Bürohund: Vor- und Nachteile vom Hund im Büro

Immer mehr Unternehmen kommen auf den Hund, genauer gesagt auf den Bürohund. Dieser wird im Idealfall dann sogar als richtiges Teammitglied anerkannt.

Bürohunde fördern die Zusammenarbeit und Effizienz in einem Team.
Bürohunde fördern die Zusammenarbeit und Effizienz in einem Team.  © 123RF / Lightfieldstudios

Im Jahr 2021 lebten in rund 21 Prozent aller Haushalte in Deutschland ein Hund (Quelle: Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V., Anzahl der Heimtiere in Deutschland). Viele Hundebesitzer gehen in Vollzeit arbeiten und können nicht mal eben zwischendurch nach Hause, um sich um den Vierbeiner zu kümmern.

Das wäre aber wichtig, denn Hunde haben Bedürfnisse, sollten nicht zu lange alleine gelassen werden und müssen sich hin und wieder erleichtern. Was soll man also tun, wenn keine Kinder im Haus sind oder der nette Nachbar keine Zeit hat, um auszuhelfen und das Haustier zu versorgen?

Eine Möglichkeit ist es, seinen Arbeitgeber zu fragen, ob man den Hund mit zur Arbeit bringen darf. Natürlich ist das nicht in allen Berufsgruppen möglich und es müssen ein paar Voraussetzungen sowohl von der tierischen als auch auf der unternehmerischen Seite erfüllt sein.

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Hunderatgeber Wahre Supernasen: So weit können Hunde riechen

Im TAG24-Hunderatgeber erfahrt Ihr, welche Hunde sich für das Büro eignen und welche Vor- und Nachteile ein Bürohund mit sich bringt.

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Bürohunde tragen zu einem verbesserten Arbeitsklima bei und können damit sogar den Krankenstand verringern.
  • Die Mitnahme eines Bürohundes sollte vorher unbedingt mit der Geschäftsleitung abgesprochen werden.
  • Eine gute Erziehung des Hundes ist eine zwingende Voraussetzung, um als Bürohund akzeptiert zu werden.
  • Sowohl dem Tier als auch den Mitarbeitern sollten eine gewisse Eingewöhnungszeit zugesprochen werden.

Welche positiven Auswirkungen haben Bürohunde?

Hunde im Büro sorgen für eine geringere Burnout-Gefahr und reduzieren das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle (lt. Bundesverband Bürohunde e. V.).
Hunde im Büro sorgen für eine geringere Burnout-Gefahr und reduzieren das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle (lt. Bundesverband Bürohunde e. V.).  © 123rf/standrets

Nicht nur Hundebesitzer selbst können von einer Mitnahme ihres vierbeinigen Freundes zur Arbeit profitieren, sondern auch das Kollegium und sogar das Unternehmen.

Hundefreundliche Arbeitgeber liegen derzeit voll im Trend und können damit obendrein ihr Image verbessern.

Aber das ist noch lange nicht alles: Diverse Studien haben nachgewiesen, dass Hunde glücklich machen. Allein wenn wir in ihre Augen schauen oder sie streicheln, wird der Ausstoß des Glücks- bzw. Kuschelhormons Oxytocin angeregt. Dadurch kann ein Bürohund so einige Vorteile im Büroalltag mit sich bringen.

Wann gelten Hunde als erwachsen?
Hunderatgeber Wann gelten Hunde als erwachsen?
  • Sowohl die Motivation als auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter werden gesteigert.
  • Die Angestellten profitieren von einer stressmindernden Wirkung.
  • Soziale Kontakte werden gefördert, was wiederum zu einem besseren Zusammenhalt zwischen den Kollegen führt.
  • Die Anwesenheit eines Bürohundes kann tatsächlich zur Reduzierung des Krankenstandes beitragen, wodurch das Unternehmen Krankenkosten einspart.
  • Die Einhaltung regelmäßiger Pausen, um mit dem Hund Gassi zu gehen oder ihn spielerisch zu beschäftigen, unterstützt auch die körperliche Bewegung der Mitarbeiter.

Für die Hunde selbst hat es unter anderem den Vorteil, dass sie nicht den ganzen Tag allein sind und in der Umgebung ihrer Besitzer bleiben, wodurch gerade etwas ängstlichere Tiere profitieren können.

Hund im Büro – was muss unbedingt beachtet werden?

Nicht jeder Hund ist zum Bürohund geboren. Extrem lebhafte oder aggressive Tiere könnten für reichlich Ärger bei der Arbeit sorgen.
Nicht jeder Hund ist zum Bürohund geboren. Extrem lebhafte oder aggressive Tiere könnten für reichlich Ärger bei der Arbeit sorgen.  © 123RF/lightfieldstudios

Bei all der Euphorie über den tierischen Arbeitsbegleiter sollten dennoch auch einige Punkte berücksichtigt werden, die gegen einen Bürohund sprechen. Deshalb müssen ein paar Fragen unbedingt vorab geklärt werden.

  • Ist die Geschäftsleitung mit der Mitnahme des Haustieres einverstanden?
  • Gibt es Tierhaarallergiker im Arbeitsumfeld?
  • Haben einige Kollegen vielleicht Angst vor Hunden?
  • Welche gesundheitlichen Bedenken müssen beachtet werden?
  • Kann der Arbeitsplatz hundegerecht gestaltet werden?
  • Wie können die Gassirunden organisiert werden?
  • Was, wenn der Hund zu sehr ablenkt?

