Hund beerdigen: Darf ich meinen Hund im Garten begraben?
Nach dem Tod des Hundes stellt sich für einige die Frage: Darf ich meinen Hund im Garten begraben? Grundsätzlich gibt es einiges zu beachten, wenn man den Hund beerdigen möchte - diese Rechte und Pflichten gibt es.
Wissenswertes und hilfreiche Tipps rund um das Thema Hunde findest Du im Hunderatgeber.
Das Wichtigste in Kürze
- Ja, es ist möglich, einen Hund im eigenen Garten zu begraben, jedoch müssen dabei bestimmte Vorschriften beachtet werden.
- Wichtige Bedingungen:
- Das Grundstück muss Eigentum des Besitzers sein.
- Das Grab muss mindestens 50 cm tief sein.
- Begräbnisse im Wasserschutzgebiet und in Naturschutzgebieten sind verboten.
- Der Hund darf nicht an meldepflichtigen Krankheiten gestorben sein.
- Es sollte Rücksicht auf Nachbarn genommen werden.
- Die Dauer der Verwesung kann je nach Bodenbeschaffenheit und Alter des Hundes zwischen 1 bis 40 Jahren betragen.
- Falls kein eigener Garten vorhanden ist, stehen Tierfriedhöfe, Einäscherungen oder die Tierkörperbeseitigungsanstalt als Optionen zur Verfügung.
- Rechtliche Folgen: Verstöße gegen die Regeln können zu Bußgeldern von bis zu 15.000 Euro führen.
Den eigenen Hund selbst beerdigen
Abschied von einem geliebten Hund zu nehmen ist schwer. Sie sind uns Menschen die vertrautesten Tiere und schnell wächst die gegenseitige Liebe ins Unermessliche.
Auch nach dem Tod des Hundes gibt es noch Verantwortung zu übernehmen, um dem Vierbeiner würdevoll die letzte Ehre zu erweisen - und das am liebsten in nächster Nähe.
Aber darf ich meinen Hund überhaupt im Garten begraben?
Wer seinen Hund selbst beerdigen möchte, muss sich vorher über die Lage und die Umgebung des Grabes informieren.
TAG24 hat alle wichtigen Informationen zusammengefasst.
Darf ich meinen verstorbenen Hund im Garten begraben?
Es ist grundsätzlich nicht verboten, einen verstorbenen Hund im Garten zu begraben.
Für die Beerdigung gibt es allerdings rechtliche Vorschriften und Gesetze.
Damit soll vermieden werden, dass giftige Substanzen bei der Verwesung der Tiere entstehen. Ebenso dienen die Vorschriften zur Schonung der Umwelt und der umliegenden Bewohner.
Bevor also einfach Hand angelegt wird und willkürlich im Garten ein scheinbar geeignetes Hundegrab entsteht, müssen folgende Bedingungen abgeklärt werden:
Grundsätzlich gilt: Das Grundstück muss Dein Eigentum sein. Wer zur Miete wohnt, kann mit dem Vermieter über ein Hundegrab im Garten sprechen.
5 Bedingungen zur Beerdigung von Hunden
1. 50 Zentimeter Erdschicht müssen das tote Tier bedecken.
- Wie tief Tiere begraben werden, ist deshalb wichtig, weil andere Tiere sie sonst wittern und ausgraben könnten.
2. Eine Beerdigung im Wasserschutzgebiet ist verboten.
- Liegt der tote Hund in einem Wasserschutzgebiet begraben, können Substanzen der Verwesung und Krankheiten das Trinkwasser gefährden.
3. Das Grab darf sich nicht in unmittelbarer Nähe zu öffentlichen Wegen und Plätzen befinden.
- Die Belästigung anderer soll damit verhindert werden.
4. Das verstorbene Tier darf nicht mit meldepflichtigen Krankheiten infiziert gewesen sein.
- Mit der Beerdigung infizierter Tiere können sich Krankheiten in der Umgebung verbreiten.
5. Es sollte Rücksicht auf umliegende Nachbarn genommen werden.
- In manchen Fällen ist es empfehlenswert, das Vorhaben mit den direkten Nachbarn vorher zu besprechen.
Diese Angaben sind in vielen Bundesländern gültig, können jedoch in einzelnen Gemeinden oder Bundesländern abweichen.
Deshalb gilt es unbedingt, sich vorab beim Veterinäramt noch einmal über individuelle Bedingungen zu vergewissern. Bei einer rechtswidrigen Tierbeseitigung droht ein Bußgeld von bis zu 15.000 Euro.
Wichtig: Verstorbene Hunde, die an einer meldepflichtigen Krankheit litten, müssen bei der Tierkörperbeseitigungsanstalt oder beim Tierarzt abgegeben werden.
Hund im Garten begraben: Wie lange dauert die Verwesung?
