Spinnmilben-Hausmittel: Das hilft und rettet Deine Pflanzen!

Spinnmilben sind extrem kleine Schädlinge. Obwohl sie nicht einmal einen Millimeter lang sind, können sie an Pflanzen einen erheblichen Schaden anrichten. Daher sollte man frühzeitig Spinnmilben bekämpfen, wenn man einen Befall entdeckt - zum Beispiel mit Hausmitteln.

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Statt "chemischer Keulen" kann man hocheffiziente natürliche Spinnmilben-Hausmittel einsetzen.
  • Die besten Spinnmilben-Hausmittel sind unter anderem junge Florfliegen, die PP Raubmilbe, Teebaumöl oder Rapsöl.
  • Auch Schmierseife oder Spülmittel in Wasser aufgelöst erweisen sich als sehr nützlich.
  • Durch regelmäßiges Lüften kann man einem Spinnmilbenbefall vorbeugen.
  • Die Pflanzen sollten nicht zu dicht aneinander gestellt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Was sind Spinnmilben?

Nicht immer leicht zu identifizieren, aber kleine weiße Punkte auf den Blättern sind ein typisches Anzeichen für einen Spinnmilbenbefall.
Nicht immer leicht zu identifizieren, aber kleine weiße Punkte auf den Blättern sind ein typisches Anzeichen für einen Spinnmilbenbefall.  © 123RF/olegmalyshev

Mehr als 1200 verschiedene Spinnmilbenarten sind bekannt. Sie gehören zu den Spinnentieren (Tetranychidae) und zeichnen sich durch eine rote, braune oder weiße Farbgebung aus.

Spinnmilben werden zwischen 0,25 bis 0,9 Millimeter groß. Einige Arten verfügen über eine sogenannte Spinndrüse, mit welcher sie sehr filigrane Netze direkt auf Blattwerk, Blüten, Stängel oder Zweige spinnen. Diese Gespinste sind sehr klebrig und mit dem menschlichen Auge gut erkennbar.

Ob an Zimmerpflanzen oder Gartengewächsen - Spinnmilben leben nicht länger als ein paar Wochen, breiten sich in dieser Zeit aber rasant aus. Vor allem an trockenen und warmen Standorten fühlen sie sich pudelwohl, daher vermehren sie sich an Zimmerpflanzen auch gern im Winter, wenn die Heizung hochgedreht ist.

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Entdecke hier im Ratgeber die besten Spinnmilben-Hausmittel und erfahre, wie leicht es ist, Deine Pflanzen davon zu befreien.

Auf der Themenseite Ungezieferbekämpfung findest Du weitere Ratgeber mit Tipps gegen Schädlinge im Haushalt.

Spinnmilbenbefall: Woran erkennt man Spinnmilben?

Ob Deine Pflanzen von einem Spinnmilbenbefall betroffen sind, erkennst Du an der großen Anzahl kleiner, weißer Blattflecken. Diese entstehen, weil die Schädlinge mit ihren kräftigen Beißwerkzeugen buchstäblich in das Blatt hineinstechen und es wie kleine Vampire anzapfen und aussaugen. Die Folge und ein weiteres Indiz für einen Spinnmilbenbefall ist, dass die befallenen Blätter welk, trocken und matt aussehen.

Manche Pflanzen sind zudem mit Gespinsten überzogen, wie oben bereits erwähnt. Aber nicht immer ist auf den ersten Blick erkennbar, ob tatsächlich ein Spinnmilbenbefall vorliegt.

Ein starker Befall von roten Spinnmilben – für die Pflanze kann das das Aus bedeuten.
Ein starker Befall von roten Spinnmilben – für die Pflanze kann das das Aus bedeuten.  © 123RF/catherine311

Tipp: Um auch zarte Gespinste sichtbar zu machen, hilft folgender Trick: Besprühe die "verdächtige" Pflanze mit etwas Wasser. Falls filigrane Gespinste vorhanden sind, werden die Wassertropfen diese sichtbar machen.

So gehst Du bei der Bekämpfung von Spinnmilben vor

Zunächst hilft folgende Prozedur, um den Tieren an den Kragen zu gehen:

1. Schritt: Liegt ein Befall vor, muss die jeweilige Pflanze schleunigst von den anderen separiert werden.

2. Schritt: Spüle die komplette Pflanze ausgiebig mit einem weichen Strahl lauwarmen Wassers ab. Vergiss dabei auch die schwer zugänglichen Bereiche nicht.

