Diese Hunde leiden unter rassetypischen Krankheiten
Atembeschwerden, Hüftschmerzen, Herzprobleme – viele Rassehunde leiden unter Schmerzen oder sind durch körperliche Rassemerkmale stark eingeschränkt.
Weitere spannende Themen rund um Hunde und ihre Gesundheit behandelt unser Hunderatgeber.
Rassetypische Gesundheitsprobleme bei Hunden
Es gibt viele Hunde, die rassetypische gesundheitliche Probleme haben. Teilweise entstehen sie sogar durch gezielte Züchtung – ein absolutes Unding, was von vielen Hundehaltern allerdings ignoriert oder in Kauf genommen wird.
Natürlich kann man nicht alle Hundehalter über einen Kamm scheren, die eine dieser Rassen kaufen möchten oder bereits halten, und ihnen unterstellen, die gesundheitlichen Probleme seien ihnen egal.
Dennoch sollte sich jeder Tierhalter seiner Verantwortung bewusst sein: Wer eine dieser überzüchteten Rassen kauft, feuert diese "Industrie" an.
Hier drei Beispiele für Hunderassen mit Krankheiten und gesundheitlichen Problemen:
Bulldoggen
Fast jeder hat schon einmal eine Bulldogge röcheln hören, vor allem die Französische Bulldogge ist für ihr Grunzen bekannt. Was viele besonders niedlich finden, ist ein echtes Problem und bedeutet für viele dieser Tiere lebenslanges Leiden mit ständigen Tierarztbesuchen oder sogar Operationen.
Chihuahuas
Die weit vorstehenden Augen sind weniger geschützt und neigen daher zu Entzündungen. Außerdem leidet diese Hunderasse häufig an Herzproblemen, Wucherungen in den Nasennebenhöhlen, einer offenen Schädeldecke (Stöße gegen den Kopf können fatal enden), Atembeschwerden und Gelenkproblemen.
Besonders schlimm ergeht es vielen Teacup Chihuahuas, wie meinhund24.de in Chihuahuas – Vom Promihund zum Tierarztstammkunden schreibt. Bei diesen sind die Merkmale des sogenannten Kindchenschemas besonders ausgeprägt, führen aber zu zahlreichen schwerwiegendden Gesundheitsproblemen wie dem Wasserkopf, Organschäden und vielem mehr. Bei diesen Hunden wird von Qualzucht gesprochen.
Corgis
Corgis sind absolut im Trend, doch leider sind auch die Trendhunde von körperlichen Problemen betroffen. Beim Corgi sind es die extrem kurzen Beine in Kombination mit dem langen Rücken, was zu Problemen führt - ähnlich wie beim Dackel. Besonders im Alter kommt es vermehrt zu Hüftproblemen, wie die-tier-welt.com über Welsh Corgis schreibt.
Zudem ist diese Hunderasse stark in ihrer Bewegung eingeschränkt. Zwar gelten sie am Boden als wendige, aktive Tiere, die auch als Hütehunde eingesetzt wurden, doch im Alltag als trendiges Haustier können Treppenstufen, Sprünge aufs Sofa oder einfaches Aufrappeln nach einem Sturz zur großen Herausforderung werden. Und damit der Hund noch süßer aussieht, werden Exemplare mir besonders kurzen Beinen bevorzugt.
Hinweis: Auch bei Katzen geht der Trend zu den kurzen Beinen, zum Beispiel bei Munchkin-Katzen, bei denen das Verhältnis von Körper und Extremitäten durch gezielte Züchtung immer unpropotionaler wird. Für die Tiere ist das keine schöne Entwicklung. Weitere Infos zur Qualzucht bei Katzen mit kurzen Beinen.
Gesunde Hunderassen
Zum Glück scheint es bei Hunden aber ein Umdenken zu geben. Im Artikel "Die versteckten Mängel der Rassehunde"
berichtet das-lieblingsrudel.de, dass immer mehr Züchter an der
Rückzüchtung interessiert sind und zum Beispiel "Retro-Möpse" mit
längeren Nasen für eine bessere Atmung züchten.
Außerdem gibt es eine Vielzahl an Hunderassen mit wenig Krankheiten wie zum Beispiel viele Terrier-Rassen (zum Beispiel Cairn Terrier oder Jack Russel Terrier), der Deutsche Schäferhund, der Anatolische Hirtenhund, Greyhounds oder der Border Collie.
Unter den eher gesunden Hunderassen sind vor allem viele, die ursprünglich als Arbeitshunde eingesetzt wurden, berichtet Zooplus im Artikel "Gesunde Hunderassen". Den Anforderungen entsprechend wurden eher die Merkmale herausgearbeitet, die den Hund robust machen.
Gesunde Hunderassen sind nicht beschwerdefrei!
Aber auch Hunderassen, die als gesund gelten, können unter Problemen leiden. Das passiert zum Beispiel, wenn Züchter nicht auf einen gut durchmischten Genpool achten und Inzucht betreiben. Außerdem können auch bei eher gesunden Hunderassen Zuchtlinien mit Gesundheitsproblemen entstehen, ein typisches Beispiel: Hyftdysplasie beim der Deutsche Schäferhund. Da viele Liebhaber dieser Rasse den abfallen Widerrist mögen, wird besonders viel Wert auf Zuchtlinien mit diesem Merkmal gelegt. Doch damit wird das Risiko für ernsthafte und sehr schmerzhafte Probleme mit der Hüfte erhöht.
Wer die Tier-unwürdige Züchtung nicht unterstützen will, sollte
Ausschau nach solchen Züchtern halten, die sich der ursprünglichen
Rassezucht annehmen oder am besten einem armen Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause schenken – auch wenn man damit eine Wundertüte in puncto Hundekrankheiten bekommt.
Titelfoto: Unsplash/Samuel Charron