Hat man sich für das Grab im eigenen Garten entschieden und den Hund vorschriftsmäßig beigesetzt, ist erstmal ausreichend Zeit, um auch emotional Abschied zu nehmen. Sind jedoch einige Monate oder Jahre verstrichen und ein größeres Gartenprojekt führt nicht um das Hundegrab herum, kommt die Frage auf: Was ist noch übrig von dem begrabenen Vierbeiner? Um nicht auf unschöne Überraschungen zu stoßen, sind hier einige Richtwerte:
- Körpergewebe zersetzt sich unter der Erde in etwa ein bis zwei Jahren.
- Krallen, Haare und Sehnen brauchen circa die doppelte Zeit. Das kann bis zu vier Jahre dauern.
- Am längsten brauchen Knochen, bis sie verwest sind. 20 bis 40 Jahre können verstreichen.
Die Geschwindigkeit der Verwesung ist von mindestens zwei Faktoren abhängig: Der Beschaffenheit der Erde und wie alt der Hund geworden ist.
Im Sommer, wenn es wärmer ist und der Boden aktiver wird, geht die Verwesung schneller voran. Hinzu kommt, dass unter frischem Boden ebenfalls Prozesse beschleunigt werden. Auch brauchen junge verstorbene Hunde länger bei der Verwesung als ältere.
Wo begrabe ich meinen Hund, wenn ich keinen Garten habe?
Tiere auf fremden Grundstücken, Feldern, Wegen, Wäldern und Co. zu vergraben ist nicht erlaubt.
Alternativen zur Bestattung des Hundes im Garten:
1. Tierfriedhof:
Wer auf das Garten-Grab verzichten möchte oder muss, kann dem verstorbenen Hund auf einem Tierfriedhof die letzte Ehre erweisen. Dieser bietet eine Trauerstätte in würdigem Umfeld, die immerzu aufgesucht werden kann, wenn der Bedarf besteht, der verstorbenen Fellnase nahe zu sein. Auf dem Tierfriedhof kann der tote Tierkörper oder die Asche des Hundes beigesetzt werden.
2. Einäscherung im Tierkrematorium:
Die Einäscherung im Tierkrematorium bietet einige Möglichkeiten. Die Asche des geliebten Hundes kann mitgenommen werden und in einer Urne an einem besonderen Platz aufbewahrt werden. Die Urne kann auch nach den oben genannten Kriterien im eigenen Garten vergraben werden. Eine Beisetzung auf dem Tierfriedhof oder auf See bei einer Seebestattung ist ebenfalls möglich.
3. Tierkörperbeseitigungsanstalt:
Verstorbene Tiere werden in der Regel in der Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt. Das klingt sehr hart, ist aber eine sichere Anlaufstelle für alle toten Tiere. Besonders Tiere mit einer ansteckenden Krankheit oder große Tiere müssen dorthin gebracht werden. Wenn Du Deinen verstorbenen Hund also in die nächstgelegene Tierkörperbeseitigungsanstalt bringst, bist Du in jedem Fall auf der sicheren Seite und machst nichts verkehrt.
4. Tierarzt:
Ist der Tod des Hundes mit einem Tierarztbesuch verbunden, dann besteht die Möglichkeit, ihn gleich dort zu lassen. Auch, wenn der Hund zu Hause verstorben ist, nehmen Tierärzte die toten Tiere an und bewahren sie gekühlt auf, bis sie dann gesammelt bei der Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt werden.
Hund beerdigen: Welche Regeln gelten noch?
Darf ich meinen Hund im Wald begraben?
Nein, es ist strengstens untersagt, Tiere auf fremden und öffentlichen Grundstücken zu begraben. Das gilt auch für Wald und Parkanlagen. Zuwiderhandeln wird mit einem Bußgeld von bis zu 15.000 Euro bestraft.
Kann ich meinen Hund einäschern und zu Hause vergraben?
Ja, das ist erlaubt. Nach der Einäscherung kommt die Asche in eine Tierurne, die dann auf dem eigenen Grundstück vergraben werden kann.
Wie tief muss das Grab für meinen Hund sein?
Das Hundegrab muss mindestens einen halben Meter tief sein, um zu verhindern, dass andere Tiere den Körper ausgraben.
Welche Tiere darf man im eigenen Garten begraben?
Die Erlaubnis, verstorbene Haustiere im eigenen Garten zu vergraben, gilt ausdrücklich nur für Kleintiere. Darunter zählen Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster, kleine Vögel, Amphibien und Reptilien, sofern diese nicht an einer meldepflichtigen Krankheit litten.
Hunde im Garten zu begraben ist also erlaubt und kann bei der Verarbeitung des Todes definitiv helfen. Und sollten die Vorgaben nicht eingehalten werden können, bietet der Tierfriedhof eine schöne und angemessene Alternative.
Titelfoto: 123RF/alaskajade