3. Schritt: Danach hüllst Du den oberen Teil der Pflanze in eine durchsichtige Plastikfolie und schließt sie fest zu, sodass möglichst keine Luft mehr dorthin gelangen kann.

4. Schritt: Stelle die ummantelte Pflanze wieder an ihren ursprünglichen Standort zurück. Nach etwa zwei bis drei Wochen werden die Spinnmilben abgestorben sein. Spüle das Gewächs nach dieser Zeit noch einmal mit viel klarem Wasser ab, um die toten Schädlinge zu entfernen.

Bei einem zu starken Befall reicht es möglicherweise nicht aus, die Pflanzen abzuspülen. Dann hilft es nur noch, die befallenen Blätter und Triebe abzuschneiden. Entsorge sie schnell, um eine Ausbreitung der Spinnmilben zu vermeiden.

Für bessere Erfolge kombiniert man das Vorgehen mit einem Anti-Spinnmilbenmittel. Dabei helfen Mittel gegen Ungeziefer aus der Drogerie, dem Super- oder Baumarkt. Alternativ kann man Hausmittel einsetzen.

So sehen Spinnmilben in der Nahaufnahme kurz nach dem Schlüpfen aus.
So sehen Spinnmilben in der Nahaufnahme kurz nach dem Schlüpfen aus.  © 123RF/wollertz

Darum eignen sich Hausmittel am besten gegen Spinnmilben

Natürliche Spinnmilben-Hausmittel sind "chemischen Keulen" unbedingt vorzuziehen. Sicherlich sind synthetisch hergestellte Pflanzenschutzmittel hocheffizient in ihrer Wirkungsweise. Sie agieren schnell und zielorientiert und töten die Spinnmilben binnen kürzester Zeit ab. Das Problem bei chemischen Präparaten zur Bekämpfung von Spinnmilben ist aber, dass sie – je nach Art und Menge – durchaus auch die betroffene Pflanze angreifen und ihr damit Schaden zufügen können.

Doch damit nicht genug: Auch Nützlinge, die sich auf der Pflanze niederlassen, werden durch die Chemikalien abgetötet. Dabei sollte man Bienen, Schmetterlinge und Co. so gut wie möglich schützen und sie bei ihrer Verbreitung unterstützen.

Somit gibt es viele gute Gründe dafür, Hausmittel gegen Spinnmilben zu verwenden, wenn es darum geht, das Ungeziefer zu eliminieren.

Spinnmilben-Hausmittel: Die 5 besten Mittel gegen Spinnmilben

Bei der Bekämpfung von Spinnmilben helfen verschiedene Methoden als Erste-Hilfe-Maßnahme und verschiedene Mittel, mit der die Pflanzen meist über einen längeren Zeitraum behandelt werden können.

So harmlos der kleine Kerl auch aussieht, Spinnmilben können sich schnell vermehren und Pflanzen stark schädigen.
So harmlos der kleine Kerl auch aussieht, Spinnmilben können sich schnell vermehren und Pflanzen stark schädigen.  © 123RF/wollertz

1. Teebaumöl vergrault Spinnmilben

Gib 15 Tropfen Teebaumöl auf einen halben Liter Wasser und vermenge die Mischung gut. Besprühe die befallene Pflanze damit mehrmals täglich. Auch Mücken und Stubenfliegen mögen den Geruch von Teebaumöl gar nicht. Damit schlägt man folglich die sprichwörtlichen zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Spinnmilben verschwinden und die ungeliebten fliegenden Insekten bleiben ebenfalls fern.

2. Rapsöl erstickt Spinnmilben

Robuste Pflanzen kannst Du mit Rapsöl besprühen. Wenn die Schädlinge damit in Kontakt geraten, werden ihre Atemöffnungen verklebt, sodass sie ersticken. Teste sicherheitshalber bei empfindlichen Pflanzen an versteckter Stelle, wie sie auf das Öl reagieren. Wenn sich nach einem Tag braune oder gelbe Stellen an dem behandelten Trieb oder Blatt zeigen, sollte man ein anderes Spinnmilben-Hausmittel benutzen.

3. Asche gegen Spinnmilben

Zigarettenasche ist Spinnmilben ein Graus. Ein guter Grund, etwas Asche mit Wasser zu vermengen und die Lösung auf die Pflanzen zu sprühen. Der Geruch ist zwar nicht sonderlich angenehm, jedoch verfliegt er schnell wieder.

