Muss man seinen Hund chippen lassen?
Tut das dem Hund nicht weh? Diese Frage stellen sich viele Hundebesitzer, sobald es um das Thema Mikrochip geht. Dabei ist der Transponder gerade einmal so groß wie ein Reiskorn. Einen Hund chippen zu lassen kann in vielen Situationen hilfreich sein. Welche Vorteile der Chip mit sich bringt und was er kostet, verrät TAG24.
Weitere Tipps und Tricks kann man im Hunderatgeber nachlesen.
Infos für Schnellleser:
- Hunde sollte man nur von Tierärzten chippen lassen.
- Idealerweise wird ein Hund schon als Welpe gechippt.
- Auf dem Mikrochip werden wichtige Daten zum Hund gespeichert.
- Damit kann man ihn im Falle eines Verschwindens wieder finden.
- Ob das Chippen Pflicht ist, unterscheidet sich je nach Bundesland.
- Für Urlaubsreisen muss ein Hund oft gechippt sein.
- Ein Chip kostet circa 40 bis 60 Euro. Kosten für das Einsetzen kommen noch dazu.
Hund chippen: Die Fakten
Das Wichtigste zuerst: Das Chippen des Hundes darf nur beim Tierarzt erfolgen!
Oftmals werden Hundewelpen vom Züchter bereits gechippt abgegeben. Falls dies nicht der Fall sein sollte oder man sich unsicher ist, ob der Hund bereits gechippt wurde, wendet man sich einfach an einen Tierarzt.
Tatsächlich ist der kleine Mikrochip in vielen Lebenslagen eine Bereicherung für Tier und Besitzer. Die auf solchen Chips gespeicherten Informationen können dabei helfen, dass der Hund eindeutig identifiziert und sein Halter ausfindig gemacht werden kann.
Warum ein Chip z. B. für den Urlaub mit Hund unerlässlich ist und wie der Eingriff beim Tierarzt abläuft, erfährst Du im Folgenden.
Ab wann darf man einen Hund chippen lassen?
Es wird empfohlen, den Hund bereits im Welpenalter chippen zu lassen. Die Haut ist in den ersten Monaten noch dünn und elastisch, sodass der Hund den Eingriff kaum spürt. Der Schmerz der Behandlung gleicht dem einer Impfung.
Natürlich besitzt jedes Lebewesen unterschiedliches Schmerzempfinden, jedoch ist der einmalige Eingriff beim Tierarzt meist schnell wieder vergessen.
Je nachdem in welchem Bundesland man lebt, sollte die herrschende Mikrochip-Pflicht bis zu einem gewissen Alter des Hundes umgesetzt werden. So müssen Welpen in Hamburg beispielsweise ab dem 3. Lebensmonat gechippt sein.
Ablauf des Chippens
1. Das Chippen sollte nur beim Tierarzt erfolgen.
2. Der Tierarzt verwendet eine Einmalspritze mit Hohlnadel. In dieser befindet sich der Mikrochip.
3. Mit einer Größe von zwei Millimetern Breite und zwölf Millimetern Länge ähnelt der Chip einem Reiskorn.
4. Der Mikrochip besteht aus allergiefreiem Material und verwächst mit dem umliegenden Gewebe.
5. Weltweit standardisiert, wird der Chip in die linke Halsseite des Hundes gesetzt.
6. Die Behandlung dauert nur wenige Sekunden und wird ohne Narkose durchgeführt.
Was wird auf dem Chip gespeichert?
Auf dem Mikrochip eines Hundes werden folgende Informationen gespeichert:
- Herkunftsland des Hundes
- Mikrochip-Nummer (weltweit einmalig vergeben)
- Hersteller des Chips
Der Chip ist inaktiv und sendet keine gefährlichen Strahlen aus. Erst wenn ein spezielles Lesegerät in die Nähe des Mikrochips gehalten wird, aktiviert sich dieser und überträgt die gewünschten Informationen.
Das Lesegerät für Mikrochips kommt nicht nur beim Tierarzt zum Einsatz, sondern auch in Tierheimen, Tierauffangstationen und bei Polizei, Zoll sowie Flughafenkontrollen.
Hund chippen: Kosten im Überblick
Die Preise der Mikrochips für Hunde variieren je nach Hersteller, Größe und Modell. Jedes Jahr kommen kleinere und innovativere Chips auf den Markt, welche dadurch auch teurer werden.
Tierbesitzer sollten für den Mikrochip circa 40 bis 60 Euro einplanen. Hinzu kommen noch die Kosten für das Einsetzen beim Tierarzt. Diese beginnen ab zehn Euro und richten sich nach der Gebührenordnung für Tierärzte.
Wer nun denkt, seinen Hund chippen zu lassen sei teuer, sollte sich bewusst sein, dass dieser Vorgang nur einmal im Leben des Hundes stattfindet und mehr Vor- als Nachteile mit sich bringt.
Welche Vorteile hat der Mikrochip für Hunde?
Ist es eigentlich Pflicht seinen Hund chippen zu lassen? Die Antwort auf diese Frage variiert je nach Bundesland.
In Thüringen ist es z. B. verpflichtend seinen Hund mit einem Mikrochip auszustatten, während in Rheinland-Pfalz nur Listenhunde einen Mikrochip brauchen. In Sachsen entfällt die Chippflicht beispielsweise komplett.
Für die genauen Bestimmungen in Deinem Bundesland kannst Du Dich beim Tierarzt, beim Bürgeramt oder auf der Website des jeweiligen Bundeslandes informieren.
Warum man seinen Hund unabhängig von einer Pflicht chippen lassen sollte, erfährst Du im Folgenden.
Wenn der Hund verschwunden ist
Auf dem Mikrochip werden wichtige Daten über den Hund und seinen Besitzer gespeichert. Sollte der Hund also entlaufen sein oder im schlimmsten Fall sogar entführt werden, kann er dank des Chips identifiziert werden.
Im Anschluss an das Einsetzen eines Chips sollte man den Hund zeitnah in einem der folgenden Register anmelden:
- FINDEFIX: kostenloses deutsches Haustierregister
- IFTA: internationale Zentrale Tierregistrierung
- Tasso e.V.: kostenloses Tierregister
Einige Züchter, Tierärzte und Tierheime übernehmen automatisch die Registrierung eines Hundes. Bei Adoptionen aus dem Ausland, welche mit Tasso e. V. zusammenarbeiten, werden die Hunde bereits vorab gelistet. Sobald die Informationen des Hundes erfolgreich eingetragen wurden, erhalten die Besitzer einen Brief per Post.
Tipp: Du bist Dir unsicher, ob der Hund bereits in einer Suchstelle eingetragen ist oder Du hast Fragen zum Vorgang? Dann wende Dich einfach an einen Tierarzt.
Urlaub mit dem Hund
Für Reisen mit dem Hund sind oftmals diverse Impfungen und ein Hundereisepass unerlässlich. Wenn man innerhalb der EU oder ins Nicht-EU-Ausland reisen will, dann sollte der Hund in jedem Fall vorab gechippt werden.
Während die Regelungen in den Bundesländern recht unterschiedlich ausfallen, ist es bei Reisen in alle 27-EU-Mitgliedstaaten sowie Nordirland und Norwegen sogar Pflicht, einen Hund vorab zu chippen.
Man sollte einen Hund chippen lassen
Den Hund chippen zu lassen bringt viele Vorteile mit sich. Ob zum Verreisen oder für die Sicherheit des Vierbeiners: Ist er erst einmal eingesetzt, hilft der Mikrochip ein Hundeleben lang.
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