Selbstverständlich sollte ein Hund, der mit ins Büro genommen wird, von jeher bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Eine gute Erziehung ist hier von großer Bedeutung. Besonders wichtig sind:

  • Gehorsamkeit
  • gute Sozialisierung
  • Sauberkeit
  • stilles Verhalten
  • physische und psychische Gesundheit

No-Go! Auf keinen Fall sollte der Hund ohne irgendeine vorhergehende Absprache mit ins Büro gebracht werden. Das kann für ordentlich Ärger sorgen.

Welche Rassen eignen sich als Bürohund am besten?

Man kann sich sicher gut vorstellen, dass ein Hund, der den ganzen Tag bellt oder nur spielen möchte, einen enormen Störfaktor für den Arbeitsalltag darstellt und dadurch auch die Konzentration aller Mitarbeiter durchaus leiden kann. Deshalb könnten es sehr lebhafte und hyperaktive Tiere schwer haben, als Bürohund akzeptiert zu werden.

Rassen, die vom Typ her dagegen eher ruhig und gutmütig sind, eignen sich von vornherein besser.

  • Golden Retriever
  • Labrador Retriever
  • Neufundländer
  • Mops
  • Bulldogge
  • Bernhardiner
  • Chow-Chow

Wie wird der Hund bürotauglich?

Um seinen Hund ohne Bedenken mit ins Büro nehmen zu können, sollten ein paar wichtige Dinge berücksichtigt werden. So wird der Arbeitsalltag sowohl für den Besitzer, als auch für das Tier und die anderen Teammitglieder angenehmer gestaltet. Im Idealfall können die Kollegen vielleicht sogar bei der Betreuung mit einbezogen werden.

Es kann durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sich Mitarbeiter und Hund aneinander gewöhnt haben.
Es kann durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sich Mitarbeiter und Hund aneinander gewöhnt haben.  © 123RF / Lightfieldstudios

Ein Bürohund benötigt Zeit zum Einleben

Ein Hund sollte nicht von heute auf morgen über einen kompletten Arbeitstag mit ins Unternehmen genommen werden. Wie wir selbst benötigt auch der Vierbeiner eine gewisse Eingewöhnungszeit. Anfangs sollten es nur ein paar Stunden sein, die nach und nach erhöht werden können. Auf das Befinden des Hundes sollte in jedem Fall Rücksicht genommen werden. Fühlt er sich merklich unwohl, sollte das Projekt Bürohund vorerst abgebrochen und eventuell zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal angegangen werden.

Ein Bürohund braucht Platz zum Ausruhen

Dem Hund sollte unbedingt ein Rückzugsort eingeräumt werden, wo er sich ausruhen und schlafen kann. Idealerweise wird dieser Platz mit seiner Lieblingsdecke oder einem bequemen Körbchen ausgestattet. Auch ein Spielzeug von daheim, womit sich die Fellnase gern beschäftigt, darf auf keinen Fall fehlen. Nicht zu vergessen sind außerdem ein Futter- sowie Wassernapf, um den Bürohund richtig zu versorgen.

Einem Hund im Büro muss Abwechslung geboten werden

Jeder weiß, dass sich ein Arbeitstag hin und wieder ganz schön in die Länge zieht. Das gilt gleichermaßen für den Hund, für den so ein Büroalltag wahrscheinlich auch etwas langweilig werden kann. Deshalb ist es wichtig, für Abwechslung zu sorgen. Am besten nutzt man dabei eigene kurze Pausen, um den Vierbeiner spielerisch zu beschäftigen, bestimmte Kommandos zu üben oder einfach nur Kuscheleinheiten auszuteilen. Davon profitiert am Ende nicht nur das Tier, sondern kann sich auch positiv auf die eigene Kreativität und das Wohlbefinden auswirken.

Organisierte Gassirunden sind wichtig für den Bürohund

Jedem Hundebesitzer muss klar sein, dass man mit seinem vierbeinigen Freund während der Arbeitszeit nicht einfach nach Lust und Laune spazieren gehen kann. Auf jeden Fall sollte daher vor Arbeitsbeginn eine ausgiebige Gassirunde erfolgen, nach der sich der Hund im Büro dann erst einmal ausruhen kann. Später sollte dann eine längere Pause ebenfalls für einen Spaziergang und genügend Bewegung an der frischen Luft genutzt werden.

Wichtig: Neben alle diesen Tipps ist ein Punkt noch ganz wichtig: Man sollte den Hund im Büro niemals aus den Augen lassen! Denn auch wenn der Arbeitsplatz hundetauglich gestaltet wurde, gibt es Gefahrenquellen, die man nicht vermeiden kann wie z. B. die Kabelage von Elektrogeräten. Der Hund sollte also beispielsweise nicht unbeaufsicht hinter dem Kopierer herumschnüffeln können, das kann ihm zum Verhängnis werden!

Fazit: Wenn man einige Punkte beachtet, kann ein Bürohund den Arbeitsalltag verbessern

Ein Bürohund kann eine echte Bereicherung für ein Unternehmen, für die Angestellten und das Tier selbst sein.

Es sollten allerdings die angesprochenen Rahmenbedingungen erfüllt sein, bevor ein Hund mit ins Büro genommen wird wie die Sicherheit und die Pausenzeiten zum Gassi Gehen. Werden seine Bedürfnisse nicht berücksichtigt oder leidet die Arbeit darunter, muss das Thema Bürohund neu durchdacht werden.

Titelfoto: 123RF/lightfieldstudios

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