4. Nützlinge fressen Spinnmilben

Helfen Nützlinge gegen Spinnmilben? Unbedingt! Hier ist der Einsatz der sogenannten PP Raubmilbe empfehlenswert. Diese Nützlinge sind im Gartenfachhandel oder im Internet erhältlich. Sie fressen Spinnmilben für ihr Leben gern und sie vermehren sich sehr rasch. Dadurch profitieren Pflanzen mit der Zeit von einem umfassenden Schutzsystem, sodass ein erneuter Spinnmilbenbefall nahezu ausgeschlossen werden kann. Auch Gallmücken oder junge Florfliegen sind ein exzellentes Hausmittel, auf das erfahrene Hobbygärtner und Botaniker gern zurückgreifen.

5. Seife gegen Spinnmilben

Schon die Großmutter wusste, dass Leitungswasser, das mit einigen Tropfen Spülmittel, Schmier- oder Gallseife versetzt wird, ein sehr gutes Hausmittel gegen Pflanzenschädlinge ist. Einfach die erkrankten Gewächse damit benetzen – schon nach wenigen Tagen gehört der Spinnmilbenbefall der Vergangenheit an.

Warum sind Spinnmilben schädlich für Pflanzen?

Das kleine Ungeziefer knabbert winzige Löcher in die Blätter und saugt die Nährstoffe aus der befallenen Pflanze. Sie wird von den Spinnmilben regelrecht ausgesaugt und demnach nicht mehr mit Nährstoffen versorgt.

Darüber hinaus ist die Gefahr groß, dass auch Viren und andere Krankheitserreger übertragen werden können. Hinzu kommt, dass Spinnmilben beim Fressen ein gefährliches Sekret absondern, das den Pflanzen zusätzlich schadet.

Oft ist ein Befall mit Spinnmilben einem Todesurteil für Pflanzen gleichzusetzen.

Wenn man den Befall aber rechtzeitig erkennt und mit Spinnmilben-Hausmitteln behandelt, stehen die Chancen gut, dass sich der "grüne Patient" mit der Zeit schnell wieder erholt.

Werden die Gespinste jedoch zu spät wahrgenommen und bekämpft, wird die Pflanze schon nach wenigen Tagen braun und trocken - und stirbt.

Welche Pflanzen werden von Spinnmilben befallen?

Besonders häufig werden Rosen, Gurkenpflanzen, Apfel- und Birnbäume sowie Tomatenstauden, Efeugewächse und Chilipflanzen befallen. Auch Zimmerpflanzen, Hanfpflanzen oder Oleander müssen regelmäßig auf einen etwaigen Befall hin kontrolliert werden.

Dabei geht es nicht nur darum, die Pflanzen auf mögliche Gespinste hin zu prüfen, sondern auch vereinzelte Spinnmilben müssen ausfindig zu machen. Denn sie sind Überträger von Krankheiten, Keimen und Viren.

Schon bei den ersten Anzeichen eines Befalls sollten Spinnmilben-Hausmittel zum Einsatz kommen.

Dem Spinnmilbenbefall vorbeugen - so geht's

Statt auf Spinnmilben-Hausmittel zu setzen, ist es sinnvoll, einem möglichen Befall vorzubeugen.

Tipp 1: Spinnmilben lieben warme Areale. Lüfte das Zimmer, den Wintergarten, die Terrasse oder das Gewächshaus regelmäßig gut durch, um abgestandene, warme Luft zu vermeiden.

Tipp 2: Je enger die Pflanzen zusammenstehen, desto größer ist bei einem Befall das Risiko einer Ausbreitung. Es ist daher hilfreich, die Pflanzen so weit es geht auseinander zu stellen.

So einfach kannst Du Spinnmilben loswerden

Die Pflanze abduschen, betroffene Blätter abschneiden, mit einem Hausmittel behandeln und vielleicht sogar die Pflanze einpacken, um dem Ungeziefer den Sauerstoff zu nehmen und die Verbreitung einzudämmen – das alles hilft sehr gut gegen Spinnmilben.

Wer die Pflanzen nicht zu eng stellt und für einen regelmäßigen Luftaustausch sorgt, dürfte in Zukunft keinen Ärger mehr mit diesen Pflanzenschädlingen haben.

Titelfoto: 123RF/olegmalyshev

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