walnüsse beinhalten viele Vitamine, ungesättigte Fettsäuren und Kalium. Bei dieser Nuss ist jedoch ausschließlich der reife und trockene Kern gesund für den Hund.

Denn Walnüsse neigen wie Pistazien zu Schimmelpilzbefall. Dieser Pilz entwickelt ein Gift, das sowohl allergische als auch neurotoxische Reaktionen bei Hunden auslösen kann.

Worauf man bei der Fütterung von Walnüssen noch achten sollte, steht unter: Dürfen Hunde Walnüsse fressen?

Paranüsse

Bei Paranüssen ist es deutlich unkomplizierter, denn diese kalziumreiche Nuss hat keine lebensbedrohlichen Eigenschaften für Hunde.

Ganz im Gegenteil: Sie sind nicht nur schmackhaft, sondern helfen sogar dem Zahn- und Knochenaufbau sowie der Zellteilung von Hunden.

Welche Nüsse dürfen Hunde nicht fressen?

Macadamianüsse sind sehr gefährlich für Hunde.
Macadamianüsse sind sehr gefährlich für Hunde.  © 123rf/peterhermesfurian

Während manche Nüsse vollkommen unbedenklich für Hunde sind und andere mit Achtsamkeit zu verfüttern sind, gibt es auch Sorten, die ein Hund auf keinen Fall fressen sollte.

Zu den giftigen Nüssen für Hunde zählen folgende:

  • Bittermandeln
  • Macadamianüsse
  • Muskatnüsse
  • Eicheln
  • Bucheckern
  • unreife Walnüsse und die Schale der Walnuss
  • Erdnüsse (bei allergischen Hunden)
  • Rosskastanien

Diese Nüsse können wirklich lebensbedrohlich für den geliebten Fellfreund werden. Deshalb ist es besonders in der freien Natur wichtig, seinen Hund im Auge zu behalten und ihn keine heruntergefallenen Nüsse fressen zu lassen.

Was tun, wenn der Hund Nüsse gefressen hat?

Frisst ein Hund die falsche Nuss, kann ein Besuch beim Tierarzt nötig sein.
Frisst ein Hund die falsche Nuss, kann ein Besuch beim Tierarzt nötig sein.  © 123RF/pressmaster

Bedauerlicherweise kann es immer passieren, dass ein Hund eine Nuss frisst, die für ihn tabu ist. Bemerkt man es, sollte man ihn in den folgenden Stunden genau beobachten.

Da bestimmte Toxine das tierische Nerven- und Verdauungssystem erheblich beeinträchtigen können, sollten Hundehalter auf typische Symptome achten.

So kann sich eine Vergiftung durch Nüsse äußern:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • allgemeine Schwäche
  • Muskelzittern
  • Orientierungsstörungen

Bei derartigen Symptomen muss ein Hund schnellstmöglich in eine Tierarztpraxis. Nur so kann ihm wirklich geholfen werden.

Achtung! Man sollte nicht versuchen, selbst ein Erbrechen des Hundes auszulösen. Da Hunde kein Gaumenzäpfchen besitzen, muss das ein Profi übernehmen.

Fazit: Bei Nüssen für Hunde ist viel Achtsamkeit gefragt

Viele Hundehalter wollen ihren Hunden die überaus gesunden Inhaltsstoffe von Nüssen nicht vorenthalten. Und damit haben sie durchaus recht: Einige Nüsse tun Hunden unheimlich viel Gutes. Vorausgesetzt man füttert sie mit Achtsamkeit und Vorsicht.

Wer darüber Bescheid weiß, welche Nüsse in den Napf gehören und welche man unbedingt vermeiden muss, der kann Hunden eine gesunde Leckerei bescheren und für mehr Abwechslung in der Hundeernährung sorgen.

Titelfoto: 123RF/shutnica

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