Roh, aufgekocht oder gar nicht: Dürfen Hunde Haferflocken fressen?

Für viele Menschen gehören Haferflocken zu ihrer täglichen Ernährung. Denn die gesunde Flocke hält zahlreiche gesundheitliche Vorteile bereit. Aber dürfen auch Hunde Haferflocken fressen? Hier gibt's die Antwort.

Mehr Wissenswertes liefert der Ratgeberbereich zu Hundegesundheit.

Dürfen Hunde Haferflocken fressen?

Dürfen Hunde Haferflocken fressen oder ist das schädlich?
Dürfen Hunde Haferflocken fressen oder ist das schädlich?  © Fotomontage: 123RF/liudmilachernetska, 123RF/serezniy

Sie sind reich an Ballaststoffen, komplexen Kohlenhydraten, Mineralstoffen, Spurenelementen, Proteinen und ungesättigten Fettsäuren. Deswegen gelten Haferflocken als wahres Superfood. Zudem können sie den Blutzuckerspiegel senken und sättigend wirken. So eine Powerflocke kann doch nur gut für Hunde sein, oder?

Ja, Hunde dürfen Haferflocken fressen.

Dennoch sollte man ein paar Dinge im Auge behalten, denn wie bei allem gilt: Die Menge macht's.

Weil Haferflocken viele Kohlenhydrate beinhalten, sollten sie nur ab und zu in den Hundenapf. Andernfalls könnte der geliebte Fellfreund an Gewicht zunehmen. Für sehr aktive Hunde sind Haferflocken hingegen ein idealer Energiespender, der ihnen Extrapower verleihen kann.

Haferflocken können sich aber auch negativ auf die Hundegesundheit auswirken. Welche gesundheitlichen Vor- und Nachteile sie haben und wie sie am verträglichsten verfüttert werden, erfahrt Ihr im Folgenden.

Haferflocken für Hunde: Gesundheitliche Vor- und Nachteile

Über ihren hohen Nährstoffgehalt hinaus sind Haferflocken auch leicht verdaulich und eignen sich deshalb optimal als Schonkost bei Magen-Darm-Beschwerden. Trotz aller Vorteile können Haferflocken auch Risiken für Hunde mit sich bringen.

Vorteile der Powerflocke

Haferflocken können für Hunde sehr gesund sein.
Haferflocken können für Hunde sehr gesund sein.  © 123RF/pattkittima

Durch die zahlreichen Inhaltsstoffe von Haferflocken können sie einen wesentlichen Beitrag zur allgemeinen Hundegesundheit beitragen.

  • Ballaststoffe sorgen für ein anhaltendes Sättigungsgefühl, stimulieren die Darmtätigkeit und stärken Abwehrkräfte.

  • Komplexe Kohlenhydrate unterstützen einen stabilen Blutzuckerspiegel.

  • Mineralstoffe und Spurenelemente sind wichtig für den Aufbau von Körpergewebe, Zellen, Knochen und Zähnen.

  • Proteine dienen dem Aufbau und der Reparatur von Gewebe und unterstützen das Immunsystem.

  • Ungesättigte Fettsäuren wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel und die Haut aus.

  • Eisen ist wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen und den Sauerstofftransport im Körper.

  • Magnesium dient der gesunden Muskel- und Nervenfunktion.

  • Vitamin B sorgt für einen gesunden Stoffwechsel.

Haferflocken eignen sich besonders gut für Hunde, die nach der BARF-Methode gefüttert werden. Die Zufuhr von Ballaststoffen und anderen Inhaltsstoffen ist enorm wichtig, wenn sie überwiegend rohes Fleisch fressen.

Tipp: Bevor man sich für die BARF-Methode entscheidet, sollte man sich gut informieren. Das Wichtigste dazu steht unter: Warum "Barfen" keine gute Idee ist.

Nachteile und mögliche Risiken

Wo Vorteile sind, gibt es oft auch Nachteile. In vergleichsweise seltenen Fällen wirken sich Haferflocken negativ auf die Hundegesundheit aus. Das zeigt sich mit folgenden Symptomen.

  • Verdauungsprobleme
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Allergien

Achtung! Reagiert ein Hund mit Durchfall auf Haferflocken, sollte man das Füttern damit komplett einstellen.

Bei Allergiesymptomen wie Hautausschlag, Juckreiz oder Magen-Darm-Beschwerden, sollte man sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Wie bereite ich Haferflocken für den Hund zu?

Sofern ein Hund Haferflocken gut verträgt, stellen sich zwei Fragen: "Wie viel und wie genau füttere ich mit Haferflocken?" Obwohl sie eine ideale Ergänzung zum herkömmlichen Hundefutter darstellen, sollte man ein paar Dinge beachten.

In Maßen, nicht in Massen: So sind Haferflocken gesund für Hunde.
In Maßen, nicht in Massen: So sind Haferflocken gesund für Hunde.  © 123rf/smrm1977

Richtige Menge

Welche die richtige Menge Haferflocken für einen Hund ist, hängt von Größe, Rasse und den individuellen Bedürfnissen des Tieres ab.

Grundsätzlich gilt: ein Esslöffel Haferflocken pro zehn Kilogramm Körpergewicht, ein bis zweimal pro Woche.

Diese Faustformel bezieht sich allgemein auf Hunde und ist unabhängig vom Aktivitätsgrad. Sehr sportliche Hunde können den ein oder anderen Esslöffel mehr erhalten.

Roh oder aufgekocht: Korrekte Zubereitung

Haferflocken sollten für Hunde immer aufgekocht werden und anschließend abkühlen.

Roh sind sie bei Weitem nicht so bekömmlich. Werden Haferflocken in Wasser gekocht, können Hunde die enthaltenden Nährstoffe besser aufnehmen und schneller verwerten.

Sind die Powerflocken abgekühlt, können sie in vielfältiger Weise für schmackhafte Momente sorgen: mit Erdbeeren als süßer Snack oder als deftige Mahlzeit mit dem herkömmlichen Futter.

Wichtig: Man sollte nur Haferflocken in Bioqualität verfüttern. Diese sind in der Regel frei von jeglichen Zusatz- und Aromastoffen.

Fazit: Haferflocken sind ein gesunder Futterzusatz für Hunde

Haferflocken sind für Hunde eine gesunde Ergänzung zur normalen Fütterung, die viel zur Hundegesundheit beitragen kann. Wichtig ist es, die richtige Menge, Zubereitung und Qualität der Powerflocken zu bedenken und bei erstmaliger Fütterung auf die Reaktion des Hundes zu achten.

Zeigt ein Hund Allergiesymptome oder Verdauungsbeschwerden, sollte man Haferflocken vom Hundespeiseplan streichen und mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin Rücksprache halten.

Titelfoto: Fotomontage: 123RF/liudmilachernetska, 123RF/serezniy

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