Powerknolle oder Gesundheitsrisiko: Dürfen Hunde Kartoffeln fressen?

Kartoffeln sind wirklich ein Superfood. Sie enthalten viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie Proteine und Kohlenhydrate. Deshalb verfüttern viele Hundebesitzer die Powerknolle an ihre Vierbeiner. Aber Achtung: Kartoffeln können für Hunde auch pures Gift sein.

Noch mehr wichtig Infos gibt's im Ratgeberbereich zu Hundegesundheit.

Darf ich meinen Hund mit Kartoffeln füttern?

Sind Kartoffeln gesund oder schädlich für Hunde?
Sind Kartoffeln gesund oder schädlich für Hunde?  © DALL-E/TAG24

Hundebesitzer streben nach einer ausgewogenen Ernährung für ihren pelzigen Schatz. Dazu gehört auch die Verfütterung von Gemüse. Weil Kartoffeln viele gesunde Nährstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium enthalten, stehen sie bei der Hundeernährung hoch im Kurs.

Prinzipiell ist das richtig, aber falsch verfüttert können Kartoffeln ein großes Gesundheitsrisiko für Hunde werden. Die Gefahr kann unter Umständen sogar so groß werden, dass ein Tierarztbesuch unausweichlich wird.

Damit Kartoffeln ausschließlich einen gesunden Hundesnack darstellen und eine ideale Ergänzung zum herkömmlichen Hundefutter sind, sollte die Powerknolle ausschließlich gekocht verfüttert werden - dazu später mehr.

Weshalb rohe Kartoffeln wirklich pures Gift für Hunde sind, welche gesundheitlichen Vorteile die Powerknolle grundsätzlich hat und warum Pommes nur ein Snack für Menschen sind, erfahrt Ihr jetzt.

Darum sind rohe Kartoffeln giftig für Hunde

Das Fressen roher Kartoffeln kann einen Tierarztbesuch nötig machen.
Das Fressen roher Kartoffeln kann einen Tierarztbesuch nötig machen.  © 123RF/hryshchyshen

Grundsätzlich sind Kartoffeln gut für Hunde - vorausgesetzt sie werden gekocht.

Man sollte sie wirklich niemals roh verfüttern! Denn in der Schale einer rohen Kartoffel ist der Giftstoff Solanin enthalten.

Dieses Gift kann die Gesundheit eines Hundes ernsthaft gefährden und bei übermäßigem Verzehr sogar das Leben des Vierbeiners bedrohen.

Sofern Kartoffeln hingegen gekocht werden, verliert das Toxin seine Wirkung und die allgemein bekannte Powerknolle macht ihrem Ruf auch bei Hunden alle Ehre.

Wichtiger Hinweis: Man sollte den hohen Kohlenhydratanteil einer Kartoffel nicht aus den Augen verlieren. Schließlich kann eine kohlenhydratreiche Ernährung auch bei Hunden zu Übergewicht führen.

Symptome einer Solanin-Vergiftung beim Hund:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Apathie (Teilnahmslosigkeit)
  • starkes Hecheln
  • Zittern am gesamten Körper
  • Krämpfe
  • Beeinträchtigung der Hirnfunktion

Hat ein Hund eine Kartoffel gefressen, sollte man vorsorglich eine Tierarztpraxis aufsuchen. Zeigt er sogar eines oder gar mehrere dieser Symptome, muss er schnellstmöglich medizinisch untersucht und behandelt werden - wenn nötig, in einer Tierklinik für Notfälle.

Sind gekochte Kartoffeln gut für Hunde?

Gekochte Kartoffeln sind für Hunde nicht nur gesund, sondern auch schmackhaft.
Gekochte Kartoffeln sind für Hunde nicht nur gesund, sondern auch schmackhaft.  © 123rf/smrm1977

Dürfen Hunde Kartoffeln fressen? Die klare Antwort lautet: Ja.

Gekochte Kartoffeln sind für Hunde unbedenklich und ein wahrer Zugewinn in der Hundeernährung.

Die Powerknolle ist nicht nur gesund für die Fellnasen, sondern kann ihnen auch sehr gut schmecken. Als Stückchen für zwischendurch, als Püree mit Futter gemischt oder als Kartoffelstampf als Alternativmahlzeit bei Bauchschmerzen: Kartoffeln können die abwechslungsreiche Hundeernährung optimal ergänzen.

Kartoffeln sollten allerdings lediglich als Beilage dienen. Schließlich enthält die Kraftknolle viele Kohlenhydrate. Besonders Hunde, die zu Übergewicht neigen oder bereits übergewichtig sind, sollten nur kleine Mengen verzehren.

Sobald man Kartoffeln verfüttern möchte, sollte die empfohlene Menge des herkömmlichen Hundefutters entsprechend angepasst werden. So verhindert man eine (weitere) Gewichtszunahme.

Neben dem Zugewinn einer artgerechten Hundeernährung weisen Kartoffeln drei weitere Vorteile auf.

Kartoffeln sind gut für die Magen-Darm-Gesundheit

Hat ein Hund Durchfall oder erbricht sich, können gekochte Kartoffeln seinen Magen und seinen Darm beruhigen. Zudem sind sie leicht verdaulich und schmecken Hunden grundsätzlich auch bei Bauchschmerzen.

Ideal bei Allergien

Auch Hunde können Allergien entwickeln und somit überempfindlich auf diverse Hutterfuttersorten reagieren. Besonders bei einer Getreideallergie eignen sich Kartoffeln optimal als Alternative.

Wichtig! Hierbei ist es ratsam, die Menge und Art der Fütterung mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin abzusprechen, um einer zu einseitigen Ernährung entgegenzuwirken.

Als Welpennahrung geeignet

Durch die enthaltenen Kohlenhydrate ziehen Hunde viel Energie aus einer Kartoffelmahlzeit. Deshalb eignen sich gekochte, gestampfte oder pürierte Kartoffeln ideal für Welpen.

Auch trächtige Hündinnen können von diesem Snack profitieren, da ihre Körper in der Schwangerschaft überaus viel Energie benötigen.

Kann ein Hund Pommes fressen?

Pommes sind durch ihren hohen Fettgehalt nichts für Hunde.
Pommes sind durch ihren hohen Fettgehalt nichts für Hunde.  © Unsplash/Haberdoedas

Menschen lieben Pommes und Hunde lechzen nach ihnen, als würden sie wissen, wie schmackhaft die frittierten Kartoffelstäbchen sind. Mit ihrem Hundeblick bezirzen sie Menschen so lange, bis sie den salzigen Snack mit ihnen teilen.

Aber Vorsicht! Pommes enthalten nicht nur viel Salz, sondern auch jede Menge Fett. Es ist zwar kein Drama, wenn ein Hund mal eine Pommes nascht, aber als salzige Fritte ist die Kartoffel nichts für Hundemäuler.

Fazit: Kartoffeln für Hunde - Gekocht ein Powerfood, roh ein Gift

Kartoffeln sind in gekochter Form ein wahres Super-Hundefood. Zwar sollten sie nicht täglich in den Napf, aber von Zeit zu Zeit spenden sie den Vierbeinern viele Vitamine, Kohlenhydrate und Mineralstoffe.

Rohe Kartoffeln können hingegen schnell zur ernsthaften Lebensbedrohung für Hunde werden. Weil manche Hunde gerne mit der rollenden Knolle spielen, um sie anschließend zu verspeisen, sollten Hundebesitzer Kartoffeln besser außer Reichweite ihrer Pelzträger aufbewahren.

Titelfoto: DALL-E/TAG24

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